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Würzburger Universitäts-HNO-Klinik: Neues Mediennetzwerk ermöglicht OP-Live-Übertragungen auf Spitzenniveau

In 3D und mit 4K: Nach umfangreichen Entwicklungs- und Installationsarbeiten verfügt die HNO-Klinik des Uniklinikums Würzburg jetzt über ein neues Mediennetzwerk, mit dem Operationen zu Schulungszwecken nach höchsten Standards übertragen werden können – innerhalb der Klinik und weltweit. Seine erfolgreiche Feuertaufe erlebte das System beim diesjährigen Mikrochirurgischen Mittelohr-Kurs.

 

Im Hörsaal: Mit Hilfe einer Polarisationsbrille können kleinste anatomische Strukturen leinwandfüllend dreidimensional und in brillanter Qualität erlebt werden.
Im Hörsaal: Mit Hilfe einer Polarisationsbrille können kleinste anatomische Strukturen leinwandfüllend dreidimensional und in brillanter Qualität erlebt werden. Bild: UKW / Johannes Völker
Im Broadcast-Studie des neuen Mediennetzwerks (von links): Dr. Johannes Völker, Sebastian Heimbeck, Geschäftsführer der Soulution GmbH, und Michael Grünewald, Informationselektroniker der HNO-Klinik.
Im Broadcast-Studie des neuen Mediennetzwerks (von links): Dr. Johannes Völker, Sebastian Heimbeck, Geschäftsführer der Soulution GmbH, und Michael Grünewald, Informationselektroniker der HNO-Klinik. Bild: UKW / Stephanie Wolz
Beim diesjährigen Mikrochirurgischen Mittelohr-Kurs konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Hörsaal auch wieder den Klinikdirektor Prof. Dr. Rudolf Hagen bei der Durchführung einer OP live beobachten.
Beim diesjährigen Mikrochirurgischen Mittelohr-Kurs konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Hörsaal auch wieder den Klinikdirektor Prof. Dr. Rudolf Hagen bei der Durchführung einer OP live beobachten. Bild: UKW / S. Hagen
Zwei neue Projektoren ermöglichen eine Live-Video-Darstellung in 3D und mit 4K.
Zwei neue Projektoren ermöglichen eine Live-Video-Darstellung in 3D und mit 4K. Bild: UKW / Johannes Völker
Prof. Dr. Kristen Rak, der stellvertretende Direktor der Würzburger Universitäts-HNO-Klinik, demonstriert, wie an einem Kunststoff-Felsenbein und mit Hilfe einer Endoskop-Kamera Mittelohr-Operationen auch online erlernt werden können.
Prof. Dr. Kristen Rak, der stellvertretende Direktor der Würzburger Universitäts-HNO-Klinik, demonstriert, wie an einem Kunststoff-Felsenbein und mit Hilfe einer Endoskop-Kamera Mittelohr-Operationen auch online erlernt werden können. Bild: UKW / Johannes Völker

Würzburg. Die Video-Übertragung vom Operationssaal in den Hörsaal hat an der HNO-Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) eine lange Tradition: Mit Unterstützung der Dr.-Herbert-Brause-Stiftung Würzburg können schon seit dem Jahr 2006 Studierende und Kursteilnehmende in dreidimensionalen Live-Bildern am OP-Geschehen teilnehmen und mit dem Operateur kommunizieren. Was zunächst nur vor Ort möglich war, wurde zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 durch ein aufwändiges Live-Broadcast- und -Streaming-System zu einem Online-Angebot erweitert. 

Konzept für neues Audio-Video-Netzwerk erarbeitet

„Parallel zu dieser letzten Entwicklung fassten wir den Plan, das gesamte System technologisch auf den heute bestmöglichen Stand zu heben, der zudem Raum für zukünftige Weiterentwicklungen gibt“, schildert Klinikdirektor Prof. Dr. Rudolf Hagen. Deshalb gründete er im Jahr 2020 ein Team zur Modernisierung der Anlage. Die Projektleitung übernahmen der stellvertretende Klinikdirektor Prof. Dr. Kristen Rak und der Oberarzt Dr. Johannes Völker. Das in der Folge erarbeitete Konzept für ein neues Audio-Video-Netzwerk wurde von der Dr.-Herbert-Brause-Stiftung erneut gefördert, diesmal mit 130.000 Euro. 

