Aufnahme, Behandlung und Entlassung
Deshalb beantworten wir auf dieser Seite Fragen zum Aufgaben- und Behandlungsspektrum des Zentrums für Altersmedizin.
Was ist der Unterschied zwischen einer Akutgeriatrie und einer geriatrischen Rehabilitation?
Akutgeriatrie meint die Versorgung älterer Menschen im Krankenhaus. Die Behandlung kann sich an eine akute Erkrankung, zum Beispiel eine Lungenentzündung, oder an eine Operation anschließen. Dabei wird besonders berücksichtigt, dass die betroffenen Patientinnen und Patienten oftmals noch zusätzlich an alterstypischen chronischen Erkrankungen leiden.
Eine geriatrische Rehabilitation kann sich an eine Akutbehandlung im Krankenhaus anschließen. Das Hauptziel der geriatrischen Rehabilitation ist die Rückkehr ins häusliche Umfeld. Dafür müssen wichtige Alltagskompetenzen erhalten oder wiedergewonnen werden.
Das Zentrum für Altersmedizin erbringt akutgeriatrische und frührehabilitative Leistungen. Unsere Aufgabe ist also, Patientinnen und Patientin medizinisch zu stabilisieren und gemeinsam mit ihnen die ersten Schritte zurück in die Eigenständigkeit zu gehen.
Welche Patientinnen und Patienten behandeln wir?
Im Bereich der Akutgeriatrie und geriatrischen Frührehabilitation versorgen wir Patientinnen und Patienten, die folgende Merkmale aufweisen:
- geriatrietypische Multimorbidität, also das gleichzeitige Auftreten mehrerer (chronischer) Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Arthritis
- höheres Lebensalter (überwiegend 70 Jahre oder älter)
Die geriatrietypische Multimorbidität ist hierbei vorrangig vor dem kalendarischen Alter zu sehen.
Bei Patientinnen und Patienten jenseits des 80. Lebensjahres besteht in der Regel eine alterstypisch erhöhte Anfälligkeit für
- das Auftreten von Komplikationen und Folgeerkrankungen
- die Gefahr der Chronifizierung sowie
- das erhöhte Risiko eines Verlustes der Autonomie mit Verschlechterung des Selbsthilfestatus.
(Definition Deutsche Gesellschaft für Geriatrie, Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Bundesverband Geriatrie)
Wie erfolgt die Aufnahme ins Zentrum für Altersmedizin?
Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation (stationäre Behandlung)
Die ganz überwiegende Mehrzahl der aufzunehmenden Patientinnen und Patienten wird wegen einer schwerwiegenden Erkrankung im Universitätsklinikum aufgenommen oder durch ein anderes Krankenhaus nach Abschluss der organzentrierten Akutversorgung zuverlegt. Das heißt, Patientinnen und Patienten werden direkt von ihren behandelnden Klinikärzten der neuen UKW-Abteilung zugewiesen, um eine geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung zu erhalten.
Eine direkte Einweisung durch Vertragsärzte ist grundsätzlich nicht vorgesehen und kann in Ausnahmefällen nach Vorstellung in der Notaufnahme mit einem vorausgehenden differenzierten Assessment erfolgen.
Geriatrische Tagesklinik (teilstationäre Behandlung)
Für die teilstationäre geriatrische Behandlung besteht auch die Möglichkeit der Einweisung oder Verordnung durch Vertragsärzte.
Wie verläuft die Behandlung?
Nach Verlegung der Patientin oder des Patienten ins Zentrum für Altersmedizin wird eine Aufnahmeuntersuchung durchgeführt. Im Rahmen dieser Untersuchung werden sowohl die individuellen Probleme als auch die vorhandenen Fähigkeiten erfasst und es erfolgt eine erste Therapieplanung.
Die Erstellung des Behandlungsplanes beruht auf den Rehabilitationsrichtlinien, aktuellen Leitlinien und unter Berücksichtigung von allgemein anerkannten fachwissenschaftlichem Standards.
Besonders wichtig ist uns dabei, mit Ihnen über Ihre persönlichen Ziele und Wünsche zu sprechen, um einen Einklang zwischen eigenen Ansprüchen und objektiven Möglichkeiten in Bezug auf den Gesundheitszustand zu erreichen.
In wöchentlichen interdisziplinären und multiprofessionellen Teambesprechungen werden die Befunde und der Behandlungsverlauf evaluiert und der Behandlungsplan für die Folgetage angepasst.
Wie sieht das Entlassmanagement aus?
Die Entlassung erfolgt im Zusammenwirken der Pflegekräfte, dem Sozialdienst, der Patientin bzw. dem Patienten, den Angehörigen, Hausärzten, externen Dienstleistern sowie der durch das Zentrum für Altersmedizin aufgebauten und gepflegten sozialen Netze.
Wichtig zur Sicherung des Behandlungserfolges ist für einen Teil der Patientinnen und Patienten die Gewährleistung eines nahtlosen Überganges von der Krankenhausbehandlung zu einer anschließend gegebenenfalls noch erforderlichen Rehabilitation. Maßnahmen einer geriatrischen Anschlussrehabilitation werden schriftlich bei der entsprechenden zuständigen Krankenkasse beantragt.