Aktuelle Pressemitteilungen

Befragung: Wie lief die Pflege von Angehörigen während der Corona-Pandemie?

Ein Forschungsprojekt am Uniklinikum Würzburg zielt auf eine bessere Unterstützung der Angehörigenpflege in zukünftigen Krisen ab. Dazu sollen Menschen, die während der Covid-19-Pandemie ihnen nahestehende Personen gepflegt haben, zu ihren damaligen Erfahrungen befragt werden.

Symbolbild Hände
Mit einer Umfrage sollen die Erfahrungen angehöriger Pflegepersonen während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 erforscht werden. Bild: UKW / Carolin Liebscher

Würzburg. Das Institut für Allgemeinmedizin am Uniklinikum Würzburg sucht für eine Befragung Menschen, die zwischen März und Dezember 2020 eine nahestehende Person unentgeltlich gepflegt haben. „In jenem Zeitraum haben die Covid-19-Pandemie und die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Virus die Situation in der Angehörigenpflege maßgeblich beeinträchtigt“, schildert Prof. Dr. Ildikó Gágyor, eine der beiden Leiterinnen des Instituts, und fährt fort: „In unserer Studie wollen wir die dabei von den Pflegepersonen gemachten Erfahrungen analysieren, um in zukünftigen Krisensituationen diese Form der Pflege besser unterstützen zu können.“
Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer müssen volljährig sein, über gute Deutschkenntnisse verfügen und im fraglichen Zeitraum mindestens zehn Stunden pro Woche pflegerisch tätig gewesen sein. Bei der Umfrage ist ein Fragenbogen online oder in Papierform auszufüllen, der Zeitbedarf beträgt etwa 30 bis 45 Minuten. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich für ein vertiefendes Interview zu melden.
Die Studie ist Teil des vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Forschungsprojektes „CollPan“, das sich mit den indirekten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beschäftigt.
Link zur Befragung: www.t1p.de/collpan-pflege
Kontakt: Institut für Allgemeinmedizin am Uniklinikum Würzburg, Jessica Ruck, E-Mail: Ruck_J1@ ukw.de, Tel: 0931 201-47802
 

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Mit einer Umfrage sollen die Erfahrungen angehöriger Pflegepersonen während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 erforscht werden. Bild: UKW / Carolin Liebscher

Focus-Klinikliste: Uniklinikum Würzburg deutschlandweit auf Platz 17

Bei der kürzlich erschienen Focus-Klinikliste 2024, einer umfassenden Untersuchung der Leistungsfähigkeit von über 1600 deutschen Krankenhäusern, landete das Uniklinikum Würzburg auf Platz 17.

Teamfoto von drei Ärzten
Die aktuelle Focus-Klinikliste empfiehlt das Uniklinikum Würzburg erneut in zahlreichen Fachdisziplinen und bei der Behandlung vieler Krankheitsbilder. Bild: UKW / Salih Usta

Würzburg. Das Uniklinikum Würzburg (UKW) zählt nach wie vor zu Deutschlands besten Kliniken. Zu diesem Ergebnis kommt die im Oktober dieses Jahres erschienene „Klinikliste 2024“ des Nachrichtenmagazins Focus. Demnach belegt das UKW im bundesweiten Vergleich Platz 17. Die Klinikliste empfiehlt das mainfränkische Großkrankenhaus bei der Behandlung folgender Krankheitsbilder oder in folgenden Fachdisziplinen: Angst- und Zwangsstörungen, Blasenkrebs, Brustkrebs, Demenzen, Depressionen, Gallenchirurgie, Gynäkologische Chirurgie, Gynäkologische Onkologie, Handchirurgie, Hauterkrankungen, Hautkrebs, Herzchirurgie, Hirntumoren, Hornhauterkrankungen (Augenheilkunde), Kardiologie, Kinderchirurgie, Kniechirurgie, Kopf-Hals-Tumoren, Lungentumoren, Multiple Sklerose, Neonatologie, Neuropädiatrie, Nierenkrebs, Nuklearmedizin, Parkinson, Prostatakrebs, Refraktive Chirurgie und Katarakt (Augenheilkunde), Risikogeburt und Pränataldiagnostik, Schilddrüsenchirurgie, Schlaganfall, Strahlentherapie, Unfallchirurgie sowie bei den Zahnkliniken. Speziell für internationale Patientinnen und Patienten werden auch die Urologie (im Bereich Onkologie) und die Chirurgie II (im Bereich Orthopädie) empfohlen. 

