Aktuelle Pressemitteilungen

„Läuft“: Universitätsklinikum erneut als größtes Team am Würzburger Firmenlauf gefeiert

UKW glänzt als größtes Team: Gute Stimmung und wohlverdiente Erfrischungen gab es am Stand der Würzburger Universitätsklinik inklusive

Das Universitätsklinikum Würzburg verteidigte den Titel als größtes Team mit 186 Finishern am Wue2run Firmenlauf. Foto: UKW/ Kim Sammet

Würzburg. Größtes Team und mehrere Siegende auf dem Gewinnerpodest: Das Team des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) konnte beim Würzburger Firmenlauf am Donnerstag (29. Juni) einen sportlich erfolgreichen Abend genießen. Trotz sehr warmer Temperaturen verzeichnete das Universitätsklinikum 186 Läuferinnen und Läufer, die die Strecke von 7,5km erfolgreich zurücklegten. In der Herren-Einzelwertung konnte der zweite Platz von einem UKW-Teammitglied gesichert werden, in der Damen-Einzelwertung der vierte und zahlreiche Gruppensiege wurden mit Preisen geehrt. Zudem wurde das UKW offiziell als größtes Team ausgezeichnet.

Auch der Ärztliche Direktor der Uniklinik, Prof. Dr. Jens Maschmann war selbst als Läufer dabei und dankte während der Aktion allen Teilnehmenden und dem Organisationsteam am UKW: „Ich bin stolz auf die Gemeinschaftsleistung aller Teilnehmenden und gratuliere an der Stelle allen Läuferinnen und Läufern. Es freut mich, den Titel als größtes Team am Würzburger Firmenlauf verteidigen zu können. Und das über alle Berufsgruppen hinweg.“ 

Das Universitätsklinikum Würzburg verteidigte den Titel als größtes Team mit 186 Finishern am Wue2run Firmenlauf. Foto: UKW/ Kim Sammet

Auf dem Fuß´schen Weg zur Juniorprofessur

Carmina Teresa Fuß (29) befindet sich noch in der Facharztausbildung zur Endokrinologin und wurde gerade zur Juniorprofessorin für Translationale Medizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ernannt. Dabei wollte die Halbitalienerin eigentlich Musik studieren.

Das Bild zeigt die Assistenzärztin Carmina Teresa Fuß im Gang der Klinikstation.
Dr. Carmina Teresa Fuß (29) erhielt noch während ihrer Facharztausbildung zur Endokrinologin eine Juniorprofessur für Translationale Medizin. © UKW / Kirstin Linkamp

„Hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt, dass ich mit 29 Jahren Professorin werde, hätte ich die Person für verrückt erklärt“, lacht Dr. Carmina Teresa Fuß, Assistenzärztin in der Endokrinologie am Uniklinikum Würzburg und seit kurzem mit einer Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)* Juniorprofessorin für Translationale Medizin. Es war lange überhaupt nicht klar, dass die gebürtige Würzburgerin mit italienischen Wurzeln überhaupt Medizin studiert. Denn parallel zur allgemeinen Schulausbildung am Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach hatte sie sich im PreCollege der Musikhochschule Würzburg auf ein entsprechendes Studium mit den Schwerpunkten Gesang und Klavier vorbereitet. Doch die Medizin mit ihrer Nähe zum Menschen und all ihren Möglichkeiten und Herausforderungen fand sie ebenfalls spannend. Sie wollte Chirurgin werden und entschied sich für das Medizinstudium. „Jetzt mache ich das genaue Gegenteil“, schmunzelt sie. „Die Endokrinologie ist das mit am wenigsten invasivste Fach, was man in der Medizin machen kann. Und sowieso war eine Professur allenfalls ein Hirngespinst.“ 

Kombination aus Antrieb, Umfeld und Möglichkeiten

Sie habe nie auf eine Professur hingearbeitet, sondern sei den klassischen Fuß'schen Weg gegangen: Ich mache etwas, weil es mich interessiert und es für mich sinnvoll und stimmig ist, ohne dabei etwas abzuhaken. Aber als sie plötzlich von der Berufungskommission zum „Vorsingen“ eingeladen wurde, wurde ihr klar, dass die Sachen, die sie ‚einfach mal so‘ macht, durchaus außergewöhnlich sind und ihr Werdegang ‚maximal ungewöhnlich‘ ist. Eine Kombination aus Antrieb, Umfeld und Möglichkeiten habe sie dahin geführt, wo sie jetzt steht.  

