Eine wichtige Rolle im Immunsystem von Neugeborenen spielen γδ T-Zellen. Diese Immunzellen haben Forscherinnen und Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover gemeinsam mit dem Institut für Translationale Pädiatrie des UKW im Rahmen des Exzellenzclusters RESIST in einer longitudinalen Kohorte von Frühgeborenen mittels Next-Generation-Sequenzierung, Durchflusszytometrie und funktionellen Tests untersucht, um ihre Entwicklung und ihr Verhalten bei Infektionen besser zu verstehen.
Im ersten Lebensjahr zeigten die Vγ9Vδ2 T-Zell-Untergruppen dynamische phänotypische Veränderungen - sie traten vermehrt bei Babys mit Sepsis auf. Eine spezielle Gruppe von γδ T-Zellen exprimierte Gene, die mit der Antigenpräsentation in Verbindung stehen. Weiterhin zeigte sich, dass γδ T-Zellen bei Neugeborenen anders reagieren als bei Erwachsenen. So produzierten die aktivierten Zellen ein bestimmtes Protein namens CD83, während bei Erwachsenen vermehrt CD86 gebildet wurde, das vermutlich der Schlüsselrezeptor für die Induktion der CD4-T-Zellproliferation ist, also wichtig für die Aktivierung anderer Immunzellen. Die Ergebnisse könnten helfen, bessere Therapien für Frühgeborene zu entwickeln, die an Infektionen leiden.
Die Publikation wurde von Joshua I. Gray and Donna L. Farber im Journal of Experimental Medicine gehighlighted.
Ximena León-Lara, Alina S. Fichtner, Maike Willers, Tao Yang, Katharina Schaper, Lennart Riemann, Jennifer Schöning, Anna Harms, Vicente Almeida, Anja Schimrock, Anika Janssen, Laura Ospina-Quintero, Constantin von Kaisenberg, Reinhold Förster, Matthias Eberl, Manuela F. Richter, Sabine Pirr, Dorothee Viemann, Sarina Ravens. γδ T cell profiling in a cohort of preterm infants reveals elevated frequencies of CD83+ γδ T cells in sepsis. J Exp Med; 221 (7): e20231987 (2024). doi:10.1084/jem.20231987