Viele Kinder mit Intelligenzminderung und/oder Autismus-Spektrum-Störung können in bestimmten Momenten aggressiv reagieren. Sie beschädigen zum Beispiel Dinge, verweigern sich bei Aufforderungen und verletzen sich selbst oder andere. Sowohl Eltern als auch Therapeutinnen und Therapeuten sowie Beschäftigte in Einrichtungen fühlen sich hiervon oft überfordert. Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPPP) des Uniklinikums Würzburg hat daher die Smartphone-App „ProVIA-Kids“ entwickelt. „Unser Programm will dabei unterstützen, die Ursachen des Problemverhaltens besser zu verstehen. Außerdem gibt die App den Nutzerinnen und Nutzern konkrete verhaltenstherapeutisch und pädagogisch basierte Handlungsempfehlungen, wie sie mit dem problematischen Verhalten umgehen und es in Zukunft verhindern können“, erläutert Dr. Julia Geißler von der KJPPP. Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
App installieren, ausprobieren und Rückmeldung geben
Um zu überprüfen, ob das digitale Angebot betroffenen Familien tatsächlich hilft, führt die Klinik jetzt eine Studie durch. Hierzu werden Sorgeberechtigte von Kindern zwischen drei und elf Jahren gesucht, die das geschilderte Problemverhalten zeigen und bei denen die Diagnose Autismus gestellt wurde oder die eine Intelligenzminderung oder eine geistige Behinderung haben. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer installieren die App auf ihrem Smartphone, testen sie bequem von zu Hause aus und geben uns Feedback“, beschreibt Dr. Geißler die Anforderungen.
Interessierte kontaktieren das ProVIA-Kids-Studienteam unter Tel: 0931/201-78710 oder E-Mail: kj_provia@ ukw.de.