Promotion zur verbesserten Diagnostik des Primären Hyperaldosteronismus

Carmina Teresa Fuß kam im fünften Semester als wissenschaftliche Hilfskraft (HIWI) zur Endokrinologie in der Medizinischen Klinik und Poliklinik I – und blieb. Hier hat sie zunächst im Rahmen des Conn-Registers Patientinnen und Patienten mit Primärem Hyperaldosteronismus betreut. Beim Hyperaldo, wie ihn Carmina Teresa Fuß gern abkürzt, schütten die Nebennieren zu viel Aldosteron aus. Das Hormon kontrolliert den Blutdruck und Salzhaushalt. Anzeichen für ein Übermaß an Aldosteron sind ein Bluthochdruck, der sich trotz mehrerer Medikamente nicht einstellen lässt, und ein niedriger Blut-Kalium-Spiegel. In den meisten Fällen ist entweder eine beidseitige Überproduktion von Aldosteron oder ein einseitiger gutartiger Tumor die Ursache. Die Diagnose ist jedoch komplex und benötigt eine gewisse Expertise. Im Rahmen einer Katheteruntersuchung, die neben Würzburg nur wenige Zentren in Deutschland anbieten, wird den Erkrankten Blut aus beiden Nebennierenvenen entnommen, um die Hormonwerte zu messen. Ist nur eine Nebenniere betroffen, kann diese entfernt werden und der Bluthochdruck idealerweise geheilt werden. Sind beide Seiten betroffen, muss medikamentös behandelt werden. 

Wie ließe sich die Erkrankung besser diagnostizieren und unterscheiden, welche Seite betroffen ist? Carmina Teresa Fuß nahm sich dieser Fragen an und suchte in ihrer Doktorarbeit auf Basis einer funktionellen Bildgebung nach Lösungen. „Wir konnten sehen, dass in den Tumoren, die Aldosteron produzieren, ein Chemokinrezeptor, für den es einen Tracer gibt und den man funktionell darstellen kann, hoch exprimiert ist. Erste Pilotstudien haben eine ähnlich gute Differenzierung gezeigt wie der Katheter“, berichtet die Ärztin.  

Endokrinologie – ein intellektuelles Fach, das Spürsinn erfordert 

Nach ihrem Examen hat Carmina Teresa Fuß kurz über einen Standortwechsel nachgedacht. Aber für sie habe es keinen Sinn gemacht. Sie war gut eingebunden ins Team, das unter der Leitung von Prof. Stefanie Hahner und Prof. Martin Fassnacht außerordentlich, weil nett, hochmotiviert und mit Begeisterung bei der Arbeit sei. „Das zeigt, dass das Umfeld ein relevanter Teil der Arbeit ist“, bemerkt Carmina Teresa Fuß. Sie hatte aber auch zufällig das gefunden, was ihr Spaß macht. „Die Endokrinologie ist ein sehr breites Fach in der Inneren Medizin, und ein intellektuelles“, erzählt sie. „Abgesehen von Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes haben wir es oft mit seltenen Erkrankungen und diffusen Symptomkomplexen zu tun, die absolute Detektivarbeit erfordern. Die Patientinnen und Patienten kommen aus dem ganzen Bundesgebiet mit einer langen Vorgeschichte zu uns. Wir haben die Möglichkeit, uns Zeit für die Anamnese nehmen, ausführliche Gespräche zu führen und alle Laborwerte im Detail anzuschauen und über die Diagnose nachzudenken. Je nach Krankheitsbild können wir die Symptome nicht nur medikamentös behandeln, sondern auch die Grunderkrankung heilen.“

