Radiojodtherapie bei Schilddrüsenerkrankungen

Bei der Radioiodtherapie (RIT), auch Radiojodtherapie (RJT), wird radioaktives Jod verabreicht, das sich ausschließlich in Schilddrüsenzellen einlagert. Durch die Strahlung, die beim Zerfall des Jods entsteht, werden diese zerstört. Diese Behandlungsform wird angewandt, wenn die Schilddrüse zu groß oder überaktiv ist, sowie bei Entartungen.

Kropf und heiße Knoten

Das kleine Organ unterhalb des Kehlkopfs hat die Aufgabe, aus Jod und anderen Bausteinen Hormone herzustellen, die zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Organismus regeln. Erhält die Schilddrüse dabei zu wenig Jod, versucht sie den Mangel durch ein gesteigertes Wachstum – gemeinhin als Kropf bekannt –  oder durch überaktive Zellinseln auszugleichen. Diese sogenannten heißen Knoten und jede andere Überfunktion der Schilddrüse wie auch Morbus Basedow müssen behandelt werden, da sie das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigen.

Wirkungsweise der RIT

Je aktiver Schilddrüsenzellen arbeiten, desto mehr Jod lagern sie ein und desto selektiver können sie durch eine RIT ausgeschaltet werden. Dieses Prinzip greift auch bei der Behandlung von jodspeicherndem Schilddrüsenkrebs und zählt zur Standardtherapie nach der operativen Entfernung der Geschwulst.

Behandlungsablauf

Ein paar Tage vor der Aufnahme wird in der Klinikambulanz ein Radiojodtest durchgeführt, um das Speicherverhalten der Schilddrüse zu untersuchen. Nach dem Schlucken einer Testkapsel und der Verteilung des verabreichten Jods im Körper wird jeweils nach etwa 30 Minuten und vier Stunden ein Schilddrüsenszintigramm durchgeführt. Eine letzte Messung findet am Tag der stationären Aufnahme statt. Aus diesen Ergebnissen und einer Ultraschalluntersuchung wird dann die optimale Radiojod-Dosis individuell für die Therapie berechnet. Bei der RIT selbst wird die ermittelte Dosis durch das Schlucken einer einzigen Medikamentenkapsel verabreicht.

Strahlenexposition und Nebenwirkungen

Die RIT wird seit rund 70 Jahren zur Therapie von Schilddrüsenerkrankungen angewandt und gilt als sehr gut verträglich. Welche Strahlenexposition zur Therapie erforderlich ist, richtet sich nach der zu behandelnden Erkrankung. Die für die RIT bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen genutzte Beta-Strahlung hat im Gewebe eine Reichweite von einem halben Millimeter. Dadurch werden das umgebende Gewebe oder andere Organe nicht geschädigt. Die Strahlenexposition für den gesamten Körper ist gering. Spätschäden sind auch bei Kinderwunsch nicht bekannt.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Informationsblatt zur RIT und in einem eigenen Filmbeitrag.

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