Makrophagen-Migrationshemmungsfaktor (MIF) als Biomarker für Aortenstenose

Die Aortenstenose (AS) ist eine Verengung (Stenose) der Aortenklappe, die den Blutfluss aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader (Aorta) behindert. Sie wird durch fortschreitende entzündliche und fibrospezifische Prozesse angetrieben, die von Endothelzellen (die die Innenseite der Gefäße auskleiden) und interstitielle Zellen (die zwischen Gewebeschichten liegen) gesteuert werden.

Wie Blutplättchen (Thrombozyten), von Thrombozyten abgeleitete Mediatoren und Wechselwirkungen zwischen Thrombozyten und Monozyten (eine Art weißer Blutkörperchen) die lokale Klappenentzündung und -mineralisierung beeinflussen, ist noch nicht vollständig verstanden. 

Die Ergebnisse dieser Studie des Uniklinikums Tübingen mit Beteiligung von Dr. Kristina Mott und Prof. Dr. Harald Schulze aus dem Lehrstuhl für Experimentelle Biomedizin I (Leitung: Prof. Dr. Bernhard Nieswandt) deuten darauf hin, dass ein bestimmtes Molekül namens Makrophagen-Migrationshemmungsfaktor (MIF), das von Thrombozyten freigesetzt wird, eine Schlüsselrolle bei der lokalen und systemischen Thrombo-Inflammation während der beschleunigten AS spielt. 

MIF-basierte Biomarker weisen auf einen beschleunigten Verlauf der AS hin und stellen ein neues pharmakologisches Ziel dar, um das Fortschreiten der AS abzuschwächen.

 

Mueller KAL, Langnau C, Harm T, Sigle M, Mott K, Droppa M, Borst O, Rohlfing AK, Gekeler S, Günter M, Goebel N, Franke UFW, Radwan M, Schlensak C, Janning H, Scheuermann S, Seitz CM, Rath D, Kreisselmeier KP, Castor T, Mueller II, Schulze H, Autenrieth SE, Gawaz MP. Macrophage Migration Inhibitory Factor Promotes Thromboinflammation and Predicts Fast Progression of Aortic Stenosis. Arterioscler Thromb Vasc Biol. 2024 Sep;44(9):2118-2135. doi: 10.1161/ATVBAHA.124.321000. Epub 2024 Jul 11. PMID: 38989580; PMCID: PMC11335082.

Zur Publikation

Immunfluoreszenz-Immunhistochemie bei schnell progredienter Aortenstenose (FPAS), die beispielhaft die Co-Lokalisierung von CD42b-positiven Thrombozyten, CD68-positiven Makrophagen und Monozyten mit positiver Färbung von CD14 oder CD16 und Zytokinexpression jedes Zelltyps zeigt (Daten hier nicht gezeigt), der für MIF bzw. TGF-ß1 angefärbt wurde (Übersicht über Annexin-V-Faltblatt). Die FPAS ist durch eine verstärkte Thrombozyten- und Immunzellinfiltration mit höherer MIF- und TGF-ß1-Expression im Vergleich zur langsam progredienten Aortenstenose gekennzeichnet. Die MIF-Immunreaktivität co-lokalisiert signifikant mit CD42b-positiven Bereichen der Thrombozyteninfiltration des erkrankten Aortenklappengewebes. Eine Co-Lokalisierung der MIF-Expression mit Monozyten oder Makrophagen wurde ebenfalls beobachtet, wenn auch in geringerem Ausmaß. Quelle: Arterioscler Thromb Vasc Biol 2024 Sep;44(9):2118-2135. doi: 10.1161/ATVBAHA.124.321000. Epub 2024 Jul 11.

Immunfluoreszenz-Immunhistochemie bei schnell progredienter Aortenstenose (FPAS), die beispielhaft die Co-Lokalisierung von CD42b-positiven Thrombozyten, CD68-positiven Makrophagen und Monozyten mit positiver Färbung von CD14 oder CD16 und Zytokinexpression jedes Zelltyps zeigt (Daten hier nicht gezeigt), der für MIF bzw. TGF-ß1 angefärbt wurde (Übersicht über Annexin-V-Faltblatt). Die FPAS ist durch eine verstärkte Thrombozyten- und Immunzellinfiltration mit höherer MIF- und TGF-ß1-Expression im Vergleich zur langsam progredienten Aortenstenose gekennzeichnet. Die MIF-Immunreaktivität co-lokalisiert signifikant mit CD42b-positiven Bereichen der Thrombozyteninfiltration des erkrankten Aortenklappengewebes. Eine Co-Lokalisierung der MIF-Expression mit Monozyten oder Makrophagen wurde ebenfalls beobachtet, wenn auch in geringerem Ausmaß. Quelle: Arterioscler Thromb Vasc Biol 2024 Sep;44(9):2118-2135. doi: 10.1161/ATVBAHA.124.321000. Epub 2024 Jul 11.