Aufbau eines Registers für Hypoparathyreoidismus 

Im SFB/Transregio 205 „Die Nebenniere: Zentrales Relais in Gesundheit und Krankheit“ arbeitet Carmina Teresa Fuß weiter an der Entwicklung neuer Tracer für die Diagnose des Primären Hyperaldosteronismus. Im Praktischen Jahr erschien es ihr zudem sinnvoll, mit Prof. Stefanie Hahner ein Register für Patientinnen und Patienten mit Hypoparathyreoidismus aufzubauen. Sie bewarb sich für eine Rotationsstelle, erhielt sie und schuf eine strukturierte Registerstudie. Mit der Datenbank können Patienten mit dieser Nebenschilddrüsen-Unterfunktion systematisch untersucht und die Erkrankung, bei der zu wenig vom Parathormon produziert wird, welches den Kalziumspiegel steuert, charakterisiert werden. Es sei gerade bei den seltenen Erkrankungen wichtig, diese strukturell zu erfassen, um sich gezielt mit ihnen zu beschäftigen.

Modellsysteme zum Einfluss des Ubiquitin-Systems beim Nebennierenkarzinom

Darüber hinaus betreibt Carmina Teresa Fuß Grundlagenforschung. Im Rahmen ihrer Clinician-Scientist-Ausbildung ist sie in die Arbeitsgruppe von Dr. Markus Diefenbacher gegangen, der am Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie von Prof. Martin Eilers den Einfluss des Ubiquitin-Systems auf die Tumorentwicklung erforscht. Ubiquitin ist ein Protein, das für zahlreiche zelluläre Prozessen bedeutsam ist. Carmina Teresa Fuß schaut sich sowohl in Zellkultur als auch bei den Betroffenen an, wie sich das Ubiquitin-System in der Nebenniere beim Nebennierenkarzinom verändert, und wie man hier therapeutisch eingreifen könnte. In einem weiteren Projekt in der AG Diefenbacher entwickelt sie Modellsysteme, um die Genetik verschiedener Nebennierenerkrankungen abzubilden und verschiedene Mechanismen und therapeutische Strategien zu testen.  

Akademischer Zehnkampf – Klinik, Forschung, Lehre 

Klinik, Forschung und Lehre - Martin Fassnacht nennt es akademischen Zehnkampf. Auch diese Herausforderung nimmt Carmina Teresa Fuß gern an. Sie liebt es zu unterrichten und hofft, dass sie ihre Studierenden genauso für die Endokrinologie begeistern kann wie sie es einst wurde. 

Ein bisschen mulmig sei ihr allerdings bei dem neuen Titel. Sie soll nun Vorbild sein, lehren, eine Forschungsgruppe aufbauen, den Nachwuchs fördern und empfinde sich doch selbst noch als Nachwuchs. Andererseits habe es auch etwas Positives, vom Alter noch so nah an den Studierenden zu sein. Auch wenn sie sich täglich hinterfragt, gibt es bei ihr keine Unsicherheiten. Denn das, was sie tut, tut sie aus voller Überzeugung. 

Ablenkung findet sie beim Lesen, Rennradfahren und Musizieren. „Ich habe die klassischen Mediziner-Hobbies“, meint sie. Dabei sei sie in einem Philologen-Haushalt mit einem klaren sprachlichen Track aufgewachsen. Ihr Vater, Dr. Albert Fuß, war Leiter des Zentrums für Sprachen an der Julius-Maximilians-Universität, ihre Mutter, Dr. Rosaria Sabetta-Fuß, gebürtige Italienerin, hat Germanistik und Anglistik studiert. Carmina Teresa Fuß ist zweisprachig aufgewachsen und lebt diese Neigung heute als Vizepräsidentin der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Dettelbach aus, welche die Städtepartnerschaft zwischen Dettelbach und Rufina bei Florenz fördert. 

Hopp oder top! 

