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Förderpreise unterstützen innovative Krebsforschungsprojekte der Würzburger Universitätsmedizin

„Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, unterstützt in diesem Jahr sechs wissenschaftliche Projekte mit insgesamt 90.000 Euro.

Würzburg. Seit dem Jahr 2017 verfolgt unter dem Namen „Forschung hilft“ eine Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität (JMU) das Ziel, Geld zusammenzutragen und damit innovative wissenschaftliche Projekte zu unterstützen. Die Ausschüttung und Verteilung der finanziellen Mittel erfolgt in etwa jährlichem Abstand über Förderpreise in gestaffelter Höhe. Am 24. Oktober 2022 war wieder „Zahltag“: Sechs Würzburger Forschergruppen, die mit neuen Ideen die Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten verbessern wollen, erhielten Preisgelder von in Summe 90.000 Euro.

Das Zusammenspiel von Tumoren, Immunsystem und Immuntherapien aufklären

So gingen 20.000 Euro an das Forschungsteam um Dr. Sophia Danhof von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II (Med II) des Uniklinikums Würzburg (UKW). Im preiswürdigen Projekt arbeitet dieses an einem neuartigen Mausmodell, mit dessen Hilfe das Zusammenspiel von Tumorerkrankung, Immunsystem und zellulären Immuntherapien noch besser verstanden werden soll. Auf dieser Basis können dann maßgeschneiderte, hochwirksame und nebenwirkungsarme Immuntherapeutika für spätere klinische Studien hergestellt werden, so die Hoffnung der Wissenschaftlerin sowie ihrer Kolleginnen und Kollegen. 

Mit Designer-T-Zellen und Darmbakterien gegen Krebs

Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens der Arbeitsgruppe von Dr. Maik Luu von der Med II ist die Entdeckung, dass Stoffwechselprodukte von Darmbakterien (Mikrobiom) die Aktivität von gentechnisch veränderten Immunzellen (CAR-T-Zellen) steigern und somit die Effizienz von Krebstherapien positiv beeinflussen können. Darauf aufbauen wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine neue, wirkungsvolle Mikrobiom-CAR-T-Zell-Therapie entwickeln, die sich gegen eine Vielzahl verschiedener Krebsarten – auch solide Tumore – einsetzen lässt. Die Stiftung fördert diesen Plan mit 17.500 Euro.

Wie wirken neue Immuntherapien bei Hochrisiko-Myelomzellen?

Das Multiple Myelom ist eine bösartige Untergruppe des Lymphknotenkrebses. Die Erkrankung verläuft individuell sehr unterschiedlich und umfasst langsam schwelende, wie auch aggressive Verläufe. Patientinnen und Patienten mit Hochrisikogenetik haben eine Lebenserwartung von weniger als zwei Jahren. Es besteht die Hoffnung, dass neue, hochwirksame Immuntherapien bei dieser Gruppe Langzeitremissionen erzielen können. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Martin Kortüm an der Med II verfügt über Zellmodelle, welche die Hochrisiko-Myelomzellen nachbilden. An diesen Modellen sollen aktuelle Immuntherapien, insbesondere CAR-T Zell-Therapien – getestet werden. Das Projekt erhält einen Förderpreis von 15.000 Euro.

Die Lebensqualität unter CAR-T-Zell-Therapie erhöhen

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Imad Maatouk von der Med II will innovative, digitale Unterstützungsansätze für Patientinnen und Patienten, die eine CAR-T-Zell-Therapie erhalten, entwickeln und erproben. Durch das Screeningtool, mit dem die Betroffenen unter anderem selbst Frühsymptome dokumentieren können, sollen eventuelle Nebenwirkungen systematisch und früh erkannt werden. Darüber hinaus sollen Informationen zur Therapie und Angebote zum Umgang mit Belastungen integriert werden, um die Lebensqualität der Erkrankten zu fördern. Dem Stiftungsrat war diese Aussicht eine Förderung von 15.000 Euro wert.

