Forschung
Forschungsschwerpunkte
Die Schwerpunkte unserer Forschung sind:
3D-Diagnostik und Therapie von Kindern mit kraniofazialen Fehlbildungen
In Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie und der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Kopf- und Hals-Chirurgie haben wir im Rahmen eines klinischen Forschungsprojekts eine valide, non-invasive Methode entwickelt, um die Form und die Entwicklung von Kinderschädeln dreidimensional zu erfassen und auszuwerten. Das interdisziplinäre Projekt wurde durch das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung des Universitätsklinikums gefördert. Die Resultate sollen zur Klärung offener Fragen hinsichtlich der Therapie von Kindern mit Schädelfehlbildungen beitragen.
Erstmals wurde eine longitudinale Datenbank metrischer, dreidimensionaler Normwerte des Gehirn- und Gesichtsschädels bei gesunden Kindern sowie Kindern mit Schädeldeformitäten aufgebaut. Die Forschungsergebnisse wurden in hochrangigen, international angesehenen Fachzeitschriften publiziert.
Ansprechperson: Dr. med. dent. Felix Kunz
in Kooperation mit Dr. med. Dr. med. dent. Hartmut Böhm, PD Dr. med. Dr. med. dent. Christian Linz (Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Kopf- und Hals-Chirurgie) und PD Dr. med. Tilmann Schweitzer (Pädiatrische Neurochirurgie)
3D-Diagnostik und Therapie von Kindern mit lagerungsbedingten Kopfverformungen
In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Pädiatrischen Neurochirurgie sowie der Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie werden seit mehreren Jahren Säuglinge mit lagerungsbedingten Kopfverformungen mittels Kopforthesen behandelt. Im Rahmen dieses interdisziplinären Therapieschwerpunkts wurden zahlreiche wissenschaftliche Studien durchgeführt, die den idealen Therapiezeitpunkt, die notwendige Therapiedauer und den Behandlungserfolg mittels non-invasiver 3D-Stereophotogrammetrie untersuchten. Die Studienergebnisse wurden in zahlreichen internationalen Publikationen veröffentlicht und mit dem Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie ausgezeichnet.
Ansprechperson: Dr. med. dent. Felix Kunz
in Kooperation mit Dr. med. Dr. med. dent. Hartmut Böhm, PD Dr. med. Dr. med. dent. Christian Linz (Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie) und PD Dr. med. Tilmann Schweitzer (Pädiatrische Neurochirurgie)
Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität
Zur Überprüfung von Therapieerfolgen werden in der Humanmedizin neben den objektiv messbaren Parametern immer häufiger subjektive und psychologische Parameter herangezogen. In der Zahnmedizin hat sich in diesem Zusammenhang der Begriff der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität etabliert.
In Kooperation mit dem Lehrstuhl Psychologie I der Universität Würzburg wurde ein groß angelegtes interdisziplinäres Forschungsprojekt initiiert. Ziel ist, die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität in Abhängigkeit von Zahn- und Kieferfehlstellungen sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen zu untersuchen. In einem prospektiven longitudinalen Studiendesign soll auch der Einfluss der kieferorthopädischen Korrektur der Zahn- und Kieferfehlstellungen auf die Lebensqualität untersucht werden. Zur Erhebung der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität und weiterer relevanter psychologischer Faktoren werden validierte Fragebögen verwendet. Die Datenakquise verläuft multizentrisch in Kooperation mit weiteren Universitätsklinika und kieferorthopädischen Fachzahnarztpraxen. Erste Forschungsergebnisse wurden bereits veröffentlicht.