Man könnte meinen, ihr Tag habe mehr als 24 Stunden. Aber die außerberuflichen Aktivitäten seien ihre Inseln, die ihr Kraft geben und sie wieder aufnahmefähig machen. Zudem sei sie extrem neugierig und probiere viel aus. „In der Schule wollte ich unbedingt Cello spielen. Doch es hieß: Kind, das passt jetzt so – nachdem ich schon Ballett, Gesang, Klavier und Saxophon machte. Das Cello ließ mich aber nicht los, sodass ich mir vor drei Jahren ein Cello besorgt habe und seither einmal pro Woche Unterricht nehme. Das macht mir so viel Spaß, dass ich manchmal denke: Hätte ich früher Cello gespielt, hätte ich vielleicht doch Musik studiert“, gibt sie zu Bedenken. Aber die Musik sei auf der anderen Seite sehr subjektiv, und man sei immer dem Urteil anderer ausgesetzt – hopp oder top. In der Medizin kann sie ihre Arbeit wissenschaftlich belegen und am Uniklinikum Würzburg scheint es für die sympathische Juniorprofessorin nur das eine zu geben: top! * WISNA-Programm des BMBF: W1-Professur für Translationale Medizin mit Tenure-Track auf eine W2-Professur

Das Bild zeigt die Assistenzärztin Carmina Teresa Fuß im Gang der Klinikstation.
Dr. Carmina Teresa Fuß (29) erhielt noch während ihrer Facharztausbildung zur Endokrinologin eine Juniorprofessur für Translationale Medizin. © UKW / Kirstin Linkamp

Krankenhausreform muss Versorgung in Netzwerken fördern – Erhebung zeigt: Uniklinika stehen als Partner bereit

Bei den Bund-Länder-Gesprächen am 29. Juni müssen die zentralen Punkte der Krankenhausreform geeint werden. Denn die Zeit drängt. In einem ungesteuerten Strukturwandel könnten auch Krankenhäuser aus der Versorgung ausscheiden, die wir insbesondere für die Versorgung in ländlichen Regionen brauchen. Die drei Elemente der Krankenhausreform sind daher weiterhin wichtig und richtig: Leistungsgruppen, Vorhaltefinanzierung und Versorgungslevel.

Die Einteilung nach Versorgungsleveln durch den Bund bedeuten Transparenz und bieten eine Orientierung für alle Bürger:innen. Zudem zeigen sie den Krankenhäusern Entwicklungsperspektiven auf. Für die Universitätsklinika ist das Level IIIU zu etablieren und mit Aufgaben der (über-) regionalen Koordination und Steuerung von Versorgungskapazitäten sowie der Implementierung von Versorgungsnetzwerken zu verknüpfen. Schon heute sind die Universitätsklinika ein wichtiger Partner in der regionalen Versorgung. Dies zeigt eine Erhebung des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) zu bestehenden Kooperationen und Versorgungsnetzwerken, an denen Universitätsklinika beteiligt sind. Bereits heute ist ein Universitätsklinikum durchschnittlich an zwölf Versorgungsnetzwerken beteiligt. Die Netzwerke bestehen im Mittel aus 16 Krankenhäusern, davon mehrheitlich Schwerpunkt- und Regelversorger. Das Universitätsklinikum übernimmt dabei maßgebliche übergeordnete Aufgaben wie Koordination und Steuerung, telemedizinische Vernetzung sowie Fort- und Weiterbildungen. Die Netzwerke erstrecken sich oftmals auf wichtige Leistungsbereiche wie Neurologie, Onkologie, Intensivmedizin, Kardiologie und Seltene Erkrankungen.  

