Aktuelle Pressemitteilungen

Vereint gegen Antibiotika-Resistenzen

AMS-MAN: Mainfränkisches Antimicrobial Stewardship Netzwerk wächst weiter

 

Die Antimicrobial Stewardship (AMS) am Uniklinikum Würzburg (UKW) setzt sich für einen indikationsgerechten und verantwortungsvollen Einsatz von Antiinfektiva/Antibiotika ein, um Kollateralschäden wie Resistenzentwicklungen oder Arzneimittelinduzierte Nebenwirkungen zu reduzieren. Ihre Expertise teilt sie im regionalen Netzwerk AMS-MAN, dem mit den Haßberg-Kliniken gerade der fünfte Kooperationspartner beigetreten ist.

 

Eine Pflegekraft hält ein Smartphone mit der Antiinfektiva-App in der Hand.
In einer Antiinvektiva-App wurden neu entwickelte Standards zusammengefasst. Sie ist quasi die Antibiotika-Fibel und steht allen stationären und ambulanten Bereichen am UKW, aber auch den Partnern im Netzwerk für eine verbesserte Anwendung des Antibiotika-Einsatzes zur Verfügung. © Karina Färber / UKW

Würzburg. Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) erklärte im Jahr 2019 die antimikrobielle Resistenzen (AMR) zu einer der zehn größten globalen Bedrohungen für die Gesundheit. Wenn Bakterien, Viren, Parasiten, und Pilze zunehmend resistent gegen Antibiotika, Virostatika und anderen entsprechenden antimikrobiellen Wirkstoffen werden, lassen sich Infektionen immer schlechter oder gar nicht mehr behandeln. Im Zuge von nationalen und internationalen Aktionsplänen hat die Bundesregierung im Jahr 2015 mit der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) Maßnahmen gebündelt. Unter anderem wurde auch das Infektionsschutzgesetz §23 entsprechend modifiziert. Zeitgleich startete Dr. Güzin Surat am Universitätsklinikum Würzburg (UKW), um als Infektiologin und AMS-Expertin aus der Stabsstellenzugehörigkeit der Krankenhaushygiene AMS am UKW zu etablieren. Mit Erfolg!

Fünfte Klinik im regionalen AMS-Netzwerk aufgenommen

Das UKW zeichnet sich seit einigen Jahren durch einen besonders niedrigen Verbrauch an Antibiotika aus und steht im Vergleich mit anderen deutschen Uniklinika an der Spitze (siehe weiter unten Informationen zum ADKA-if-DGI-Projekt). Neben regelmäßigen Antibiotika-Visiten am UKW, Fortbildungen und Schulungen hat Güzin Surat gemeinsam mit der Zentraleinheit für Massenspektrometrie (ZKMS) am UKW das Therapeutic Drug Monitoring (TDM) auf β-Laktam-Antibiotika* ausgeweitet, mit dem Servicezentrum Medizin-Informatik (SMI) eine Antiinfektiva-App eingeführt, sowie parallel ein regionales Netzwerk mit anderen Kliniken in Mainfranken aufgebaut. Nach der Klinik Kitzinger Land, der Main-Klinik Ochsenfurt, dem Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt und dem König-Ludwig-Haus in Würzburg sind die Haßberg-Kliniken in Haßfurt der fünfte Kooperationspartner im AMS-MAN Netzwerk. 

Dr. Manfred Knof, Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin der Main-Klinik Ochsenfurt, erklärt die Vorteile von AMS-MAN für die kooperierenden Klinika: „Der Gesetzgeber fordert von uns Ärztinnen und Ärzten einen rationalen und verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika. Durch das vom Uniklinikum Würzburg angebotene Netzwerk haben wir beste Expertise und Beratungen bei unseren Visiten, die durch Dr. Surat mitangeboten werden. Wichtig ist für uns vor allem, dass wir im Rahmen der Antiinfektiva-Surveillance die Erreger- und Resistenzprofile besprechen können. Damit haben wir den goldwerten Vorteil vom UKW auch bei uns in Ochsenfurt.“ 

Antibiotika-Visiten für eine Verbesserung der Verschreibungsqualität

Da die Kliniken einer Region durch Verlegungen in einem ständigen Austausch von Patientinnen und Patienten stehen, ist es umso wichtiger über eine Harmonisierung von Antiinfektiva-Standards einen konformen Wissens-und Ausbildungsstand in der Prophylaxe und Therapie von Infektionen zu garantieren, um so auch sekundär eine verbesserte regionale Resistenzkontrolle zu bewirken. Güzin Surat und ihr Stellvertreter, Dr. Axel Gehrmann, besuchen in ein- bis zweiwöchigem Rhythmus ihre Kolleginnen und Kollegen in den kooperierenden Krankenhäusern. Dort führen sie gemeinsam Antibiotika-Visiten durch und analysieren die Verordnungspraxis. „Wir besprechen jede Patientin und jeden Patienten, die mit Antiinfektiva behandelt werden“, betont Güzin Surat. „Wir klären gemeinsam die Indikation, setzen die vorhandenen mikrobiologischen Befunde in Vergleich zum Krankheitsgeschehen und empfehlen dabei, die für die Patientinnen und Patienten bestmögliche Substanz auszuwählen. Dabei besprechen wir auch die Dosierung und die Form der Darreichung. Die Deeskalation ist ein weiteres Prinzip der Verordnungsanalysen, indem wir zum Beispiel von einem Breitband-Antibiotikum mit breitem Erregerspektrum, auf ein Schmalspektrum-Antibiotikum gehen, mit dem wir gezielt nachgewiesene Erreger angreifen.“

