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Analyse der Cochlea mit Photonenzählender Computertomographie (CT)

Die detaillierte Analyse der Cochlea, also der Hörschnecke im Innenohr, spielt eine Schlüsselrolle bei der personalisierten Cochlea-Implantation (CI), insbesondere im Hinblick auf die individualisierte Elektrodenauswahl und den postoperativen anatomischen Anpassungsprozess.

Cochlea-Darstellung mit verschiedenen Bildgebungsverfahren vor und nach dem Einsetzen einer CI-Elektrode. A, Multislice-CT (MSCT), präoperative Bildgebung, 600 μm Auflösung. B, Flachdetektor-Volumen-CT mit Sekundärrekonstruktionen (fpVCTSECO), präoperative Bildgebung, 100 μm Auflösung. C, Photonenzähl-CT (PCCT), präoperative Bildgebung, 200 μm Auflösung. D, MSCT, postoperative Bildgebung, 600 μm Auflösung. E, fpVCTSECO, postoperative Bildgebung, 100 μm Auflösung. F, PCCT, postoperative Bildgebung, 200 μm Auflösung. Quelle: The Photon-Counting CT Enters the Field of Cochlear Implantation: Comparison to Angiography DynaCT and Conventional Multislice CT, Otology & Neurotology45(6):662-670 (2024).

Die photonenzählende Computertomographie (CT) ist ein neu entwickeltes bildgebendes Verfahren mit erheblichen Vorteilen gegenüber der konventionellen CT hinsichtlich der Reduktion der Strahlendosis und der Metallartefakte. Ziel dieser Studie war es, die Genauigkeit der cochleären Messungen mit dieser neuen Technik zu evaluieren. Die Ergebnisse zeigten, dass die Messungen mit dem Photon Counting Detector CT sehr genau waren, gleichwertig mit der Flat-Panel-Volumen-CT mit sekundären Rekonstruktionen und besser als Messungen mit der klassischen Multi-Slice-CT. Diese Ergebnisse sind erste Schritte zur Entwicklung dosisreduzierter CT-Anwendungen für die Analyse der Cochlea. 

 

Kristen Rak, Björn Spahn, Franz-Tassilo Müller-Graff, Jonas Engert, Johannes Voelker, Stephan Hackenberg, Rudolf Hagen, Bernhard Petritsch, Jan-Peter Grunz, Thorsten Bley, Tilmann Neun & Henner Huflage. The Photon-Counting CT Enters the Field of Cochlear Implantation: Comparison to Angiography DynaCT and Conventional Multislice CT. Otology Neurotology, 45(6), 662-670 (2024). doi:10.1097/MAO.0000000000004221

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Cochlea-Darstellung mit verschiedenen Bildgebungsverfahren vor und nach dem Einsetzen einer CI-Elektrode. A, Multislice-CT (MSCT), präoperative Bildgebung, 600 μm Auflösung. B, Flachdetektor-Volumen-CT mit Sekundärrekonstruktionen (fpVCTSECO), präoperative Bildgebung, 100 μm Auflösung. C, Photonenzähl-CT (PCCT), präoperative Bildgebung, 200 μm Auflösung. D, MSCT, postoperative Bildgebung, 600 μm Auflösung. E, fpVCTSECO, postoperative Bildgebung, 100 μm Auflösung. F, PCCT, postoperative Bildgebung, 200 μm Auflösung. Quelle: The Photon-Counting CT Enters the Field of Cochlear Implantation: Comparison to Angiography DynaCT and Conventional Multislice CT, Otology & Neurotology45(6):662-670 (2024).

3D-Modell zur Untersuchung der Invasion von Krebszellen in Plattenepithelkarzinome des Kopfes und Halses

Diese Publikation beschreibt die Entwicklung eines 3D-Modells zur Untersuchung der Invasion von Krebszellen in menschliche Plattenepithelkarzinome des Kopfes und Halses (HNSCC für Head and Neck Squamous Cell Carcinoma).

Primäre Keratinozyten und Fibroblasten wurden auf einem biologisches Trägermaterial bestehend aus Schweinedünndarm ausgesät, um ein invasives Modell mit HNSCC-Zelllinie (FaDu) zu erzeugen. Dieses Modell bildet invasive Cluster von Tumorzellen und könnte helfen, die Mechanismen der Tumorinvasion besser zu verstehen. Es zeigte eine realistische Darstellung der Tumor-Mikroumgebung, was die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Krebszellen und Stromazellen ermöglichte. Zudem könnte das Modell für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze genutzt werden.