Kindliche Nebennierentumore analysieren 

Das Team von Prof. Dr. Verena Wiegering von der Kinderklinik und Poliklinik des UKW rückt in einem Forschungsvorhaben kindliche Nebennierentumore, so genannte Adrenokortikale Karzinome (ACC), in den Fokus. Das Wissen über die bei Kindern glücklicherweise sehr seltene Erkrankung ist derzeit noch unzureichend. Mit genetischen Untersuchungen von entsprechenden Tumorproben wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Verständnis um die Tumorentität grundlegend verbessern und langfristig neue, auf diese Altersgruppe zielgerichtete, diagnostische und therapeutische Optionen entwickeln. „Forschung hilft“ fördert das Vorhaben mit 12.500 Euro.

KI verbessert Darmkrebsvorsorge

InExEn steht für Interventionelle und Experimentelle Edoskopie und ist der Name eines interprofessionellen Teams unter Leitung von Privatdozent Dr. Alexander Hann an der Med II. Dieses arbeitet an einer Künstlichen Intelligenz (KI), mit deren Hilfe bei Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen die Polypengröße objektiv bestimmt werden kann. Die genaue Angabe der Polypengröße spielt eine entscheidende Rolle, denn je größer der Polyp, desto höher ist das Risiko einer bösartigen Entartung. Hierfür wurde eine Förderung von 10.000 Euro vergeben.

Anerkennung, Motivation und Rückenwind

Wie in den vergangenen Jahren, hatte auch diesmal ein aus externen, nicht am UKW oder an der JMU beschäftigten Beraterinnen und Beratern zusammengesetzter wissenschaftlicher Beirat die Federführung bei der Vergabe der Mittel. „Getragen von hochengagierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, denen wir ein exzellentes Forschungsumfeld bieten können, hat sich die Würzburger Universitätsmedizin auf nationaler und internationaler Ebene einen hervorragenden Ruf als Kompetenzzentrum für die Krebsforschung erarbeitet. Unsere Preise sind zum einen Anerkennung für bereits Geleistetes und Motivation für neue Taten. Zum anderen können die zur Verfügung gestellten Mittel genau in Schlüsselmomenten der Projekte für den nötigen Rückenwind sorgen“, erläutert Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät der JMU und Mitglied des Stiftungsrats von „Forschung hilft“, die Bedeutung der Förderung für die Empfängerinnen und Empfänger.

Kontinuierliche Förderung – auch in schwierigen Zeiten

„Inklusive der diesjährigen Preise haben wir seit der Gründung der Stiftung insgesamt fast 448.000 Euro ausgeschüttet. Dabei wurden bislang 30 Projekte gefördert“, bilanziert Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Stiftungsrats. Dies sei umso beachtlicher, als das Spendenaufkommen seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich gesunken sei. „Auch wenn Covid-19, der Ukraine-Krieg und die Sorge um die Energieversorgung die Welt derzeit in Atem halten und die Schlagzeilen bestimmen – der Kampf gegen Krebs ist und bleibt eine der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Deshalb zählen wir auch in schwierigen Zeiten auf Unternehmensspenden und die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland“, betont Nelkenstock. Gerade das letztgenannte Bürgerengagement ist einer der Grundpfeiler der Stiftung. „Vor dem Hintergrund, dass statistisch gesehen aktuell jede und jeder Zweite in Deutschland damit rechnen muss, im Lauf des Lebens an Krebs zu erkranken, ist eine Spende für die Krebsforschung auch eine Investition in die gesundheitliche Zukunft – für einen selbst, wie auch für Angehörige, Freunde und Bekannte“, verdeutlicht Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II des UKW und Mitglied des Stiftungsrats. 

Trauer um Ehrenpräsidentin Barbara Stamm

Ein herber Verlust für die Stiftung ist der Tod ihrer Ehrenpräsidentin Barbara Stamm am 5. Oktober 2022. „Mit Barbara Stamm, bayerische Landtagspräsidentin a.D., haben wir eine unermüdliche Mitstreiterin im Kampf gegen Krebs verloren. Ihr herausragender Einsatz verdient unsere höchstes Anerkennung. Wir werden sie stets in dankbarer Erinnerung behalten“, unterstreicht Gabriele Nelkenstock.

