Aktuelle Meldungen

Geburtshilfe und Frauenheilkunde: Gemeinsamer Kongress von BGGF und OEGGG in Würzburg

Am 23. und 24. Juni 2023 veranstalten die Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde e.V. (BGGF) und die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) einen gemeinsamen Kongress in Würzburg. Die Würzburger Universitäts-Frauenklinik zählt zu den Organisatoren der themenreichen Tagung.

Hauptveranstaltungsort des BGGF/OEGGG-Kongresses ist das Congress Centrum Würzburg. Bild: CTW / Andreas Bestle

„Gemeinsam für die Gesellschaft(en)“ – so lautet das Motto des Kongresses, den die Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde e.V. (BGGF) und die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) am 23. und 24. Juni dieses Jahres im Verbund abhalten. Schauplatz ist – wie schon beim BGGF-Kongress 2022 – Würzburg. Die Kongresspräsidentschaft teilen sich Prof. Dr. Bettina Toth für die OEGGG und Prof. Dr. Achim Wöckel für die BGGF. Prof. Wöckel, der Direktor der Würzburger Universitäts-Frauenklinik, kommentiert: „Wir freuen uns sehr über diesen Schulterschluss mit den Kolleginnen und Kollegen aus Österreich. Gemeinsam können wir ein dicht gepacktes Programm anbieten, das praktisch alle aktuell besonders relevanten Themen der Frauenheilkunde abdeckt.“

Für Nachwuchsförderung und Vernetzung

Neben Übersichtsreferaten stehen wissenschaftliche Präsentationen aus bayerischen Nachwuchsforschergruppen im Fokus. Als Sonderthema widmet sich die Großveranstaltung zudem der Nachwuchsförderung. „Darüber hinaus bieten wir nicht zuletzt eine Plattform für eine effiziente Vernetzung von niedergelassenen, in der Ausbildung befindlichen und in den Kliniken tätigen Medizinerinnen und Medizinern“, unterstreicht der Kongresspräsident.

Als Tagungsort dient das topmoderne Congress Centrum Würzburg. Außerdem finden einzelne Kurse an der Frauenklinik statt.

Kostenloses virtuelles Vorsymposium

Während der Kongress selbst als Präsenzveranstaltung konzipiert ist, gibt es bereits am 20. und 21. Juni abendliche Online-Vorsymposien. Hier wird unter anderem über aktuelle Therapiemöglichkeiten bei Mamma- und Ovarialkarzinomen diskutiert. Die Teilnahme an den virtuellen Veranstaltungen ist kostenlos.

Das detaillierte Kongressprogramm und den Anmeldelink gibt es unter www.bggf.de.

 

Hauptveranstaltungsort des BGGF/OEGGG-Kongresses ist das Congress Centrum Würzburg. Bild: CTW / Andreas Bestle

Studie zur besseren Brustkrebs-Nachsorge gestartet

Im Rahmen der deutschlandweiten Studie BETTER-CARE entwickelt und prüft die Universitätsmedizin Würzburg eine bedarfsadaptierte und individualisierte Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Ende einer primären Brustkrebsbehandlung. Die 30 beteiligten Brustkrebszentren in Deutschland nehmen ab sofort Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer auf.

Im BETTER-CARE-Programm werden in persönlichen Gesprächen und via App das Befinden und mögliche Belastungen der Brustkrebspatientinnen und –patienten abgefragt. © Anna Wenzl / UKW
Im Rahmen der Studie BETTER-CARE, an der 30 Brustkrebszentren in Deutschland beteiligt sind, entwickelt und prüft die Universitätsmedizin Würzburg gemeinsam mit ihren Partnern eine bedarfsadaptierte und individualisierte Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Ende einer primären Brustkrebsbehandlung. © Anna Wenzl / UKW
Über die Anwendungssoftware können die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer Angaben zu ihren individuellen therapeutischen Bedürfnissen oder auch Symptomen machen und Interventionen nutzen, um tumorbedingte Belastungen zu reduzieren. © Anna Wenzl / UKW
Die Frauenklinik am Universitätsklinikum Würzburg und das Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) der Universität Würzburg bauen mit BETTER CARE ein fachübergreifendes digitales Versorgungsnetzwerk auf, um die Wirksamkeit eines Nachsorgekonzepts nach Ende einer primären Brustkrebsbehandlung im Vergleich zur derzeitigen Routineversorgung zu untersuchen. © Anna Wenzl / UKW

