Die Behandlung der Sepsis oder Blutvergiftung
Ursache
Sepsis ist ein schweres Krankheitsbild, das durch einen Erreger ausgelöst wird und in Deutschland etwa 150 000 Menschen pro Jahr betrifft. Der Organismus ist nicht in der Lage, die Ausbreitung eines eingedrungenen Bakteriums, Virus, Parasiten oder Pilzes über die Blutbahn zu verhindern. Umgangssprachlich als Blutvergiftung bezeichnet, entsteht eine Sepsis nicht alleine durch eine Wunde in der Haut, sondern kann als Komplikation jeder Infektion, etwa einer Lungenentzündung, als Folge einer Gallenblasenentzündung oder im Verlauf von Harnwegsinfektionen auftreten. Auch die Behandlung mit Immunsupressiva, etwa bei einer Autoimmunerkrankung oder nach einer Organtransplantation, begünstigt eine Sepsis. Das gleiche gilt bei einer reduzierten Widerstandskraft des Organismus, beispielsweise durch eine Chemotherapie im Rahmen einer Krebsbehandlung.
Verlauf
Die Entzündungsreaktion umfasst den gesamten Körper, einschließlich der Blutgefäße. Diese erweitern sich und lassen Flüssigkeit durch. Die Betroffenen lagern Wasser im Gewebe ein und verfügen über immer weniger zirkulierendes Blutvolumen. Der Blutdruck sinkt. Der Körper versucht dies mit erhöhter Herzfrequenz und gesteigerter Atmung auszugleichen. Oft sind hohes Fieber und im Verlauf auch Untertemperatur sowie Verwirrtheitszustände zu beobachten. Im fortgeschrittenen Zustand drohen Thrombosen, Entgleisungen des Stoffwechsels, Organversagen und septischer Schock.
Therapie
Entscheidend ist eine möglichst frühzeitige Antibiotikagabe, um ein Fortschreiten zu verhindern. Das volle Krankheitsbild einer Sepsis muss jedoch intensivmedizinisch behandelt werden. Am wichtigsten ist es, eine ausreichende Blutzirkulation sicher zu stellen, den Blutdruck zu stabilisieren und den Infektionsherd mit Antibiotika oder operativ zu entfernen. Bei Organausfall muss deren Funktion beispielsweise durch Beatmung oder Nierenersatzverfahren übernommen werden. Auch die Blutgerinnung wird überwacht und die Patientin oder der Patient künstlich ernährt.
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