Typisches und atypisches Vorhofflattern

Vorhofflattern ist eine mit steigendem Lebensalter häufiger auftretende Herzrhythmusstörung. Je nachdem ob typisches oder atypisches Vorhofflattern vorliegt, unterscheidet sich die Komplexität der Katheterablation.

Was ist Vorhofflattern?

Vorhofflattern bezeichnet eine regelmäßige tachykarde Herzrhythmusstörung, deren Ursprung im Bereich des rechten oder linken Vorhofs liegt und auf einer kreisenden elektrischen Erregung basiert. Abhängig vom Ursprung dieser Reentry-Erregung unterscheidet man zwischen typischem und atypischem Vorhofflattern, was wiederum entscheidend für die Therapieplanung ist.

Symptome

Im Vordergrund stehen die Beschwerden, die durch den schnellen Herzschlag ausgelöst werden: Betroffene berichten von Herzrasen und einer Abnahme ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit.

Typisches Vorhofflattern

Beim typischen Vorhofflattern liegt eine anhaltende, kreisende Erregung im rechten Vorhof vor. Diese kreisende Erregung verläuft stets über eine Gewebebrücke zwischen der unteren Hohlvene, der Vena cava, und der Herzklappe zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer, der Trikuspidalklappe. Deshalb wird diese Gewebebrücke als cavo-trikuspidaler Isthmus (CTI) bezeichnet. Die Diagnose eines typischen Vorhofflatterns gelingt in aller Regel eindeutig mittels einer 12-Kanal-EKG-Registrierung.

Atypisches Vorhofflattern

Für alle anderen anhaltenden, tachykarden, kreisenden Erregungen innerhalb des linken oder rechten Vorhofs gilt – in Abgrenzung zum typischen Vorhofflattern – der Sammelbegriff atypisches Vorhofflattern. Der elementare Erregungskreislauf läuft hier nicht über den CTI. Anhand eines 12-Kanal-EKGs ist meist die Diagnose eines atypischen Vorhofflatterns möglich. Dabei kann auch die anatomische Zuordnung dieses Makro-Reentry zu einem der beiden Vorhöfe erfolgen, was für die Therapieplanung von entscheidender Bedeutung ist. 

Therapie

Im akuten Anfall ist in aller Regel die Rückführung in den Sinusrhythmus anzustreben. Dies kann mit rhythmuskontrollierenden Medikamenten, einer Kardioversion oder der Ablationsbehandlung erfolgen. Aufgrund des auch bei Vorhofflattern erhöhten Schlaganfallrisikos muss zwingend die Notwendigkeit einer medikamentösen Blutverdünnung überprüft werden. Die Katheterablation unterscheidet sich bei typischem und atypischem Vorhofflattern, erweist sich jedoch bei beiden Herzrhythmusstörungen als sicher und effektiv.

Ablation bei typischem Vorhofflattern

Die Katheterablation von typischem Vorhofflattern ist aufgrund der langfristig exzellenten Erfolgsrate von über 95 Prozent sowie der sicheren und einfachen Durchführbarkeit in aller Regel die Therapie der Wahl. Über die Leistenvene wird ein beweglicher Ablationskatheter an den Übergang des rechten Vorhofs zur rechten Hauptkammer des Herzens – zum CTI – vorgebracht. Nach Überprüfung der Katheterposition per Röntgen oder auch 3D-Navigation wird mittels Radiofrequenzablation eine Verödungslinie angelegt, welche die Gewebebrücke in beide Richtungen elektrisch blockiert und somit die kreisende Erregung unterbindet.

Ablation bei atypischem Vorhofflattern

Beim atypischen Vorhofflattern kann die kreisende Erregung um verschiedene Vorhof-Strukturen wie beispielsweise die Einmündungsstelle der Pulmonalvenen oder um ein Narbenareal verlaufen. Nach exakter Identifikation des Reentry-Mechanismus und Erstellen eines 3D-Maps wird eine passgenaue Verödungslinie angelegt, die den Tachykardie-Kreislauf unterbricht. Für eine Ablationsbehandlung im linken Vorhof werden die Katheter über die sogenannte transseptale Punktion in den linken Vorhof eingeführt. Bei der transseptalen Punktion handelt es sich um eine Routine-Prozedur, bei der mit einer feinen Nadel ein kleines Loch in die Herzscheidewand gestochen wird. Das kleine Loch in der Vorhofscheidewand verschließt sich später meist von selbst.

Erfolgsaussichten

Da sich typisches Vorhofflattern in 95 Prozent der Fälle mit einer Ablationsbehandlung dauerhaft heilen lässt, ist diese der medikamentösen Therapie eindeutig überlegen. Bei atypischem Vorhofflattern variieren die Chancen auf eine langfristige Rhythmusstabilität individuell, sind jedoch dennoch hoch.

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