Ansprechpersonen: Dr. med. dent. Felix Kunz, Prof. Dr. med. dent. Angelika Stellzig-Eisenhauer
in Kooperation mit Prof. Dr. rer. nat. Petra Platte, Prof. Dr. phil. Paul Pauli (Psychologie I, Universität Würzburg)
Primäre Zahndurchbruchsstörungen
Eine seltene, aber folgenreiche Erkrankung ist die primäre Zahndurchbruchstörung. Aufgrund einer genetischen Ursache brechen bestimmte Zähne nicht oder nicht vollständig in die Mundhöhle durch, Zähne bekommen keinen Kontakt zueinander und die Funktion des Kauapparats ist stark eingeschränkt. Diese nicht-syndromale Erkrankung ist erblich bedingt. In Zusammenarbeit mit der Humangenetik der Universität Regensburg gelang es, den Gendefekt zu lokalisieren. Dies wurde international hochrangig publiziert und mit dem Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie und dem Preis für die beste europäische Veröffentlichung durch die European Federation of Orthodontics ausgezeichnet.
Unsere Poliklinik für Kieferorthopädie untersucht die molekularen Veränderungen in den betroffenen Zellen, welche zur Zahndurchbruchstörung beitragen. Ziel ist eine genaue Erfassung der veränderten Zellfunktionen und die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien.
Ansprechperson: Prof. Dr.med. dent. Martin Eigenthaler
Wachstumsmarker
Kieferorthopädische Behandlungen lassen sich in bestimmten Wachstumsabschnitten besser durchführen oder müssen auch an diese angepasst werden. Bislang wird vor allem die Auswertung von Röntgenbildern verwendet, um das jeweilige Wachstumsstadium von Kindern und Jugendlichen zu bestimmen. Wir wollen eine diagnostische Methode mittels Messung von Hormonen und Wachstumsfaktoren entwickeln, die ohne eine strahlenbelastende Röntgenuntersuchung auskommt.
Ansprechperson: Prof. Dr.med. dent. Martin Eigenthaler
Probiotika und pflanzliche Regulatoren der Mundflora
Im Rahmen von kieferorthopädischen Behandlungen kann es durch die eingesetzten Zahnspangen zu einer Veränderung der Mundflora kommen, welche die Behandlung erschweren oder verzögern kann. Unsere Poliklinik untersucht, inwieweit probiotische oder pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel diese Veränderung der Mundflora verhindern können.
Ansprechperson: Prof. Dr.med. dent. Martin Eigenthaler
Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES)
Die Forschung am ZVES widmet sich der Sprachentwicklung, insbesondere ihren frühesten Phasen im Säuglings- und Kleinkindalter. Die Erkenntnisse sollen bei der Behandlung von Risikokindern für einen verzögerten oder abweichenden Verlauf in der Sprech- und Sprachentwicklung, insbesondere Kindern mit orofazialen Spaltbildungen und angeborenen Hörstörungen, genutzt werden. Dazu werden spontane Lautäußerungen der Säuglinge und Kleinkinder digital aufgezeichnet und anschließend im Babysprachlabor mit spezieller Software ausgewertet. Aufgrund der Ergebnisse können, ergänzend zur medizinischen Behandlung, Sprech- und Sprachentwicklungsprofile erstellt werden, die auf neuesten Erkenntnissen der Forschung basieren.
Unsere Forschungsprojekte sind national und international angelegt. So arbeiten wir einerseits eng mit der Kinderklinik, der Hals-Nasen-Ohrenklinik und der Pädiatrischen Neurochirurgie des Universitätsklinikums Würzburg zusammen, kooperieren jedoch wissenschaftlich auch mit Einrichtungen in den USA, Kanada, Neuseeland und China.
Hier kommen sie zu den Internetseiten des ZVES.
Ansprechperson: Prof. Dr. rer. nat. Kathleen Wermke
Klinikleitung
Weitere Ansprechpersonen
Prof. Dr. rer. nat.
Kathleen Wermke
Leiterin des Zentrums für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen
+49 931 201-73430
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Privatambulanz
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Terminvereinbarung
Telefon: +49 931 201-73330
Telefax: +49 931 201-73300
E-Mail: kfo-privat@ ukw.de
Sekretariat Prof. Dr. A. Stellzig-Eisenhauer
Bettina Kemmer
Telefon: +49 931 201-73320
Telefax: +49 931 201-73300
E-Mail: kemmer_b@ ukw.de
Anschrift
Poliklinik für Kieferorthopädie des Universitätsklinikums Würzburg | Pleicherwall 2 | 97070 Würzburg | Deutschland