„Unsere Ziele dabei waren vielfältig“, beschreibt Dr. Völker und fährt fort: „Während bisher nur Bilder von einzelnen wenigen OP-Mikroskopen übertragen werden konnten, sollte das neue Netzwerk alle fünf regulären sowie den experimentellen OP-Saal der HNO-Klinik, deren Felsenbein-Labor und Konferenzräume, das klinikeigene Videolabor und das Direktorat einbinden – und zwar bidirektional.“ Außerdem sollte die Bildauflösung auf 4K erhöht werden. Die damit mögliche detail- und kontrastreiche sowie besonders dynamische Darstellung ist zum Beispiel von modernen Heimkinoanlagen bekannt.

25 km Glasfaserleitungen als Infrastruktur-Voraussetzung

Eine zentrale Voraussetzung für die Neukonzeption war die Installation eines Mehrfaser-Glasfaser-Netzwerks – 25 Kilometer der leistungsfähigen Datenleitungen wurden in den letzten Monaten in der HNO-Klinik an der Josef-Schneider-Straße verlegt und mit bislang 150 Endgeräten an 20 Endpunkten verbunden. Zu diesen zählen zwei spezielle Projektoren, die für eine brillante 4K/3D-Projektion im Hörsaal angebracht und hochpräzise ausgerichtet wurden. „Unser Wunsch war es ferner, in die 3D-Projektion auch zweidimensionale Bilder – wie Audiogramme, Grafiken oder Röntgenbilder – einklinken zu können“, berichtet Prof. Hagen. Allerdings bot der Markt hierfür keine fertigen Lösungen, so dass die HNO-Klinik in der Konzeptionierungsphase eigene Experimente durchführen musste. „Glücklicherweise standen uns bei der technologischen Entwicklung und Umsetzung neben unseren hauseigenen Technikern die Expertinnen und Experten des Servicezentrums Medizin-Informatik des UKW sowie der Rottendorfer Firma Soulution zur Seite“, betont der Klinikdirektor. 

Erfolgreicher Praxistest beim diesjährigen Mikrochirurgischen Mittelohr-Kurs

Die Modernisierung des Mediensystems war rechtzeitig abgeschlossen, um beim 35. Mikrochirurgischen Mittelohr-Kurs vom 13. bis 15. Februar 2023 seine erfolgreiche Feuertaufe zu durchlaufen. So hatten im Hörsaal die mit Polarisationsbrillen ausgestatteten, rund 56 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 12 Ländern zum Beispiel pixelgenau die gleiche dreidimensionale Sicht auf das Operationsfeld, wie es sich dem Operateur mit dem digitalen Operationsmikroskop Arriscope bietet. Und das in riesenhafter Vergrößerung: Mittelohrstrukturen, die in der Realität nur wenige Millimeter groß sind, füllten im Hörsaal eine Projektionsfläche mit einer Diagonalen von sieben Metern. „Das Auditorium wie auch unsere externen Referenten waren schlichtweg begeistert“, freut sich Prof. Hagen. Neben den Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort nutzen 42 Personen aus elf Nationen die Möglichkeit zur Online-Teilnahme über das interaktive Broadcast-System. „Im Moment sehen diese die Bildinhalte auf ihren heimischen Computerbildschirmen noch in 2D, aber es zeichnet sich ab, dass zukünftig auch dort eine dreidimensionale Wiedergabe technisch möglich sein wird“, kündigt Prof. Hagen an. Er resümiert: „Mit dem Mediennetzwerk haben wir die Voraussetzungen für hochwertige Fachfortbildungen ohne Reiseaufwendungen sowie eine moderne Online-Lehre geschaffen, die auch kommende Technologien flexibel integrieren kann.“

