Gründe für eine Lebertransplantation
Akutes Leberversagen
Von akutem Leberversagen spricht man, wenn es in einer zuvor gesunden Leber zu einem ausgedehnten Schaden der Leberzellen kommt, der schließlich zum Funktionsverlust der Leber führt. Dies kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Am häufigsten sind atypische Reaktionen auf Medikamente oder Medikamenten-Überdosierungen. Akute Virusinfektionen, etwa mit Hepatitisviren, Speichererkrankungen wie Morbus Wilson oder Autoimmunerkrankungen können ebenfalls zum akuten Leberversagen führen. Seltenere Ursachen sind Vergiftungen, zum Beispiel mit Knollenblätterpilzen, Leberthrombosen oder ausgedehnte Leberverletzungen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Einzelfällen, in denen eine notfallmäßige Lebertransplantation notwendig werden kann.
Im Gegensatz zu Patientinnen und Patienten mit chronischem Leberversagen, die Wochen, Monate oder sogar Jahre überleben können, während sie auf eine Lebertransplantation warten, besteht bei akutem Leberversagen ohne eine notfallmäßige Lebertransplantation eine unmittelbare Lebensgefahr. Patientinnen und Patienten mit akutem Leberversagen werden daher mit der höchsten Dringlichkeit zur Transplantation gelistet und können unter normalen Umständen innerhalb weniger Tage ein geeignetes Spenderorgan erhalten.
Chronisches Leberversagen
Fortgesetzte Zellschäden führen an der Leber über Jahre und Jahrzehnte zu einer irreversiblen Vernarbung und schließlich einer Leberzirrhose. Diese führt schrittweise zum Funktionsverlust der Leber und anderer Organsysteme, die auf eine funktionierende Leber angewiesen sind. Diese fortschreitende Verschlechterung kann sich plötzlich, etwa durch einen banalen Infekt, dramatisch verschlechtern und in eine dekompensierte Leberzirrhose mit unter Umständen lebensbedrohlichen Komplikationen.
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