Dazu sagt Professor Jens Scholz, 1. Vorsitzender des VUD: „Unsere Erhebung hat die Bedeutung regionaler Netzwerke bestätigt und klar gemacht, dass die Universitätsklinika sich schon heute hier in besonderem Maße engagieren. Die Universitätsmedizin hilft so, die Versorgung in der Fläche zu sichern. Die Regierungskommission hat mit ihrer fünften Stellungnahme zu Recht die Leistungserbringung in regionalen Netzwerken als Ziel formuliert, damit alle Patientinnen und Patienten von einer qualitativ hochwertigen Versorgung profitieren. Die Universitätsklinika sind mit ihrem umfangreichen Leistungsangebot und ihrer Expertise prädestiniert für die Koordination der regionalen medizinischen Versorgung. Mit einem Level IIIU muss dies auch offiziell anerkannt werden.“

Jens Bussmann, Generalsekretär des VUD, ergänzt: „Jedes Universitätsklinikum hat darüber hinaus im Durchschnitt 90 Kooperationen mit einzelnen Leistungserbringern. Die Uniklinika leisten dabei einen wichtigen Beitrag für ihren Kooperationspartner, damit dieser seinen Versorgungsauftrag erfüllen kann. Kooperations- und Netzwerkpartner können sich darauf verlassen, dass die Uniklinika dabei ihre Expertise und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse einbringen. Die Versorgung in Netzwerken muss durch die Krankenhausreform gefördert und so zum neuen Standard werden, der trotz der demographischen Herausforderungen eine qualitativ hochwertige und effiziente Versorgung zum Wohle aller Patientinnen und Patienten sicherstellt.“

Darüber hinaus ist mit der Krankenhausreform die konsequente Einführung von Leistungsgruppen nach NRW-Vorbild notwendig, damit die Versorgungsaufträge der Krankenhäuser deutlich geschärft werden. Allerdings müssen die Kriterien für die Leistungsgruppen mit Sorgfalt festgelegt werden. Sie müssen Garant einer qualitativ hochwertigen 24/7-Versorgung sein, auf die sich die Menschen verlassen können. Gleichzeitig dürfen keine Anforderungen gestellt werden, die objektiv nicht erreichbar sind und die zu unverhältnismäßiger Bürokratie führen. Bei der Kopplung der Vorhaltefinanzierung an die Leistungsgruppen muss gewährleistet sein, dass höhere Anforderungen an die Strukturqualität auch zu einer höheren Vorhaltefinanzierung führen und auch Größenunterschiede zwischen den Krankenhäusern adäquat beachtet werden. 

Kontakt:

Sebastian Draeger
Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V.
Tel.: +49 (0) 30 3940517-19
Email: draeger@ uniklinika.de 
www.uniklinika.de   

 

Pressemitteilung Verband der Universitätsklinika Deutschlands vom 28.06.2023

Folge 7 des Podcasts „Krebsforschung im Gespräch“: Seltene Krebserkrankungen im Visier

Seltene Krebserkrankungen stellen nicht nur Patientinnen und Patienten vor besondere Herausforderungen, auch behandelnde Ärztinnen und Ärzte können an ihre Grenzen stoßen. Wie komplex zudem die Forschung ist, beschreibt ab 1. Juli 2023 die neue Folge „Seltene Krebserkrankungen im Visier“ des Podcasts „Krebsforschung im Gespräch“ der CCC Allianz WERA.

Experte Prof. Dr. Martin Fassnacht erläutert in Folge 7 des Podcasts der CCC Allianz WERA die Besonderheiten der Forschung an seltenen Erkrankungen.
Experte Prof. Dr. Martin Fassnacht erläutert in Folge 7 des Podcasts der CCC Allianz WERA die Besonderheiten der Forschung an seltenen Erkrankungen. Bild: Daniel Peter (Uniklinik Würzburg)

So selten sind die „seltenen Krebsarten“ gar nicht, wie die Bezeichnung vermuten lässt. Rund 100.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an einer seltenen Krebserkrankung. Hiervon Betroffene haben oft eine lange Odyssee hinter sich, bis ihre Erkrankung diagnostiziert ist. Und für manche von ihnen stehen bislang keine standardisierten Therapieempfehlungen zur Verfügung. 