Antiinfektiva-App für eine verbesserte Anwendung des Antibiotika-Einsatzes

In den vergangenen Jahren konnte die Arbeitsgruppe AMS - bestehend aus Apotheke, Hygiene, Mikrobiologie, Infektiologie der medizinischen Klinik und pädiatrische Infektiologie - mehr als 20 klinische Standards implementieren, die sich an den aktuellen Leitlinien orientieren und das spezifische lokale Erreger- und Resistenzprofil berücksichtigen. Zu den Standards zählt zum Beispiel eine detaillierte Dosistabelle für die von der Klinikapotheke regulär vorgehaltenen Antiinfektiva. „Diese und weitere Standards haben wir in der Antiinvektiva-App zusammengefasst. Sie ist quasi unsere Antibiotika-Fibel, die wir allen stationären und ambulanten Bereichen am UKW, aber auch unseren Partnern im Netzwerk für eine verbesserte Anwendung des Antibiotika-Einsatzes zur Verfügung stellen“, sagt Axel Gehrmann. 

Patientenindividuelle Dosierung mit Therapeutic Drug Monitoring 

Ein weiterer Baustein im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen ist das TDM für patientenindividuelle Dosierung. „Medikamente werden von Frauen, Männern, Kindern, übergewichtigen und vorerkrankten Personen sehr unterschiedlich verstoffwechselt“, weiß Güzin Surat, die sich gerade zum Thema AMS habilitiert. „Um die Dosierung präzise anzupassen, messen wir die Konzentrationen der Wirkstoffe im Blut der Patientinnen und Patienten.“ 

Ein weiteres Ziel der Infektiologin sind einheitliche regionale Resistogramme, die darüber informieren, wie empfindlich welche bakteriellen Krankheitserreger gegen bestimmte Antibiotika sind. „Dazu müssen wir eng mit den mikrobiologischen Laboren zusammenarbeiten“, so Surat. „AMS bedeutet auch Diagnostic Stewardship, also die optimierte Anwendung von diagnostischen Mitteln.“ 

Signifikante Senkung des Antibiotikaverbrauchs hat keinen negativen Einfluss auf das Behandlungsergebnis

Mit ihren multimodalen Maßnahmen konnte am UKW der Gesamtverbrauch an Antibiotika am UKW signifikant gesenkt werden. So ging zum Beispiel der Verbrauch von Cephalosporinen der dritten Generation, einem Breitband-Antibiotikum mit ungünstigem Resistenzmechanismus, deutlich zurück. Auch der Verbrauch an Reserveantibiotika konnte reduziert werden. „Denn ein Reserveantibiotikum soll auch eine Reserve bleiben und nicht zum Standard werden, da jeder Einsatz von Antibiotika die Bildung von Resistenzen fördert“, kommentiert Güzin Surat. „Die Überprüfung unserer Maßnahmen hat zudem gezeigt, dass die Senkung des Antibiotikaverbrauches keinen negativen Einfluss auf das Behandlungsergebnis geführt hat.“

* β-Lactam-Antibiotika gehen auf das Penicillin zurück und haben in ihrer Strukturformel einen viergliedrigen Beta-Laktam-Ring, wodurch sie die Synthese der bakteriellen Zellwand stören. 

#WomenInScience

Ein Porträt über Dr. Güzin Surat, ihren unkonventionellen Lebenslauf und ihr „kleines Unternehmen“, das sie leitet, steht in der UKW-Serie #WomenInScience – Forschende Frauen am UKW. 

Das Netzwerk AMS-MAN wird auch in einem Film vorgestellt. 

Über das ADKA-if-DGI-Projekt

Im ADKA-if-DGI-Projekt erheben die Abteilung Infektiologie des Universitätsklinikums Freiburg und der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker seit dem Jahr 2007 die Antiinfektiva-Verbrauchsdaten von mehr als 100 deutschen Krankenhäusern. Dargestellt wird der Verbrauch quartalsweise in Form von Anwendungsdichten, stratifiziert nach Fachabteilungen sowie Normal- und Intensivstationen. Dies ermöglicht den für die Qualitätssicherung essentiellen Benchmark. Die erforderlichen Daten des UKW werden -regelmäßig von der Klinikapotheke bereitgestellt. Seit dem Jahr 2018 weist das ADKA-if-DGI-Projekt Uniklinika als eigene Teilnehmer-Kategorie aus.

Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie DART

Das Bundesministerium für Gesundheit hat 2015 gemeinsam mit den Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft sowie Bildung und Forschung die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie „DART2020“ erarbeitet. Sie wurde im Mai 2015 vom Bundeskabinett verabschiedet. Die erzielten Ergebnisse sollen mit der im April 2023 verabschiedeten Resistenzstrategie „DART2030“ weiter vertieft werden. Die zu erreichenden Ziele und Maßnahmen bei der Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen auf nationaler Ebene und in der internationalen Zusammenarbeit werden in sechs Handlungsfeldern dargestellt: 1. Prävention, 2. Surveillance und Monitoring, 3. Sachgerechter Antibiotikaeinsatz inklusive Labordiagnostik, 4. Kommunikation und Kooperation, 5. Europäische und internationale Zusammenarbeit, 6. Forschung und Entwicklung. 
 

