paper place Kinder- und Jugendpsychiatrie

Pilotstudie zur Smartphone-App ProVIA-Kids: Smartphone-basierte Verhaltensanalyse für herausforderndes Verhalten bei Entwicklungsstörungen der Intelligenz sowie Autismus-Spektrum-Störungen

ProVIA-Kids, entwickelt von der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Informatik und gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, unterstützt Eltern und Betreuungspersonen von Kindern mit Intelligenzminderung und/oder Autismus-Spektrum-Störungen dabei, die Ursachen von aggressivem oder selbstverletzendem Verhalten besser zu verstehen.

Features der App ProVIA-Kids: A) Homescreen, B) Verhaltensanalyse, C) Graphische Darstellung der Häufigkeit der verschiedenen Ursachen des Problemverhaltens, D) Inhaltsverzeichnis der Wissenskapitel, E) Auszug aus dem Wissenskapitel zu Besonderheiten der Sinneswahrnehmung, E) Stimmungstagebuch“ © 2024 Meerson, Buchholz, Kammerer, Göster, Schobel, Ratz, Pryss, Taurines, Romanos, Gamer and Geissler.

Darüber hinaus gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen, wie mit dem Verhalten umgegangen werden kann und wie es in Zukunft vermieden werden kann. Die Ergebnisse der Pilotstudie mit 23 teilnehmenden Familien, die in der Fachzeitschrift Frontiers in Digital Health veröffentlicht wurden, verdeutlichen das Potenzial digitaler Interventionen, um der Ressourcenknappheit im Gesundheitssystem zu begegnen. Basierend auf dem Feedback der Pilotnutzer wird die App derzeit weiterentwickelt. Die Wirksamkeit soll perspektivisch in einer randomisierten, kontrollierten Studie untersucht werden.

 

Rinat Meerson, Hanna Buchholz, Klaus Kammerer, Manuel Göster, Johannes Schobel, Christoph Ratz, Rüdiger Pryss R, Regina Taurines, Marcel Romanos, Matthias Gamer, Julia Geissler. ProVIA-Kids - outcomes of an uncontrolled study on smartphone-based behaviour analysis for challenging behaviour in children with intellectual and developmental disabilities or autism spectrum disorder. Front Digit Health. 2024 Sep 13;6:1462682. doi: 10.3389/fdgth.2024.1462682. PMID: 39351075; PMCID: PMC11440517. 

Zur Publikation

Zur Pressemitteilung

Features der App ProVIA-Kids: A) Homescreen, B) Verhaltensanalyse, C) Graphische Darstellung der Häufigkeit der verschiedenen Ursachen des Problemverhaltens, D) Inhaltsverzeichnis der Wissenskapitel, E) Auszug aus dem Wissenskapitel zu Besonderheiten der Sinneswahrnehmung, E) Stimmungstagebuch“ © 2024 Meerson, Buchholz, Kammerer, Göster, Schobel, Ratz, Pryss, Taurines, Romanos, Gamer and Geissler.
Neurocomputationale Mechanismen, die dem differentiellen Verstärkungslernen aus Gewinnen und Verlusten bei Adipositas mit und ohne Essanfällen zugrunde liegen

In dieser Studie sind Maria Waltmann und ihre Kolleginnen und Kollegen der Frage nachgegangen, wie sich das Gehirn und die Entscheidungsfindung von übergewichtigen Menschen mit Essanfällen von übergewichtigen und normalgewichtigen Menschen ohne Essanfälle unterscheiden.

Dazu ließ das Team der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig die Studienteilnehmenden ein Lern- und Entscheidungsexperiment durchlaufen, während ihre Hirnaktivität mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie aufgezeichnet wurde. Es zeigte sich, dass Übergewichtige mit Essanfällen besser aus Gewinnen als aus Verlusten lernen, während Übergewichtige ohne Essanfälle besser aus Verlusten als aus Gewinnen lernen. Die übergewichtigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer - sowohl mit als auch ohne Essanfälle - neigten auch dazu, häufiger zwischen verschiedenen Auswahlmöglichkeiten hin und her zu springen, was ihre Gesamtleistung verschlechterte. Darüber hinaus war die Aktivierung des ventromedialen präfrontalen Kortex (vmPFC) im Zusammenhang mit der Einschätzung des relativen Werts der Auswahlmöglichkeiten bei übergewichtigen Personen schwächer ausgeprägt. Der vmPFC spielt eine entscheidende Rolle bei verschiedenen kognitiven und emotionalen Prozessen. Insgesamt deuten die Daten darauf hin, dass Übergewichtige mit und ohne Essanfälle sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede im Lern- und Entscheidungsverhalten aufweisen, die für eine gezielte Therapie relevant sein könnten.

 

Maria Waltmann, Nadine Herzog, Andrea M F Reiter, Arno Villringer, Annette Horstmann, Lorenz Deserno. Neurocomputational Mechanisms Underlying Differential Reinforcement Learning From Wins and Losses in Obesity With and Without Binge Eating. Biol Psychiatry Cogn Neurosci Neuroimaging. 2024 Jun 21:S2451-9022(24)00160-5. doi: 10.1016/j.bpsc.2024.06.002. Epub ahead of print. PMID: 38909896.

Zur Publikation