Aktuelle Meldungen

Nach 43 Jahren am UKW und über 6.400 begleiteten Geburten: Hebamme Marianne Ahmed verabschiedet

Seit 1980 in der Geburtshilfe der Würzburger Uniklinik gearbeitet.

Würzburg. Wohl niemand in Würzburg hat mehr Geburten betreut als sie: Nach 43 Jahren an der Uniklinik Würzburg und rund 6.400 von ihr betreute Geburten hatte Marianne Ahmed jetzt ihren letzten Dienst: Nun ist die Hebamme mit 65 Jahren in den wohl verdienten Ruhestand gegangen. Am ersten März 1980 hatte sie nach ihrer Ausbildung zur Hebamme in der Frauenklinik des UKW begonnen, von 2002 bis 2019 war sie Leitende Hebamme im Team der UKW Geburtshilfe.

Vor ihrem letzten Dienst habe sie schon ein „komisches Gefühl zuhause gehabt“. Dann überlegt sie kurz: „Ich freue mich aber nun auf Tage ohne Dienstplan, auf die Arbeit in meinen neuen Kleingarten und viele Touren mit dem Elektro-Rad.“ Aber die leidenschaftliche Hebamme gibt auch zu: „Der Abschied fällt natürlich ein wenig schwer. Wir sind ein tolles Team. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Hebammen funktioniert toll. Das ist enorm wichtig.“

„Ihre Kompetenz, ihre Empathie und ihr großer Erfahrungsschatz waren eine enorme Stütze für unser Team der Geburtshilfe. Im Namen der gesamten Frauenklinik bedanke ich mich bei Frau Ahmed für ihren jahrzehntelangen Einsatz. Für den Ruhestand wünschen wir ihr alles erdenklich Gute“, betont Prof. Dr. Achim Wöckel, Direktor der Frauenklinik am UKW. „Für sie stand immer das Wohl der Frau und der Familien im Vordergrund, auf sie war immer Verlass“, so ihre langjährigen Kolleginnen im Kreißsaal.

Bei der Frage nach der Anzahl der Geburten, dies sie begleitet hat, kommt Marianne Ahmed ins Rechnen. Um die 6.400 dürften es gewesen sein – grob überschlagen. „Natürlich sind da Momente dabei, die bleiben – viele intensive Erinnerungen. Und für mich stand auch immer fest, dass ich an einem Haus der Maximalversorgung wie dem UKW arbeiten wollte. Das hat sich nie geändert.“

Fast zwei Jahrzehnte war sie zudem Leitende Hebamme am UKW, bevor sie diese Aufgabe 2019 abgab. Denn auch das sagt sie im Rückblick: „Es ist ein fordernder und ein anstrengender Beruf.“ Die letzten drei Jahre standen natürlich auch im Zeichen der Corona-Pandemie – „eine große zusätzliche Herausforderung, die wir gemeinsam geschafft haben.“ Seit ihrem Dienstantritt 1980 war sie im Kreißsaal an der praktischen Ausbildung der Hebammenschülerinnen beteiligt, zuletzt auch aktiv im Rahmen des neuen Studiengangs Hebammenwissenschaft. Etwa 690 Hebammen hat sie in dieser Zeit praktisch ausgebildet - übrigens in der Tat alles Frauen. 

Als einen großen Glückfall bezeichnet sie die Fortschritte in der Versorgung von Frühgeborenen: „Diese Entwicklung hat vielen Familien großes Glück gebracht“, so Ahmed. Gleichzeitig weist sie auf andere Trends hin: Mehr Kaiserschnitte als früher, Babys mit mehr Gewicht und das steigende Alter der Mütter. „Es hat sich viel getan“, überlegt sie beim Blick auf ihre Zeit an der Würzburger Uniklinik. Natürlich war der technische Fortschritt groß, aber eines war ihr immer wichtig: „Ich war stets eine analoge Hebamme. Dieses Wissen wollte ich auch immer an künftige Hebammen weitergeben. Etwa: Wie ertaste ich das Kind richtig? Wie kann ich die Herztöne richtig abhören?“