Würzburg. Brustkrebs ist die weltweit am häufigsten diagnostizierte Krebsart. Jede achte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an einem Mammakarzinom. Moderne Therapien bieten gute Heilungschancen. Dennoch bleibt immer ein Risiko, dass der Krebs zurückkommt, ein Rezidiv oder eine Metastasierung bildet, also gestreut hat. Umso wichtiger ist die Nachsorge. Und die hinkt hierzulande noch hinter dem Therapiefortschritt hinterher. „Aktuell wird in Deutschland die Nachsorge bei Brustkrebs nach einem sehr einheitlichen Schema gestaltet. Durch diese Gleichbehandlung besteht im jeweiligen Einzelfall die Gefahr einer Über- oder Unterversorgung“, schildert Prof. Dr. Achim Wöckel, Direktor der Frauenklinik am Universitätsklinikum Würzburg, das Problem. „Die Nachsorge muss viel individualisierter, bedarfs- und risikoadaptierter werden. Und dafür benötigen wir ein wissenschaftlich untermauertes Konzept.“ Es wird in ausgewählten Zentren ein fachübergreifendes digitales Versorgungsnetzwerk aufgebaut, um die Wirksamkeit eines Nachsorgekonzepts im Vergleich zur derzeitigen Routineversorgung zu untersuchen. Die Nachsorge wird hierbei an die individuellen Bedürfnisse sowie das individuelle Risiko der Betroffenen angepasst.

15 Brustkrebszentren bieten BETTER-CARE-Nachsorge, 15 weitere die herkömmliche Nachsorge nach S3-Leitlinie

Das möchte der Gynäkologe gemeinsam mit dem Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) der Universität Würzburg mit dem großangelegten Versorgungsforschungsprojekt BETTER-CARE entwickeln und erproben. „Eines der Ziele von BETTER-CARE ist es, erstmals in Deutschland ein umfassendes, wissenschaftliches Nachsorgeprogramm zu evaluieren, das an die Bedürfnisse und an das individuelle Risiko von Patientinnen und Patienten nach ihrer Brustkrebsbehandlung angepasst ist“, erläutert Prof. Dr. Peter Heuschmann, Vorstand des IKE-B.

Die 30 deutschen Brustkrebszentren, die an BETTER-CARE teilnehmen, wurden der Interventionsgruppe oder der Kontrollgruppe zufällig zugeordnet. Das heißt, 15 Zentren bieten ausschließlich die herkömmliche Brustkrebsnachsorge nach S3-Leitinie an und 15 Zentren die BETTER-CARE-Nachsorge. In jedem Zentrum können ab sofort etwa 38 Personen in die Studie aufgenommen werden.

Aufbau eines fach- und sektorenübergreifenden digitalen Versorgungsnetzwerks

Die Basis des BETTER-CARE-Programms bildet ein jeweils lokales vom Brustkrebszentrum koordiniertes Netzwerk mit Partnerinnen und Partnern aus anderen Fachbereichen wie etwa der Kardiologie, Neurologie, Psychotherapie und Physiotherapie. Über eine zentral gesteuerte Dokumentation, der elektronischen Patientenakte, können die fachärztlichen und therapeutischen Disziplinen untereinander interagieren. Das Befinden und mögliche Belastungen der Patientinnen und Patienten werden sowohl in persönlichen Gesprächen als auch über mobile Anwendungssoftware abgefragt. Über die Apps können die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer Angaben zu ihren individuellen therapeutischen Bedürfnissen oder auch Symptomen machen, die den Interventionszentren stetig aktualisiert zur Verfügung stehen. So können zeitnah weitere Behandlungsschritte eingeleitet werden. Da die Apps auch Prozesse der Künstlichen Intelligenz nutzen, können sie den Betroffenen schnell maßgeschneiderte Angebote liefern. So kann zum Beispiel eine psychologische Intervention vorschlagen werden, um tumorbedingte Belastungen zu reduzieren. „Bei körperlichen oder mentalen Herausforderungen, die auf diesem unmittelbaren Weg nicht zu lösen sind, wird das behandelnde Brustkrebszentrum informiert, mit dem dann das weitere Vorgehen besprochen werden kann“, erklärt Achim Wöckel.