Teamfoto von drei Ärzten
Die aktuelle Focus-Klinikliste empfiehlt das Uniklinikum Würzburg erneut in zahlreichen Fachdisziplinen und bei der Behandlung vieler Krankheitsbilder. Bild: UKW / Salih Usta

UNESCO erklärt Hebammenwesen zum „Immateriellen Kulturerbe der Menschheit“

Die UN-Organisation würdigt damit die weltweite kulturelle Vielfalt, die sich in der Praktik widerspiegelt.

Würzburg. Wer an der Würzburger Universitätsmedizin aktuell Hebammenwissenschaft studiert oder bereits als Hebamme arbeitet, ist nun Teil des „Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“. Hintergrund: Die UNSECO hat das Hebammenwesen am 6. Dezember zum Teil dieses Kulturerbens erklärt.

Prof. Dr. Ulrich Pecks, seit Oktober Leiter der Geburtshilfe am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und Professor für „Maternale Gesundheit und Hebammenwissenschaft“, freut sich über diese Entscheidung: „Das ist eine großartige Anerkennung für diesen Beruf und zeigt den enormen Stellenwert der Hebammen für Menschen auf der ganzen Welt. Die Entscheidung würdigt zudem das Wissen und die Vielfalt des Berufes.“ An der Universitätsmedizin Würzburg wird der duale Bachelorstudiengang „Hebammenwissenschaft“ seit dem Wintersemester 2022 angeboten. 23 Studierende pro Jahr absolvieren in insgesamt sieben Semestern die entsprechende Ausbildung.

Der Antrag zur Aufnahme in die UNESCO-Liste kam gemeinsam von acht Staaten. Auch Deutschland hat sich daran beteiligt. In der offiziellen Mitteilung der UNESCO heißt es zur es zur Entscheidung: „Die UN-Organisation würdigt damit die weltweite kulturelle Vielfalt, die sich in der Praktik widerspiegelt. Das grundlegende Wissen und Können von Hebammen gleicht sich auf der ganzen der Welt, weist aber je nach Erdteil viele regionale und kulturelle Besonderheiten auf.“ (Quelle: www.unesco.de)

Hier gibt es Informationen zum Studiengang „Hebammenwissenschaften“ in Würzburg

Zur Geburtshilfe des UKW gibt es Informationen unter www.ukw.de

Information: „Immaterielles Kulturerbe“

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Naturwissen und Handwerkstechniken sowie Tanz, Theater, Musik und mündliche Überlieferungen, Die UNESCO unterstützt den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt gelebter Kultur seit 20 Jahren. Das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes wurde 2003 von der Generalkonferenz der UNESCO in Paris verabschiedet.

Wie lassen sich die zuckrigen Tarnkappen von Tumorzellen durchbrechen?

Andoni Garitano vom Uniklinikum Würzburg (UKW) hat den Gilead Cell Therapy Grant in Höhe von 53.000 Euro für seine Forschung zum Einfluss der Tumorglykolisierung auf die Antitumorreaktion von CAR-T-Zellen bei hämatologischen Krebserkrankungen erhalten.