Jetzt werden andere Kolleginnen dieses Wissen weitergeben. Und Marianne Ahmed freut sich darauf, mehr Zeit für ihren Enkelsohn zu haben, denn: „Der kam bislang viel zu kurz.“

Würzburg. Bei einem medizinischen Notfall im Kreißsaal kommt es auf ausgezeichnete Zusammenarbeit aller Beteiligten an. Daher sind realitätsnahe Übungen von enormer Wichtigkeit. auch wenn Notfälle nur selten sind. Eine solche Simulationsübung für das „Sicherheitsnetz im Hintergrund“ fand nun am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) statt. 

„In dieser Zusammensetzung und Intensität war es für uns eine Premiere. Das Training dauerte zwei Tage. Mit Hilfe einer Simulationspuppe konnten wir gemeinsam verschiedene Notfall-Szenarien trainieren. Natürlich sind solche Situationen im Klinikalltag zum Glück sehr selten. Umso wichtiger ist es, dass wir uns optimal darauf vorbereiten“, betont Prof. Dr. Peter Kranke, Leiter des Bereichs geburtshilfliche und gynäkologische Anästhesie am Würzburger Uniklinikum.

Zur Übung waren auch Experten aus der Medizinischen Hochschule Hannover nach Würzburg gekommen. Zusammen mit dem Simulationsteam aus der Anästhesie sorgten sie für einen reibungslosen technischen Ablauf und dafür, dass die Übungssequenzen im Anschluss fachkundig analysiert wurden.

„Durch die realitätsnahen Abläufe, die wir direkt in einer Kreißsaalumgebung simulieren konnten, war es ein sehr gelungenes Training. Ich bin froh, dass wir dies zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Geburtshilfe und den Hebammen so im Team realisieren konnten. Denn gerade die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein Garant dafür, auch in Notfällen die bestmögliche Versorgung für unsere Patienten anbieten zu können“, so Prof. Kranke.

Michael Papsdorf, Oberarzt und ärztliche Leitung des Kreißsaals, ergänzt: „Speziell unsere jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kreißsaal waren begeistert. Notfälle unter realen Bedingungen trainieren zu können, bringt für den Alltag einen ungemeinen Zugewinn von Sicherheit. Aber auch für erfahrene Geburtshelfer war es interessant, das eigene Verhalten in einer Notfallsituation beobachten und analysieren zu können.“

Das bekräftigt auch Dr. Rebecca Paul, Assistenzärztin in der UKW-Geburtshilfe: „Nach dem Training stand für alle teilnehmenden Mitarbeiter fest, dass ein Simulationstraining einen festen Platz in der Ausbildung einnehmen sollte. Wir freuen uns, in Zukunft regelmäßig realistische Notfallsituationen im Team trainieren zu können.“ Auch wenn die meisten Patientinnen in der UKW-Geburtshilfe das bestehende Sicherheitsnetz gar nicht wahrnehmen während ihres Aufenthaltes: Im Hintergrund steht stets ein erfahrenes Team bereit. Denn: Sicher ist sicher.

 

Würzburger Universitäts-Frauenklinik erneut als Top-Klinik für Brustkrebs ausgezeichnet

Die Online-Plattform Klinikradar.de verlieh der Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg das Qualitätssiegel „Top-Klinik für Brustkrebs 2023“.

Würzburg / München. Die Münchener Firma Innomeda betreibt mit Klinikradar.de eines der nach eigenen Angaben reichweitenstärksten deutschen Online-Krankenhausportale. Die Plattform verleiht seit dem Jahr 2021 ein fachlich fundiertes Siegel für Krankenhäuser, die höchste Qualitätsansprüche erfüllen. Nach der Erstauszeichnung in 2021 erhielt die Würzburger Universitäts-Frauenklinik kürzlich von Klinikradar.de erneut das Qualitätssiegel „Top-Klinik für Brustkrebs“. 