Internationale Studien verbessern Diagnostik und Therapien

In der neuen Folge des Podcasts „Krebsforschung im Gespräch“ kommt Prof. Dr. Martin Fassnacht, Leiter der Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Würzburg, zu Wort. Im Gespräch mit Anne Kollikowski vom Comprehensive Cancer Center Mainfranken beschreibt der Experte die Besonderheiten der Forschung an seltenen Krebserkrankungen anhand des Beispiels Nebennierenkarzinom. Hier kommt es insbesondere auf internationale Vernetzung und die sorgfältige Dokumentation von Krankheitsverläufen in gemeinsamen Registern an. Diese internationalen Register bieten die Grundlage für klinische Studien, mit denen entscheidende Ergebnisse für die Verbesserung von Diagnostik und Therapien herausgearbeitet werden.

Die Podcast-Episode verrät auch, wie Studienergebnisse zu Behandlungsempfehlungen werden und damit Einzug in die Regelversorgung finden. Denn neben der schwierigen Diagnosestellung und den fehlenden Standardtherapien gibt es bei seltenen Krebserkrankungen noch ein weiteres Problem: Es existieren nur wenige, manchmal sogar keine Medikamente dagegen. 

Experte für Endokrinologie

Martin Fassnacht ist Leiter der Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Würzburg und befasst sich in seinen Arbeitsschwerpunkten u. a. mit der Erforschung und Behandlung von Tumoren der hormonell aktiven Organe, etwa der Nebenniere oder der Schilddrüse. Unter seiner Leitung wurde das von ihm mitgegründete „Deutsche Nebennieren-Karzinom-Register“ zum europäischen Register „European Network for the Study of Adrenal Tumours“ (ENS@T) ausgebaut. Das Register trug dazu bei, dass Würzburg heute weltweit das größte Zentrum für Patientinnen und Patienten mit dieser seltenen Erkrankung ist. 

Einblicke in den Arbeitsalltag

Im Podcast „Krebsforschung im Gespräch“ sprechen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Comprehensive Cancer Center Allianz WERA über aktuelle Themen der Krebsforschung, geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und erklären einfach und verständlich, wie und an welchen Themen sie forschen. 

Bis Oktober 2023 erscheint jeweils am 1. und 15. eines Monats eine neue Folge auf den gängigen Audio-Streaming-Plattformen wie Spotify und Apple Podcasts.

Eine weitere Folge mit einem Talkgast aus dem Uniklinikum Würzburg wird am 15. August 2023 veröffentlicht: „Kleine Schritte, große Wirkung – Bewegung bei Krebs“ mit Anne Kollikowski, Sportwissenschaftlerin am CCC Mainfranken.

Website CCC Allianz WERA: https://www.ccc-wera.de/podcast/ 

Kontakt: Annette Popp, CCC Mainfranken, E-Mail: popp_a3@ ukw.de, Tel. 0931 201-35864

Experte Prof. Dr. Martin Fassnacht erläutert in Folge 7 des Podcasts der CCC Allianz WERA die Besonderheiten der Forschung an seltenen Erkrankungen.
Experte Prof. Dr. Martin Fassnacht erläutert in Folge 7 des Podcasts der CCC Allianz WERA die Besonderheiten der Forschung an seltenen Erkrankungen. Bild: Daniel Peter (Uniklinik Würzburg)

Uniklinikum Würzburg lädt ein: „Career meets Burger“ Event am 19. Juli

Angebot für interessierte Schülerinnen und Schüler / Persönliche Gespräche über Ausbildungsmöglichkeiten am UKW

Ausbilderinnen und Ausbilder des UKW beim ersten „Career meets Burger“ Event im Juli 2022.
Ausbilderinnen und Ausbilder des UKW beim ersten „Career meets Burger“ Event im Juli 2022. Bild: UKW / Holger Krannich

Würzburg. Am 19. Juli (Mittwoch) lädt die Uniklinik Würzburg (UKW) zum zweiten „Career meets Burger“ Event in die Innenstadt ein. Zwischen 13 und 16 Uhr sind interessierte Schülerinnen und Schüler eingeladen, die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten am UKW bei einem gratis Burger und Getränk im MAM MAM Burger, Blasiusgasse 3a in Würzburg, kennenzulernen und ihre Fragen zu stellen. Eine Anmeldung ist notwendig.