Eine Pflegekraft hält ein Smartphone mit der Antiinfektiva-App in der Hand.
In einer Antiinvektiva-App wurden neu entwickelte Standards zusammengefasst. Sie ist quasi die Antibiotika-Fibel und steht allen stationären und ambulanten Bereichen am UKW, aber auch den Partnern im Netzwerk für eine verbesserte Anwendung des Antibiotika-Einsatzes zur Verfügung. © Karina Färber / UKW

Stiftung „Forschung hilft“: Signierstunde zum Benefiz-Krimi „Würzburger Dynamit“

Am Samstag, den 2. Dezember 2023 signiert Prof. Dr. Alexander Meining vom Uniklinikum Würzburg in der Würzburger Buchhandlung Hugendubel seinen historischen Krimi „Würzburger Dynamit“. Sein Honorar für jedes verkaufte Exemplar geht an „Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Prof. Dr. Alexander Meining
Prof. Dr. Alexander Meining bietet am ersten Adventswochenende eine Signierstunde für den Benefiz-Roman „Würzburger Dynamit“ an. Bild: Elke Kunkel Fotographie Würzburg

Im September dieses Jahres erschien unter dem Titel „Würzburger Dynamit“ der zweite historische Würzburg-Krimi von Prof. Dr. Alexander Meining. Wie schon beim Vorgängerband spendet der am Uniklinikum Würzburg tätige Gastroenterologe das verkaufsabhängige Autorenhonorar an „Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Erst kürzlich konnte er erneut einen Scheck über 5.000 Euro an die Stiftung überreichen, die mit dem Geld besonders hoffnungsvolle Würzburger Krebsforschungsprojekte unterstützt.

Am Samstag, den 2. Dezember 2023 signiert Meining zwischen 13:00 und 16:00 Uhr sein Werk in der Buchhandlung Hugendubel am Kürschnerhof 4-6 in Würzburg. Außerdem stellt sich an diesem Termin die Stiftung „Forschung hilft“ allen Interessierten vor.

Über den Autor

Prof. Dr. Alexander Meining ist der stellvertretende Direktor der Medizinischen Klinik II des Uniklinikums Würzburg und leitet dort den Schwerpunkt Gastroenterologie. Als Ausgleich zu seiner beruflichen Tätigkeit schreibt er in seiner Freizeit Romane.

Über das Werk

„Würzburger Dynamit“ spielt im Jahr 1888 und wie schon im ersten Band ist Georg Hiebler, ein junger Beamter des bayerischen Innenministeriums, als Ermittler im Einsatz. Denn während der Hundertjahrfeier des bayerischen Königs Ludwig I. explodiert in München eine Bombe. Rasch wird ein Attentat auf die königliche Familie vermutet. Die Spur führt nach Würzburg zu einer Anarchistengruppe. Der Fall scheint schnell gelöst, doch dann besucht der Prinzregent die Residenzstadt am Main – und der eigentliche Attentäter erwartet ihn bereits.

Das 224 Seiten starke Buch kostet 12 Euro. Als E-Book ist es für 9,99 Euro zu haben.

Über die Stiftung

Die Stiftung „Forschung hilft“ schüttet ihre finanziellen Mittel in etwa jährlichem Abstand über Förderpreise aus. In diesem Jahr erhalten 19 Würzburger Forschergruppen, die mit neuen Ideen die Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten verbessern wollen, Preisgelder von in Summe über 231.000 Euro. Damit wurden seit der Gründung der Stiftung im Jahr 2017 insgesamt fast 679.000 Euro für den Kampf gegen eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit investiert.

Wer diese Leistung auch in Zukunft unterstützen will, ist nicht nur eingeladen, den historischen Krimi zu kaufen, sondern auch eine Spende auf das Konto Stiftung „Forschung hilft“ zu überweisen:

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN DE19 7905 0000 0000 0655 65
BIC: BYLADEM1SWU

Prof. Dr. Alexander Meining
Prof. Dr. Alexander Meining bietet am ersten Adventswochenende eine Signierstunde für den Benefiz-Roman „Würzburger Dynamit“ an. Bild: Elke Kunkel Fotographie Würzburg

Kann die Angst vor Spinnen aus dem Gedächtnis entfernt werden?

Universitätsmedizin Würzburg sucht für eine neue von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Studie Personen, die unter Angst vor Spinnen, auch als Arachnophobie bekannt, leiden.