Operationstraining jetzt auch online möglich

Zu den seit über drei Jahrzehnten von der HNO-Klinik des UKW veranstalteten Mikrochirurgischen Mittelohr-Kursen gehören neben Live-OPs und Vorträgen traditionsgemäß auch Trainingssitzungen im Felsenbein-Labor. Das Felsenbein ist der Teil des Schädels, der das Mittel- und Innenohr enthält. Im Labor der HNO-Klinik konnten auch in diesem Jahr wieder 24 Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer an Präparaten dieses Knochenabschnitts diverse mikrochirurgische Techniken mit Originalgeräten selbst erproben. Als Innovation wurde dieses Angebot heuer erstmals auch als Fernkurs angeboten. Dazu sandte die Klinik zehn interessierten Ärztinnen und Ärzten aus aller Welt vorab ein Set von Übungsmaterialien zu. Dazu gehörten ein in allen Details naturgetreu nachgebildetes Felsenbein aus Kunststoff, die für die Operationen notwendigen Spezialinstrumente sowie eine Endoskop-Kamera. Jedem Teilnehmenden stand ein Teammitglied der HNO-Klinik als Betreuer online zur Seite. Diese konnten über eine Internetverbindung die Aufnahmen der Endoskop-Kamera beim jeweiligen „Schüler“ in Echtzeit sehen und dessen Vorgehen anleiten. „Der Piloteinsatz des wegweisenden Fortbildungsformats hat hervorragend funktioniert. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Lösung die internationale Nachfrage nach unserem Kursangebot in Zukunft noch deutlich erhöhen wird“, kommentiert Prof. Hagen. 

Im Hörsaal: Mit Hilfe einer Polarisationsbrille können kleinste anatomische Strukturen leinwandfüllend dreidimensional und in brillanter Qualität erlebt werden.
Im Hörsaal: Mit Hilfe einer Polarisationsbrille können kleinste anatomische Strukturen leinwandfüllend dreidimensional und in brillanter Qualität erlebt werden. Bild: UKW / Johannes Völker
Im Broadcast-Studie des neuen Mediennetzwerks (von links): Dr. Johannes Völker, Sebastian Heimbeck, Geschäftsführer der Soulution GmbH, und Michael Grünewald, Informationselektroniker der HNO-Klinik.
Im Broadcast-Studie des neuen Mediennetzwerks (von links): Dr. Johannes Völker, Sebastian Heimbeck, Geschäftsführer der Soulution GmbH, und Michael Grünewald, Informationselektroniker der HNO-Klinik. Bild: UKW / Stephanie Wolz
Beim diesjährigen Mikrochirurgischen Mittelohr-Kurs konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Hörsaal auch wieder den Klinikdirektor Prof. Dr. Rudolf Hagen bei der Durchführung einer OP live beobachten.
Beim diesjährigen Mikrochirurgischen Mittelohr-Kurs konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Hörsaal auch wieder den Klinikdirektor Prof. Dr. Rudolf Hagen bei der Durchführung einer OP live beobachten. Bild: UKW / S. Hagen
Zwei neue Projektoren ermöglichen eine Live-Video-Darstellung in 3D und mit 4K.
Zwei neue Projektoren ermöglichen eine Live-Video-Darstellung in 3D und mit 4K. Bild: UKW / Johannes Völker
Prof. Dr. Kristen Rak, der stellvertretende Direktor der Würzburger Universitäts-HNO-Klinik, demonstriert, wie an einem Kunststoff-Felsenbein und mit Hilfe einer Endoskop-Kamera Mittelohr-Operationen auch online erlernt werden können.
Prof. Dr. Kristen Rak, der stellvertretende Direktor der Würzburger Universitäts-HNO-Klinik, demonstriert, wie an einem Kunststoff-Felsenbein und mit Hilfe einer Endoskop-Kamera Mittelohr-Operationen auch online erlernt werden können. Bild: UKW / Johannes Völker

Bedarf von Krebskranken in der Pandemie

Umfrage „Krebs und Covid-19 bei Erwachsenen“ in der Corona Health App soll Auswirkungen der Infektionsschutzmaßnahmen ermitteln und Lösungen aufzeigen, um die Feststellung, Behandlung und Nachsorge der Krebserkrankung in künftigen Krisensituationen zu verbessern.

Das Bild zeigt eine Szene aus der HNO, Arzt erklärt Patientin Kehlkopf.
Durch die Maßnahmen des Infektionsschutzes wurden bei vielen Betroffenen die Feststellung, Behandlung und Nachsorge ihrer Krebserkrankung beeinträchtigt. © Daniel Peter
Das Bild zeigt einen Screenshot der Umfrage Krebs und Covid-19 in der Corona Health App
Corona Health App: Die Corona Health App wurde zu Anfang der Pandemie von der Arbeitsgruppe Medizininformatik des IKE-B (Prof. Dr. Rüdiger Pryss mit Team: Carsten Vogel, Julian Haug, Fabian Haug, Prof. Dr. Johannes Schobel) entwickelt. Sie beinhaltet unter anderem für Umfragen zur psychischen und körperlichen Gesundheit bei Jugendlichen und Erwachsenen, zur Akzeptanz von Pandemieapps und ganz neu zu Krebs und Covid-19. © UKW

