Glomerulonephritis – Entzündung der Nierenkörperchen
Immer sind beide Nieren betroffen. Bestandteile des körpereigenen Immunsystems wenden sich gegen Gewebestrukturen im Organismus, was als Autoimmunreaktion oder Autoimmunerkrankung bezeichnet wird. Auslöser kann eine Infektion sein. Manchmal tritt eine Glomerulonephritis auch als Folge und im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auf, wie Leberentzündungen, HIV oder Krebs.
Späte Symptome
Das Wichtigste bei einer Glomerulonephritis ist eine frühzeitige Diagnose und eine medikamentöse Therapie, um das Fortschreiten zu bremsen. Unbehandelt mündet eine Glomerulonephritis oft in ein chronisches Nierenversagen. Das Heimtückische bei dieser Erkrankung ist, dass sie anfänglich kaum Beschwerden bereitet. Erst spät kommt es zu oft unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Übelkeit, mangelndem Appetit und schließlich zu den typischen Merkmalen wie Wassereinlagerung im Gewebe, Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen. Oft wird eine Glomerulonephritis im Anfangsstadium nur zufällig bei einer anderen Untersuchung entdeckt, wenn ein starker Eiweißverlust oder Blut im Urin nachweisbar ist.
Diagnose
Um eine Glomerulonephritis zu diagnostizieren oder auszuschließen, werden routinemäßig folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Urinanalyse
- 24-Stunden-Sammelurin
- Blutuntersuchung
- Antikörperbestimmung
- Ultraschalluntersuchung
- Nierenbiopsie
Therapie
Liegt eine Grunderkrankung oder Infektion als Auslöser vor, wird zunächst diese behandelt. Die Glomerulonephritis selbst wird mit Medikamenten therapiert, welche die Immunreaktionen des Körpers unterdrücken. Oft wird zum Beispiel Cortison verwendet. Ist die Nierenschädigung zu weit fortgeschritten, muss auch eine Nierenersatztherapie oder Dialyse eingeleitet werden. Durch die Glomerulonephritis werden rund 13 Prozent aller Nierenversagen verursacht. Es gibt akute Krankheitsformen, bei denen sehr selten eine spontane Ausheilung beobachtet wird.
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