Um den Effekt des neuen Nachsorgekonzeptes beurteilen zu können, werden die Informationen zu Lebensqualität, gesundheitlichen Folgen der Therapie, psychischem Befinden, Gesundheitsverhalten, Zufriedenheit mit der Behandlung und Behandlungskosten zwischen Interventions- und Kontrollgruppe verglichen.

Koordination, Evaluation und Konsortialpartner

Die deutschlandweite vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit 3,3 Millionen Euro geförderte Multicenter -Studie wird von der Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg koordiniert und durch das Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) der Universität Würzburg evaluiert. Als Konsortialpartner sind beteiligt: die Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Heidelberg, die Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Ulm, die Universitäts-Frauenklinik Tübingen des Departments für Frauengesundheit, die Institut Frauengesundheit GmbH Tübingen, der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling und interne Unternehmensrechnung der Universität Würzburg und die Zentrale für Klinische Studien des Universitätsklinikums Würzburg.

Rekrutierungsstart

Jedes an der Studie beteiligte Brustkrebszentrum in Deutschland kann ab sofort Patientinnen und Patienten in die Studie aufnehmen. Alle Patientinnen und Patienten nach ihrer primären Brustkrebsbehandlung, unabhängig von Geschlecht und durchgeführter Therapie, sind herzlich eingeladen, an der Studie teilzunehmen. Ansprechpersonen sind die behandelnden Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie das Studienteam am Universitätsklinikum Würzburg.

Weitere Informationen finden Sie unter www.better-care.health.

Im BETTER-CARE-Programm werden in persönlichen Gesprächen und via App das Befinden und mögliche Belastungen der Brustkrebspatientinnen und –patienten abgefragt. © Anna Wenzl / UKW
Im Rahmen der Studie BETTER-CARE, an der 30 Brustkrebszentren in Deutschland beteiligt sind, entwickelt und prüft die Universitätsmedizin Würzburg gemeinsam mit ihren Partnern eine bedarfsadaptierte und individualisierte Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Ende einer primären Brustkrebsbehandlung. © Anna Wenzl / UKW
Über die Anwendungssoftware können die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer Angaben zu ihren individuellen therapeutischen Bedürfnissen oder auch Symptomen machen und Interventionen nutzen, um tumorbedingte Belastungen zu reduzieren. © Anna Wenzl / UKW
Die Frauenklinik am Universitätsklinikum Würzburg und das Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) der Universität Würzburg bauen mit BETTER CARE ein fachübergreifendes digitales Versorgungsnetzwerk auf, um die Wirksamkeit eines Nachsorgekonzepts nach Ende einer primären Brustkrebsbehandlung im Vergleich zur derzeitigen Routineversorgung zu untersuchen. © Anna Wenzl / UKW

Nach 43 Jahren am UKW und über 6.400 begleiteten Geburten: Hebamme Marianne Ahmed verabschiedet

Seit 1980 in der Geburtshilfe der Würzburger Uniklinik gearbeitet.

Würzburg. Wohl niemand in Würzburg hat mehr Geburten betreut als sie: Nach 43 Jahren an der Uniklinik Würzburg und rund 6.400 von ihr betreute Geburten hatte Marianne Ahmed jetzt ihren letzten Dienst: Nun ist die Hebamme mit 65 Jahren in den wohl verdienten Ruhestand gegangen. Am ersten März 1980 hatte sie nach ihrer Ausbildung zur Hebamme in der Frauenklinik des UKW begonnen, von 2002 bis 2019 war sie Leitende Hebamme im Team der UKW Geburtshilfe.

Vor ihrem letzten Dienst habe sie schon ein „komisches Gefühl zuhause gehabt“. Dann überlegt sie kurz: „Ich freue mich aber nun auf Tage ohne Dienstplan, auf die Arbeit in meinen neuen Kleingarten und viele Touren mit dem Elektro-Rad.“ Aber die leidenschaftliche Hebamme gibt auch zu: „Der Abschied fällt natürlich ein wenig schwer. Wir sind ein tolles Team. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Hebammen funktioniert toll. Das ist enorm wichtig.“

„Ihre Kompetenz, ihre Empathie und ihr großer Erfahrungsschatz waren eine enorme Stütze für unser Team der Geburtshilfe. Im Namen der gesamten Frauenklinik bedanke ich mich bei Frau Ahmed für ihren jahrzehntelangen Einsatz. Für den Ruhestand wünschen wir ihr alles erdenklich Gute“, betont Prof. Dr. Achim Wöckel, Direktor der Frauenklinik am UKW. „Für sie stand immer das Wohl der Frau und der Familien im Vordergrund, auf sie war immer Verlass“, so ihre langjährigen Kolleginnen im Kreißsaal.