Die Preisträger des Gilead Grant Förderprogramms auf der Bühne.
Bei der Verleihung der Gilead Research Grants am 22. November in Frankfurt am Main freuten sich neben Andoni Garitano-Trojaola (erste Reihe, zweiter von links) Forschende von 18 weiteren Projekten über die finanzielle Förderung. © Gilead Sciences GmbH
Porträtbild von Andoni Garitano-Trojaola
Nach seiner Promotion in Navarra setzt der Biochemiker und translationale Krebsforscher Andoni Garitano-Trojaola seit 2016 seine Karriere in der Medizinischen Klinik und Poliklinik II fort und ist seit 2022 in der Translationalen CAR-T-Zellforschung tätig. Für seine Forschung zum Einfluss der Tumorglykolisierung auf die Antitumorreaktion von CAR-T-Zellen bei hämatologischen Krebserkrankungen erhielt er gerade den Gilead Cell Therapy Grant in Höhe von 53.000 Euro. © Frankfurt School of Finance & Management
Teamfoto im Labor
Andoni Garitano-Trojaola zusammen mit Professor Michael Hudecek, Leiter des CAR-T-Zell-Translationsforschungsprogramms, und seinem Team, mit dem der Biochemiker die Zuckermoleküle auf Tumorzellen erforscht. Tumorzellen interagieren mit ihrer Umgebung unter anderem über ihre Oberflächenstruktur. Durch die Zuckerschicht gelingt es ihnen, sich wie mit einer Art Tarnkappe vor Angriffen des Immunsystems zu schützen. © UKW

Würzburg. Krebszellen sind von einer dicken Zuckerschicht umgeben, die es ihnen ermöglicht, sich der Erkennung durch Immunzellen zu entziehen und der Zerstörung zu entgehen. „Die Schicht aus Zucker-Molekülen wirkt wie eine Tarnkappe“, erklärt Dr. Andoni Garitano-Trojaola und bringt seinen Forschungsfokus direkt auf den Punkt: „Das Verständnis dieses Mechanismus ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung gezielter Therapien, welche die schützende Zuckerschicht durchbrechen können. Dadurch könnten die Krebszellen anfälliger für die Überwachung durch das Immunsystem werden, was die Effektivität von Immuntherapien gegen Krebs steigern würde.“ Das Gilead Förderprogramm unterstützt sein Forschungsprojekt am Uniklinikum Würzburg (UKW) mit 53.000 Euro. 

Bessere Krebstherapien durch besseres Verständnis der Pathomechanismen

Die Medizinischen Klinik und Poliklinik II hat sich durch starke Kompetenzen in den Bereichen Molekularbiologie und CAR-T-Zelltherapie weltweit einen Namen gemacht hat. Hier befasst sich Andoni Garitano-Trojaola mit seinem Team sowohl mit grundlagenwissenschaftlichen als auch mit translationalen Fragestellungen im Bereich Hämatologie. Übergeordnetes Ziel ist es, die Situation von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen, die das blutbildende System betreffen, zu verbessern. „Und dies kann im Wesentlichen nur durch ein besseres Verständnis der zu Grunde liegenden Pathomechanismen gelingen“, sagt Andoni Garitano-Trojaola. Der Biochemiker gilt als international ausgewiesener Experte im Bereich der translationalen Krebsforschung.

Zuckerschicht auf Tumorzellen durchbrechen oder entfernen

In den letzten Jahren konnte die Universitätsmedizin Würzburg bereits wegweisende Mechanismen der Resistenzentwicklung gegenüber Immuntherapien bei hämatologischen Erkrankungen veröffentlichen. Andoni Garitano-Trojaola will nun die genaue Zusammensetzung der Zuckerschicht auf den Krebsantigenen definieren und Behandlungen entwickeln, mit denen diese abnorme Zuckerschicht entfernt oder durchbrochen werden kann. Und schließlich gilt es festzustellen, ob die Entfernung der Zuckerschicht auf den Krebszellen zu einer stärkeren Antitumorreaktion von CAR-T-Zelltherapien führt. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung wirksamerer CAR-T-Therapien für Krebspatientinnen und -patienten sein. 

Biochemiker mit MBA

Andoni Garitano-Trojaola stammt aus dem spanischen Baskenland und hat sein Studium der Biochemie an der Universität von Navarra abgeschlossen. Anschließend absolvierte er einen Master in Biomedizinischer Forschung und promovierte in der Krebsforschung an der Cima Universidad de Navarra. Im Jahr 2016 zog er nach Würzburg, um in der Medizinischen Klinik und Poliklinik II seine Karriere in der Translationalen CAR-T-Zellforschung fortzusetzen. Vor kurzem hat er zudem ein Master of Business Administration-Studium an der Frankfurt School of Finance & Management erfolgreich abgeschlossen.
 

