Lungenfibrose bekannter Ursache

Bei einer sekundären Lungenfibrose kommt es zu einer krankhaften Vermehrung und Vernarbung des Bindegwebes infolge eines auslösenden Faktors. Dieser kann zum Beispiel eine rheumatische Grunderkrankung, eine chronische Staubbelastung, ein Allergen oder ein Medikament sein. Wichtigste therapeutische Maßnahme ist die rasche Vermeidung der Ursache, da meist nur im Anfangsstadium noch eine vollständige Genesung möglich ist.

Ursachen einer sekundären Lungenfibrose

Weit über 100 Ursachen und Schadstoffe sind bekannt, die zu einem krankhaften bindegewebigen Umbau der Lungen führen können. Dazu zählen zum Beispiel das Einatmen bestimmter organischer Stoffe, etwa Bestandteile von Vogelexkrementen, oder Asbest. Manchmal entwickelt sich die Krankheit auch infolge einer Chemotherapie oder Bestrahlung. Rheuma zählt ebenfalls zu einer typischen Grunderkrankung, die eine Fibrosierung der Lunge fördert. Im Gegensatz zur idiopathischen pulmonalen Fibrose ist der Krankheitsverlauf jedoch meist langsamer und beginnt bereits in jüngerem Alter.

Klassifikation der Ursachen

Um die vielen Ursachen besser einzuordnen, unterscheidet man mehrere Gruppen, die mit einer Lungenfibrose einhergehen können:

  • Infektionen, sowohl durch Viren und Bakterien als auch durch Pilze
  • Systemerkrankungen: Erkrankungen des Immunsystems im Sinne von Autoimmun- oder Gefäßerkrankungen wie zum Beispiel Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, Kollagenosen oder auch die Sarkoidose
  • Exogene Alveolitis: eine langsame allergische Reaktion der Lungenbläschen und des interstitiellen Lungengewebes auf verschiedenste eingeatmete Stoffe wie Schimmelpilze und tierische Proteine. Bekannte Beispiele dafür sind die sogenannte Farmerlunge oder Vogelhalterlunge.
  • Pneumokoniosen: Reaktionen des Lungengewebes auf inhalierte und abgelagerte anorganische Stäube. Beispiele sind die Astbestose und Silikose, denen Ablagerungen von Asbest oder Quarzstaub zugrunde liegen.
  • Medikamente und chemische Verbindungen: Dazu zählen zum Beispiel aggressive Medikamente wie einige Chemotherapeutika, aber auch primär harmlose erscheinende Medikamente wie manche Antibiotika oder Aerosole. So gerät auch die E-Zigarette zunehmend in Verdacht, mit der sogenannten vaping-assoziierten pulmonalen Verletzung (VAPI) eine akute Lungenschädigung auszulösen.
  • Strahleneinwirkung: insbesondere nach therapeutischer Bestrahlung bei Brust- oder Lungenkrebs
  • akutes Lungenversagen (ARDS)
  • chronische Blutstauung wie zum Beispiel bei verschiedenen Formen von Herzschwäche

Symptome

Wie bei der idiopathischen Lungenfibrose auch, steht trockener Reizhusten und zunehmende Atemnot im Vordergrund. Je nach auslösender Ursache können jedoch auch Kopf- und Gliederschmerzen, Fieberschübe, Schüttelfrost und Symptome einer anderen Organbeteiligung die sekundäre Lungenfibrose begleiten.

Diagnostik

Das A und O ist eine minutiöse Erhebung der Krankengeschichte und Befragung der Patientin oder des Patienten. Dabei spielen neben Vorerkrankungen und vorausgegangenen Therapien, eingenommener Medikamente auch das Reiseverhalten, Hobbys, das häusliche Umfeld und der Beruf eine wesentliche Rolle. Oft erfordert es detektivische Kleinarbeit, um aus den Lebensumständen oder Verhaltensweisen den entscheidenden Hinweis zu erhalten. Die weitere Diagnostik entspricht generell der bei Erkrankungen des Lungengewebes.

Rasche Therapie

Die wichtigste therapeutische Maßnahme bei der sekundären Fibrose ist die Vermeidung oder Behandlung der zugrunde liegenden Ursache. Nur das kann die Krankheit zum Stoppen bringen. Im Anfangsstadium ist dadurch sogar eine Heilung möglich. Allerdings ist ein bereits erfolgter bindegewebiger narbiger Umbau nicht mehr rückgängig zu machen. Trotz Therapie, die aus Wirkstoffen besteht, welche Entzündungen und Immunsystem hemmen, können die Beschwerden fortbestehen oder sich sogar verschlimmern.

Medikamente vor der Zulassung

Neue Therapieansätze bestehen in den Antifibrotika, die bei der Therapie der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) eingesetzt werden. Für bestimmte Formen von Lungenfibrosen bekannter Ursachen sollen auch diese Wirkstoffe künftig zugelassen werden.

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