Erkrankungen der Atemwege
Atemwegs- oder Lungengewebserkrankung?
Unter der weit gefassten Definition der Atemwegserkrankungen werden alle Krankheiten zusammengefasst, welche die Funktion des Atmungssystems betreffen. In der Pneumologie unterscheidet man jedoch zwischen Erkrankungen der luftführenden Atemwege und Erkrankungen, die ihren Ausgang aus dem bindegewebigen Stützgerüst des Lungengewebes nehmen.
Kleine Anatomie der Atemwege
Rund 8000 Liter Luft atmen wir täglich ein und aus. Über die oberen Atemwege von Nase, Mund und Luftröhre, die sich in den rechten und linken Hauptbronchus aufteilt, gelangt die Atemluft in die unteren Atemwege und damit in die rechte und linke Lunge. Die zwei Hauptbronchien verästeln sich baumartig immer weiter und münden schließlich als winzig kleine Bronchioli in rund 300 Millionen beerenartig angeordnete Lungenbläschen. Diese sogenannten Alveolen sind die Endstation der Atemwege und zugleich zentraler Teil des Lungengewebes. Umgeben von zarten Gefäßästchen wandert das sauerstoffreiche Gasgemisch durch die Wand der Alveolen in das Blutsystem und wird im Organismus verteilt. Umgekehrt strömt die kohlendioxidreiche Ausatemluft auf dem gleichen Weg wieder nach oben.
Chronische Krankheitsverläufe
Im engeren Sinn umfassen die Erkrankungen der Atemwege also Bronchien und Alveolen, die zum Beispiel auch bei banalen Infektionskrankheiten betroffen sind. Die Pneumologie des Universitätsklinikums Würzburg diagnostiziert und behandelt schwerpunktmäßig chronische Krankheitsverläufe der Atemwege wie COPD, Asthma oder Alpha 1- Antitrypsinmangel und deren hochakute Schübe sowie gefährliche Infektionskrankheiten.
Stetig wiederkehrende Entzündungen der Atemwege oder chronische Verlaufsformen initiieren – unabhängig von der eigentlichen Krankheitsursache – eigenständige Krankheitsbilder als Ausdruck einer fortgeschrittenen Symptomatik. Darunter fallen zum Beispiel Bronchiektasien oder das Lungenemphysem.
Bronchiektasien
Wenn die Bronchienwand infolge zahlreicher Infektionen und Entzündungen geschädigt wird, kann es zu sackförmigen oder zylindrischen Ausstülpungen kommen, die als Bronchiektasien bezeichnet werden. In diesen Wanderweiterungen sammeln sich Schleim und Sekret, was wiederum den Nährboden für weitere Infektionen bietet. Die symptomatische Behandlung besteht aus schleimlösenden Medikamenten und Physiotherapie, insbesondere Atemgymnastik. Sind die Bronchiektasien räumlich begrenzt, kann eine operative Entfernung sinnvoll sein. In schlimmen Fällen hilft manchmal nur eine Lungentransplantation.
Lungenemphysem
Die Überblähung der Lunge durch nicht zirkulierende Luft ist Ausdruck zugrunde gegangener Lungenbläschen. Wenn die Wandstrukturen dieser auch als Alveolen bezeichneten Bläschen zerstört werden, verschmelzen sie zu großen Blasen mit geringerer Gasaustauschfläche und ohne elastische Wandspannung. Die eingeatmete Luftansammlung (griech: Emphysem) kann nicht mehr ausgeatmet werden. Das Restvolumen sauerstoffarmer und kohlendioxidreicher Luft summiert sich zu Ungunsten frischer Atemluft auf. Folge ist eine unzureichende Sauerstoffsättigung des Bluts mit daraus resultierender Atemnot. Manchmal ist auch der gesamte Brustkorb fassförmig aufgetrieben. Im fortgeschrittenen Stadium wird eine permanente Sauerstoffzufuhr oder sogar eine Lungentransplantation erforderlich.
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