Weitere Informationen zu Immuntherapien in der Hämatologie: 

Als große Hoffnungsträger in Behandlung bösartiger Erkrankungen, die das blutbildende System betreffen, gelten Immuntherapien mit Antikörpern oder Gen-manipulierten T-Zellen, den so genannten CAR-T-Zellen. Die Wahl der Immuntherapie und ihr Erfolg hängt im entscheidenden Maße davon ab, ob, wie viele und welche Antigene sich auf der Krebszelle befinden. Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) spielt bei der Erforschung, Anwendung und Ausweitung dieses neuen Arzneimittelprinzips eine international bedeutende Rolle. 
Eine der vielversprechendsten Behandlungsmethoden gegen den Knochenmarkkrebs sind CAR-modifizierte Immunzellen. Bei der zellulären Immuntherapie wird den weißen Blutkörperchen unseres Immunsystems, den T-Zellen, auf die Sprünge geholfen. Dazu werden die T-Zellen gentechnologisch verändert und im Labor mit einem künstlichen auf die entsprechende Krebsart zugeschnittenen Rezeptor ausgestattet, dem Chimären Antigen Rezeptor, kurz CAR. Anschließend werden die „scharf gestellten“ T-Zellen als lebendes Medikament dem Patienten zurückgegeben. Mithilfe des spezifischen Oberflächenmarkers können die CAR-T-Zellen die Tumorzellen im Körper aufspüren und zerstören. 

Die Preisträger des Gilead Grant Förderprogramms auf der Bühne.
Bei der Verleihung der Gilead Research Grants am 22. November in Frankfurt am Main freuten sich neben Andoni Garitano-Trojaola (erste Reihe, zweiter von links) Forschende von 18 weiteren Projekten über die finanzielle Förderung. © Gilead Sciences GmbH
Porträtbild von Andoni Garitano-Trojaola
Nach seiner Promotion in Navarra setzt der Biochemiker und translationale Krebsforscher Andoni Garitano-Trojaola seit 2016 seine Karriere in der Medizinischen Klinik und Poliklinik II fort und ist seit 2022 in der Translationalen CAR-T-Zellforschung tätig. Für seine Forschung zum Einfluss der Tumorglykolisierung auf die Antitumorreaktion von CAR-T-Zellen bei hämatologischen Krebserkrankungen erhielt er gerade den Gilead Cell Therapy Grant in Höhe von 53.000 Euro. © Frankfurt School of Finance & Management
Teamfoto im Labor
Andoni Garitano-Trojaola zusammen mit Professor Michael Hudecek, Leiter des CAR-T-Zell-Translationsforschungsprogramms, und seinem Team, mit dem der Biochemiker die Zuckermoleküle auf Tumorzellen erforscht. Tumorzellen interagieren mit ihrer Umgebung unter anderem über ihre Oberflächenstruktur. Durch die Zuckerschicht gelingt es ihnen, sich wie mit einer Art Tarnkappe vor Angriffen des Immunsystems zu schützen. © UKW

Ausnahmeathlet inspirierte beim Tag der Selbsthilfe

Höhepunkt des diesjährigen Tags der Selbsthilfe am Uniklinikum Würzburg war der Gastvortrag des Ski-Rennfahrers Gerd Schönfelder. Der erfolgreichste Athlet in der Geschichte der Winter-Paralympics zeigte auf, was auch unter schwierigen Voraussetzungen mit positiver Einstellung, Durchhaltevermögen und Teamgeist erreichbar ist.

