An der Studie Covid Kids Bavaria arbeiteten ab dem Sommer 2020 alle sechs Universitätsklinika des Freistaats mit. Ziel des vom Bayerischen Wissenschaftsministerium geförderten Forschungsvorhabens war es, die Bedeutung von Grundschulen, Kindergärten und Kindertagesstätten für die Infektionsausbreitung von neuen Coronaviren zu untersuchen. Seit Ende Januar 2022 liegen die zentralen Ergebnisse vor.
Kein erhöhtes Infektionsrisiko in Kitas & Co.
„Die Daten von insgesamt über 2500 Kindern sowie 1200 Lehrkräften, Betreuerinnen und Betreuern weisen klar darauf hin, dass Kinder während der zweiten und dritten Corona-Welle keine Treiber der Pandemie waren. Auch bestand kein erhöhtes Infektionsrisiko durch den regulären Besuch der Kinderbetreuungseinrichtungen“, fasst Prof. Dr. Johannes Liese wichtige Botschaften zusammen. Der Leiter des Bereichs Pädiatrische Infektiologie und Immunologie an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik fährt fort: „Frühkindliche Bildung in Kinderkrippen und Kitas sowie Präsenzunterricht in Grundschulen sind auch nach zwei Jahren Pandemie weiterhin hoch relevant. Die Ergebnisse von Covid Kids Bavaria sind wesentlich mit in die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung eingeflossen, dass Kinderbetreuungseinrichtungen während der Pandemie soweit irgend möglich offen bleiben müssen.“
Der Würzburger Beitrag zur Studie
Als Beitrag des Uniklinikums Würzburg zur Studie führte das von Prof. Liese geleitete Team der Kinderklinik im Oktober und Dezember 2020 sowie im März 2021 bei insgesamt 430 Kindern sowie 188 Betreuungspersonen Rachenabstriche durch. Dabei wurden nur ein Kind und ein Erwachsener corona-positiv getestet.
Außerdem wurden Fragebögen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Kinder versandt. Die kleinen und großen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer kamen von acht Grundschulen und 16 frühkindlichen Bildungseinrichtungen. Diese verteilten sich auf acht Wahlkreise: Kreis Ansbach, Aschaffenburg Stadt, Coburg Stadt, Kreis Haßberge, Kreis Lichtenfels, Kreis Miltenberg, Kreis Schweinfurt und Würzburg Stadt.
Die durch die Fragenbögen gewonnenen, umfangreichen Daten zu den psychologischen und sozialen Auswirkungen des pandemischen Geschehens sind noch in der statistischen Auswertung.