• Intenvis- und Notfallmedizin: Reanimationsimulation an Puppe
  • Intenvis- und Notfallmedizin: Reanimationsimulation an Puppe

Behandlung nach einer Reanimation

Der Zustand nach einer Reanimation erfordert eine intensivmedizinische Weiterbehandlung. Neben Stabilisierung der Herz-Kreislauf-Funktion und  Beatmung wird eine Hypothermie eingeleitet. Die Abkühlung des Organismus unter 36 Grad Celsius zählt derzeit zur besten Therapie nach einer Wiederbelebung, um Gehirnschäden zu reduzieren.

Behandlung nach Reanimation

Knapp 400 000 Menschen in Europa erleiden jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Bei etwa 25 bis 30 Prozent gelingt es wieder, einen Spontankreislauf herzustellen. Um Herz, Rhythmus und Kreislauf zu stabilisieren, neurologische Ausfälle und Hirnschädigungen möglichst gering zu halten und das sogenannte Postreanimationssyndrom (PRS) umfassend zu behandeln, ist im Anschluss eine intensivmedizinische Betreuung erforderlich.

Postreanimationssyndrom

Der Sauerstoffmangel und die Nährstoffunterversorgung während eines Herz-Kreislauf-Stillstands lösen eine Entzündungsreaktion des Gesamtorganismus aus, die mit Fieber, Schock und geschwächter Immunlage einhergeht. Diese als Postreanimationssyndrom bezeichnete Folge einer Wiederbelebung setzt teilweise verzögert ein und belastet den geschwächten Organismus auch dann noch, wenn Herzrhythmus und Durchblutung längst wieder hergestellt sind. Vor allem das Gehirn, das bereits durch die Unterversorgung während des Herz-Kreislaufstillstands gelitten hat, wird weiter geschädigt.

Therapie

Wird die Patientin oder der Patient während oder nach einer erfolgreichen Reanimation der Intensivstation übergeben, werden zunächst die Notfalldiagnostik durchgeführt und die Überlebensfunktionen sichergestellt. Dazu zählen die Herzfunktion und die Atmung. Ist die Patientin oder der Patient bei Bewusstsein, wird dennoch ein Schlafzustand herbeigeführt. Damit lassen sich die schmerzhaften Folgen einer Reanimationsmaßnahme, beispielsweise ein Rippenbruch, ausschalten und das Abkühlen des Organismus auf 32 bis 34 Grad Celsius einleiten.

Hypothermie

Durch diese als Hypothermie bezeichnete Maßnahme lässt sich der Stoffwechsel verlangsamen und die Ausschüttung von Giftstoffen, die das Gehirn angreifen, reduzieren. Dazu legt man in die untere Hohlvene einen Kühlkatheter, der aus einem geschlossenen Ballonsystem besteht. Eine von außen zugeführte vier Grad kalte Spülflüssigkeit zirkuliert durch den Ballon und kühlt das vorbeiströmende Blut ab. Der Zustand der Hypothermie wird für zwölf bis 24 Stunden beibehalten. Die Wiedererwärmung auf Normaltemperatur erfolgt im Anschluss behutsam und über mehrere Stunden.

Weitere Behandlung

Der Schlafzustand wird noch über 72 Stunden beibehalten und der Kühlkatheter belassen, da auch dann noch Fieber droht. Nach der Behandlung des Postreanimationssyndroms kann über weitere Maßnahmen, einschließlich einer Anschlussheilbehandlung entschieden werden

Ansprechpersonen

Portraitfoto: PD Dr. med. Dirk Weismann

PD Dr. med.
Dirk Weismann

Leiter der internistischen Intensiv- und Notfallmedizin

+49 931 201-43550

Portraitfoto von Dr. med. Anna Frey

PD Dr. med.
Anna Frey

Stellv. Leiterin der internistischen Intensiv- und Notfallmedizin

+49 931 201-43550

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Öffnungszeiten

Besuchszeiten
Täglich
11:00 Uhr bis 19:00 Uhr



 

Telefon

Leitung
PD Dr. Dirk Weismann
+49 931 201-43550

Station M51
+49 931 201-43509

Medizinische Notaufnahme
+49 931 201-43600

Medizinische Intensivstation
+49 931 201-43550

E-Mail

PD Dr. Dirk Weismann
weismann_d@ ukw.de


Anschrift

Medizinische Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums Zentrum Innere Medizin (ZIM) | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A3 | 97080 Würzburg | Deutschland

schließen