Die Ski-Rennfahrer-Legende Gerd Schönfelder fesselte und motivierte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit seiner ungewöhnlichen Lebensgeschichte. Bild: UKW / Helmuth Ziegler
Die Ski-Rennfahrer-Legende Gerd Schönfelder fesselte und motivierte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit seiner ungewöhnlichen Lebensgeschichte. Bild: UKW / Helmuth Ziegler
Privatdozent Dr. Tim von Oertzen, der Ärztliche Direktor des UKW (rechts), dankte Gerd Schönfelder für seinen inspirierenden Beitrag zum Tag der Selbsthilfe am Uniklinikum Würzburg. Bild: UKW / Susanne Just
Privatdozent Dr. Tim von Oertzen, der Ärztliche Direktor des UKW (rechts), dankte Gerd Schönfelder für seinen inspirierenden Beitrag zum Tag der Selbsthilfe am Uniklinikum Würzburg. Bild: UKW / Susanne Just
Ein Teil der Aktiven beim Tag der Selbsthilfe 2023 am Uniklinikum Würzburg (UKW)
Ein Teil der Aktiven beim Tag der Selbsthilfe 2023 am Uniklinikum Würzburg (UKW) – von links: Kirstin Funk (Aktivbüro der Stadt Würzburg), PD Dr. Tim von Oertzen (UKW, Ärztlicher Direktor), Susanne Just (UKW, Steuerkreis „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“), Gerd Schönfelder (Gastreferent), Gabriele Nelkenstock (UKW, Selbsthilfebeauftragte), Dr. Renate Fiedler (UKW, Selbsthilfevertreterin), Dr. Gerhard Schwarzmann (UKW, Steuerkreis), Andreas Selig (Paritätischer Wohlfahrtsverband) und Susanne Wundling (Aktivbüro der Stadt Würzburg). Bild: UKW / Helmuth Ziegler

 

Am 5. Dezember veranstaltete das Uniklinikum Würzburg (UKW) seinen diesjährigen Tag der Selbsthilfe. Dabei präsentierten sich am Nachmittag diverse Selbsthilfegruppen sowie die beiden Kontaktstellen – das Aktivbüro der Stadt Würzburg und der Paritätische Wohlfahrtsverband/Bezirksverband Unterfranken – allen Interessierten an Ständen in der Magistrale des Zentrums für Operative Medizin (ZOM). Am frühen Abend schloss sich eine Vortragsveranstaltung im benachbarten Hörsaal an. In seiner Begrüßungsansprache betonte Privatdozent Dr. Tim von Oertzen, seit Oktober dieses Jahres Ärztlicher Direktor des UKW, dass er – wie seine Vorgänger in diesem Amt – die Arbeit der Selbsthilfe besonders schätze. „Die Selbsthilfe ist ein wesentlicher Baustein im Gesundungsprozess, gerade bei schweren Erkrankungen“, machte der Vorstandsvorsitzende des Uniklinikums deutlich. Umso erfreulicher sei es nach seinen Worten, dass das UKW vom Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ schon mehrfach als Selbsthilfefreundliches Krankenhaus ausgezeichnet wurde.

Grandiose Sportlerkarriere nach massivem Unfall

Anschließend übernahm Gerd Schönfelder als Gastredner das Wort. Als Ski-Rennfahrer gewann der 1970 geborene Oberpfälzer bei den Paralympischen Spielen insgesamt 22 Medaillen. Damit ist er der bislang international erfolgreichste Athlet in der Geschichte der Winter-Paralympics. Außerdem war Schönfelder 14 Mal Weltmeister und acht Mal Weltcup-Gesamtsieger. Vor dem Auditorium im ZOM-Hörsaal rollte der 53-Jährige seine Lebensgeschichte aus. Als 19-Jähriger verlor er 1989 bei einem Zugunfall seinen rechten Arm und vier Finger seiner linken Hand. Zunächst fiel der leidenschaftliche Skifahrer in ein emotional tiefes Loch, aus dem er sich mit Entschlossenheit und Mut sowie unterstützt durch Familie und Freunde wieder herausarbeitete. Ein Zeitungsbericht machte ihn auf den alpinen Behindertensport aufmerksam – für ihn ein neues Ziel und der Beginn einer hart erarbeiteten, grandiosen Sportlerkarriere. Wie zum Beweis ließ die „lebende Legende im Para-Sport“ seine letzte, bei den Winterspielen 2010 im kanadischen Vancouver errungene Goldmedaille durch die Hörsaal-Reihen wandern.

