Die Gruppe arbeitete bei dem Projekt zentrumsübergreifend an mehreren neonatologischen Zentren in Deutschland. Die Forscherinnen und Forscher entdeckten einen Zusammenhang zwischen einer Behandlung mit dem Antibiotikum Vancomycin und einem auffälligen Hörscreening bei Frühgeborenen. Dies könnte ein Anzeichen für langfristige Hörschädigungen sein.
Als Grundlage dienten Daten des Deutschen Frühgeborenennetzwerks (GNN), in dem etwa 17.000 Frühgeborene erfasst sind. Zusätzlich wurden rund 1000 mit Vancomycin behandelte Frühgeborene näher untersucht. Dabei erwies sich die Behandlung mit dem Antibiotikum als unabhängiger Risikofaktor für ein auffälliges Hörscreening, was aber noch keinen definitiven Beweis für eine Hörstörung bedeutet. Die Arbeit der Gruppe bildet eine wichtige Basis für weitere Forschungen und soll für den sorgsamen Umgang mit Antibiotika sensibilisieren.
Über den DIVI-Forschungspreis
Der DIVI-Forschungspreis, auch bekannt als Posterwettbewerb, wird jährlich im Rahmen des DIVI-Kongresses verliehen. Als wissenschaftliche Fachgesellschaft möchte die DIVI damit der methodischen Diskussion einen höheren Stellenwert einräumen. Die jeweils vier besten Abstracts aus den Bereichen klinische und experimentelle Medizin werden von einer Expertenjury vor dem Kongress bewertet und ausgewählt. Die jeweiligen beiden Sieger erhalten 4.000 Euro, die Zweiten 2.000 Euro und die Plätze 3 und 4 je 1.000 Euro.