Mit dem Fortschreiten der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen kam in diesem Frühjahr die Verpflichtung auf, in öffentlichen Bereichen Mund-Nasen-Schutzmasken zu tragen. Bedingt durch den weltweit riesigen Bedarf an medizinischen, aber auch einfachen Stoffmasken war es anfangs fast unmöglich, als Normalbürger überhaupt eine Maske zu bekommen. Immer mehr Nähbegeisterte griffen daher in die eigene Stofftruhe und begannen mit der Hilfe zur Selbsthilfe.
100 Masken für die BDZ – Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft
So auch Dagmar Steinschauer mit ihren beiden erwachsenen Töchtern Laura und Denise aus Sondheim im Grabfeld. Mutter Dagmar nähte zunächst Stoffmasken nur für die eigene Familie. Nach und nach kamen erste Anfragen aus der Ortschaft dazu. Ihre Tochter Denise ist Vorstandsmitglied im Ortsverband Mainfranken des BDZ – Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft. Sie erkannte, dass ihre Arbeitskolleginnen und -kollegen möglicherweise auch noch nicht ausreichend mit Masken versorgt sein könnten. Spontan bot sie hier ihre Hilfe an. Es kam die Idee auf, unter den Gewerkschaftsmitgliedern und unter den interessierten Mitarbeiter/innen ihrer Dienststelle beim Hauptzollamt Schweinfurt eine Anfrage zu starten, wer noch entsprechende Masken benötige. In der Folge gingen zahlreiche Bestellungen bei Familie Steinschauer ein, so dass am Ende allein für den Kollegenkreis von Denise Steinschauer rund 100 Masken zu nähen waren.
Dagmar Steinschauer saß Abend für Abend und in jeder freien Minute an ihrer Nähmaschine, um die Flut der Aufträge möglichst schnell abzuarbeiten. Nach gut einer Woche war ein Großteil der Masken fertig und konnte – meist durch kontaktlose Übergabe – an die „Kunden“ geliefert werden.
Bereits im Vorfeld der Nähaktion hatte sich die Vorstandschaft des BDZ Ortverbands Mainfranken mit Familie Steinschauer darauf verständigt, die Maßnahme auch für eine Benefizaktion zu nutzen. So wurde pro Maske eine freiwillige Spende von fünf Euro veranschlagt, wovon ein Euro auf die Materialkosten entfiel. Die verbleibenden vier Euro sollten einem guten Zweck dienen.
Familiärer Kontakt zur Kinderklinik
Da Laura Steinschauer als Kinderkrankenschwester auf der pädiatrischen Infektionsstation Seestern der Würzburger Universitäts-Kinderklinik tätig ist, schlug Familie Steinschauer vor, die Spendenaktion zugunsten dieser Station durchzuführen. Der BDZ Ortsverband Mainfranken und die Vorstandschaft beteiligten sich an der Spendenaktion mit 100 Euro. Ferner unterstützten viele Kolleginnen und Kollegen die Aktion mit Spenden, die weit über den vorgeschlagenen „Preis“ hinausgingen. Zusammen mit Einzelspenden von Zöllnern und Bekannten der Familie Steinschauer konnte nach rund zwei Wochen eine Spendensumme von 1.000 Euro verbucht werden.
1.000 Euro für Spielsachen und mehr
Johannes Koch, der Vorsitzende des BDZ Ortsverbands Mainfranken, und Denise Steinschauer überreichten den Spendenscheck an Prof. Dr. Johannes G. Liese und Privatdozent Dr. Henner Morbach. Die beiden Oberärzte der Kinderklinik bedankten sich herzlich für die wunderbare Idee und die großzügige Spende. Das Geld soll unter anderem für die Beschaffung von Spielsachen für die kleinen Patienten der Station Seestern und für die Neueinrichtung des Spielplatzes vor der Station verwendet werden.