Lockerer Vortrag mit inspirierenden Botschaften

Fast zwanglos schienen in seinem lockeren Vortrag immer wieder Parallelen zur Selbsthilfearbeit sowie Anregungen zur Selbstmotivation auf. So schilderte Schönfelder beispielsweise die große Bedeutung der Teamarbeit – auch bei Einzelsportarten wie dem Skifahren. Weiterhin unterstrich er den Wert eines Austauschs mit Menschen in ähnlichen, fordernden Lebenssituationen – bei ihm mit den Mitgliedern der Behinderten-Ski-Nationalmannschaft.

Zu Schönfelders Mottos gehört unter anderem „Geht nicht, gibt’s nicht“ – und er selbst beweist immer wieder auf’s Neue, was mit nur einem Daumen und einem als Fingerersatz transplanierten Zeh alles geht: von Fußballspielen und Golfen über Rennrad- und Motorradfahren, Tauchen und Kitesurfen bis zur Teilnahme an einer Survival-Show. Darüber hinaus warb der Sportler am UKW mit dem Slogan „Schlimmer geht immer“ für eine möglichst positive Beurteilung der eigenen Situation und das vollständige Ausschöpfen der verbleibenden Chancen.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer bedankten sich für die beeindruckende und inspirierende Stunde mit großem Applaus.

Die Ski-Rennfahrer-Legende Gerd Schönfelder fesselte und motivierte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit seiner ungewöhnlichen Lebensgeschichte. Bild: UKW / Helmuth Ziegler
Die Ski-Rennfahrer-Legende Gerd Schönfelder fesselte und motivierte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit seiner ungewöhnlichen Lebensgeschichte. Bild: UKW / Helmuth Ziegler
Privatdozent Dr. Tim von Oertzen, der Ärztliche Direktor des UKW (rechts), dankte Gerd Schönfelder für seinen inspirierenden Beitrag zum Tag der Selbsthilfe am Uniklinikum Würzburg. Bild: UKW / Susanne Just
Privatdozent Dr. Tim von Oertzen, der Ärztliche Direktor des UKW (rechts), dankte Gerd Schönfelder für seinen inspirierenden Beitrag zum Tag der Selbsthilfe am Uniklinikum Würzburg. Bild: UKW / Susanne Just
Ein Teil der Aktiven beim Tag der Selbsthilfe 2023 am Uniklinikum Würzburg (UKW)
Ein Teil der Aktiven beim Tag der Selbsthilfe 2023 am Uniklinikum Würzburg (UKW) – von links: Kirstin Funk (Aktivbüro der Stadt Würzburg), PD Dr. Tim von Oertzen (UKW, Ärztlicher Direktor), Susanne Just (UKW, Steuerkreis „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“), Gerd Schönfelder (Gastreferent), Gabriele Nelkenstock (UKW, Selbsthilfebeauftragte), Dr. Renate Fiedler (UKW, Selbsthilfevertreterin), Dr. Gerhard Schwarzmann (UKW, Steuerkreis), Andreas Selig (Paritätischer Wohlfahrtsverband) und Susanne Wundling (Aktivbüro der Stadt Würzburg). Bild: UKW / Helmuth Ziegler

Feuerwehr-Nikoläuse seilen sich an der UKW-Kinderklinik ab ++ Geschenke für die jungen Patienten auf spektakuläre Weise überreicht

Die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Würzburg überraschte die kleinsten Patientinnen und Patienten der Universitäts-Kinderklinik heute mit einer besonderen Geschenkeaktion. Dafür seilten sich zwölf Höhenretter in Nikolauskostümen am Klinikgebäude ab.