Spinne Aragog im Terrarium des Zentrums für Psychische Gesundheit in Würzburg
Im Zentrum für Psychische Gesundheit am UKW wird untersucht, wie sich eine übermäßige Angst vor Spinnen therapieren lässt. © Martin Herrmann, UKW

Würzburg. In der psychologischen Forschung* konnte gezeigt werden, dass Gedächtnisinhalte nach dem Aufruf wieder aktiv abgespeichert werden müssen und dass dieser Prozess gestört werden kann. „Somit besteht die Möglichkeit, emotionale Gedächtnisinhalte langfristig aus dem Gedächtnis zu entfernen“, schlussfolgert Prof. Dr. Martin Herrmann, leitender Psychologe am Zentrum für Psychische Gesundheit des Universitätsklinikums Würzburg (UKW). „Im Rahmen eines von der DFG geförderten Forschungsprojekts versuchen wir nun dieses Prinzip auf die Angst vor Spinnen zu übertragen.“ 

Mit Transkranieller Magnetstimulation Arachnophobie löschen 

Dabei werde das Angstgedächtnis zunächst kurz aktiviert, um dann mit dem Verfahren der Transkraniellen Magnetstimulation (TMS), eine nicht-invasive, nebenwirkungsarme Form der Hirnstimulation, die Wiederabspeicherung zu unterbrechen. 
Personen, die unter Angst vor Spinnen leiden, sind herzlich willkommen, an unserem Forschungsprojekt teilzunehmen.

Aufwand: Ein Telefonat und drei Termine vor Ort 

Der Zeitaufwand beträgt etwa vier Stunden, verteilt auf ein Telefongespräch und drei Termine vor Ort in einem Gesamtzeitraum von etwa vier Monaten. Alle Termine werden in persönlicher Absprache mit den Studienteilnehmenden vereinbart. Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos und anonym.
Bei Interesse melden Sie sich gerne unverbindlich bei unserem Studienteam per Mail an: Spider_VR@ ukw.de

Über die Spinnenphobie 

Die Angst vor Spinnen zählt zu den häufigsten spezifischen Phobien. Die irrationale Angst vor den achtbeinigen Tieren, die mit Schweißausbrüchen, Herzrasen, Zittern oder sogar Atemnot einhergehen kann, lässt sich trotz des Wissens, dass eigentlich keine Gefahr droht, nicht vertreiben. Allein das Wort Spinne kann Stressreaktionen auslösen. Mehrheitlich sind Frauen von einer Spinnenphobie betroffen, die im Fachjargon als Arachnophobie bezeichnet wird. Im Zentrum für Psychische Gesundheit am UKW werden symptomorientierte Therapien entwickelt, die mit innovativen Methoden die bewährten Expositionstherapien bei Angst vor Spinnen, aber auch bei Höhenangst, erweitern und ihre Wirksamkeit verbessern. 

Spider VR - Expositionstherapie in virtueller Realität 

In einem vorhergehenden Forschungsprojekt namens Spider VR hat das Uniklinikum Würzburg gemeinsam mit dem Uniklinikum Münster eine Expositionstherapie in virtueller Realität (VR) untersucht. Insgesamt wurden 174 Personen mit Angst vor Spinnen in einer virtuellen Welt mit den angstauslösenden Tieren konfrontiert. Ziel der Studie war es, die grundsätzlich aussagekräftigen Charaktereigenschaften, Umstände oder Merkmale einer Person – die Prädiktoren – für eine erfolgreiche Expositionstherapie aus der Vielzahl möglicher Variablen herauszuarbeiten. Betroffene, die aufgrund der Erkenntnisse auf die alleinige Standardtherapie vermutlich nicht optimal ansprechen, könnten so zukünftig von Beginn ihrer Therapie an ergänzende Therapieangebote erhalten., haben sich zahlreiche Publikationen ergeben. Die wichtigsten Ergebnisse des im Rahmen des Sonderforschungsbereich Furcht, Angst, Angsterkrankungen (SFB Transregio 58) geförderten Projekts wurden im Journal of Anxiety Disorders veröffentlicht. 


*Das DFG-Projekt baut auf zwei Studien auf. In den Fachzeitschriften Current Biology und iScience beschrieben Sara Borgomaneri et al und Sizhen Su et al, wie eine gezielte Theta-Burst-Stimulation die Rekonsolidierung des Angstgedächtnisses stört und die Rückkehr der Angst verhindert.

Wuerzburg Web Week 2023 - VR in der Psychotherapie

Am Montag, 20. November von 16:00 bis 17:00 Uhr, demonstriert Martin Herrmann in einer Online-Veranstaltung, wie VR zunehmend als effektives Therapiewerkzeug in der Psychotherapie zur Behandlung von Angsterkrankungen eingesetzt wird. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Zoom-Link ist hier hinterlegt.
 

Spinne Aragog im Terrarium des Zentrums für Psychische Gesundheit in Würzburg
Im Zentrum für Psychische Gesundheit am UKW wird untersucht, wie sich eine übermäßige Angst vor Spinnen therapieren lässt. © Martin Herrmann, UKW

Tag der Selbsthilfe 5.12. mit Gastvortrag Gerd Schönfelder

Veranstaltung der Uniklinik im Rahmen des "Selbsthilfefreundlichen Krankenhauses"

Gerd Schönfelder Geschichte
Gerd Schönfelder und seine Geschichte

 

Das Uniklinikum Würzburg (UKW) hat bereits mehrfach die Auszeichnung als Selbsthilfefreundliches Krankenhaus des Netzwerks „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ erhalten.

Am Dienstag, den 5. Dezember 2023 veranstalten wir den diesjährigen Tag der Selbsthilfe, zu dem wir alle Interessierten herzlich einladen.

