Tiefe Hirnstimulation

Die Behandlung von Morbus Parkinson, Zitter-Erkrankungen und Dystonien ist in den letzten Jahrzehnten durch die Einführung der Tiefen Hirnstimulation geradezu revolutioniert worden. Wir haben sehr viel Erfahrung mit dieser Methode, die auch einen Schwerpunkt unserer Forschung darstellt.

Bei der Behandlung arbeiten wir eng mit der Neurochirurgischen Klinik und dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie der Universität Würzburg zusammen.

Was ist Tiefe Hirnstimulation?

Tiefe Hirnstimulation – umgangssprachlich spricht man auch von einem Hirnschrittmacher – ist eine Behandlungsmethode, die bei verschiedenen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen zum Einsatz kommt. Dabei werden dünne Elektroden ins Gehirn eingesetzt, die elektrische Impulse abgeben. Dies führt zu einer Linderung der Krankheitssymptome, wobei der genaue Wirkmechanismus noch nicht bekannt ist.
Die Stimulationselektroden im Gehirn sind über unter der Haut liegende Kabel mit dem eigentlichen Schrittmacher verbunden. Dieser wird unterhalb des Schlüsselbeins unter die Haut oder in Einzelfällen auch in die Bauchwand implantiert. Über ein spezielles Programmiergerät, das kontaktlos über den Schrittmacher gehalten wird, kann die die genaue Einstellung der Stimulation verändert und individuell angepasst werden.

Einsatzgebiete

Die Tiefe Hirnstimulation ist fest etabliert bei Morbus Parkinson, Dystonien, essentiellem Tremor und anderen Zitter-Erkrankungen. Sie wird von uns bei folgenden Erkrankungen regelmäßig eingesetzt:

  • fortgeschrittener idiopathischer Morbus Parkinson
  • Zitter-Erkrankungen, die mit Medikamenten nicht zufriedenstellend behandelt werden können
  • Dystonien; insbesondere solche, die den ganzen Körper betreffen (generalisierte Dystonien)
  • tardive Dystonien (bestimmte, durch Medikamente ausgelöste Formen)
  • in Einzelfällen segmentale Dystonien wie Torticollis oder Meige-Syndrom

Bei weiteren neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen (zum Beispiel schwere therapieresistente Depressionen, therapieresistente Epilepsien, Tourette-Syndrom, Zwangserkrankungen) wird die Tiefe Hirnstimulation derzeit erprobt. Da wir die Behandlung bei diesen Erkrankungen nicht durchführen, bitten wir um Verständnis, dass wir in diesen Fällen keine Beratung oder Weiterbetreuung anbieten können.

Wohin kann ich mich wenden?

Wenn Sie sich über die Tiefe Hirnstimulation oder über die Möglichkeit einer Weiterbetreuung in unserer Klinik informieren möchten, können Sie sich an unsere Spezialsprechstunde wenden.


Ansprechperson

Portraitfoto von Dr. med. Philipp Capetian

PD Dr. med.
Philipp Capetian

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