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Validierung von GDF-15 als therapeutisches Zielmolekül zur Verbesserung der Immunantwort gegen Tumore

Das von der AG Wischhusen an der Frauenklinik entwickelte Konzept zur Verbesserung der Immuninfiltration in Tumoren durch Blockade von GDF-15 wurde von der Ausgründung CatalYm in einer ersten in Nature publizierten klinischen Studie validiert.

Dreidimensionales Schaubild des Antikörper Visugromab
Der Antikörper Visugromab (dargestellt in pink) blockiert gezielt den Wachstums- und Differenzierungsfaktor 15 (GDF-15, dargestellt in orange). Durch die Neutralisierung von GDF-15 kann Visugromab das Immunsystem dabei unterstützen, Tumore effektiver anzugreifen und Resistenzen gegen Immuntherapien zu überwinden. © CatalYm

Der am UKW entwickelte Anti-GDF-15-Antikörper, der sich derzeit unter dem Namen Visugromab in Phase 2-Studien befindet, ermöglichte bei ca. 20% der Patienten mit therapierefraktärem Lungen-, Blasen- und Leberkarzinom ein erstes oder erneutes Ansprechen auf eine Immuncheckpoint-Blockade mit Anti-PD-1 (Nivolumab). Die beobachteten lang anhaltenden und tiefen Remissionen, die in Einzelfällen bis zum kompletten Verschwinden des Tumors führten, sind für dieses Patientenkollektiv sehr ungewöhnlich. Zudem erwies sich die Therapie als sehr gut verträglich. Die Studie stellt damit ein sehr erfolgreiches Beispiel für die Würzburger translationale Forschung "from bench to bedside" dar. 

 

Melero, I., de Miguel Luken, M., de Velasco, G. et al. Neutralizing GDF-15 can overcome anti-PD-1 and anti-PD-L1 resistance in solid tumours. Nature (2024). doi:10.1038/s41586-024-08305-z

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Dreidimensionales Schaubild des Antikörper Visugromab
Der Antikörper Visugromab (dargestellt in pink) blockiert gezielt den Wachstums- und Differenzierungsfaktor 15 (GDF-15, dargestellt in orange). Durch die Neutralisierung von GDF-15 kann Visugromab das Immunsystem dabei unterstützen, Tumore effektiver anzugreifen und Resistenzen gegen Immuntherapien zu überwinden. © CatalYm
Schutz der Fruchtbarkeit während einer Krebstherapie

Da immer mehr junge Menschen im fortpflanzungsfähigen Alter an Krebs erkranken, steigt auch der Bedarf an Beratung und Maßnahmen, um die Fruchtbarkeit zu erhalten.

Flussdiagramm zur Zusammenfassung der Wahl der fertilitätsprotektiven Maßnahme in einem FertiPROTEKT-Zentrum bei Frauen in Abhängigkeit von der onkologischen Therapie
Flussdiagramm zur Zusammenfassung der Wahl der fertilitätsprotektiven Maßnahme in einem FertiPROTEKT-Zentrum bei Frauen in Abhängigkeit von der onkologischen Therapie
GV-, MI- und MII-Oozyten vor der Kryokonservierung
GV-, MI- und MII-Oozyten vor der Kryokonservierung. Aktuell wird das Einfrieren lediglich von MII-Oozyten zum Fertilitätserhalt empfohlen. Das Einfrieren von unreifen Oozyten (GV- und MI-Stadien) erfordert nach dem Auftauen eine InVitroMaturation (IVM). Die IVM gilt allerdings noch immer als eine experimentelle Behandlungsmethode und findet bei der Fertilitätsprotektion keine reguläre Anwendung.
Gruppenfoto des Teams des Zentrums für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Das Team des Zentrums für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

Dank moderner Krebstherapien überleben viele Betroffene ihre Erkrankung langfristig. Allerdings können die Behandlungen die Fertilität beeinträchtigen. Operationen, Chemotherapie oder Bestrahlung können die Funktion der Eierstöcke (prämature Ovarialinsuffizienz, POI) oder Hoden (Azoospermie) schädigen und dadurch zu Unfruchtbarkeit führen. Deshalb ist eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen onkologischem und reproduktionsmedizinischem Zentrum zwingend erforderlich. So kann der Wunsch nach eigenen Kindern auch nach der Krebstherapie möglich bleiben.

Das Team des Kinderwunschzentrums der Frauenklinik hat einen Übersichtsartikel über die aktuellen Methoden der Fertilitätsprotektion verfasst.

 

Claudia Staib, Saskia-L. Herbert, Adriane Woehl Wenigerkind, Michael Schwab, Achim Wöckel, Carolin Curtaz. Fertilitätsprotektion unter onkologischer Therapie. best practice onkologie. 11/2024. DOI: 10.1007/s11654-024-00609-w

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Flussdiagramm zur Zusammenfassung der Wahl der fertilitätsprotektiven Maßnahme in einem FertiPROTEKT-Zentrum bei Frauen in Abhängigkeit von der onkologischen Therapie
Flussdiagramm zur Zusammenfassung der Wahl der fertilitätsprotektiven Maßnahme in einem FertiPROTEKT-Zentrum bei Frauen in Abhängigkeit von der onkologischen Therapie
GV-, MI- und MII-Oozyten vor der Kryokonservierung
GV-, MI- und MII-Oozyten vor der Kryokonservierung. Aktuell wird das Einfrieren lediglich von MII-Oozyten zum Fertilitätserhalt empfohlen. Das Einfrieren von unreifen Oozyten (GV- und MI-Stadien) erfordert nach dem Auftauen eine InVitroMaturation (IVM). Die IVM gilt allerdings noch immer als eine experimentelle Behandlungsmethode und findet bei der Fertilitätsprotektion keine reguläre Anwendung.
Gruppenfoto des Teams des Zentrums für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Das Team des Zentrums für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin