Illustration eines Defibrillators

Einsatz von Defibrillatoren

Die implantierbaren Defibrillatoren der neueren Generation verfügen immer auch über einen integrierten Schrittmacher, der bei zu langsamem Herzschlag einspringt. Man unterscheidet Systeme, die wahlweise eine oder zwei Herzkammern stimulieren können. Die Beendigung von gefährlichen Herzrhythmusstörungen erfolgt entweder über mehrere kurz hintereinander geschaltete Impulse oder über einen Stromstoß.

Funktion des Defibrillators

Ist die Herzschlagfolge durch Rhythmusstörungen wie  Kammerflattern oder Kammerflimmern in der Hauptkammer zu hoch, droht der plötzliche Herztod. Um dem gegenzusteuern, setzt ein Defibrillator mehrere kurz hintereinander geschaltete Impulse ab, welche die Rhythmusstörung durch Überstimulation beenden. Die Überstimulation wird auch als antitachykardes Pacing (ATP) bezeichnet. Falls dies keinen Erfolg bringt, setzt das Gerät einen Stromstoß ab, der die elektrische Erregung des Herzens wieder in geordnete Bahnen lenkt.

Tachykardie

Die normale Herzfrequenz beträgt in Ruhe 50 bis 80 Schläge pro Minute. Ab etwa 250 Schlägen pro Minute handelt es sich um einen funktionellen Herzstillstand, da in dieser Frequenz kein ausreichendes Blutvolumen mehr durch den Körper befördert werden kann.

Implantation eines Defibrillators

Beim Standardeingriff zur Implantation eines Defibrillators wird über die Schlüsselbeinvene ein Katheter zum Herzen geschoben. Über diesen lassen sich ein bis zwei Elektroden in der rechten Herzkammer und im rechten Vorhof verankern, die bei Bedarf einen Stromstoß oder Impuls abgeben. Die Enden der Elektrodenkabel werden mit dem eigentlichen Gerät verbunden, das einen Minicomputer und die Batterie enthält und über einen kleinen Schnitt unter den Brustmuskel eingesetzt wird. Die verbindenden Kabel werden über Venen vom Herzen zum Defibrillator gelegt. Der Eingriff dauert zwischen 30 und 90 Minuten und erfolgt in lokaler Betäubung und unter kontinuierlicher Schmerzmittelgabe. 

Subkutanes Defibrillator-System

Inzwischen gibt es auch ein Defibrillator-System, das völlig ohne Leitungen und Elektroden im Herzen auskommt und damit auch weniger anfällig für Störungen oder Infektionen ist. Der S-ICD ist größer als der ICD und wird mit einem größeren Schnitt unter die Haut ins Fettgewebe der Brustkorbwand eingesetzt. Bei lebensgefährlichen Rhythmusstörungen wird das Herz mit einem Stromstoß von außen geschockt und so die Tachykardien beendet. Allerdings ist der S-ICD nicht für alle Patientinnen und Patienten geeignet, da er keine Bradykardien beseitigen und keine Überstimulation (ATP) auslösen kann.

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