„Uns ist bewusst, dass Qualität sehr unterschiedlich bewertet werden kann. Daher flossen viele unterschiedliche Parameter in diese Erhebung ein“, erläutert Privatdozent Dr. Tobias Bobinger, der bei Innomeda die Siegel-Vergabe wissenschaftlich betreut. Grundlage des Qualitätssiegels sind nach seinen Worten objektive und belastbare Qualitätsfaktoren, die von offiziellen Institutionen – wie etwa dem Gemeinsamen Bundesausschuss der Krankenkassen – und Fachorganisationen erhoben werden. Besondere Pluspunkte für die Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg bei der Indikation Brustkrebs waren demnach: 

  • hohe Fallzahl und damit Erfahrung auf diesem Gebiet, 
  • Zertifizierung als Brustzentrum mit strukturierter Versorgung,
  • interdisziplinäre universitäre Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie bei Bedarf engmaschige Betreuung durch andere Fachdisziplinen,
  • hohe Forschungsaktivität auf dem Gebiet der Tumorerkrankungen mit Durchführung vieler nationaler sowie internationaler präklinischer und klinischer Studien.

Informationsabend zur Endometriose

Bei der Endometriose kommt Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle vor und sorgt für teils massive Beschwerden. Die Würzburger Universitäts-Frauenklinik lädt alle Interessierten am Montag, den 13. März 2023, zu einem Informationsabend über die zweithäufigste weibliche Erkrankung ein.

Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Saskia-Laureen Herbert und Dr. Anastasia Altides (rechts) von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik beantworten am 13. März 2023 Fragen zu Endometriose und weiblichen Unterbauchschmerzen. Bilder (3): UKW

Würzburg. Etwa jede zehnte Frau in Deutschland ist von Endometriose betroffen. Die gutartige Erkrankung liegt damit nach dem Brustkrebs auf Platz Zwei der häufigsten weiblichen Krankheiten. „Trotz der weiten Verbreitung wird dieses ‚Chamäleon der Gynäkologie‘ wegen seiner individuell stark unterschiedlichen Symptomatik oft erst spät richtig diagnostiziert und behandelt“, berichtet Prof. Dr. Achim Wöckel. Vor diesem Hintergrund laden der Direktor der Würzburger Universitäts-Frauenklinik und sein Team am Montag, den 13. März 2023 alle Interessierten zu einem kostenlosen Informationsabend ein. Die Veranstaltung findet um 18:00 Uhr im Exerzitienhaus Himmelspforten in der Mainaustr. 42 in Würzburg statt.

Unklare Unterbauchschmerzen bekommen einen Namen

„Bei der Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle, also zum Beispiel im Scheidenbereich, im Bauchfell, in den Eierstöcken oder in der Darmwand. Je nach Lokalisation und Einzelfall kann dies zu sehr unterschiedlichen Beschwerden führen“, beschreibt Prof. Wöckel. Nicht zuletzt deshalb trägt die Veranstaltung den Untertitel „Wenn unklare Unterbauchschmerzen einen Namen bekommen“.

Diagnose und Therapie in zertifiziertem Zentrum

Um die Versorgungssituation der Patientinnen in der Region zu verbessern, betreibt die Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) das erste, seit dem Jahr 2016 zertifizierte Endometriosezentrum in Unterfranken. Welche Vorteile die betroffenen Frauen bei der Diagnosestellung und der Therapie in einem solchen interdisziplinär aufgestellten Zentrum haben, erläutert bei dem Treffen die Funktionsoberärztin Dr. Saskia-Laureen Herbert.

Hormonelle und operative Therapiewege

Endometriose kann sowohl medikamentös, als auch operativ behandelt werden. Zudem sind Kombinationsverfahren aus beiden Ansätzen möglich. Wie die Therapien im Detail aussehen, verdeutlicht die Oberärztin Dr. Anastasia Altides in ihrem Vortrag.

