Verbesserte Beurteilung für Läsionen der Brust im MRT
In der Studie, die in der Fachzeitschrift Magnetic Resonance Imaging veröffentlicht wurde, beurteilte das Team der Frauenklinik und Radiologie die Morphologie von Veränderungen im Brustgewebe, so genannte Brustläsionen, mit hohen b-Werten (1600 s/mm2) und Standard-b-Werten (800 s/mm2) in der diffusionsgewichteten Bildgebung (DWI) bei 3 Tesla.
DWI ist eine spezielle Form der MRT, die die Diffusion von Wasser in Gewebe misst und so detaillierte Informationen über die Mikrostruktur des Gewebes liefern kann. Traditionell wird DWI mit kontrastverstärkter Bildgebung (DCE) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass DWI, insbesondere bei höheren b-Werten, zuverlässig zur Unterscheidung zwischen bösartigen und gutartigen Läsionen eingesetzt werden kann. Hohe b-Werte erhöhten die diagnostische Genauigkeit, während die Messung der Läsionsgröße mit dem Standardwert von 800 s/mm² genauer war.
Sara Aniki Christner, Jan-Peter Grunz, Tanja Schlaiß, Carolin Curtaz, Andreas Steven Kunz, Henner Huflage, Theresa Sophie Patzer, Thorsten Alexander Bley, Stephanie Tina Sauer. Breast lesion morphology assessment with high and standard b values in diffusion-weighted imaging at 3 Tesla. Magnetic Resonance Imaging. Volume 107. Pages 100-110. ISSN 0730-725X (2024). doi:10.1016/j.mri.2024.01.005
Bildgebung bei Wiederauftreten von Brustkrebs
In der im Journal of Cancer Research Clinical Oncology veröffentlichten Arbeit beschreibt das Team den Stellenwert der verschiedenen bildgebenden Verfahren bei der Diagnose von Brustkrebsrezidiven in der Normalbevölkerung und bei Patientinnen mit familiärem Hochrisiko.
Bei jeder fünften Brustkrebspatientin treten in den ersten 20 Jahren nach der Erstdiagnose Rezidive in der gleichen Brust oder in der benachbarten Region (ILRR für isolierte lokoregionäre Rezidive) oder Tumore in der gegenüberliegenden Brust (CBC für kontralateralen Brustkrebs) auf. Die Früherkennung ist entscheidend, daher ist die Verbesserung der Brustbildgebung wichtig. Patientinnen mit hereditärem Brust- oder Eierstockkrebs (HBOC) werden in der Brustkrebsnachsorge mit MRT, Mammographie und Ultraschall untersucht, während Patientinnen ohne HBOC (nHBOC) in der Regel keine MRT erhalten. Um die Erkennungsraten der verschiedenen bildgebenden Verfahren zu vergleichen, analysierte das Team die Daten von 1499 ehemaligen Brustkrebspatientinnen, die zwischen 2015 und 2020 an einem Universitätsklinikum untersucht wurden. 176 Patientinnen wurden mit ILRR oder CBC diagnostiziert. Die Sensitivität für rezidivierende Malignität betrug 97,9% für MRT, 66,3% für Mammographie und 67,8% für Ultraschall. Die Detektionsraten waren unabhängig von einer HBOC-Anamnese ähnlich. Eine geringere Brustdichte und eine größere Tumorgröße verbesserten die Entdeckungsrate. MRT könnte also die Früherkennung von ILRR und CBC bei Brustkrebsüberlebenden mit und ohne HBOC verbessern.
Tanja Schlaiß, Lisa Bott, Saskia-Laureen Herbert, Catharina Bartmann, Matthias Kiesel, Jessica Salmen, Stephanie Tina Sauer, Sara Aniki Christner, Bernhard Petrisch, Jan-Peter Grunz, Achim Wöckel, Sanja Löb, Joachim Diessner. Imaging for local recurrence of breast cancer. Journal of Cancer Research Clinical Oncology 150, 200 (2024). doi:10.1007/s00432-024-05709-2