Bei der Frage nach der Anzahl der Geburten, dies sie begleitet hat, kommt Marianne Ahmed ins Rechnen. Um die 6.400 dürften es gewesen sein – grob überschlagen. „Natürlich sind da Momente dabei, die bleiben – viele intensive Erinnerungen. Und für mich stand auch immer fest, dass ich an einem Haus der Maximalversorgung wie dem UKW arbeiten wollte. Das hat sich nie geändert.“

Fast zwei Jahrzehnte war sie zudem Leitende Hebamme am UKW, bevor sie diese Aufgabe 2019 abgab. Denn auch das sagt sie im Rückblick: „Es ist ein fordernder und ein anstrengender Beruf.“ Die letzten drei Jahre standen natürlich auch im Zeichen der Corona-Pandemie – „eine große zusätzliche Herausforderung, die wir gemeinsam geschafft haben.“ Seit ihrem Dienstantritt 1980 war sie im Kreißsaal an der praktischen Ausbildung der Hebammenschülerinnen beteiligt, zuletzt auch aktiv im Rahmen des neuen Studiengangs Hebammenwissenschaft. Etwa 690 Hebammen hat sie in dieser Zeit praktisch ausgebildet - übrigens in der Tat alles Frauen. 

Als einen großen Glückfall bezeichnet sie die Fortschritte in der Versorgung von Frühgeborenen: „Diese Entwicklung hat vielen Familien großes Glück gebracht“, so Ahmed. Gleichzeitig weist sie auf andere Trends hin: Mehr Kaiserschnitte als früher, Babys mit mehr Gewicht und das steigende Alter der Mütter. „Es hat sich viel getan“, überlegt sie beim Blick auf ihre Zeit an der Würzburger Uniklinik. Natürlich war der technische Fortschritt groß, aber eines war ihr immer wichtig: „Ich war stets eine analoge Hebamme. Dieses Wissen wollte ich auch immer an künftige Hebammen weitergeben. Etwa: Wie ertaste ich das Kind richtig? Wie kann ich die Herztöne richtig abhören?“

Jetzt werden andere Kolleginnen dieses Wissen weitergeben. Und Marianne Ahmed freut sich darauf, mehr Zeit für ihren Enkelsohn zu haben, denn: „Der kam bislang viel zu kurz.“

Würzburg. Bei einem medizinischen Notfall im Kreißsaal kommt es auf ausgezeichnete Zusammenarbeit aller Beteiligten an. Daher sind realitätsnahe Übungen von enormer Wichtigkeit. auch wenn Notfälle nur selten sind. Eine solche Simulationsübung für das „Sicherheitsnetz im Hintergrund“ fand nun am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) statt. 

„In dieser Zusammensetzung und Intensität war es für uns eine Premiere. Das Training dauerte zwei Tage. Mit Hilfe einer Simulationspuppe konnten wir gemeinsam verschiedene Notfall-Szenarien trainieren. Natürlich sind solche Situationen im Klinikalltag zum Glück sehr selten. Umso wichtiger ist es, dass wir uns optimal darauf vorbereiten“, betont Prof. Dr. Peter Kranke, Leiter des Bereichs geburtshilfliche und gynäkologische Anästhesie am Würzburger Uniklinikum.

Zur Übung waren auch Experten aus der Medizinischen Hochschule Hannover nach Würzburg gekommen. Zusammen mit dem Simulationsteam aus der Anästhesie sorgten sie für einen reibungslosen technischen Ablauf und dafür, dass die Übungssequenzen im Anschluss fachkundig analysiert wurden.

„Durch die realitätsnahen Abläufe, die wir direkt in einer Kreißsaalumgebung simulieren konnten, war es ein sehr gelungenes Training. Ich bin froh, dass wir dies zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Geburtshilfe und den Hebammen so im Team realisieren konnten. Denn gerade die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein Garant dafür, auch in Notfällen die bestmögliche Versorgung für unsere Patienten anbieten zu können“, so Prof. Kranke.