Chancen der Selbsthilfe und Diskussionsrunde

Abgerundet wird der Wissensgewinn durch eine Darstellung der Vorteile der Selbsthilfe bei Endometriose sowie eine ausführliche Diskussionsrunde mit dem Auditorium.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis spätestens 1. März 2023 erforderlich. Dazu kontaktiert man Gabriele Nelkenstock, die externe Selbsthilfebeauftragte des UKW, unter E-Mail: selbsthilfe@ ukw.de.

Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Saskia-Laureen Herbert und Dr. Anastasia Altides (rechts) von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik beantworten am 13. März 2023 Fragen zu Endometriose und weiblichen Unterbauchschmerzen. Bilder (3): UKW

9. Würzburger Brustkrebsforum am 20.03.2023

Infoveranstaltung zu aktuellen Therapieoptionen und neuen Perspektiven bei Brustkrebs

 

Am Montag, den 20. März 2023, bietet die Würzburger Universitäts-Frauenklinik für alle Interessierten ihr 9. Brustkrebs-Forum an – nach drei Corona-Jahren erstmals wieder als Präsenzveranstaltung. Im Mittelpunkt stehen diesmal aktuelle Erkenntnisse zur Therapie von Ersterkrankungen und fortgeschrittenem Brustkrebs, zur familiären Disposition und zu den Chancen selbstsorgender Maßnahmen.

Brustkrebsforum 2023
Am Montag, den 20. März 2023, findet das 9. Brustkrebs-Forum der Würzburger Universitäts-Frauenklinik statt. Bild: New Africa/stock.adobe.com

Mit der Reihe „Brustkrebs-Forum“ wendet sich die Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) seit dem Jahr 2014 regelmäßig an Patientinnen und Patienten, deren Angehörige sowie alle anderen Interessierten. Zuletzt fand der Informationstag in 2020 und 2021 coronabedingt als Online-Veranstaltung statt. Jetzt ist wieder ein persönliches Treffen möglich: Am Montag, den 20. März 2023, laden Prof. Dr. Achim Wöckel und sein Team ins Exerzitienhaus Himmelspforten in der Mainaustr. 42 in Würzburg ein. „Dort werden wir in Vorträgen zum Beispiel zeigen, welche Therapien bei einer Brustkrebs-Ersterkrankung heute zur Verfügung stehen“, kündigt der Klinikdirektor an.

S3-Leitlinie gibt Therapieempfehlungen nach aktuellem Wissensstand

Als Besonderheit kann sich die Würzburger Universitäts-Frauenklinik hier unter anderem auf ihre Arbeit als Koordinator der deutschlandweiten S3-Leitlinie für die Brustkrebstherapie stützen. „S3-Leitlinien fassen das aktuelle medizinische Wissen zusammen, wägen Nutzen und Schaden von Untersuchungen und Behandlungen ab und geben auf dieser Basis konkrete Empfehlungen zum Vorgehen“, erläutert Prof. Dr. Ute-Susann Albert, als Bereichsleiterin Senologie der Frauenklinik eine der Referentinnen des Forums. Sie fährt fort: „Die in Zusammenarbeit von bundesweit rund 150 Fachleuten regelmäßig aktualisierte und vom UKW herausgegebene Leitlinie für die Brustkrebstherapie sorgt nicht zuletzt dafür, dass wissenschaftlich belegte Erkenntnisse aus klinischen Studien möglichst schnell bei den Patientinnen und Patienten ankommen.“

Neue, hochwirksame Substanzen bei fortgeschrittenem Brustkrebs

Innovative Behandlungsangebote gibt es auch bei fortgeschrittenem Brustkrebs. „Hier helfen uns neue, hochwirksame Substanzen, das Tumorwachstum aufzuhalten und die Lebensqualität der Betroffenen für einen langen Zeitraum zu verbessern beziehungsweise zu erhalten. Wir versuchen quasi, den Brustkrebs zunehmend in einen chronischen Prozess zu überführen“, schildert Dr. Carolin Curtaz. Die Funktionsoberärztin der Frauenklinik wird beim Forum in diesem Kontext unter anderem aus ihrer Forschungsarbeit zu Hirnmetastasen bei Brustkrebs berichten.