Vor Ort sind Ausbilderinnern und Ausbilder des UKW, die in einem persönlichen Gespräch zu folgenden Ausbildungsberufen und Studiengängen beraten: 

  • Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 
  • Elektroniker/in für Betriebstechnik
  • Fachkraft für Lagerlogistik 
  • Fachinformatiker/in für Systemintegration 
  • Kaufleute im Gesundheitswesen oder für Büromanagement 
  • Medizinische/r Fachangestellte/r 
  • Medizintechnologin/Medizintechnologe für Röntgen oder Laboratoriumsanalytik 
  • Operationstechnische/r oder Anästhesietechnische/r Assistent/in 
  • Pflegefachmann/-fachfrau
  • Zahnmedizinsche/r Fachangestellte/r 
  • Duales Studium BWL-Gesundheitsmanagement (B.A.)
  • Duales Studium BWL-Dienstleistungsmanagement (B.A.)

Weitere Informationen zu den Ausbilderinnen und Ausbilder sowie das Anmeldeformular finden Sie auf der Webseite des UKW: https://www.ukw.de/karriere/burgerdate-mit-unseren-ausbilderinnen-und-ausbildern/". Das Würzburger Universitätsklinikum zählt zu den größten Ausbildungsbetrieben Unterfrankens und bietet mehr als 20 Ausbildungsberufe und Duale Studiengänge an. Informationen zum UKW als Arbeitgeber und den Ausbildungsmöglichen sind auf den Karriere-Seiten der Klinik nachlesbar: https://www.ukw.de/karriere.  

Ansprechpartnerin bei weiteren Fragen zum Burger-Event ist Stefanie Freiberg, Freiberg_S@ ukw.de, Telefon: 0931 201-55504.

Ausbilderinnen und Ausbilder des UKW beim ersten „Career meets Burger“ Event im Juli 2022.
Ausbilderinnen und Ausbilder des UKW beim ersten „Career meets Burger“ Event im Juli 2022. Bild: UKW / Holger Krannich

Studie zu Panikstörung: Teilnehmende gesucht

Am Lehrstuhl für Psychologie 1 der Universität Würzburg startet aktuell eine neue Studie zu Panikstörungen. Gesucht werden Probandinnen und Probanden im Alter von mindestens 18 Jahren, die an einer solchen Störung leiden.

Die Therapie einer Panikstörung verbessern: Das ist das Ziel einer neuen Studie an der Uni Würzburg.
Die Therapie einer Panikstörung verbessern: Das ist das Ziel einer neuen Studie an der Uni Würzburg. (Bild: Tashatuvango / Colourbox.de)

„Der Zusammenhang zwischen Angst und Interozeption – die Rolle Emotionaler Intelligenz“: So lautet der Titel einer neuen Studie, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Lehrstuhl für Psychologie 1 der Universität Würzburg initiiert haben. Hauptziel ist es, Panikstörungen besser zu verstehen und deren Behandlung zu verbessern.

Im Rahmen der Studie sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragebögen ausfüllen. Zusätzlich wird ihre Herzaktivität aufgezeichnet, indem eine Pulsuhr mit Brustgurt am Oberkörper angelegt wird.

Die Studie dauert etwa 50 Minuten und wird mit einer Aufwandsentschädigung von 20 Euro vergütet.

Ort und Anmeldung

Die Studie findet am Lehrstuhl für Psychologie I in der Marcusstraße 9-11 in Würzburg statt. Termine können ab sofort vereinbart werden. Kontakt: mariami.janjgava@ stud-mail.uni-wuerzburg.de 

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 27.06.2023

Die Therapie einer Panikstörung verbessern: Das ist das Ziel einer neuen Studie an der Uni Würzburg.
Die Therapie einer Panikstörung verbessern: Das ist das Ziel einer neuen Studie an der Uni Würzburg. (Bild: Tashatuvango / Colourbox.de)