Michael Papsdorf, Oberarzt und ärztliche Leitung des Kreißsaals, ergänzt: „Speziell unsere jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kreißsaal waren begeistert. Notfälle unter realen Bedingungen trainieren zu können, bringt für den Alltag einen ungemeinen Zugewinn von Sicherheit. Aber auch für erfahrene Geburtshelfer war es interessant, das eigene Verhalten in einer Notfallsituation beobachten und analysieren zu können.“

Das bekräftigt auch Dr. Rebecca Paul, Assistenzärztin in der UKW-Geburtshilfe: „Nach dem Training stand für alle teilnehmenden Mitarbeiter fest, dass ein Simulationstraining einen festen Platz in der Ausbildung einnehmen sollte. Wir freuen uns, in Zukunft regelmäßig realistische Notfallsituationen im Team trainieren zu können.“ Auch wenn die meisten Patientinnen in der UKW-Geburtshilfe das bestehende Sicherheitsnetz gar nicht wahrnehmen während ihres Aufenthaltes: Im Hintergrund steht stets ein erfahrenes Team bereit. Denn: Sicher ist sicher.

 

Würzburger Universitäts-Frauenklinik erneut als Top-Klinik für Brustkrebs ausgezeichnet

Die Online-Plattform Klinikradar.de verlieh der Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg das Qualitätssiegel „Top-Klinik für Brustkrebs 2023“.

Würzburg / München. Die Münchener Firma Innomeda betreibt mit Klinikradar.de eines der nach eigenen Angaben reichweitenstärksten deutschen Online-Krankenhausportale. Die Plattform verleiht seit dem Jahr 2021 ein fachlich fundiertes Siegel für Krankenhäuser, die höchste Qualitätsansprüche erfüllen. Nach der Erstauszeichnung in 2021 erhielt die Würzburger Universitäts-Frauenklinik kürzlich von Klinikradar.de erneut das Qualitätssiegel „Top-Klinik für Brustkrebs“. 

„Uns ist bewusst, dass Qualität sehr unterschiedlich bewertet werden kann. Daher flossen viele unterschiedliche Parameter in diese Erhebung ein“, erläutert Privatdozent Dr. Tobias Bobinger, der bei Innomeda die Siegel-Vergabe wissenschaftlich betreut. Grundlage des Qualitätssiegels sind nach seinen Worten objektive und belastbare Qualitätsfaktoren, die von offiziellen Institutionen – wie etwa dem Gemeinsamen Bundesausschuss der Krankenkassen – und Fachorganisationen erhoben werden. Besondere Pluspunkte für die Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg bei der Indikation Brustkrebs waren demnach: 

  • hohe Fallzahl und damit Erfahrung auf diesem Gebiet, 
  • Zertifizierung als Brustzentrum mit strukturierter Versorgung,
  • interdisziplinäre universitäre Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie bei Bedarf engmaschige Betreuung durch andere Fachdisziplinen,
  • hohe Forschungsaktivität auf dem Gebiet der Tumorerkrankungen mit Durchführung vieler nationaler sowie internationaler präklinischer und klinischer Studien.

Informationsabend zur Endometriose

Bei der Endometriose kommt Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle vor und sorgt für teils massive Beschwerden. Die Würzburger Universitäts-Frauenklinik lädt alle Interessierten am Montag, den 13. März 2023, zu einem Informationsabend über die zweithäufigste weibliche Erkrankung ein.

Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Saskia-Laureen Herbert und Dr. Anastasia Altides (rechts) von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik beantworten am 13. März 2023 Fragen zu Endometriose und weiblichen Unterbauchschmerzen. Bilder (3): UKW

Würzburg. Etwa jede zehnte Frau in Deutschland ist von Endometriose betroffen. Die gutartige Erkrankung liegt damit nach dem Brustkrebs auf Platz Zwei der häufigsten weiblichen Krankheiten. „Trotz der weiten Verbreitung wird dieses ‚Chamäleon der Gynäkologie‘ wegen seiner individuell stark unterschiedlichen Symptomatik oft erst spät richtig diagnostiziert und behandelt“, berichtet Prof. Dr. Achim Wöckel. Vor diesem Hintergrund laden der Direktor der Würzburger Universitäts-Frauenklinik und sein Team am Montag, den 13. März 2023 alle Interessierten zu einem kostenlosen Informationsabend ein. Die Veranstaltung findet um 18:00 Uhr im Exerzitienhaus Himmelspforten in der Mainaustr. 42 in Würzburg statt.