Stabhochsprung-Weltmeiser Tim Lobinger Schirmherr des Förderpreises 2022

Als Schirmherrn der Förderpreisvergabe 2022 konnte „Forschung hilft“ Tim Lobinger gewinnen. Bei dem Weltmeister im Stabhochsprung von 2003 wurde im Jahr 2017 ein Multiples Myelom diagnostiziert. Nach zwischenzeitlichen Chemotherapien und einer Stammzelltransplantation ist er derzeit erneut am UKW in Behandlung. Bezugnehmend auf die bei mehreren der preiswürdigen Projekte thematisierten Immuntherapie kommentiert der ehemalige Spitzensportler: „Die Kraft des Körpers zu nutzen und das eigene Immunsystem so zu instrumentalisieren, dass es eine wirksame Waffe gegen Krebs ist, ist jede Unterstützung wert und ein großartiges Ziel. Der Körper ist und bleibt ein Wunder. Hier medizinische Ansätze zu finden, ist faszinierend und zugleich wegweisend für viele Betroffene und mich selbst.“ 

Wölfe und Kickers als Unterstützer der Stiftung

Die Stiftung erfährt auch aus der Würzburger Sportwelt massive Unterstützung. Von den Anfängen in 2017 dabei sind die Wölfe Würzburg, damals noch als DJK Rimpar Wölfe. Von den Handballern der 2. Bundesliga tragen aktuell die Rückraumspieler Lukas Böhm und Julius Rose die Botschaften von „Forschung hilft“ als Testimonials nach außen. „Wir teilen die Vision der Stiftung, dass allen geholfen werden kann, die an Krebs erkranken. Deshalb machen wir uns für die Krebsforschung in Würzburg stark – und das mit langem Atem", erläutert Roland Sauer, der Geschäftsführer der Würzburg Wölfe.

Seit diesem Jahr gehört auch der FC Würzburger Kickers zu den Kooperationspartnern der Stiftung. Mit den Torwarten Marc Richter und Vincent Friedsam aus der I. Mannschaft stellt der Fußball-Regionalligist zwei Testimonials für „Forschung hilft“. Matthis Frankenstein, Leiter Marketing & Kommunikation des FC Würzburger Kickers, begründet dieses Engagement so: „Krebs ist eine sehr heimtückische Krankheit, die jeden von uns treffen kann. Daher geht uns das Thema alle an. Es ist sehr wichtig den Krebs früh zu erkennen, damit man ihn bestmöglich besiegen kann. Wir möchten als Verein dazu beitragen, die hervorragende Arbeit der Würzburger Universitätsmedizin zu unterstützen und Spendengelder für die Forschung zu generieren.“

Wer die Stiftung „Forschung hilft“ weiter voranbringen will, kann eine Spende auf folgendes Konto überweisen: 

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN DE19 7905 0000 0000 0655 65
BIC: BYLADEM1SWU

Statements der Förderpreisträgerinnen und -preisträger

„Wir danken der Stiftung ‚Forschung hilft‘ für die großartige Unterstützung. Durch die Anschubfinanzierung für die molekulargenetische Charakterisierung der kindlichen Nebennierenkarzinome wird ein wichtiger Grundstein für ein verbessertes Verständnis dieser seltenen Erkrankung gelegt. Langfristig erhoffen wir dadurch neue Therapieansätze ableiten zu können.“

Prof. Dr. Verena Wiegering, Kinderklinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg, Schwerpunkt  Kinder-Hämatologie und -Onkologie

 

„Als eine sehr junge Arbeitsgruppe ist es uns ein zentrales Anliegen, bei der Behandlung von Krebserkrankungen noch besser zu werden und mit Gewissheit sagen zu können: Wir haben alles Menschenmögliche im Kampf gegen diese Erkrankung gegeben! Daher möchten wir uns bei der Stiftung ‚Forschung hilft‘ sowie jedem einzelnen Beitragenden für diese großartige Unterstützung und Anerkennung bedanken!“

Dr. Sophia Danhof, Medizinische Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg

 

„Wir freuen uns über die Auszeichnung und sind der Stiftung ‚Forschung hilft‘ sehr dankbar für die erhaltene Förderung. Diese hilft uns sehr in unseren Bemühungen, Krebserkrankungen wie das Multiple Myelom besser zu verstehen und besser behandeln zu können. Herauszustellen ist, dass die Stiftung auch in aktuell schwierigem Umfeld ihre Förderung aufrechterhält und weiter sichtbar dazu beiträgt, dass innovative Projektideen in der Krebsforschung am UKW umgesetzt werden können.“