 

Manuel Stöth, Anna Teresa Mineif, Fabian Sauer, Till Jasper Meyer, Flurin Mueller-Diesing, Lukas Haug, Agmal Scherzad, Maria Steinke, Angela Rossi & Stephan Hackenberg. A Tissue Engineered 3D Model of Cancer Cell Invasion for Human Head and Neck Squamous-Cell Carcinoma. Current Issues in Molecular Biology 46(5), 4049-4062 (2024). doi:10.3390/cimb46050250

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[18F]FDG PET/CT kann relevante Änderungen im onkologischen Management auslösen, die zu einem günstigen Ergebnis bei jodnegativem Schilddrüsenkrebs führen

Die Publikation untersucht die Auswirkungen von [18F]FDG PET/CT auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Schilddrüsenkarzinom, das kein Jod aufnimmt.

Patienten mit Therapieänderungen nach [18F]FDG PET/CT, mit (A) systemischen und (B) nicht-systemischen Behandlungsanpassungen. Maximale Intensitätsprojektionen und transaxiale CT- und PET/CT-Abschnitte der Zielveränderungen werden ebenfalls angezeigt. Die Person in A zeigte mehrere Organbeteiligungen mit PET-positiven pulmonalen und knöchernen Befunden (im linken Becken), die auf den transaxialen CT- und PET/CT-Bildern dargestellt sind. Bemerkenswert ist, dass Lungenläsionen nur in den PET/CT-Bildern identifizierbar waren. Zusätzliche PET-positive hepatische Läsionen sind nicht auf den transaxialen Bildern zu sehen, aber auf der MIP sichtbar (Pfeile). Angesichts der durch [18F]FDG aufgedeckten ausgedehnten Erkrankung wurde dieser Patient für einen Tyrosinkinase-Inhibitor eingeplant. Patient B hingegen präsentierte sich nur mit zervikalen PET-positiven Lymphknoten (Pfeil, ebenfalls auf den transaxialen PET- und PET/CT-Bildern zu sehen), was zu einer Halsdissektion der [18F]FDG-aktiven Befunde führte. Beide Patienten zeigten bei der Nachuntersuchung eine kontrollierte Erkrankung. Quelle: Endocrine https://doi.org/10.1007/s12020-023-03645-8

Bei 42 Personen, deren [131I]-Ganzkörperscan keine Ergebnisse zeigte, also das radioaktive Jod-131 von den Schilddrüsenkrebszellen nicht aufgenommen wurde, führte [18F]FDG PET/CT in 78,6% der Fälle zu Änderungen im onkologischen Management. Diese Änderungen umfassten sowohl systemische Behandlungen wie Tyrosinkinaseinhibitoren als auch nicht-systemische Maßnahmen wie Operationen und Strahlentherapie. Bei der Nachuntersuchung zeigte sich, dass 84,6% der Patientinnen und Patienten eine Krankheitskontrolle erreichten, wobei 68,1% dieser Fälle auf die durch PET/CT angestoßenen Managementänderungen zurückzuführen waren. Die Studie hebt hervor, dass [18F]FDG PET/CT ein wertvolles Hilfsmittel für Entscheidungen in der klinischen Praxis sein kann. 

 

Yingjun Zhi, Takahiro Higuchi, Stephan Hackenberg, Rudolf Hagen, Manuel Stöth, Agmal Scherzad, Andreas Buck, Rudolf A. Werner & Sebastian E. Serfling. [(18)F]FDG PET/CT can trigger relevant oncological management changes leading to favorable outcome in iodine-negative thyroid cancer patients. Endocrine, 84(2), 656-662 (2024). doi:10.1007/s12020-023-03645-8

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Patienten mit Therapieänderungen nach [18F]FDG PET/CT, mit (A) systemischen und (B) nicht-systemischen Behandlungsanpassungen. Maximale Intensitätsprojektionen und transaxiale CT- und PET/CT-Abschnitte der Zielveränderungen werden ebenfalls angezeigt. Die Person in A zeigte mehrere Organbeteiligungen mit PET-positiven pulmonalen und knöchernen Befunden (im linken Becken), die auf den transaxialen CT- und PET/CT-Bildern dargestellt sind. Bemerkenswert ist, dass Lungenläsionen nur in den PET/CT-Bildern identifizierbar waren. Zusätzliche PET-positive hepatische Läsionen sind nicht auf den transaxialen Bildern zu sehen, aber auf der MIP sichtbar (Pfeile). Angesichts der durch [18F]FDG aufgedeckten ausgedehnten Erkrankung wurde dieser Patient für einen Tyrosinkinase-Inhibitor eingeplant. Patient B hingegen präsentierte sich nur mit zervikalen PET-positiven Lymphknoten (Pfeil, ebenfalls auf den transaxialen PET- und PET/CT-Bildern zu sehen), was zu einer Halsdissektion der [18F]FDG-aktiven Befunde führte. Beide Patienten zeigten bei der Nachuntersuchung eine kontrollierte Erkrankung. Quelle: Endocrine https://doi.org/10.1007/s12020-023-03645-8