Die Gefährdung durch familiären Brustkrebs richtig einschätzen

Meine Mutter hat Brustkrebs – muss ich mir Sorgen machen, dass ich selbst erkranke? Fragen wie diese hören die Expertinnen und Experten der Würzburger Universitäts-Frauenklinik oft. Privatdozentin Dr. Tanja Schlaiß, die Leiterin des dortigen Brustkrebs- und Brustzentrums, will mit ihrem Vortrag am Infotag diesen Befürchtungen eine angemessene Dimension geben. „Zum Glück konnte man bereits eine Vielzahl an Mutationen identifizieren, die mit Brust- und Eierstockkrebs assoziiert sind. Mit dieser Kenntnis können intensivierte Früherkennungsmaßnahmen sinnvoll und hilfreich sein“, so Dr. Schlaiß.

Wege, sich selbst zu helfen

Weiterhin wird beim Brustkrebs-Forum 2023 die Bedeutung von selbstaktivierenden und selbstsorgenden Maßnahmen herausgearbeitet. „Wir sehen es täglich im klinischen Alltag und auch Studien belegen: Patientinnen und Patienten, die für sich selbst aktiv werden, geht es von der Lebensqualität her deutlich besser“, betont Prof. Wöckel. Was Betroffene für ihr Wohlbefinden selbst machen können, wird Beate Beyrich von der Frauenselbsthilfe Krebs e.V. erklären.

An den Vortragsblock anschließend wird ausreichend Zeit bestehen, um in einer offenen Diskussion Fragen aus dem Auditorium zu beantworten.

Ergänzt wird das Informationsangebot durch eine Reihe von Ständen. Hier präsentieren sich zum einen ehrenamtliche Gruppen, wie der Verein Frauenselbsthilfe Krebs oder die Ochsenfurter Handarbeitsgruppe St. Thekla, die seit zehn Jahren Herzkissen für operierte Brustkrebspatientinnen näht. Zum anderen stellen Sanitätshäuser und Pharmafirmen sowie ein Physiotherapeut ihre Produkte und Leistungen vor.

Das Brustkrebs-Forum beginnt um 18:00 Uhr und endet gegen 20:00 Uhr. Das detaillierte Programm findet sich unter www.ukw.de/frauenklinik.

Für die Forumsgäste wichtig ist eine Anmeldung bei Gabriele Nelkenstock, der Externen Selbsthilfebeauftragten des UKW, bis 13. März 2023 unter E-Mail: selbsthilfe@ ukw.de.

 

Brustkrebsforum 2023
Am Montag, den 20. März 2023, findet das 9. Brustkrebs-Forum der Würzburger Universitäts-Frauenklinik statt. Bild: New Africa/stock.adobe.com

Knapp 3000 Herzkissen in zehn Jahren geliefert

Die Ochsenfurter Handarbeitsgruppe St. Thekla fertigt seit zehn Jahren ehrenamtlich Herzkissen, die an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik an brustoperierte Frauen verschenkt werden.