  • Zwischen 15:00 und 18:00 Uhr präsentieren sich zahlreiche Selbsthilfegruppen sowie die beiden Kontaktstellen, das Aktivbüro der Stadt Würzburg und der Paritätische Wohlfahrtsverband/Bezirksverband Unterfranken, an Ständen in der Magistrale des Zentrums für Operative Medizin an der Oberdürrbacher Straße 6.
  • Um 18 Uhr startet das Programm im Hörsaal mit der Begrüßung durch Privatdozent Dr. Tim von Oertzen, den neuen Ärztlichen Direktor des UKW.
  • Im Anschluss spricht Gerd Schönfelder zum Thema: „Es liegt immer an der eigenen Einstellung, was man aus seinem Leben macht, oder: Was nützen zwei gesunde Hände, wenn man sie in den Schoß legt?“. 
    Mit Gerd Schönfelder konnte ein besonders inspirierender Gastredner gefunden werden. Bei einem Zugunfall verlor er im Alter von 19 Jahren seinen rechten Arm und bis auf den Daumen alle Finger der linken Hand. Als Ski-Rennfahrer gewann er bei den Paralympischen Spielen insgesamt 22 Medaillen. Damit ist er aktuell der international erfolgreichste Athlet in der Geschichte der Winter-Paralympics. Außerdem war Schönfelder 14 Mal Weltmeister und acht Mal Weltcupgesamtsieger.
  • Der Tag der Selbsthilfe klingt anschließend bei persönlichen Gesprächen und einer kleinen Verköstigung aus.

Veranstaltungsort: Magistrale und großer Hörsaal im Zentrum Operative Medizin, Oberdürrbacher Straße 6, 97080 Würzburg

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Die Anmeldung ist bis zum 26.11.2023 möglich unter Selbsthilfe@ ukw.de.

 

Gerd Schönfelder Geschichte
Gerd Schönfelder und seine Geschichte

Hohes Durstempfinden kann Gewohnheit oder Krankheit sein

Neue Studie bringt Klärung welcher Test die Diagnose bei literweisem Trinken am besten ermöglicht / Kochsalztest bleibt Goldstandard

 

Eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme mit entsprechend vermehrter Urinausscheidung kann eine medizinisch unbedenkliche Gewohnheit darstellen, aber auch auf eine seltene Hormonstörung hinweisen. Das Uniklinikum Würzburg (UKW) hat gemeinsam mit Forschenden des Universitätsspitals Basel in den vergangenen Jahren zwei Tests entwickelt, welche die Diagnostik vereinfachen und verbessern. Eine neue im „The New England Journal of Medicine" publizierte internationale Studie zeigt nun, dass ein Kochsalztest die höchste Zuverlässigkeit aufweist.

Infusion
Der Kochsalz-Infusionstest bei übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme mit entsprechend vermehrter Urinausscheidung ist zur der genauere Test bei Verdacht auf einen Vasopressin-Mangel, früher als Diabetes insipidus bekannt, und gilt endgültig als Goldstandard. © UKW

Würzburg / Basel: Viel trinken, am besten Wasser, ist wichtig, keine Frage. Aber wer mehr als drei Liter am Tag zu sich nimmt und vermehrt Urin ausscheidet, sollte das Verhalten abklären lassen. In den meisten Fällen sind ein gesteigertes Durstempfinden und eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme, in der Fachsprache Polydipsie genannt, gepaart mit einer Polyurie für extremes Harnvolumen, durch Gewohnheit entstanden oder eine Begleiterscheinung einer psychischen Erkrankung. Eine Verhaltenstherapie kann hier helfen, die Trinkmenge zu reduzieren. In einigen Fällen kann jedoch ein Vasopressin-Mangel vorliegen, der medikamentös behandelt werden muss. Vasopressin ist ein Hormon in der Hirnanhangdrüse, welches in unserem Körper den Wassergehalt und damit auch die Urinkonzentration und -menge steuert. Personen mit einem Vasopressin-Mangel, früher bekannt als Diabetes insipidus, können den Urin nicht konzentrieren und verlieren deshalb große Mengen an Flüssigkeit. Entsprechend stark ist ihr Durstgefühl. 

Testmethoden zur Unterscheidung der beiden Krankheitsbilder 

„Die genaue Unterscheidung der Ursachen ist wichtig, da eine falsche Therapie lebensbedrohliche Folgen haben kann. Werden Patientinnen und Patienten mit einer primären Polydipsie mit Vasopressin behandelt, droht eine Wasservergiftung", erläutert Prof. Dr. Martin Fassnacht, Leiter der Endokrinologie und Diabetologie am Würzburger Universitätsklinikum die Relevanz einer genauen Diagnostik. „Nachdem jahrzehntelang die Patientinnen und Patienten bei Verdacht auf einen Vasopressin-Mangel bis zu 18 Stunden dursten mussten, haben wir gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Basel in den letzten Jahren zwei Tests entwickelt, die die Diagnostik vereinfachen und verbessern.“ 

Das erste Testverfahren basiert auf einer Idee von Professor Bruno Allolio, dem früheren Leiter der Würzburger Endokrinologie. Dabei wird den Patientinnen und Patienten über drei Stunden hinweg eine genau definierte Menge einer Kochsalzlösung als Infusion verabreicht, welche das Hormon Vasopressin stimuliert. Währenddessen wird ihnen halbstündlich Blut abgenommen, um die Copeptin-Konzentration im Blut zu überprüfen. Copeptin ist ein Vorläuferhormon des Vasopressins, das deutlich besser im Labor zu messen ist. Eine im Sommer 2018 veröffentlichte Studie in The New England Journal of Medicine hatte bereits die hohe diagnostische Treffsicherheit des Kochsalzinfusionstests mit Copeptinmessung gezeigt. 97 Prozent aller Patientinnen und Patienten konnten damit korrekt diagnostiziert werden. 

