Cochlea-Implantate
Seit 1991 versorgen wir Patientinnen und Patienten mit Cochlea-Implantaten und sind somit eine der Kliniken in Deutschland und weltweit, an der eine sehr lange Erfahrung mit diesen Hörsystemen vorhanden ist. Diese langjährige Expertise setzen wir ein, um jede Patientin und jeden Patienten individuell zu beraten und zu betreuen. Uns ist es sehr wichtig zusammen mit dem Betroffenen den richtigen Zeitpunkt für die Implantation und das richtige Implantat zu finden. Hierzu arbeiten wir mit allen führenden Herstellern zusammen. Von besonderer Bedeutung ist aber auch die ausführliche Beratung über die Rehabilitation, damit das "neue" Hören auch erfolgreich erlernt werden kann.
Versorgung von Kindern
Besonders am Herzen liegt uns die Versorgung von Kindern, die hochgradig schwerhörig oder taub geboren wurden und im Rahmen des Neugeborenen-Hörscreenings aufgefallen sind. Unser Ziel ist es, nach der Diagnosestellung die Implantation so frühzeitig wie möglich durchzuführen. Hier gilt, je früher ein Kind Hörerfahrung sammelt, desto vollständiger und normaler wird auch seine Sprachentwicklung verlaufen. Für diese Kinder haben wir ein neues, wegweisendes Konzept der radiologischen Diagnostik entwickelt, das es ermöglicht in den meisten Fällen auf die Anwendung von Röntgenstrahlung zu verzichten.
Hören mit zwei Ohren
Ein besonders wichtiger Aspekt im Würzburger Hörkonzept ist das Hören mit zwei Ohren. 1996 wurde an unserer Klinik weltweit der erste Patient bilateral rehabilitiert. In den folgenden Jahren wurden zunächst vor allem Kinder mit zwei Cochlea-Implantaten versorgt. Doch es zeigte sich, dass auch Erwachsene von der beidseitigen Versorgung profitieren. Heute können wir durch unsere langjährige Erfahrung nahezu jedem Betroffenen ein beidseitiges Hören ermöglichen – nicht nur mit zwei Cochlea-Implantaten, sondern auch in der Kombination mit Hörgeräten oder anderen implantierbaren Hörsystemen.
Wie funktioniert ein Cochlea Implantat?
Ein Cochlea-Implantat (CI) besteht aus zwei Teilen. Der innere Teil wird in den Schädelknochen eingesetzt und enthält eine Empfangsspule, einen Stimulator und Stimulationselektroden, die in die Hörschnecke im Innenohr – lateinisch Cochlea – eingeführt werden.
Der äußere Teil besteht aus einem digitalen Sprachprozessor, der hinter dem Ohr getragen wird, und der Sendespule, welche über dem Implantat sitzt. Die Sendespule wird magnetisch vom Implantat gehalten, das unter der Haut platziert ist. Hier befinden sich Mikrofone sowie die Energieversorgung, die wahlweise über Batterien oder wieder aufladbare Akkus möglich ist.
Ton- und Sprachsignale werden vom Mikrofon aufgenommen, vom digitalen Prozessor verarbeitet und über die Sendespule per Funk durch die intakte Haut hindurch an die Empfangsspule des Implantats gesendet. Diese nimmt die Signale auf und regt über die Elektroden den Hörnerv an, sodass ein Höreindruck entsteht.
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Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen des Universitätsklinikums | Kopfkliniken | Comprehensive Hearing Center (CHC) | Josef-Schneider-Str. 11 | Haus B2 | 5. Etage | D-97080 Würzburg | Germany