Würzburg / Ochsenfurt. Seit dem Jahr 2012 engagiert sich der St. Thekla Handarbeitstreff aus Ochsenfurt mit seiner Aktion „Herzen gegen Schmerzen“ für brustoperierte Frauen am Uniklinikum Würzburg (UKW). Bis zum Ende des Jubiläumsjahres 2022 fertigten die fleißigen Näherinnen insgesamt 2960 Herzkissen. Die in Abständen angelieferten Chargen der bunten Hilfsmittel werden an der Frauenklinik des UKW hauptsächlich an Brustkrebspatientinnen verschenkt. Diese tragen die Kissen zumeist unter dem Arm. „Diese spezielle Lagerung wird von vielen Frauen als sehr entlastend empfunden – zum Beispiel bei bewegungsabhängigen Schmerzen, unter denen manche Frauen nach einem chirurgischen Eingriff in der Achselhöhle leiden“, erläutert Prof. Dr. Achim Wöckel. Der Direktor der UKW-Frauenklinik fährt fort: „Für viele der Empfängerinnen kommt ein emotionaler Aspekt hinzu: Sie schätzen das mit erkennbar viel Liebe gefertigte Geschenk auch als Ausdruck zwischenmenschlicher Solidarität.“

Die Näherinnen produzieren die nützlichen und formschönen Helfer genau nach Vorschrift. So stellen sie unter anderem sicher, dass die Kissen den empfohlenen Härtegrad haben. „Pro Stück brauchen wir etwa eine halbe Stunde an Arbeitszeit“, schildert Claudia Zeller vom St. Thekla Handarbeitstreff. 

Motivation auch nach knapp 3000 Kissen hoch

Auch nach den bislang fast 3000 hergestellten Herzkissen ist nach ihren Worten die Motivation der Mitstreiterinnen des Handarbeitstreffs ungebrochen hoch. „Wir freuen uns immer sehr, wenn uns ein gelegentliches Feedback zeigt, wie gut unsere Geschenke bei den Patientinnen ankommen. Auch die Wertschätzung, die uns von Prof. Wöckel und seinem Team entgegengebracht wird, bestärkt uns darin, die Aktion in Zukunft fortzuführen“, kündigt Zeller an. 

Ein höchst sinnvolles ehrenamtliches Engagement

Der Klinikdirektor bedankt sich anlässlich des Jubiläums im Namen der Patientinnen herzlich bei den Ochsenfurter Handarbeiterinnen. Er lobt: „‚Herzen gegen Schmerzen‘ ist ein mustergültiges Beispiel für ein höchst sinnvolles und mit bewundernswert langem Atem durchgeführtes ehrenamtliches Engagement.“ 

Manche der mit einem Herzkissen Beschenkten möchten sich mit einer Spende erkenntlich zeigen. Diese sollte nach dem Willen der selbstlosen Näherinnen an den Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ gehen. 

Beim Brustkrebs-Forum mit Stand vertreten

Wer die Handarbeitsgruppe und ihre Aktion „Herzen gegen Schmerzen“ kennenlernen möchte, hat dazu beim 9. Brustkrebs-Forum der Würzburger Universitäts-Frauenklinik am Montag, den 20. März 2023 Gelegenheit. Sie ist mit einem Stand bei der um 18:00 Uhr beginnenden Informationsveranstaltung im Exerzitienhaus Himmelspforten, in der Mainaustr. 42 in Würzburg vertreten. Das Programm des Brustkrebs-Forums findet sich unter www.ukw.de/frauenklinik.

Spendenkonto von Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.
Castell Bank Würzburg
IBAN: DE 74 7903 0001 0000 0092 45
BIC: FUCEDE77XXX

 

Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Senologie 2022 geht an Frau Dr. Carolin Curtaz

Dr. Carolin Curtaz, Funktionsoberärztin der Universitätsfrauenklinik Würzburg, erhält Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Senologie 2022

Dr. Carolin Curtaz erhält Wissenschaftspreis der Deutsche Gesellschaft für Senologie e.V. 2022
Wissenschaftspreis der Deutsche Gesellschaft für Senologie e.V. 2022 geht an Frau Dr. Carolin Curtaz, Universitätsfrauenklinik, Würzburg

Die zerebrale Metastasierung spielt in den letzten Jahren eine zunehmende Rolle im klinischen Alltag bei Patientinnen mit einem metastasierten Mammakarzinom.

