Nuklearmedizinische Therapien bei Tumorerkrankungen
Für einige besonders stoffwechselaktive Tumorarten bietet sich die Option einer nuklearmedizinischen Therapie. Dazu wird eine radioaktive Substanz, die sich gewebespezifisch an den Tumor anlagert, per Infusion oder Katheter in die Vene geleitet. Durch die Strahlung, die beim Zerfall der radioaktiven Substanz entsteht, werden die Tumorzellen im Sinne einer inneren Bestrahlung zerstört. Die meisten Therapien erfolgen stationär.
Welche Tumoren werden behandelt?
- Knochenmetastasen
- Lebermetastasen
- Leberzellkarzinom (HEC)
- Leukämie (akute myeloische Leukämie)
- Meningeom
- Multiples Myelom
- Nebennierenkarzinom
- Neuroblastom
- Neuroendokriner Tumor (NET)
- Non Hodgkin-Lymphom
- Phäochromozytom
- Prostatakarzinom
Voraussetzung
Die Tumortherapie mit Radionukliden wird angewandt, wenn die Standardtherapie mit Operation und Chemotherapie nicht mehr greift. Für eine erfolgreiche Therapie müssen spezielle Bindestellen an der Oberfläche der Krebszellen vorliegen. Außerdem müssen kritische Organe in gutem gesundheitlichem Zustand sein.
Erfolgreiche Wirkung
- Durch die Peptid-Rezeptor-Radionuklid-Therapie (PRRT) mit
Lu-177/Y-90-DOTATATE und Lu-177/Y-90-DOTATOC wurde bei bestimmten Formen des Meningeoms und NETs ein Wachstumsstopp des Tumors zwischen 30 bis 40 Monate erreicht. - Mit Lu-177-PSMA stellt sich eine neue und nebenwirkungsarme Therapie zur Behandlung des fortgeschrittenen und metastasierten Prostatakarzinoms mit dem Oberflächenantigen PSMA dar.
- Die Therapie mit Lu-177/Y-90-CXCR4 erweist sich bei therapeutisch ausgereiztem Multiplem Myelom als hilfreich. Voraussetzung ist, dass die entarteten Blutzellen das Oberflächenprotein CXCR produzieren.
Richtlinien für experimentelle Therapien
Alle experimentellen Krebstherapien in der Nuklearmedizin Würzburg unterliegen einer strengen Sorgfaltspflicht und werden unter Einhaltung der allgemeinen Richtlinien durchgeführt. Dies beinhaltet eine lückenlose Aufklärung über Risiken, Nebenwirkungen und Erfolgschancen sowie eine Einbindung der Patientin oder des Patienten in jeden Entscheidungsprozess und einen Beschluss des interdisziplinären Tumorboards.
Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten
Öffnungszeiten der Ambulanzen
Montag bis Freitag
Schilddrüse
08:00 Uhr bis 16:00 Uhr
PET/CT
07:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Sonstige
08:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Telefon
Poliklinik Aufnahme
+49 931 201-35100
Direktionssekretariat
Ute Dausacker, Katharina Deckert
+49 931 201-35001
Anschrift
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Zentrum Innere Medizin (ZIM) | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A4 | 97080 Würzburg