Feuerwehrmänner seilten sich an der Fassade der Kinderklinik ab. Diego (rechts im Bild) freute sich sehr über den Besuch. Foto: UKW / Kim Sammet
Die Feuerwehrmänner seilten sich unter anderem an der Fassade der Kinderklinik ab. Diego (rechts im Bild) freute sich sehr über den Besuch. Foto: UKW / Kim Sammet
Die Stationsteams freuten sich genauso sehr wie die Kinder über die Aktion Foto: UKW / Kim Sammet
Die Stationsteams freuten sich genauso sehr wie die Kinder über die Aktion Foto: UKW / Kim Sammet
Per Drehleiter ließ sich auch ein Höhenretter vor den Stationszimmern abseilen. Foto: UKW / Stefan Dreising
Per Drehleiter ließ sich auch ein Höhenretter vor den Stationszimmern abseilen. Foto: UKW / Stefan Dreising

 

Am 6. Dezember 2023 durften sich die kleinsten Patientinnen und Patienten der Würzburger Universitäts-Kinderklinik über eine ganz besondere Aktion freuen. Zwölf Höhenretter der Berufsfeuerwehr Würzburg besuchten alle Kinderklinikstationen auf spektakuläre Weise über die Außenfassaden. Sie seilten sich ab dem 4. Stock über alle Etagen ab und erreichten die Kinder über Balkone und Fenster.

Teilweise kam sogar die Drehleiter zum Einsatz. So konnten die Stationen der Gebäude D30, D31, C5, C6 und erstmalig auch die Station des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) von den Nikoläusen besucht und beschenkt werden.

Dank großzügiger Unterstützung konnte die diesjährige Aktion erfolgreich stattfinden. Naschtüten vom Rewe Center Höchberg, festliche Kostüme und Luftballons von Feiermeier sowie Kuschel-Drachen der Feuerwehr namens „Grisu“ von Metzler Feuerschutz, 112Store und Mahr Feuerwehrbedarf trugen dazu bei, den Kindern unvergessliche Momente zu schenken.

„Die strahlenden Kinderaugen sind unser größter Lohn, und aus diesem Grund engagieren sich alle Beteiligten ehrenamtlich in ihrer Freizeit“, betont Mark Berninger, Brandinspektor und Sprecher der Feuerwehr Würzburg nach dem rund zweistündigen „Sondereinsatz“.

Prof. Dr. Christoph Härtel, Direktor der Kinderklinik und Poliklinik des UKW erzählt: „Die beeindruckende Aktion ist wieder ein Jahreshighlight für die Kinder und auch das gesamte Team.“

Nach 2022 war es nun die zweite Aktion der Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Würzburg an der UKW-Kinderklinik.

Feuerwehrmänner seilten sich an der Fassade der Kinderklinik ab. Diego (rechts im Bild) freute sich sehr über den Besuch. Foto: UKW / Kim Sammet
Die Feuerwehrmänner seilten sich unter anderem an der Fassade der Kinderklinik ab. Diego (rechts im Bild) freute sich sehr über den Besuch. Foto: UKW / Kim Sammet
Die Stationsteams freuten sich genauso sehr wie die Kinder über die Aktion Foto: UKW / Kim Sammet
Die Stationsteams freuten sich genauso sehr wie die Kinder über die Aktion Foto: UKW / Kim Sammet
Per Drehleiter ließ sich auch ein Höhenretter vor den Stationszimmern abseilen. Foto: UKW / Stefan Dreising
Per Drehleiter ließ sich auch ein Höhenretter vor den Stationszimmern abseilen. Foto: UKW / Stefan Dreising

Das BZKF fördert mit dem Leuchtturm "Präklinische Modelle" translationale Forschung und beschleunigt Proof-of-Concept-Studien

Das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) fördert ab 1. Januar 2024 mit rund 900.000 € den Leuchtturm "Präklinische Modelle". Die Leuchtturmstrukturen des BZKF sind Voraussetzung für komplexe Weiterentwicklungen im jeweiligen Bereich und übernehmen Servicefunktionen für das gesamte Zentrum. Ziel des Leuchtturms „Präklinische Modelle“ ist es, durch die Schaffung von (infra-)strukturellen Maßnahmen die translationale Forschung zu fördern, den Umgang mit regulatorischen Behörden zu erleichtern und eine robuste Proof-of-Concept-Plattform mit besonderem Augenmerk auf die Testung neuer Ansätze zur erstellen.