Universitätsmedizin Würzburg: Stefanie Kampmeier ist neue Professorin für Krankenhaushygiene
Prof. Dr. Stefanie Kampmeier.
Prof. Dr. Stefanie Kampmeier. Foto: UKW / privat

Würzburg. Prof. Dr. Stefanie Kampmeier wird zum 1. Juli neue Professorin für Krankenhausgiene an der Würzburger Universitätsmedizin. Die 36-Jährige wechselt vom Universitätsklinikum Münster an die unterfränkische Uniklinik. Mit der Professur am Institut für Hygiene und Mikrobiologie an der Medizinischen Fakultät ist auch die Leitung der Zentralen Einrichtung „Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship“ am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) verbunden.

„Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben in Würzburg. Das Forschungsumfeld in Würzburg ist sehr stark aufgestellt und extrem dynamisch. Davon profitiert natürlich auch die tägliche Arbeit der Krankenhaushygiene in den Klinikbereichen“, so die Mutter eines Sohnes. Prof. Kampmeier tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Ulrich Vogel an, der im Oktober des vergangenen Jahres nach schwerer Krankheit verstorben ist. Der Bereich Krankenhaushygiene am UKW wurde seither von PD Dr. Manuel Krone kommissarisch geleitet.

Schwerpunkt: Prävention und Diagnostik multiresistenter Bakterien und hochinfektiöser Krankheitserreger

Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Prävention, die Diagnostik und die Eindämmung multiresistenter Bakterien und hochinfektiöser Krankheitserreger. Dazu zählen etwa Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE). „Gerade bei solchen Erregern ist die wachsende Resistenz gegen verschiedene Antibiotika eine große Herausforderung im Gesundheitswesen. Daher sind hygienische Präventionsmaßnahmen besonders wichtig, um mögliche Infektionsketten zu verhindern“, so Prof. Kampmeier. Für ihre Arbeit auf diesem Gebiet wurde sie 2021 von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie mit dem bioMérieux-Diagnostikpreis ausgezeichnet.

Nachwuchs fördern und ausbilden

Die gebürtige Kölnerin hat an der Universität Münster Medizin studiert, in Münster wurde sie 2019 habilitiert. Zusätzlich absolvierte sie den Studiengang „Public Health“ an der Düsseldorfer Universität. Prof. Kampmeier verfügt zudem über zwei Facharztbezeichnungen: Sie ist sowohl Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und ebenso für Hygiene und Umweltmedizin. Auch daher möchte sie an der Universitätsmedizin Würzburg die entsprechende Facharztweiterbildung für Hygiene ausbauen: „Bereits vor der Corona-Pandemie war der Bedarf an Fachärzten hoch. Die Pandemie hat diesen Bedarf nochmals der bereiten Gesellschaft deutlich gemacht.“ Ziel sollte dabei sein, grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse aus der Forschung schnell in klinische Präventionsmaßnahmen zu überführen.

Prof. Dr. Jens Maschmann, Ärztlicher Direktor am UKW, betont: „Mit Prof. Kampmeier und dem Team der Krankenhaushygiene wollen wir unseren hohen Standard in der Infektionsprävention weiter ausbauen. Davon profitieren unsere Patientinnen und Patienten ganz unmittelbar. Nur wenn die Übertragungswege und -mechanismen von Krankheitserregern erforscht werden, können effektive Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Mein Dank gilt zudem auch besonders Dr. Manuel Krone für die kommissarische Leitung in den letzten Jahren.“

Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Matthias Frosch, sagt: „Der Kampf gegen vielfältige Krankheitserreger vor dem Hintergrund wachsender Antibiotikaresistenzen ist ein wichtiger Schwerpunkt für die Universitätsmedizin Würzburg. Das belegt auch der Würzburger Sonderforschungsbereich „Decisions in Infectious Diseases“, kurz DECIDE. Dieses sehr starke Forschungsumfeld bietet zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten für Prof. Kampmeier. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihr.“

Prof. Dr. Stefanie Kampmeier.
Prof. Dr. Stefanie Kampmeier. Foto: UKW / privat