OSCE steht für Objective Structured Clinical Examination, eine standardisierte klinisch-praktische Prüfung im Parcoursformat, bei der Medizinstudierende des zehnten Semesters insgesamt neun unterschiedliche Stationen absolvieren. Ziel ist eine möglichst realitätsnahe Überprüfung der Kompetenzen, die den Prüflingen als Herausforderungen im späteren klinischen Berufsalltag begegnen.
Im Sommersemester 2023 wurden 136 Medizinstudierende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) bei einer OSCE-Prüfung mit einer Patientin mit Bauchschmerzen konfrontiert, die nach der Gabe eines Schmerzmittels über weitere Symptome wie Ausschlag, Atembeschwerden und Kreislaufproblemen klagte. Ein Teil der Studierenden absolvierte die Prüfung in der virtuellen Realität (VR), wo sie in einem computergenerierten Krankenzimmer Diagnosen stellten und Behandlungen durchführten. Die Vorteile des Formats liegen in der Standardisierung der Prüfungen und der Möglichkeit, komplexe Szenarien zu simulieren, die mit Schauspielpersonen nicht darstellbar wären. Die Studierenden bewerteten das VR-Szenario als realistisch und funktional. Die Auswertung der gewonnenen Daten hat gezeigt, dass mit der virtuellen Station faire und reproduzierbare Prüfungsergebnisse erzielt werden können. Die Ergebnisse wurden jetzt im Journal of Medical Internet Research veröffentlicht.
Weitere Details liefert die Pressemeldung
Tobias Mühling, Verena Schreiner, Marc Appel, Tobias Leutritz, Sarah König.
Comparing Virtual Reality–Based and Traditional Physical Objective Structured Clinical Examination (OSCE) Stations for Clinical Competency Assessments: Randomized Controlled Trial. J Med Internet Res 2025;27:e55066. doi: 10.2196/55066. PMID: 39793025