Kardio-Magnetresonanz-Tomographie (MRT)

Die Kardio-Magnetresonanz-Tomographie (MRT) ist ein relativ neues bildgebendes Verfahren zur Abklärung von speziellen Fragestellungen, die das Herz betreffen. Besonders gut sind die Funktion des Herzmuskels und der Herzklappen sowie Durchblutungsstörungen und Herzmuskelschäden erkennbar. Die Untersuchung läuft ohne Strahlenbelastung und Nebenwirkungen ab.

Wirkungsweise

Die Bilder werden unter Einsatz sehr starker und rasch wechselnder Magnetfelder und Radiowellen erstellt. Innerhalb dieser Magnetfelder werden Wasserstoffatome angeregt, ein Signal auszusenden. Diese sogenannte Kernresonanz der Wasserstoffatome, die sich von Gewebe zu Gewebe unterscheidet, wird durch ein Empfangsgerät aufgezeichnet und dann von einem Computer in ein entsprechendes Bild umgewandelt. Die MRT-Untersuchung wird von lauten Klopfgeräuschen begleitet, die durch das Zu- und Abschalten der Magnetspulen entstehen.

Was wird mit einer Kardio-MRT untersucht?

Obwohl auch Herzkranzgefäße dargestellt werden können, liegt der Hauptanwendungsbereich in der Diagnose von Erkrankungen und strukturellen Schädigungen des Herzmuskels, wie etwa das Ausmaß der Narbenbildung nach einem Herzinfarkt. Auch kann mittels Flussmessungen die Funktion von Herzmuskel und Herzklappen ermittelt werden.

Anwendungsgebiete sind:

  • Darstellung der Herzfunktion
  • Darstellung von gesundem Herzmuskel und Narbengewebe, sogenannte Vitalitätsnachweise
  • Angeborene Herzfehler
  • Entzündliche Herzmuskelerkrankungen
  • Herztumoren
  • Blutgerinnsel im Herzen
  • Herzklappenfehler
  • Erkrankungen der großen Gefäße des Brustkorbes

Ablauf der Untersuchung

Während der Untersuchung liegen Sie auf einer bequemen Liege, die in die Röhre des Kernspintomographen hineingefahren wird. Gegen die Geräuschbelästigung erhalten Sie einen Gehörschutz. Zeitgleich wird ein EKG abgeleitet, damit das Gerät den Rhythmus des Herzschlags erkennt und daraus Bildfragmente zu einem vollständigen Bild zusammensetzen kann. Für bewegungsfreie Aufnahmen muss wiederholt die Luft für zehn bis 15 Sekunden angehalten werden. Einige Diagnosen erfordern zusätzlich ein Kontrastmittel oder ein Medikament, das körperlichen Stress simuliert, um das Herz unter Belastung zu beobachten. Die Untersuchung dauert zwischen 30 und 60 Minuten.

Einschränkungen

Die Kardio-MRT ist nur eingeschränkt für Patientinnen und Patienten mit Cochlea-Implantaten sowie konventionellen Herzschrittmachern und Defibrillatoren geeignet. Die Geräte der neueren Generation sind zwar oft für eine MRT geeignet, allerdings kann die Bildqualität eingeschränkt sein. Auch Metallsplitter oder -platten im Körper sind problematisch. Aus dem gleichen Grund  müssen Piercings und Schmuck abgelegt werden. Hüftprothesen, Stents oder auch die meisten Herzklappen sind unbedenklich. Platzangst führt manchmal zu verfälschten Werten. Trotz nicht nachweisbarer schädigender Wirkung wird eine Kardio-MRT bei Schwangeren nur bei großer Dringlichkeit und nach Rücksprache durchgeführt. 24 Stunden vorher sollte auf  Kaffee, Tee, Schokolade oder koffeinhaltige Getränke verzichtet werden. Bei Belastungsuntersuchungen des Herzens oder bei einem Stress-MRT müssen nach Absprache manche Medikamente vorübergehend abgesetzt werden.

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