Prof. Dr. Martin Kortüm, Medizinische Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg

 

„Dank der Förderung durch die Stiftung ist es uns möglich, neue Ideen in die Tat umzusetzen, für die es vorher keine Finanzierung gab. Mit der Unterstützung können wir nun Aspekte gezielt vertiefen, um die Wirkweise mikrobieller Stoffwechselprodukte auf therapeutische Immunzellen besser zu verstehen. ‚Forschung hilft‘ eröffnet uns gleichzeitig die Chance der Etablierung unseres Nachwuchsteams, für die wir uns bei allen Beteiligten herzlich bedanken."

Dr. Maik Luu, Medizinische Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg

 

„Wir danken der Stiftung ‚Forschung hilft‘ für dieses Engagement und die Unterstützung unseres Projekts. Es ist großartig, dass es uns dadurch möglich ist, zu einem frühen Zeitpunkt eine Intervention zur Förderung von Patientinnen- und Patienten-Empowerment und Lebensqualität in einem wissenschaftlichen Rahmen entwickeln und evaluieren zu können. Uns ist es ein zentrales Anliegen, dass weiterhin die Patientin bzw. der Patient als Mensch im Mittelpunkt der Hochleistungsmedizin steht. Der Förderpreis befördert die Umsetzung dieses wichtigen Vorhabens in hohem Maße.“

Prof. Dr. Imad Maatouk, Medizinische Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg

Würzburg/Rotterdam/Wien. Gleich drei Wissenschaftler der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW) wurden in diesem Herbst mit namhaften Forschungspreisen aus dem Themenkreis Onkologie und Hämatologie ausgezeichnet. 

Erasmus-Hämatologie-Preis für Hermann Einsele

So erhielt Prof. Dr. Hermann Einsele, der Direktor der Klinik, am 5. Oktober den international hoch anerkannten Erasmus-Hämatologie-Preis 2022. Mit dem Award ehrt das Erasmus University Medical Center im niederländischen Rotterdam alle zwei Jahre eine herausragende Forschungspersönlichkeit, die einen entscheidenden Beitrag zur Pathogenese oder Therapie in einem Bereich der Hämatologie geleistet hat. Laut der Begründung der Preisvergabe gilt Prof. Einsele als weltweit führender Experte auf dem Gebiet der Immuntherapie für hämatologische Malignome. Er sei vor allem für seine Leistungen in der translationalen Forschung und in klinischen Studien auf dem Gebiet des Multiplen Myeloms bekannt, wobei sein Schwerpunkt auf der CAR-T-Zell-Therapie, den bispezifischen Antikörpern, der Immuntherapie und der Stammzelltransplantation liege. Einsele ist der erste Europäer, der mit diesem Preis ausgezeichnet wurde.

Artur-Pappenheim-Preis für Leo Rasche

Am 8. Oktober 2022 verlieh ferner die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) auf ihrer Jahrestagung in Wien/Österreich ihre zwei Forschungspreise. Diese gingen beide an Wissenschaftler der „Med II“ des UKW. So wurde Privatdozent Dr. Leo Rasche mit dem mit 7.500 Euro dotierten Artur-Pappenheim-Preis geehrt. Der Mediziner konnte aufzeigen, dass hinter dem Rückfall von Patientinnen und Patienten mit Multiplem Myelom nach zunächst erfolgreicher CAR-T-Zell-Therapie ein bislang unbekannter Selektions- und damit Resistenzmechanismus stecken kann. Demnach ist die Behandlung zwar in der Lage, Krebszellen mit der Oberflächen-Zielstruktur BCMA erfolgreich aufzuspüren und zu eliminieren. Die verbleibenden Myelom-Zellen ohne BCMA erhalten dadurch allerdings einen so hohen Überlebensvorteil, dass sie sich in der Folge sprunghaft ausbreiten können. 

