Pädiatrische Rheumatologie / Spezielle Immunologie

Im Forschungsschwerpunkt Pädiatrische Rheumatologie / Spezielle Immunologie beschäftigen wir uns mit Infektionsimmunologie und Inflammationsforschung.

Schwerpunkt Infektionsimmunologie

Unser Körper steht in ständiger Interaktion mit mikrobiellen Erregern, die als Pathogene auf den Körper eindringen oder als Mikrobiom mit dem Immunsystem interagieren. Gerade Personen mit geschwächtem Immunsystem oder unter pharmakologisch relevanter Immunsuppression leiden unter einer erhöhten Morbidität und Mortalität durch Infektionserkrankungen und einer immunologischen Dysbalance, die zu Infektanfälligkeit und gestörter Erreger-Wirt-Interaktion führt. 

In der Primärprävention stehen Ansätze mit Impfungen im Vordergrund und schützen vor den Folgen von impfpräventablen Erkrankungen. Insbesondere immunsupprimierte Personen als besonders vulnerable Gruppe können durch Impfungen geschützt werden. Allerdings zeigen gerade diese Personen eine verminderte oder verzögerte Immunantwort auf Impfstoffe. Die Immunantwort des adaptiven beziehungsweise erworbenen Immunsystems auf Impfungen basiert auf zwei Säulen: der spezifischen humoralen Antikörper-Antwort und der spezifischen zellulären Antwort durch Gedächtnis- und Effektor-T-Zellen und -B-Zellen. 

Ziel des Forschungsbereiches ist es, die immunologischen Mechanismen auf Impfstoff-Antigene insbesondere bei immunsupprimierten Personengruppen wie Transplantierten, Hämodialysepatientinnen und -patienten sowie Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen im Detail zu untersuchen. Auf diese Weise wollen wir die Mechanismen der spezifischen Immunantwort besser verstehen und Konzepte entwickeln, um diese besonderen Risikogruppen vor schweren Verläufen durch impfpräventable Erkrankungen zu schützen.

Schwerpunkt Inflammationsforschung

T-Zell-mediierte Autoimmunerkrankungen sind durch eine Dysbalance von immunologischen Toleranzmechanismen zentral im Thymus oder in der Peripherie gekennzeichnet. Durch die mangelnde Kontrolle von autoimmunen Mechanismen, zum Beispiel durch regulatorische T-Zellen (Treg), kommt es zu einer Verstärkung von proinflammatorischen Effektor-T-Zell-Mechanismen, wie zum Beispiel zur Induktion von Interleukin-17-produzierenden T-Helfer-Zellen (Th17). 

Die Folge sind inflammatorische Organfunktionsstörungen. Immunmodulatorische Therapien mit monoklonalen Antikörpern und Rezeptormolekülen, vor allem gegen Zytokine und kostimulatorische Prozesse, und modernen Konzepten mit small molecules, wie Januskinase-Inhibitoren, können entzündliche Vorgänge im Rahmen von Autoimmunerkrankungen, wie Rheumatoider Arthritis, Juveniler Idiopathischer Arthritis und Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen, positiv beeinflusst werden. 

Ziel des Forschungsbereiches ist es, die Immunpathogenese von T-Zell-mediierten Autoimmunerkrankungen zu untersuchen, um die zugrundeliegenden Mechanismen, wie eine T-Zell-Dysbalance und Durchbruch der Toleranzmechanismen, besser zu verstehen und neue Therapieziele zu identifizieren. Sowohl die molekularen Mechanismen, auch auf epigenetischer Ebene, als auch die Signaltransduktionswege innerhalb der inflammatorischen Zelle und während der Antigen-Präsentation werden mittels moderner Sequenzierungstechniken auf Einzel-Zell-Ebene untersucht. Ziel ist es durch das bessere Verständnis der Immunvorgänge, inflammatorische Prozesse durch neue translationale Therapieansätze positiv beeinflussen zu können.

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Prof. Dr. med.
Martina Prelog, M.Sc.

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Priv.-Doz. Dr. rer. nat.
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