Bipolar-affektive Erkrankungen
Ursachen und Diagnose
Die bipolar-affektive Erkrankung, die sich zwischen den zwei Stimmungspolen (lat.: bipolar) großer Niedergeschlagenheit und übertriebener Euphorie bewegt, ist mit etwa einem Prozent in der erwachsenen Bevölkerung relativ häufig. Ihre Ursachen sind vielfältig und zum Großteil noch unverstanden. Man weiß jedoch, dass Stress und Veranlagungsfaktoren eine wesentliche Rolle spielen. Auf das Auf und Ab der Gemütszustände (lat.: affectus) haben Betroffene keinen willentlichen Einfluss. Dies gilt als Unterscheidungskriterium von natürlichen Stimmungsschwankungen. Durch die graduellen Ausprägungen ist eine Diagnose manchmal schwierig.
Behandlungsangebot
Auf unserer Schwerpunktstation 3-West, die von der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS) als bislang einzige Einrichtung im nordbayerischen Raum zertifiziert wurde, bieten wir ein umfassendes und integriertes Therapiekonzept. Bei insgesamt 23 stationären Behandlungsplätzen sowie in der angegliederten Spezialambulanz erstellen wir für jede Patientin oder jeden Patienten individuelle Therapiepläne auf der Grundlage der S3-Leitlinien der DGPPN:
- Psychotherapeutische Verfahren als Einzel- und störungsspezifische Gruppentherapien
- Medikamentöse Therapie mit Stimmungsstabilisatoren, inklusive der Kontrolle der Medikamentenspiegel im Blut durch Therapeutisches Drug Monitoring
- Stimulative Verfahren wie Wach- und Lichttherapie
- komplementärtherapeutische, also ergänzende Angebote wie Ergotherapie, Kunst- und Musiktherapie, Physiotherapie
- Sozialpädagogische Beratungsmöglichkeiten
Einbezug von Angehörigen
Angehörige werden auf Wunsch eng in die Behandlung, zum Beispiel in Arztgespräche, mit einbezogen. Außerdem vermitteln eigene Psychoedukationsgruppen grundlegendes Wissen über die Erkrankung sowie den Umgang mit den erkrankten Angehörigen. Die speziellen Probleme, die sich bei Kindern von Betroffenen ergeben können, werden in der Familiensprechstunde der Diakonie thematisiert.
Wir arbeiten eng mit der Selbsthilfegruppe für Menschen mit bipolaren Störungen im Raum Würzburg zusammen.
Telefonsprechstunde
Um niederschwellig Hilfe anbieten zu können, haben wir jeden
Donnerstag von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr eine Telefonsprechstunde eingerichtet.
Unter der Telefonnummer +49 931 201-76386 sind wir für Betroffene und Angehörige erreichbar.
Weitere Informationen
Mehr zur bipolaren Erkrankung finden Sie auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS), in unserem Flyer sowie im Filmbeitrag zu Bipolaren Störungen.
Terminvereinbarung
Termine in der Bipolar-Sprechstunde vereinbaren Sie bitte ausschließlich über die Anmeldung der Poliklinik: +49 931 201-77800
Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten
Direktion
Prof. Dr. med. Sebastian Walther
Sekretariat
Telefon: +49 931 201-77010
Fax: : +49 931 201-77020
E-Mail: ps_sekr@ ukw.de
Anschrift
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums | Margarete-Höppel-Platz 1 | 97080 Würzburg