Vincenz-Czerny-Preis für Maik Luu

Als zweiter DGHO-Forschungspreis ging der ebenfalls mit 7.500 Euro dotierte Vincenz-Czerny-Preis an Dr. Maik Luu. Dem Postdoktoranden gelang erstmals der experimentelle Nachweis, dass Stoffwechselprodukte von Darmbakterien die Aktivität der Immunzellen steigern und somit die Effizienz von Krebstherapien positiv beeinflussen können. Zu diesem Themenkreis wurde Dr. Luu bereits Anfang September dieses Jahres auf der gemeinsamen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI) und der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI) mit dem Jochen R. Kalden Young Immunologist Prize ausgezeichnet.

 

Historischer Würzburg-Krimi fördert die Stiftung „Forschung hilft“

Prof. Dr. Alexander Meining von der Medizinischen Klinik II des Uniklinikums Würzburg hat in seiner Freizeit einen jetzt veröffentlichten Krimi geschrieben, der im Würzburg des späten 19. Jahrhunderts spielt. Das Autorenhonorar spendet er an „Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Würzburger Universität.

Würzburg. Prof. Dr. Alexander Meining ist der stellvertretende Direktor der Medizinischen Klinik II des Uniklinikums Würzburg und leitet dort den Schwerpunkt Gastroenterologie. Als Ausgleich zu seiner beruflichen Tätigkeit schreibt er in seiner Freizeit Romane. Von diesen erscheint Mitte September dieses Jahres der Krimi „Mord im Ringpark“ beim Gmeiner Verlag. Das verkaufsabhängige Autorenhonorar und die Einnahmen aus eventuellen Lesungen spendet Meining an die Stiftung „Forschung hilft“. Diese fördert besonders hoffnungsvolle Krebsforschungsprojekte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 

Ein persönlicher Beitrag zur Bekämpfung onkologischer Erkrankungen

„Nicht nur als Arzt, sondern auch als Privatperson, Angehöriger, Freund oder Bekannter liegt es mir am Herzen, meinen kleinen Teil dazu beizutragen, die so tückischen onkologischen Erkrankungen zu bekämpfen“, begründet der Mediziner sein Benefiz-Engagement. Im Namen von „Forschung hilft“ bedankt sich Gabriele Nelkenstock, Mitglied des Stiftungsrats, dafür sehr herzlich: „Wir finden es grandios, dass Prof. Meining nicht nur tagtäglich sein medizinisches Know-how im Kampf gegen Krebs einbringt, sondern auch seine private Kreativität in den Dienst dieser drängenden Gesellschaftsaufgabe stellt.“

Wurde der Gartenbauingenieur Lindahl ermordet?

Der vom historischen Rahmen her sorgfältig recherchierte Roman spielt im Würzburg des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Als eine der zentralen geschichtlichen Persönlichkeiten fungiert Jöns Persson Lindahl, der „Vater“ des Würzburger Ringparks. Der schwedische Gartenbauingenieur und Stadtgärtner erschoss sich im Jahr 1887 in einer Toilettenanlage in diesem Grüngürtel. Aber war es wirklich Selbstmord? Ausgehend von dieser Frage entspinnt sich eine spannende fiktive Kriminalgeschichte mit Georg Hiebler, einem jungen Beamten des bayerischen Innenministeriums, als Ermittler. 

Das 216 Seiten starke Buch „Mord im Ringpark“ erscheint am 14. September 2022 zum Preis von 12 Euro. Als E-Book ist es bis zum 30. September dieses Jahres zum Einführungspreis von 4,99 Euro zu haben.

Wer die Stiftung „Forschung hilft“ weiter voranbringen will, kann außerdem auf folgendes Konto spenden: 

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN: DE19 7905 0000 0000 0655 65
BIC: BYLADEM1SWU

Digitales Myelom-Forum erneut ein voller Erfolg

Würzburg. Die hohe Beteiligung wie auch die intensiven Diskussionen belegen, dass das Digitale Myelom-Forum des Uniklinikums Würzburg auch in seiner fünften Neuauflage präzise das Informationsbedürfnis der von der bösartigen Erkrankung des Knochenmarks betroffenen Patientinnen und Patienten traf.

