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Arbeiten im allgemeinchirurgischen OP – Interview mit Lukas B.

Lukas, wie kam es dazu, dass Sie OTA werden wollten?

Nach dem Abitur habe ich ein FSJ im Krankenhaus gemacht. Ich war damals vorwiegend im Bereich der Anästhesie in der Schleuse zum OP tätig. Da habe ich zum ersten Mal einen Einblick in die Arbeit in einem OP bekommen. Die Kollegen im OP haben mich dann auf den Ausbildungsberuf „OTA“ aufmerksam gemacht und ihn mir schmackhaft gemacht. Ich habe von 2015 bis 2018 meine Ausbildung an der Uniklinik absolviert, denn hier war im Umkreis die nächstmögliche Akademie dafür. So bin ich zur Uni gekommen – und nach der Ausbildung bin ich gleich geblieben. Nun bin ich fester Bestandteil des Teams.

Wie lief Ihre Ausbildung an der Akademie ab?

Ich hatte immer im Wechsel Praxiseinsätze im OP und Schule an der Akademie des Uniklinikums. Im Schnitt heißt das: ein Monat Blockunterricht, danach zwei bis drei Monate Praxis. So hatte man nach dem Einsatz im OP im nachfolgenden Theorieblock die Möglichkeit, alle Fragen, die sich während der Arbeit angesammelt haben, zu stellen und zu klären.

Während der Ausbildung durchläuft man fast alle OP-Bereiche und einige Funktionsbereiche der Uniklinik. Man kann durchaus mitbestimmen, welche Fachdisziplinen – abgesehen von den Pflichteinsätzen – man sehen möchte. Ich hatte nach den drei Jahren nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst oder nicht gesehen habe. Man wird gut zum Arbeitsalltag hingeführt.

Sie arbeiten im Zentral-OP des Zentrums für Operative Medizin. Können Sie bitte darüber berichten?

Der ZOM-OP umfasst vier Fachdisziplinen: Unfallchirurgie, Herz-Thorax-Chirurgie, Allgemeinchirurgie und Urologie. Ich arbeite hauptsächlich im allgemeinchirurgischen OP, wo wir zusätzlich die Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Kinderchirurgie mit abdecken. Vor allem im Spätdienst und Nachtdienst rotiert man aber als OP-Pflegekraft im ZOM-OP innerhalb der Disziplinen. Wir arbeiten im Schichtdienst, das heißt, sieben verschiedene Schichten plus Rufdienst. Zusätzlich haben wir am Wochenende Bereitschaftsdienste, sodass wir Notfälle jederzeit gut versorgen können. Als OTA sehe ich mich als Teil einer Maschinerie, die Leben rettet oder verbessert.

Wenn ich mich zwischen dem Assistieren bei einer laparoskopisch geführten OP und einer offenen OP entscheiden müsste, würde ich Letzteres bevorzugen. Laparoskopien sind in ihrem Tätigkeitsfeld für die sterile Saalassistenz oftmals beschränkter, aber durch das minimalinvasive Eingreifen natürlich schonender für den Patienten. Eine offene Operation ist wiederum anspruchsvoller und deshalb auch für mich persönlich faszinierender.

Wir decken hier auch Transplantationen ab. Explantieren ist natürlich oftmals auch mit einer gewissen Traurigkeit verbunden. Distanz ist jedoch in unserem Job essenziell. Das „Gute“ bei unserer Arbeit im OP ist ja: Wir sehen den Patienten nur beim Einschleusen im wachen Zustand und können so die Distanz gut wahren. Falls man doch mal das Bedürfnis hat, über einen Vorfall zu reden, kann man immer auf ein offenes Ohr der Kollegen bauen.

Kurz und knapp: Was macht die Arbeit im OP aus?

Ganz klar: Teamwork. Man muss sich aufeinander verlassen können. Nonverbale Kommunikation ist das A und O im OP. So zeichnet sich eine gute unsterile Saalassistenz dadurch aus, immer den aktuellen Status der Operation genau zu kennen und dementsprechend zu handeln. Bei einer akuten Blutung muss das Zusammenspiel reibungslos verlaufen und jede Naht oder Klemme schnell parat sein.
 

Welcher Eingriff ist Ihr persönliches Highlight?

Am interessantesten finde ich nach wie vor Operationen, bei denen das Ausmaß der Erkrankung zuvor nicht klar bestimmt werden konnte. Hier kommt der Patient in den OP und man hat kaum Gewissheit, was einen erwartet. Erst wenn das Abdomen eröffnet und exploriert wird, weiß man, welche OP durchgeführt werden muss. Das Spannende ist dann, schnell und fachgerecht auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Sie halten doch sowieso den ganzen Tag nur Haken – stimmt oder stimmt nicht?

Das gehört nicht zu meinen Aufgaben und ist daher ein total unberechtigtes Vorurteil. Diese Aufgabe wird von ärztlicher Seite, meistens durch Studenten, abgedeckt. OTA sein heißt nicht, Haken halten oder Gegenstände stumpf anreichen. Du musst den OP-Ablauf kennen, erkennen bei welchem Schritt der Chirurg ist und was als Nächstes ansteht. Gewährleisten, dass alles für die OP Notwendige am Tisch ist. Das heißt auch, dass ich den Verlauf beobachte und mitdenke. Dann managen wir noch viel um die OP herum oder übernehmen Aufgaben wie Lagern oder Einschleusen. Technisches Verständnis ist zudem enorm wichtig. Ein Kollege arbeitet mich beispielsweise gerade in den DaVinci-Roboter ein. Steril beziehen, bewegen, vorbereiten, testen: Das fällt alles in unseren Aufgabenbereich.

Aktuelles Fachwissen ist für die Arbeit als OTA die Grundvoraussetzung. Deshalb haben wir einmal im Monat eine Montagmorgen-Fortbildung, bei der aktuelle Änderungen oder Vorschriften besprochen werden. Die ist dann für jede Pflegekraft, die an diesem Tag im Frühdienst da ist, Pflicht. Wenn das Thema passt, nimmt auch die Anästhesiepflege teil.

Danke für die Einblicke in Ihre Arbeit!

Hier geben dir die Kollegen Einblicke, was sie bei ihrer Arbeit als OP-Pflegekraft und Operationstechnischer Assistent umtreibt.

Im OP ist man ein stiller Helfer!
 

Hier berichtet Jennifer B. über die OP-Pflege im neurochirurgischen OP. 

Ständige Abwechslung ist vorprogrammiert.

Carl G. erzählt über seine Arbeit als OTA im allgemeinchirurgischen OP.

Auf die Zusammenarbeit in der Kopfklinik bin ich sehr stolz.

Corinna H. gibt einen Einblick in ihre Arbeit im HNO-OP.

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