SARS-CoV-2-Antigenschnelltests unter der Lupe - wie Impfungen und Virusvarianten die Ergebnisse beeinflussen

Eine einzigartige Studie des UKW untersuchte erstmals die Leistung von über 78.000 SARS-CoV-2-Antigenschnelltests (RDT), die parallel zu RT-qPCR-Tests während der COVID-19-Pandemie von 2020 bis 2023 durchgeführt wurden, unter Einbezug von Daten zu Virusvarianten (VOC) und Impfungen. Es zeigte sich ein signifikanter Rückgang der RDT-Performance im Studienzeitraum, bedingt durch milder verlaufende Omikron-Infektionen und steigende Durchimpfungsraten, die zu weniger ausgeprägten Symptomen führten.

RDTs weisen bei symptomatischen Personen unabhängig von VOC und Impfstatus eine ausreichende Sensitivität auf, erfassen jedoch asymptomatische Infektionen oft nicht. Die Analyse legt nahe, dass die Symptomatik und damit die Menge an Nukleokapsidprotein im Abstrich – dem Zieltarget der RDTs – variieren, während RNA-Menge und Viruslast nicht gleichzusetzen sind.

Weitere Details im Interview mit der Erstautorin der Studie Isabell Wagenhäuser und dem Letztautor PD Dr. Manuel Krone aus der Zentralen Einrichtung für Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship des UKW.

 

Wagenhäuser, Isabell, Kerstin Knies, Tamara Pscheidl, Michael Eisenmann, Sven Flemming, Nils Petri, Miriam McDonogh, Agmal Scherzad, Daniel Zeller, Anja Gesierich, Anna Katharina Seitz, Regina Taurines, Ralf-Ingo Ernestus, Johannes Forster, Dirk Weismann, Benedikt Weißbrich, Johannes Liese, Christoph Härtel, Oliver Kurzai, Lars Dölken, Alexander Gabel, and Manuel Krone. "SARS-CoV-2 Antigen Rapid Detection Tests: Test Performance during the COVID-19 Pandemic and the Impact of COVID-19 Vaccination", EBioMedicine, 2024. https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2024.105394 

Drei negative SARS-CoV-2-Antigenschnelltests. Zu sehen ist jeweils nur eine Linie in der Kontrollzone.
SARS-CoV-2-Antigenschnelltests zeigen insbesondere bei asymptomatisch infizierten häufig falsch negative Ergebnisse © Manuel Krone
Durchführung eines SARS-CoV-2-Antigenschnelltests. Geraden werden von der Pufferlösung Tropfen auf den Teststreifen gegeben.
In der Pandemie wurden am Uniklinikum Würzburg von November 2020 bis Juni 2023 über 100.000 SARS-CoV-2-Antigenschnelltests durchgeführt, deren Testperformance PD Dr. Manuel Krone und Isabell Wagenhäuser gemeinsam im Pandemieverlauf verfolgt und fortlaufend ausgewertet haben. © Angie Wolf / UKW

SARS-CoV-2-Antigenschnelltests zeigen insbesondere bei asymptomatisch infizierten häufig falsch negative Ergebnisse © Manuel Krone

In der Pandemie wurden am Uniklinikum Würzburg von November 2020 bis Juni 2023 über 100.000 SARS-CoV-2-Antigenschnelltests durchgeführt, deren Testperformance PD Dr. Manuel Krone und Isabell Wagenhäuser gemeinsam im Pandemieverlauf verfolgt und fortlaufend ausgewertet haben. © Angie Wolf / UKW