Es gibt keine andere Tumorerkrankung, bei der aktuell so viele neue Entwicklungen ablaufen und so zahlreiche innovative Therapiemöglichkeiten eröffnet werden, wie beim Multiplen Myelom. Das war eine vielen positiven Botschaften, die Prof. Dr. Hermann Einsele beim 5. Digitalen Myelom-Forum des Uniklinikums Würzburg (UKW) für die weit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte. Wie die vorangegangenen Veranstaltungen der Reihe richtete sich der Informationstag am 9. Juli 2022 an Patientinnen und Patienten der bösartigen Erkrankung des Knochenmarks sowie deren Angehörige und sonstig Interessierte. Neben Prof. Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II und international renommierter Myelom-Experte, beleuchten sechs weitere Spezialisten des UKW in ihren Online-Vorträgen aktuelle Aspekte aus Forschung, Diagnostik und Behandlung.

Über 250 Chat-Beiträge

„Nicht nur die hohe Beteiligung, auch die über die Chat-Funktion geführte, intensive Diskussion mit über 250 Fragen und Wortmeldungen zeigen, dass wir mit unserem digitalen Informationsangebot die Bedürfnislage der Betroffenen genau treffen – sowohl inhaltlich, wie auch formal und organisatorisch“, freut sich Prof. Einsele. 

Unter den Zuhörerinnen und Zuhörern fanden sich wie gewohnt viele Selbsthilfegruppen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum, die im Anschluss auch ihre Zufriedenheit mit der Veranstaltung ausdrückten. So kommentierte beispielsweise die Selbsthilfegruppe Myelom Leipzig: „Die Teilnahme ermöglicht den Betroffenen selbstbestimmt und mit einem Gefühl der Selbstwirksamkeit, sich sehr umfassend hochwertige, gesicherte und verständlich präsentierte Informationen zu beschaffen. Dadurch erlangen sie Bestätigung für die eigene Therapie, Impulse für das Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin sowie vor allem auch Hoffnung für ein lebenswertes Leben mit/trotz Myelom."

Stammzelltherapie kann eine echte Heilung bringen

Hoffnungsvoll stimmten zum Beispiel beim Forum präsentierte Studienergebnisse, die belegen, dass es bei geeigneten Patientinnen und Patienten höchst sinnvoll ist, schon in der Erstlinientherapie eine Stammzelltransplantation durchzuführen. „Wer durch eine autologe Stammzelltransplantation eine zumindest annähernd vollständige Remission erreicht, hat eine echte Chance auf Heilung“, unterstrich Prof. Einsele. Vorteilhaft wirkt sich nach seinen Worten die mittlerweile übliche, die Stammzelltherapie begleitende Gabe von Antikörper-Präparaten aus.

Mittlerweile viele Therapiepfeile im Köcher

Kombinierte Mehrfach-Antikörpertherapien tragen auch bei Patientinnen und Patienten, die nicht für eine Stammzelltransplantation in Frage kommen, erheblich zur Verbesserung ihrer Prognose bei. Die Forschung und die Pharmaindustrie entwickeln nach Angaben des Würzburger Myelom-Experten kontinuierlich neue, teilweise hochwirksame Medikamente, so dass auch nach einem Rückfall in vielen Fällen immer noch Behandlungsangebote gemacht werden können. „Viele der heute erfolgreich eingesetzten Immuntherapien, zum Beispiel im Bereich der bispezifischen Antikörper, wurden von Forscherinnen und Forschern der Würzburger Universitätsmedizin mitentwickelt“, zeigte sich Prof. Einsele stolz.

Neue CAR-T-Zell-Versionen in der Entwicklung

Auch bei der Erforschung, Anwendung und Ausweitung der CAR-T-Zell-Therapie spielt das UKW eine international bedeutende Rolle. Die gentechnisch veränderten weißen Blutkörperchen bergen ein großes Potenzial gegen onkologische Erkrankungen –gerade auch in der Behandlung des Multiplen Myeloms. Das Forum zeigte, welche neuen Versionen der optimierten Killerzellen aktuell in der Entwicklungspipeline sind. 