Unklare Unterbauchschmerzen bekommen einen Namen

„Bei der Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle, also zum Beispiel im Scheidenbereich, im Bauchfell, in den Eierstöcken oder in der Darmwand. Je nach Lokalisation und Einzelfall kann dies zu sehr unterschiedlichen Beschwerden führen“, beschreibt Prof. Wöckel. Nicht zuletzt deshalb trägt die Veranstaltung den Untertitel „Wenn unklare Unterbauchschmerzen einen Namen bekommen“.

Diagnose und Therapie in zertifiziertem Zentrum

Um die Versorgungssituation der Patientinnen in der Region zu verbessern, betreibt die Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) das erste, seit dem Jahr 2016 zertifizierte Endometriosezentrum in Unterfranken. Welche Vorteile die betroffenen Frauen bei der Diagnosestellung und der Therapie in einem solchen interdisziplinär aufgestellten Zentrum haben, erläutert bei dem Treffen die Funktionsoberärztin Dr. Saskia-Laureen Herbert.

Hormonelle und operative Therapiewege

Endometriose kann sowohl medikamentös, als auch operativ behandelt werden. Zudem sind Kombinationsverfahren aus beiden Ansätzen möglich. Wie die Therapien im Detail aussehen, verdeutlicht die Oberärztin Dr. Anastasia Altides in ihrem Vortrag.

Chancen der Selbsthilfe und Diskussionsrunde

Abgerundet wird der Wissensgewinn durch eine Darstellung der Vorteile der Selbsthilfe bei Endometriose sowie eine ausführliche Diskussionsrunde mit dem Auditorium.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis spätestens 1. März 2023 erforderlich. Dazu kontaktiert man Gabriele Nelkenstock, die externe Selbsthilfebeauftragte des UKW, unter E-Mail: selbsthilfe@ ukw.de.

9. Würzburger Brustkrebsforum am 20.03.2023

Infoveranstaltung zu aktuellen Therapieoptionen und neuen Perspektiven bei Brustkrebs

 

Am Montag, den 20. März 2023, bietet die Würzburger Universitäts-Frauenklinik für alle Interessierten ihr 9. Brustkrebs-Forum an – nach drei Corona-Jahren erstmals wieder als Präsenzveranstaltung. Im Mittelpunkt stehen diesmal aktuelle Erkenntnisse zur Therapie von Ersterkrankungen und fortgeschrittenem Brustkrebs, zur familiären Disposition und zu den Chancen selbstsorgender Maßnahmen.

Brustkrebsforum 2023
Am Montag, den 20. März 2023, findet das 9. Brustkrebs-Forum der Würzburger Universitäts-Frauenklinik statt. Bild: New Africa/stock.adobe.com

Mit der Reihe „Brustkrebs-Forum“ wendet sich die Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) seit dem Jahr 2014 regelmäßig an Patientinnen und Patienten, deren Angehörige sowie alle anderen Interessierten. Zuletzt fand der Informationstag in 2020 und 2021 coronabedingt als Online-Veranstaltung statt. Jetzt ist wieder ein persönliches Treffen möglich: Am Montag, den 20. März 2023, laden Prof. Dr. Achim Wöckel und sein Team ins Exerzitienhaus Himmelspforten in der Mainaustr. 42 in Würzburg ein. „Dort werden wir in Vorträgen zum Beispiel zeigen, welche Therapien bei einer Brustkrebs-Ersterkrankung heute zur Verfügung stehen“, kündigt der Klinikdirektor an.

