Pulmonalvenenisolation (PVI) bei Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung bei Erwachsenen, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter steigt. Die Therapie zielt darauf ab, den Herzrhythmus zu stabilisieren, die Belastbarkeit zu erhöhen und das Risiko eines Schlaganfalls zu senken In vielen Fällten erweist sich die Ablationsbehandlung dabei als erfolgreiche und nachhaltige Therapieoption.

Was genau ist Vorhofflimmern (VHF) und wie entsteht es?

Verschiedene kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen oder auch Diabetes mellitus können das Auftreten von Vorhofflimmern (VHF) begünstigen. Bei dieser Rhythmusstörung führen fehlerhafte Impulsgeber im Bereich der Einmündung der Lungenvenen in den linken Vorhof zu einer chaotischen elektrischen Erregung des Herzens. In Folge ziehen sich Herzkammern und Vorhof nicht mehr koordiniert zusammen, was sich meist in einem beschleunigten und unregelmäßigen Herzschlag äußert.
Anfänglich präsentiert sich VHF oft als vorübergehender Anfall. Solche paroxysmalen Ereignisse nehmen jedoch im Krankheitsverlauf an Dauer zu und drohen als sogenanntes persistierendes VHF chronisch zu werden.

Kardioversion, Medikamente und Ablation

Die Diagnose einer VHF kann durch ein EKG während eines Anfalls oder mit einem Langzeit-EKG eindeutig gestellt werden. Da VHF mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden ist, muss nach Diagnosestellung zwingend die Notwendigkeit einer medikamentösen Blutverdünnung geprüft werden. Im akuten Anfall gelingt es meist durch einen elektrischen Impuls – einer Kardiioversion – oder durch Medikamente das Herz wieder in den normalen Sinusrhythmus zurückzuführen. Auf Dauer empfiehlt sich jedoch bei assoziierten Beschwerden eine rhythmusstabilisierende Therapie, um die Hämodynamik und Leistungsfähigkeit des Herzens zu verbessern und das Risiko einer Herzschwäche zu senken.

Wieso erhöht sich das Schlaganfallrisiko?

Vorhofflimmern selbst ist nicht akut lebensbedrohlich. Die eigentliche Gefahr liegt im erhöhten Risiko für Schlaganfälle: Durch das unkoordinierte Flimmern der Vorhöfe ziehen sich diese nicht mehr kräftig zusammen, was die Blutströmung verlangsamt und die Entstehung von Blutgerinnseln begünstigt. Gelangen diese dann über die linke Herzkammer in den Kreislauf, können sie Hirngefäße verstopfen und einen Schlaganfall ausläsen. Durch die Behandlung mit Blutverdünnern, welche die Gerinnung und somit die Thrombenbildung hemmen, lässt sich diese Gefahr jedoch signifikant senken.

Pulmonalvenenisolation (PVI)

Die Pulmonalvenenisolation (PVI) ist mittlerweile ein etabliertes und wirksames Verfahren zur Behandlung von VHF. Im Gegensatz zu anderen Herzrhythmusstörungen ist die Verödungsbehandlung beim VHF keine Notfalltherapie, sondern kann als geplanter Eingriff zeitlich versetzt zur Diagnose im anfallsfreien Intervall durchgeführt werden. Ziel ist es, das Wiederauftreten von VHF zu verhindern.

Bei der PVI werden kreisförmig Narben um die Lungenvenen angelegt, sodass die Weiterleitung der elektrischen Fehlreize in den linken Vorhof unterbunden wird. Sowohl die Kryoablation mit Ballonkatheter als auch die Radiofrequenz-Ablation unter Verwendung hochauflösender dreidimensionaler Mappingsysteme oder die Pulsed Field Ablation sind bei VHF geeignete Verödungstechniken, die je nach individuellem Fall passend ausgewählt werden.

Erfolgsrate

Die Erfolgsquote einer Katheterablation bei VHF liegt innerhalb des ersten Jahres bei rund 80 Prozent. Verschiedene Faktoren beeinflussen diese Quote, darunter die Dauer der VHF-Erkrankung, das Alter oder zusätzliche Begleiterkrankungen. Insbesondere persistierendes VHF und strukturelle Veränderungen des linken Vorhofs wirken sich negativ auf die Erfolgschancen aus.

Wichtig zu wissen ist: Nicht jedes VHF erfordert zwangsläufig eine Katheterablation!

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