Verletzungen im Kiefer- und Gesichtsbereich (Traumatologie)
Welche Verletzungen werden behandelt?
Wir behandeln sämtliche Verletzungen des Kiefer- und Gesichtsbereichs. Dazu zählen sowohl Knochenbrüche als auch Verletzungen des Gesichtsweichgewebes wie Haut und Schleimhäute, Muskeln, Speicheldrüsen und Fettgewebe. Häufige Ursachen sind Verkehrsunfälle, Sportunfälle, Arbeitsunfälle, Haushaltsunfälle sowie Gewaltdelikte. Zahnverletzungen behandeln wie in enger Zusammenarbeit mit dem Zahnunfallzentrum der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie.
Behandlung von Weichteilverletzungen
Weichteilverletzungen werden je nach Ausmaß in lokaler Betäubung oder in Vollnarkose versorgt. Zur Rekonstruktion von Nerven, Speicheldrüsengängen und anderen anatomischen Strukturen arbeiten wir mit feinen Nahttechniken und Operationsmikroskopen.
Behandlung von Knochenbrüchen
Ziel der Behandlung ist es, die Gesichtsform und die Funktion, insbesondere die Kaufunktion, wiederherzustellen. Brüche der Kiefer- oder Gesichtsschädelknochen können entweder konservativ, also ohne operativen Eingriff, oder operativ behandelt werden.
Konservative Therapie
Bei Brüchen, welche die Kaufunktion nicht betreffen und die konservativ behandelt werden, müssen die betroffenen Bereiche geschont werden. In der Regel schließt dies eine Arbeitsunfähigkeit ein. Sind die Kieferknochen mitbetroffen, müssen diese ruhiggestellt werden, etwa mittels Halteschrauben oder festen Drahtumschlingungen der Zähne.
Operative Therapie
Falls eine operative Behandlung erforderlich ist, wird der Eingriff in der Regel in Narkose durchgeführt. In der Regel wird über den Mundraum operiert. Falls ein Schnitt von außen nötig wird, wird dieser für ein gutes kosmetisches Ergebnis in eine Gesichtsfalte gelegt. Bei einer Verletzung des Augenhöhlen-Bodens oder des Jochbeins ist auch ein Zugang über die Bindehaut des Auges möglich, sodass keine sichtbare Narbe zurückbleibt.
Die gebrochenen Knochenanteile werden mittels Platten und Schrauben in ihrer ursprünglichen Position fest miteinander verbunden. Bei ausgedehnten Brüchen und Defekten, wie sie bei schweren Unfällen oder Schussverletzungen vorkommen können, können aufwendige Wiederherstellungseingriffe nötig werden. In solchen Fällen setzen wir ein Navigationssystem ein: Hierbei wird das OP-Gebiet während des Eingriffs durch eine Tomographie abgetastet. So kann die Operateurin oder der Operateur die exakte Lage der Instrumente und der wichtigen Körperstrukturen erkennen. Vorteile sind unter anderem geringere Weichteilschäden sowie eine noch bessere Schonung von wichtigen Strukturen wie etwa Nerven und Gefäßen.
Nach der Operation
Häufig ist die Nahrungsaufnahme über den Mund bereits unmittelbar nach der Operation wieder uneingeschränkt möglich. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, wird der Patientin oder dem Patienten noch während des Eingriffs eine Magensonde über die Nase gelegt, über die über einen bestimmten Zeitraum die Ernährung erfolgt. Welche Kostform nach dem Eingriff erlaubt ist – etwa flüssige oder breiförmige Kost – und ob eine Ruhigstellung der Kiefer über Drahtumschlingungen oder Knochenschrauben erforderlich ist, muss die behandelnde Ärztin oder der Arzt im Einzelfall entscheiden.
Materialentfernung
Wurden bei der Operation Metallplatten verwendet, werden diese normalerweise über denselben Zugang wieder entfernt. Um das Risiko möglichst gering zu halten, arbeiten wir nach Möglichkeit mit resorbierbaren Materialien (Pins), die nicht entfernt werden müssen. Dadurch entfällt ein zweiter Eingriff zur Materialentfernung.
Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag
08:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Montag bis Donnerstagnachmittag nur nach Terminvereinbarung
Spezialsprechstunden siehe Ambulante Behandlung
Anschrift
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Kopf- und Hals-Chirurgie des Universitätsklinikums | Pleicherwall 2 | 97070 Würzburg | Deutschland