Zwei Studien in “The New England Journal of Medicine”

Die Herausgeber des New England Journal of Medicine kommentieren damals, dass dies der neue Test zur Standarddiagnostik werden wird. Und er wird es vorerst bleiben, wie eine weitere Veröffentlichung im New England Journal of Medicine jetzt zeigt. 

Der Kochsalztest ist recht aufwändig, da die Patientinnen und Patienten wegen des starken Salzanstiegs ständig überwacht werden müssen und eine regelmäßige Salzmessung im Blut notwendig ist, erklärt Dr. Irina Chifu, Fachärztin für Innere Medizin und Endokrinologie, die die Studien in Würzburg maßgeblich koordiniert hat. Deshalb haben die Forschenden einen stark vereinfachten und verträglicheren Test entwickelt, bei dem sie den Patientinnen und Patienten statt der Salzinfusion eine Infusion mit dem Eiweißbestandteil Arginin verabreichen, welche ebenfalls das Hormon Vasopressin stimuliert. Auch dieser Test zeigte eine gute Zuverlässigkeit (Link zur PM).

Kochsalztest ist besser und zuverlässiger als die Arginin-Infusion

In einer neuen internationalen Studie wurden unter Federführung des Universitätsspitals Basel die beiden Tests miteinander verglichen. Dazu wurden in Basel und Zürich (Schweiz) sowie in Würzburg, Belo Horizionte (Brasilien), Cambridge (UK), Mailand (Italien) und, Rotterdam (Niederlande) insgesamt 158 Probandinnen und Probanden rekrutiert, wobei die Endokrinologie in Würzburg mit 45 Patientinnen und Patienten Spitzenreiter bei der Rekrutierung war. 

Fazit: „Unser Vergleich zeigt, dass beide Tests gut sind, aber dass der Kochsalz-Infusionstest bei grenzwertigen Fällen klar der genauere ist und damit endgültig als Goldstandard gilt", resümieren Irina Chifu und Martin Fassnacht. 

Publikation: 
Julie Refardt, Cihan Atila, Irina Chifu, Emanuele Ferrante, Zoran Erlic, Juliana B. Drummond, Rita Indirli, Roosmaijn C. Drexhage, Clara O. Sailer, Andrea Widmer, Susan Felder, Andrew S. Powlson, Nina Hutter, Deborah R. Vogt, Mark Gurnell, Beatriz S. Soares, Johannes Hofland, Felix Beuschlein, Martin Fassnacht, Bettina Winzeler, Mirjam Christ-Crain. Arginine or Hypertonic Saline–Stimulated Copeptin to Diagnose AVP Deficiency 2023/11/15. New England Journal of Medicine.  https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2306263

Infusion
Der Kochsalz-Infusionstest bei übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme mit entsprechend vermehrter Urinausscheidung ist zur der genauere Test bei Verdacht auf einen Vasopressin-Mangel, früher als Diabetes insipidus bekannt, und gilt endgültig als Goldstandard. © UKW

Multimorbidität bei Herzinsuffizienz

Zusammenhang mit Weltregionen und Einkommensniveaus in der globalen REPORT-HF Kohortenstudie

Umfassende globale Informationen über Prävalenz und klinische Folgen von Multimorbidität bei akuter Herzinsuffizienz nach Weltregionen und Einkommen gab es bisher nicht. Eine neue Analyse aus der globalen REPORT-HF Studie demonstriert erstmals Zusammenhänge von Multimorbidität mit regionalen und länderspezifischen Unterschieden. In Ländern mit hohem Einkommen wie Deutschland oder USA ist Multimorbidität besonders weit verbreitet und geht mit höherer Sterblichkeit, weniger Verschreibung von Medikamenten gegen Herzinsuffizienz und häufigerer Verwendung potenziell schädlicher Therapien einher.

Die Weltkarte zeigt die Länder, die an der Studie teilgenommen haben und wie hoch ihre durchschnittlichen Komorbiditäten bei Herzinsuffizienz sind.
Prävalenz von Multimorbidität nach Weltregion und Einkommensniveau beteiligter Länder in der REPORT-HF Kohortenstudie. (A) Weltkarte mit der mittleren Anzahl Komorbiditäten pro Land. Weiß kennzeichnet sind nicht an der Kohortenstudie beteiligte Länder. (B) Häufigkeit von Komorbiditäten nach Weltregionen. (C) Komorbiditätsbelastung pro Land nach Einkommensniveau. © UKW published in The Lancet Global Health

Würzburg. Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz haben oft mehrere Begleiterkrankungen. Treten mehr als zwei Erkrankungen gleichzeitig auf spricht man von Multimorbidität. Die Häufigkeit von Multimorbidität bei akuter Herzinsuffizienz liegt zwischen 43 % und 98 %, variiert aber je nach geografischer Region. Frühere Berichte über die Auswirkungen von Multimorbidität bei Herzinsuffizienz bezogen sich auf eine begrenzte Anzahl von Ländern, vorwiegend aus Westeuropa, Asien und Nordamerika oder basierten auf Populationen, die an klinischen Studien teilnahmen, bei denen Patientinnen und Patienten mit Komorbiditäten wie schwerer Niereninsuffizienz oder Krebs in der Regel ausgeschlossen waren. In einer im November 2023 im Journal The Lancet Global Health veröffentlichten Analyse unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Angermann vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) am Uniklinikum Würzburg wurden erstmals weltweit die Häufigkeit von Multimorbidität und ihre Auswirkungen auf die Arzneimitteltherapie und die Prognose untersucht.