In der klinischen Praxis sind circa 5-10 % aller Patientinnen betroffen, während post mortem eine deutlich höhere Anzahl, wohlgleich zuvor klinisch asymptomatisch, zerebrale Metastasierung aufzeigt. Als Ursache der erhöhten Zahlen, werden vor allem die besseren Behandlungsoptionen und Therapeutika bei metastasierten Patientinnen vermutet.

Frau Dr. Carolin Curtaz, Fachärztin am Brustzentrum der Frauenklinik in Würzburg, befasst sich seit geraumer Zeit mit ihrem interdisziplinären Forschungsteam in Kooperation mit Frau PD M. Burek, Forschungslabor Anästhesie, mit dem Themenkomplex der zerebralen Metastasierung bei Brustkrebs, der Bluthirnschranke sowie der Auswirkungen bestimmter zytostatischer Therapeutika.

Forschungsförderpreis der Vogel-Stiftung

Bereits im Jahr 2020 wurde das Team für Ihr Projekt im Bereich der Brustkrebsforschung zum Thema: „Chemotherapie bei Brustkrebs: Einfluss auf die Blut-Hirn-Schranke“ mit dem mit 25.000 EUR dotierten Forschungsförderpreis der Vogel-Stiftung, ausgezeichnet.

Die bislang, coronabedingt, leider ausgefallenen Preisverleihung, wurde nun endlich im Rahmen eines Festkonzertes des Unibundes am 1.6.2022 nachgeholt (Quelle: Universitätsbund Würzburg e.V.). 

Wissenschaftspreis der Deutsche Gesellschaft für Senologie e.V. 2022

Trotz Pandemie wurde das Forschungsthema weiterverfolgt. Für die kürzlich publizierte Arbeit „Analyse von microRNA in Exosomen von Brustkrebs-Patientinnen auf der Suche nach prognostischen Markern bei Hirnmetastasen“, wurde Frau Dr. Curtaz und ihr Team im Juni 2022 mit dem 1.Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Senologie e.V. ausgezeichnet, der mit 3.000 EUR dotiert ist. Der Preis wurde anlässlich des DGS-Kongresses in Stuttgart feierlich überreicht.

In der Arbeit befasste sich Frau Dr. Curtaz mit Exosomen, welche von allen Arten von Zellen, einschließlich Tumorzellen, freigesetzt werden. Diese spielen eine wichtige Rolle bei Zell-Zell-Kommunikation.
Exosomen enthalten unter anderem mRNAs und microRNAs (miRs). Diese können von anderen Körperzellen aufgenommen werden und dabei, durch ihre aktiven Moleküle, zelluläre Prozesse der Zielzelle beeinflussen. Darüber hinaus können Exosomen aus Tumorzellen die Integrität der Blut-Hirn-Schranke (BHS) beeinträchtigen und so einen Einfluss auf die Bildung von Hirnmetastasen haben.

In der Studie wurden Serumproben von gesunden Spendern, Brustkrebs-Patientinnen mit Primärtumoren oder mit Gehirn-, Knochen- oder viszeralen Metastasen auf Exosomen untersucht. exosomale mRNAs und miRs identifiziert und quantifiziert.

Im Serum von Brustkrebspatientinnen mit Primärtumoren und Gehirnmetastasen konnten unterschiedliche mRNA-Spiegel gemessen werden. Zudem konnten zwei signifikante Veränderungen in miRs mit dem Potenzial als zukünftige prognostische Marker für Hirnmetastasen, identifiziert werden (Foto: DGS Preisverleihung, Quelle: Dt. Ges. f. Senologie).

Dr. Carolin Curtaz erhält Wissenschaftspreis der Deutsche Gesellschaft für Senologie e.V. 2022
Wissenschaftspreis der Deutsche Gesellschaft für Senologie e.V. 2022 geht an Frau Dr. Carolin Curtaz, Universitätsfrauenklinik, Würzburg

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