Meta-Analyse zur Antikoagulation bei COVID-19-Patienten

Eine relevante Komplikation bei COVID-19-Patientinnen und -Patienten waren und sind thromboembolische Ereignisse, so dass eine medikamentöse Hemmung der Blutgerinnung, in der Fachsprache Antikoagulation genannt, sinnvoll sein könnte.

Bisherige Studien zeigen hierzu widersprüchliche Ergebnisse. Im Rahmen der letzten Aktualisierung der S3-Leitlinie zur Therapie von COVID-19 konnte die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW zum Thema Antikoagulation 14 neue und insgesamt 27 randomisierte kontrollierte Studien mit 16.789 Personen in einer systematischen Übersichtsarbeit mit Metaanalyse aufarbeiten. Während stationäre Patientinnen und Patienten mit moderater Erkrankung von einer Antikoagulation in semi-therapeutischer oder therapeutischer Dosierung profitieren können, scheint dies bei schwer Erkrankten nicht der Fall zu sein. Für ambulante und poststationäre Patientinnen und Patienten zeigt sich kein klarer Vorteil einer Antikoagulation. Unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung muss immer das Blutungsrisiko einer Antikoagulation mitberücksichtigt werden.

 

Stefanie Reis, Amon Faske, Ina Monsef, Florian Langer, Oliver J Müller, Peter Kranke, Patrick Meybohm, Stephanie Weibel. Anticoagulation in COVID-19 patients - An updated systematic review and meta-analysis. Thrombosis Research, 238:141-150 (2024). doi:10.1016/j.thromres.2024.04.007

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