82 Prozent der Studienteilnehmenden waren multimorbide

Als Basis für die Analyse diente die Datenbank der prospektiven, multizentrischen Kohortenstudie REPORT-HF (Registry to Assess Medical Practice and Longitudinal Observation for Treatment of Heart Failure). Im Rahmen von REPORT-HF wurden zwischen Juli 2014 und März 2017 in 358 Krankenhäusern aus 44 Ländern auf sechs Kontinenten 18 553 Patienten rekrutiert. Die Dauer der Nachbeobachtung betrug ein Jahr. Dabei benutzen Forschende aus Ägypten, Argentinien, Griechenland, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Singapur, Norwegen, den USA und Zypern einen einheitlichen Erhebungsbogen. „Fast alle Studienteilnehmende, nämlich 18 528 Patientinnen und Patienten, hatten vollständige Daten zu ihren Komorbiditäten und wurden daher in die Untersuchung einbezogen,“ berichtet Christiane Angermann. „Dabei waren 82 Prozent multimorbide, und wir haben die Länder nach Weltregionen und Einkommensniveaus stratifiziert.“ 

Mehr Komorbiditäten erschweren die leitliniengerechte Pharmakotherapie

Die Prävalenzraten von Komorbidität waren mit 72 Prozent am niedrigsten in Südostasien und mit 92 Prozent am höchsten in Nordamerika. Patientinnen und Patienten aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen waren seltener multimorbide als Herzinsuffiziente aus Ländern mit hohem Einkommen (73% gegenüber 85%, p<0,0001). Mit zunehmender Multimorbidität erhielten die Betroffenen weniger leitliniengerechte Herzinsuffizienz-Medikamente, dafür aber mehr Medikamente, die eine Herzinsuffizienz verursachen oder verschlechtern können. 

Multimorbidität verschlechtert die Prognose

In dieser Studie erwiesen sich Komorbiditäten bei Patientinnen und Patienten, die wegen akuter Herzinsuffizienz in ein Krankenhaus aufgenommen worden waren, als wichtige Prädiktoren, also Vorhersagevariablen, für eine verminderte Lebensqualität, mehr Krankenhausaufenthalte und eine schlechtere Prognose: Die Ein-Jahres-Mortalität stieg von 13 Prozent bei Herzinsuffizienten ohne Komorbiditäten bis auf 26 Prozent, wenn fünf oder mehr Komorbiditäten vorlagen. Der populationsbezogene Anteil der Multimorbidität an der Sterblichkeit, die so genannte ‚population attributable fraction‘, war in Ländern mit hohem Einkommen höher als in Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen. Mit 61 Prozent gegenüber 27 Prozent und 31 Prozent hatten hier über die Hälfte aller Todesfälle mit Multimorbidität zu tun.

Ergebnisse unterstreichen systemischen Charakter der Herzinsuffizienz und fordern einen multidisziplinären diagnostischen und therapeutischen Ansatz

Die hohe Prävalenz und enorme prognostische Relevanz der Multimorbidität bei herzinsuffizienten Patientinnen und Patienten aller Weltregionen unterstreichen den systemischen Charakter dieses Syndroms und machen deutlich, dass Komorbiditäten bei der Behandlung der Herzinsuffizienz besondere Aufmerksamkeit verdienen. „Multimorbide Patientinnen und Patienten, die eine Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz überlebt haben, sind nach dieser Analyse weltweit unterversorgt mit den lebensverlängernden Medikamenten, die von den internationalen Leitlinien zur Behandlung der Herzinsuffizienz empfohlen werden. Einerseits wird die Therapie oft unterdosiert, besonders in einkommensschwachen Regionen. Andererseits werden- vor allem in Ländern mit hohem pro-Kopf-Einkommen mit zunehmender Multimorbidität Medikamente gegen diese Krankheiten verschrieben, die ihrerseits Herzinsuffizienz verursachen oder verschlimmern können,“ fasst Christiane Angermann zusammen. „Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass Herzinsuffizienz eine lebensgefährliche und komplexe Systemerkrankung ist, deren Behandlung Spezialwissen und einen fachübergreifenden Ansatz erfordert. Multidisziplinäre Betreuungsteams könnten helfen, die medikamentöse Unter- und Fehlversorgung zu vermeiden und die miserable Prognose von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz zu verbessern.“ 

