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Praxis der medikamentösen Behandlungsentscheidungen in Palliativmedizin variiert

Ein internationales Team aus der Palliativmedizin unter Beteiligung von Carmen Roch vom Interdisziplinären Zentrum Palliativmedizin des UKW führte eine Online-Befragung von Kolleginnen und Kollegen durch, die im Schneeballprinzip weitergeleitet wurde.

Dabei wurde die gängige Praxis im Umgang mit der medikamentösen Behandlung von Krebsschmerzen sowie Opioid induzierter Übelkeit und Erbrechen (OINV) erfragt. Das Team untersuchte auch die Begründung ihrer Entscheidungen und verglich diese mit den aktuellen Leitlinien.

Bei den Antworten von insgesamt 240 europäischen Ärztinnen und Ärzte zeigten sich wie erwartet erhebliche Unterschiede bei der Wahl der Medikamente. Die meisten Befragten verwendeten bei der Behandlung von Krebsschmerzen zusätzliche Nicht-Opioide, wobei Dipyron/Metamizol und Paracetamol am häufigsten genannt wurden. Zur Prävention von OINV bevorzugten sie Metoclopramid und Haloperidol. In beiden Bereichen gaben die meisten Befragten an, dass ihre Entscheidungen nicht auf Grundlage randomisierter kontrollierter Studien basierten. Daher fordert das Studienteam der Palliativmedizin, dass Beweise aus methodisch hochwertigen randomisierten kontrollierten Studien besser verfügbar gemacht werden, um Ärztinnen und Ärzte über die Vor- und Nachteile der pharmakologischen Behandlungen für häufige Symptome in der Palliativversorgung zu informieren.

 

Jan Gaertner, Christopher Boehlke, Gudrun Kreye, Tanja Fusi-Schmidhauser, Evelyn Müller, Carmen Roch. Pharmacological treatment of cancer pain and opioid induced nausea and vomiting: online survey and comparison with current guidelines. Support Care Cancer 32, 436 (2024). doi:10.1007/s00520-024-08628-7

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