Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer

Schnarchen ist keine Seltenheit. Fast 60 Prozent der Männer, 40 Prozent der Frauen und 20 bis 30 Prozent der Kinder schnarchen. Besonders problematisch ist, dass zehn Prozent der erwachsenen und 20 Prozent der kindlichen Schnarcher nächtliche Atemaussetzer haben, sogenannte Apnoen, die zu nächtlichen Sauerstoffunterversorgungen führen. Hier kann in vielen Fällen die zahnärztliche Schlafmedizin Abhilfe schaffen.

Wenn Sie oder Ihr Kind Probleme mit Schnarchen oder nächtlichen Atemaussetzern haben, vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin zu einem persönlichen Beratungsgespräch in unserer interdisziplinären Sprechstunde für zahnärztliche Schlafmedizin. Gemeinsam finden wir eine Lösung für Ihr Problem.

Was passiert beim Schnarchen?

Schnarchen entsteht dadurch, dass die Muskulatur der Zunge, des Zäpfchens, des Mundbodens und des Rachens im Schlaf erschlafft. Die Atemwege werden eingeengt, und die Weichgewebe im Rachenraum beginnen zu flattern. Dies erzeugt die typischen Schnarchgeräusche.

Schnarchen allein ist nicht gesundheitsschädlich. Schnarcherinnen oder Schnarcher klagen jedoch häufig über einen nicht erholsamen Schlaf – genau wie ihre Partnerinnen oder Partner. Abgeschlagenheit, Nervosität und Müdigkeit auch bei ausreichendem Schlaf sind mögliche Folgen.

Was ist Schlafapnoe?

Einige Schnarcherinnen oder Schnarcher haben nächtliche Atemaussetzer, sogenannte Apnoen. Die Phasen des Atemstillstandes können zwischen zehn Sekunden und zwei Minuten dauern und zu einer mangelnden Sauerstoffversorgung führen. Das Gehirn reagiert darauf mit unterbewussten Weckreaktionen. Treten diese in der Nacht häufig auf, werden die für einen erholsamen Schlaf notwendigen Tiefschlafphasen verkürzt. Dies kann bei Erwachsenen zu gravierenden Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck und erhöhtem Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko führen. Erhöhter Harndrang bei Nacht, verminderte geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, depressive Verstimmung, Diabetes mellitus Typ 2 und Potenzprobleme können ebenfalls in Zusammenhang mit einer Schlafapnoe stehen.

Schlafapnoe bei Kindern

Bei Kindern können solche Schlafstörungen Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche, Entwicklungsstörungen und Hyperaktivität hervorrufen. Neben vergrößerten Mandeln und Polypen sind mangelnde Bewegung, häusliche oder schulische Probleme und neurologische Erkrankungen mögliche Ursachen. Besonders wichtige, aber leider häufig wenig beachtete Faktoren sind die Größe des Unterkiefers und die Breite des Oberkiefers. Ist der Unterkiefer zu weit hinten oder der Oberkiefer zu schmal, kann dies ebenfalls zu Schnarchen oder Atemaussetzern führen. In diesen Fällen ist eine zeitnahe kieferorthopädische Korrektur dringend erforderlich.

An wen kann ich mich wenden?

Kindern und Erwachsenen mit Verdacht auf Atemaussetzer während des Schlafens wird ausdrücklich geraten, sich bei Kinderärztin oder Kinderarzt, Hausärztin oder Hausarzt, HNO-Ärztin oder HNO-Arzt beziehungsweise bei einer spezialisierten Schlafmedizinerin oder einem Schlafmediziner vorzustellen.

Kieferorthopädische Therapie von Schnarchen und Atemaussetzern

Treten neben dem reinen Schnarchen auch Atemaussetzer auf, arbeiten wir eng mit den Haus- und Kinderärztinnen und -ärzten, ebenso wie mit HNO-Ärztinnen und Ärzten sowie Schlafmedizinerinnen und Schlafmedizinern zusammen. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es, die Gründe für das Schnarchen und die Schlafstörung verlässlich zu ermitteln. Es gilt dann abzuklären, ob sogenannte Schnarcherschienen allein geeignet sind, die Apnoen ausreichend zu reduzieren. Die speziellen Unterkiefer-Vorverlagerungsschienen, auch Protrusionsschienen genannt, bestehen aus Kunststoff und halten den Unterkiefer bei Nacht in einer vorderen Position. Dadurch werden die oberen Luftwege geöffnet und Schnarchgeräusche verhindert.

Die Schienen werden wie Zahnspangen individuell angefertigt, sind einfach zu handhaben und angenehm zu tragen. Bei leichten oder mittelschweren Formen ist diese Therapie häufig sehr erfolgreich. In schwerwiegenden Fällen können eine nächtliche Überdruckbeatmung, kurz CPAP, oder operative Maßnahmen notwendig sein.

Ist bei Kindern mit Schmalkiefer oder nächtlichen Atemaussetzern der Unterkiefer zu weit hinten oder der Oberkiefer zu schmal, sollte dringend eine zeitnahe kieferorthopädische Korrektur erfolgen. Zur Vorverlagerung des Unterkiefers können funktionskieferorthopädische Apparaturen eingesetzt werden. Eine Oberkiefererweiterung gelingt mit aktiven Platten oder einer speziellen Gaumennaht-Erweiterungsapparatur.

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Prof. Dr. med. dent.
Angelika Stellzig-Eisenhauer

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Alexander Dörr

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