Der Leuchtturm Präklinische Modelle hat für die kommenden zwei Jahre gleich mehrere Ziele. Eines der Hauptziele ist der Aufbau organspezifischer Organoid (sog. 3D Modelle) Units. Diese zentralen Einheiten werden es den Forschenden im BZKF-Netzwerk ermöglichen, präklinische Modelle in einer bisher nicht gekannten Detailtreue zu entwickeln und zu testen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen, die Lücke zwischen der (präklinischen) Grundlagenwissenschaft und der frühen klinischen Anwendung zu verkleinern. Weiterhin soll im Rahmen der Aufbauphase der Leuchtturmstruktur eine zentrale Anlaufstelle für präklinische Studienprojekte, welche von allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im BZKF genutzt werden kann, etabliert werden. Durch die geplante Strukturierung wird sich der aktive Austausch und die Zusammenarbeit im BZKF weiter verbessern, wodurch die Qualität und Effizienz bei der Durchführung von klinischen Studien maßgeblich gesteigert wird. Ein weiteres Ziel des Leuchtturms ist es, eine zentrale Einheit für Target-Validierungen (target: Ansatzpunkte für neue Arzneimittel) - für bislang „undrugable targets“ aufzubauen. Hierbei handelt es sich um Zielstrukturen, gegen die bisher keine Medikamente entwickelt werden konnten. Durch den Aufbau dieser Einheit werden neue Ansätze zur Validierung und möglichen Nutzung dieser bislang unzugänglichen Zielstrukturen erforscht. „Mit dem Leuchtturm „Präklinische Modelle“ gehen wir im BZKF neue Wege in der translationalen Forschung und schaffen optimale Bedingungen für die Durchführung von Proof-of-Concept-Studien für alle Forschenden im BZKF-Netzwerk“, erklärt Prof. Dr. Armin Wiegering, Sprecher des Leuchtturms und Stellvertretender Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß und Kinderchirurgie des Universitätsklinikum Würzburg. „Unser Ziel ist es, die translationale Forschung zu beschleunigen, die aktive Zusammenarbeit weiter zu fördern und innovative Lösungsansätze für bisher ungelöste Probleme in der Krebsforschung zu finden. Aufgrund der aktiven Zusammenarbeit aller sechs BZKF-Standorte in dieser Leuchtturmstruktur sind wir zuversichtlich, die gesteckten Ziele in naher Zukunft erreichen zu können.“

Der Leuchtturm „Präklinische Modelle“ wird einen signifikanten Beitrag zur wissenschaftlichen Gemeinschaft leisten und die Durchführung von Studien und Forschungsprojekten im Bereich der Krebsforschung nachhaltig verbessern.

Über das BZKF

Seit der Gründung des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) im November 2019 wird das große Ziel verfolgt, allen Bürgerinnen und Bürgern in Bayern, ganz unabhängig von ihrem Wohnort, Zugang zu bestmöglichen, neuesten und innovativen Therapien zu ermöglichen. Mit dem Zusammenschluss der sechs bayerischen Uniklinika und Universitäten in Augsburg, Erlangen, den zwei Standorten in München, Regensburg und Würzburg wird nicht nur die Krebsforschung gefördert, sondern auch Kompetenzen und Wissen zu den Themen Früherkennung, Therapie und Nachsorge von Tumorerkrankungen gebündelt und zugleich Betroffenen eine flächendeckende und interdisziplinäre Versorgung angeboten. Das BürgerTelefonKrebs des BZKF bietet unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 85 100 80 eine unkomplizierte Möglichkeit, sich individuell zu allen Fragen bezüglich einer Krebserkrankung beraten zu lassen. Weiterführende Informationen zum Thema Früherkennung und Prävention finden Sie unter www.bzkf.de

 

Pressemeldung Bayerische Zentrum für Krebsforschung