S3-Leitlinie gibt Therapieempfehlungen nach aktuellem Wissensstand

Als Besonderheit kann sich die Würzburger Universitäts-Frauenklinik hier unter anderem auf ihre Arbeit als Koordinator der deutschlandweiten S3-Leitlinie für die Brustkrebstherapie stützen. „S3-Leitlinien fassen das aktuelle medizinische Wissen zusammen, wägen Nutzen und Schaden von Untersuchungen und Behandlungen ab und geben auf dieser Basis konkrete Empfehlungen zum Vorgehen“, erläutert Prof. Dr. Ute-Susann Albert, als Bereichsleiterin Senologie der Frauenklinik eine der Referentinnen des Forums. Sie fährt fort: „Die in Zusammenarbeit von bundesweit rund 150 Fachleuten regelmäßig aktualisierte und vom UKW herausgegebene Leitlinie für die Brustkrebstherapie sorgt nicht zuletzt dafür, dass wissenschaftlich belegte Erkenntnisse aus klinischen Studien möglichst schnell bei den Patientinnen und Patienten ankommen.“

Neue, hochwirksame Substanzen bei fortgeschrittenem Brustkrebs

Innovative Behandlungsangebote gibt es auch bei fortgeschrittenem Brustkrebs. „Hier helfen uns neue, hochwirksame Substanzen, das Tumorwachstum aufzuhalten und die Lebensqualität der Betroffenen für einen langen Zeitraum zu verbessern beziehungsweise zu erhalten. Wir versuchen quasi, den Brustkrebs zunehmend in einen chronischen Prozess zu überführen“, schildert Dr. Carolin Curtaz. Die Funktionsoberärztin der Frauenklinik wird beim Forum in diesem Kontext unter anderem aus ihrer Forschungsarbeit zu Hirnmetastasen bei Brustkrebs berichten.

Die Gefährdung durch familiären Brustkrebs richtig einschätzen

Meine Mutter hat Brustkrebs – muss ich mir Sorgen machen, dass ich selbst erkranke? Fragen wie diese hören die Expertinnen und Experten der Würzburger Universitäts-Frauenklinik oft. Privatdozentin Dr. Tanja Schlaiß, die Leiterin des dortigen Brustkrebs- und Brustzentrums, will mit ihrem Vortrag am Infotag diesen Befürchtungen eine angemessene Dimension geben. „Zum Glück konnte man bereits eine Vielzahl an Mutationen identifizieren, die mit Brust- und Eierstockkrebs assoziiert sind. Mit dieser Kenntnis können intensivierte Früherkennungsmaßnahmen sinnvoll und hilfreich sein“, so Dr. Schlaiß.

Wege, sich selbst zu helfen

Weiterhin wird beim Brustkrebs-Forum 2023 die Bedeutung von selbstaktivierenden und selbstsorgenden Maßnahmen herausgearbeitet. „Wir sehen es täglich im klinischen Alltag und auch Studien belegen: Patientinnen und Patienten, die für sich selbst aktiv werden, geht es von der Lebensqualität her deutlich besser“, betont Prof. Wöckel. Was Betroffene für ihr Wohlbefinden selbst machen können, wird Beate Beyrich von der Frauenselbsthilfe Krebs e.V. erklären.

An den Vortragsblock anschließend wird ausreichend Zeit bestehen, um in einer offenen Diskussion Fragen aus dem Auditorium zu beantworten.

Ergänzt wird das Informationsangebot durch eine Reihe von Ständen. Hier präsentieren sich zum einen ehrenamtliche Gruppen, wie der Verein Frauenselbsthilfe Krebs oder die Ochsenfurter Handarbeitsgruppe St. Thekla, die seit zehn Jahren Herzkissen für operierte Brustkrebspatientinnen näht. Zum anderen stellen Sanitätshäuser und Pharmafirmen sowie ein Physiotherapeut ihre Produkte und Leistungen vor.

Das Brustkrebs-Forum beginnt um 18:00 Uhr und endet gegen 20:00 Uhr. Das detaillierte Programm findet sich unter www.ukw.de/frauenklinik.

Für die Forumsgäste wichtig ist eine Anmeldung bei Gabriele Nelkenstock, der Externen Selbsthilfebeauftragten des UKW, bis 13. März 2023 unter E-Mail: selbsthilfe@ ukw.de.

 

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Öffnungszeiten  

Montag bis Freitag
08:00 Uhr bis 12:00 Uhr

Telefon

Leiter
Prof. Dr. Georg Ertl

Kontakt
Dr. Björn Lengenfelder
+49 931 201-43550

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herzinfarktnetz@ ukw.de

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Herzinfarktnetz Mainfranken der Medizinischen Klinik und Poliklinik I | z. Hd. von Dr. Björn Lengenfelder |
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