Hochpräzise Diagnostik zur individuellen Therapiesteuerung

Wie gut spricht eine Patientin oder ein Patient auf die gewählte Therapie an? Und wann ist der richtige Zeitpunkt, um eine erfolgreich verlaufende Behandlung zu beenden? Auf diese und weitere Fragen liefern heute hochempfindliche Diagnosemethoden die erforderlichen Antworten. „Beispielsweise verfügen wir am UKW über eine Analyse-Technologie, die in der Lage ist, die nach einer Behandlung verbliebenen Tumorzellen präzise aufzuspüren. Dieser Befund erlaubt eine noch stärkere Individualisierung des weiteren Vorgehens“, verdeutlichte Prof. Einsele.

Neue Nebenwirkungen

Beim Forum wurde nicht verschwiegen, dass die eingesetzten neuen Medikamente auch von neuen Nebenwirkungen begleitet werden. „Neben einer vergleichsweise geringen Neurotoxizität sind hier vor allem das Zytokin-Freisetzungssyndrom als systemische Entzündungsreaktion sowie verschiedene Arten von Infektionen zu nennen“, berichtete Einsele und fuhr fort: „Gerade bei den Infektionen gibt es allerdings viele gute Ansätze, die geeignet erscheinen, die Probleme bald noch besser unter Kontrolle zu bringen.“

Psychoonkologie trägt zum Behandlungserfolg bei

Für das Durchhalten und letztlich den Erfolg einer Myelom-Therapie ist es wichtig, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten im Auge zu behalten, zum Beispiel durch ein gutes Wirkungs-/Nebenwirkungsverhältnis. Extrem hilfreich ist ferner eine adäquate psychoonkologische Betreuung. Beim Forum wurde aufgezeigt, wie die Konzepte von Achtsamkeit und Akzeptanz zur Selbstfürsorge eingesetzt werden können.

Rückblick auf das 5. Digitale Myelom-Forum

Im Folgenden finden Sie die Vorträge als Videomitschnitte.

Prof. Dr. med. Hermann Einsele: Neue Therapiemöglichkeiten beim Multiplen Myelom
Prof. Dr. med. Michael Hudecek: Update CAR-T Pipeline beim Multiplen Myelom
Prof. Dr. med. Andreas Buck: Perspektiven der Nuklearmedizin für die Myelomdiagnostik
Prof. Dr. med. Imad Maatouk: Lebensqualität und psychische Belastung bei Multiplem Myelom - was kann ich für mich tun?
Prof. Dr. med. Hermann Einsele: Neue Therapiemöglichkeiten beim Multiplen Myelom
Prof. Dr. med. Michael Hudecek: Update CAR-T Pipeline beim Multiplen Myelom
Prof. Dr. med. Andreas Buck: Perspektiven der Nuklearmedizin für die Myelomdiagnostik
Prof. Dr. med. Imad Maatouk: Lebensqualität und psychische Belastung bei Multiplem Myelom - was kann ich für mich tun?

PD Dr. med. Leo Rasche schließt Habilitation ab

„Wir gratulieren ganz herzlich PD Dr. Leo Rasche zum erfolgreichen Abschluss seines Habilitationsverfahrens – Herzlichen Glückwunsch! Hiermit darf er nun offiziell die Bezeichnung des Privatdozenten führen.

Prof. Einsele zum Übersichtsvortrag auf dem Congress of the European Hematology Association (EHA)
Prof. Einsele als Referent auf dem Congress of the European Hematology Association (EHA)
Sein Vortrag beschäftigte sich mit der Immuntherapie bei hämatologischen Neoplasien.

Prof. Einsele, Klinikdirektor der Medizinischen Klinik II, war Mitte Juni als Referent auf dem Congress of the European Hematology Association (EHA) geladen. In seinem Übersichtsvortrag setzte er sich mit der Immuntherapie bei hämatologischen Neoplasien auseinander. 

Der siebentägige Kongress fand in diesem Jahr in Wien statt. Im Fokus stand dabei der Austausch über innovative Behandlungsmethoden und neuen Diagnoseinstrumenten sowie die Vorstellung von translationalen Forschungsdaten. 

Prof. Einsele als Referent auf dem Congress of the European Hematology Association (EHA)
Sein Vortrag beschäftigte sich mit der Immuntherapie bei hämatologischen Neoplasien.

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Prof. Dr. med. Hermann Einsele

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+49 931 201-40001

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