Publikation
Teresa Gerhardt, Louisa M S Gerhardt, Wouter Ouwerkerk, Gregory A Roth, Kenneth Dickstein, Sean P Collins, John G F Cleland, Ulf Dahlstrom, Wan Ting Tay, Georg Ertl, Mahmoud Hassanein, Sergio V Perrone, Mathieu Ghadanfar, Anja Schweizer, Achim Obergfell, Gerasimos Filippatos, Carolyn S P Lam, Jasper Tromp, Christiane E Angermann, Multimorbidity in patients with acute heart failure across world regions and country income levels (REPORT-HF): a prospective, multicentre, global cohort study, The Lancet Global Health, Volume 11, Issue 12, 2023, Pages e1874-e1884, ISSN 2214-109X, https://doi.org/10.1016/S2214-109X(23)00408-4
 

Die Weltkarte zeigt die Länder, die an der Studie teilgenommen haben und wie hoch ihre durchschnittlichen Komorbiditäten bei Herzinsuffizienz sind.
Prävalenz von Multimorbidität nach Weltregion und Einkommensniveau beteiligter Länder in der REPORT-HF Kohortenstudie. (A) Weltkarte mit der mittleren Anzahl Komorbiditäten pro Land. Weiß kennzeichnet sind nicht an der Kohortenstudie beteiligte Länder. (B) Häufigkeit von Komorbiditäten nach Weltregionen. (C) Komorbiditätsbelastung pro Land nach Einkommensniveau. © UKW published in The Lancet Global Health

Einsatz von Virtual Reality: Uniklinikum Würzburg ist Teil der Wuerzburg Web Week 2023

Virtual Reality (VR) in der Psychotherapie und in der Weiterbildung von medizinischem Personal - das Uniklinikum Würzburg beteiligt sich mit zwei öffentlichen Infoveranstaltungen an der Wuerzburg Web Week 2023.

Zu Weiterbildungszwecken wird in der Gastroenterologie des UKW die reale Umgebung zur virtuellen Realität. Prof. Dr. Alexander Hann, stellvertretender Leiter der Gastroenterologie am UKW und Professor für Digitale Transformation in der Gastroenterologie, teleportiert sich mit einer VR-Brille in das digitale Weiterbildungsportal. Foto: Alexander Hann / UKW
Zu Weiterbildungszwecken wird in der Gastroenterologie des UKW die reale Umgebung zur virtuellen Realität. Prof. Dr. Alexander Hann, stellvertretender Leiter der Gastroenterologie am UKW und Professor für Digitale Transformation in der Gastroenterologie, teleportiert sich mit einer VR-Brille in das digitale Weiterbildungsportal. Foto: Alexander Hann / UKW

Würzburg. Die Wuerzburg Web Week ist eine Dachveranstaltung, die in der Region Mainfranken alle gesellschaftlichen Gruppen zusammenbringen will, die mit dem Zukunftsthema Digitalisierung zu tun haben. Bei der diesjährigen Neuauflage der Aktionswoche vom 17. bis 24. November ist auch das Uniklinikum Würzburg (UKW) wieder dabei und füllt mit zwei Themenangeboten das diesjährige Web-Week-Motto „Zukunftsoptimismus“ mit Leben.

 

VR in der Psychotherapie

Am Montag, den 20. November von 16:00 bis 17:00 Uhr, wird in einer Online-Veranstaltung aufgezeigt, wie VR zunehmend als effektives Therapiewerkzeug in der Psychotherapie zur Behandlung von Angsterkrankungen eingesetzt wird. Dabei werden am UKW durchgeführte Studien zur Behandlung von Höhenangst, Spinnenangst und Auftrittsangst bei Musikerinnen und Musikern vorgestellt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Zoom-Link ist hier hinterlegt.

 

VR zur medizinischen Weiterbildung - Darmkrebsvorsorge

Darmkrebsvorsorge geht uns alle an. Deshalb stellt das Team der Gastroenterologie der Medizinischen Klinik II des UKW am Donnerstag, 23. November, von 10:00 bis 12:30 Uhr einen Virtual-Reality-Simulator vor. Mit diesem können Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte alle Schritte der Darmkrebsvorsorge erlernen und üben. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können die VR-Brille während der Veranstaltung selbst ausprobieren.
Die „Vor-Ort-Veranstaltung“ findet im Seminarraum 2/3 des Zentrums für Innere Medizin (Haus, A1, Oberdürrbacher Str. 6, 97080 Würzburg) statt. Um Anmeldung unter hann_a@ukw.de mit dem Stichwort „WueWW VR Darmkrebsvorsorge“ wird gebeten.

Die Teilnahme an allen Web-Week-Veranstaltungen des UKW ist kostenlos. Weitere Details zum Ablauf gibt es im Programmteil unter www.wueww.de
 

Zu Weiterbildungszwecken wird in der Gastroenterologie des UKW die reale Umgebung zur virtuellen Realität. Prof. Dr. Alexander Hann, stellvertretender Leiter der Gastroenterologie am UKW und Professor für Digitale Transformation in der Gastroenterologie, teleportiert sich mit einer VR-Brille in das digitale Weiterbildungsportal. Foto: Alexander Hann / UKW
Zu Weiterbildungszwecken wird in der Gastroenterologie des UKW die reale Umgebung zur virtuellen Realität. Prof. Dr. Alexander Hann, stellvertretender Leiter der Gastroenterologie am UKW und Professor für Digitale Transformation in der Gastroenterologie, teleportiert sich mit einer VR-Brille in das digitale Weiterbildungsportal. Foto: Alexander Hann / UKW