Die Behandlung des malignen Pleuramesothelioms
Was ist ein malignes Pleuramesotheliom?
Das Pleuramesotheliom ist ein bösartiger Tumor des Rippenfells. Er entwickelt sich meist über einen zwanzig- bis vierzigjährigen Entzündungsprozess, der durch Asbest ausgelöst wird. Nach dem Asbestverbot 1993 in Deutschland und dem europaweiten Verbot des Mineralstoffs im Jahr 2005 wird mit einem Häufigkeitsgipfel für Mesotheliomerkrankungen in den nächsten Jahren gerechnet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Krebsarten wächst das Pleuramesotheliom nicht als Geschwulst an einem Punkt, sondern breitet sich flächig im gesamten Rippenfell einer Brustkorbseite aus und greift von dort auf benachbarte Organe wie Lunge, Zwerchfell, Bauchfell oder den Herzbeutel über.
Therapiemöglichkeiten
Ist der Tumor noch im Anfangsstadium, empfiehlt sich der Versuch der radikalen operativen Entfernung. Ist das Pleuramesotheliom fortgeschritten, sind individuell zugeschnittene Maßnahmen sinnvoller, welche die Lebenszeit verlängern, die Lebensqualität heben und die Beschwerden verringern. Dies geschieht durch eine Kombination aus Chemotherapie, Bestrahlung, symptomorientierten, zum Teil operativen Eingriffen, Schmerzbehandlung und psychologischer Betreuung.
Neue Therapieansätze wie eine immunmodulatorische Therapie werden dabei auch im Rahmen von klinischen Studien angewendet.
Pleuropneumektomie und Pleurektomie
Besteht in Anfangsstadium Aussicht auf eine vollständige Tumorentfernung, so wird in Einzelfällen eine Pleuropneumektomie von den Kolleginnen und Kollegen der Thoraxchirurgie hier im Hause durchgeführt. Bei der Operation am offenen Brustkorb werden dabei das ganze Rippenfell, die Lunge, der Herzbeutel und das Zwerchfell entfernt. Alternativ zu dem massiven Eingriff besteht die Möglichkeit zur Pleurektomie, bei der die Lunge der betroffenen Brustkorbseite erhalten bleibt und der Tumor in seiner Größe relevant verkleinert wird. Zusätzlich kann intraoperativ durch Einbringen von Chemotherapeutika und Wärme in die Brusthöhle (HITOC) der Langzeiteffekt der Operation verstärkt werden.
Chemotherapie
Voraus geht manchmal eine neoadjuvante Chemotherapie, um die Zellstreuung während der Operation zu minimieren. Im Anschluss ist nochmals eine Chemotherapie vorgesehen, um ausgestreute Zellen zu erfassen. Die operativen Zugangswege werden in der Regel durch die Kolleginnen und Kollegen der Strahlenmedizin nachbestrahlt um Metastasen in diesem Bereich zu verhindern.
Betreuung
In aller Regel handelt es sich beim Pleuramesotheliom um eine nicht heilbare Erkrankung, weshalb die Behandlung vorrangig die Linderung der Beschwerden und eine Verlängerung des Überlebens zum Ziel hat. Die Möglichkeiten einer Therapie werden unter sorgfältiger Abwägung von zu erwartendem Nutzen und der Belastung im interdisziplinären Tumorboard besprochen und eine gemeinsame Entscheidung mit der Patientin und dem Patienten getroffen.
Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten
Kontakte
Direktion
Prof. Dr. med. Stefan Frantz
E-Mail: m1_direktion@ ukw.de
Direktionsbüro
Ines Weyer
E-Mail: weyer_i@ ukw.de
Fax: +49 931 201-639001
Anschrift
Medizinische Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums | Zentrum Innere Medizin (ZIM) |Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A3 | 97080 Würzburg | Deutschland