Durch die Covid-19-Pandemie kam es zu deutlichen Einschränkungen in der weltweiten Versorgung von Krebskranken. Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung im Kehlkopf- oder Mund-Rachen-Bereich hat die Pandemie besonders hart getroffen. Zum einen gab es Verzögerungen in der Nachsorge, die vor allem bei HNO-Tumoren elementar ist. Zum anderen war die psychische Belastung durch die Kontaktbeschränkungen extrem hoch. Neben der Sorge um ihre Gesundheit kam die Isolation hinzu, denn viele Betroffene haben aufgrund ihrer Erkrankung Probleme zu sprechen und können schlecht per Telefon kommunizieren.

Rückgang der Fallzahlen, Verzögerung von Behandlung und Ausdehnung des Krebses

„In fast jeder zweiten HNO-Klinik gab es hierzulande in der ersten Pandemiewelle Verzögerungen in der Nachsorge, bei einem Drittel wurden die geltenden Behandlungsstandards unterschritten“, berichtet Prof. Dr. Rudolf Hagen, Direktor der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Würzburg. „In der Literatur wurde für HNO-Tumoren sogar ein Rückgang der Fallzahlen, eine Verzögerung von Behandlungen und eine größere Ausdehnung des Krebses beschrieben. Das ist alarmierend und zeigt, dass wir für solche Szenarien besser gewappnet sein müssen.“

Umfrage in Corona Health App

Um die Auswirkungen der Pandemie und den Bedarf der Betroffenen zu ermitteln, hat Dr. Christian Wilhelm, Facharzt in der HNO-Klinik, eine Umfrage erstellt. Diese wurde von Prof. Dr. Rüdiger Pryss in Kooperation mit Prof. Dr. Sylke Zeißig vom Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B; Leitung Prof. Dr. Peter Heuschmann) als Studie in die Corona Health App eingespielt. Die Umfrage richtet sich an alle Krebskranken, von Brust- über Lungen- bis hin zu Prostatakrebs. „Durch die Informationen, die wir direkt von den Betroffenen erhalten, können wir anschließend Lösungen finden, um in einer neuen Krisensituation mögliche negative Auswirkungen zu vermindern. Daher hoffen wir, dass möglichst viele Krebspatientinnen und -patienten mitmachen.“

Ein möglicher Ansatz, um die Feststellung, Behandlung und Nachsorge von Krebserkrankungen in künftigen Krisensituationen zu verbessern, können digitale Anwendungen, kurz Apps, sein. „Es gibt inzwischen einige Gesundheits-Apps, die Patientinnen und Patienten nutzen können, um Symptome einzutragen und Kontakt zum medizinischen Betreuungsteam oder anderen Betroffenen aufzunehmen“, schildert Christian Wilhelm. „Daher fragen wir unter anderem nach der Akzeptanz solcher Apps und der Bereitschaft diese zu nutzen.“ Die Befragung ist in drei kurze Themenblöcke aufgeteilt und sollte nicht länger als 10 Minuten dauern. Auch eine englische Version ist vorhanden. 

 

In unserem digitalen Adventskalender „Forschende öffnen ihre Türchen“ lädt Dr. Christian Wilhelm am 7. Dezember ins Untersuchungszimmer der HNO-Klinik ein und stellt die Umfrage Krebs und Covid-19 in der Corona-Health App vor. Der Film und viele weitere aus der bunten Palette an Forschungsprojekten im UKW können hier geöffnet werden. 

Das Bild zeigt eine Szene aus der HNO, Arzt erklärt Patientin Kehlkopf.
Durch die Maßnahmen des Infektionsschutzes wurden bei vielen Betroffenen die Feststellung, Behandlung und Nachsorge ihrer Krebserkrankung beeinträchtigt. © Daniel Peter
Das Bild zeigt einen Screenshot der Umfrage Krebs und Covid-19 in der Corona Health App
Corona Health App: Die Corona Health App wurde zu Anfang der Pandemie von der Arbeitsgruppe Medizininformatik des IKE-B (Prof. Dr. Rüdiger Pryss mit Team: Carsten Vogel, Julian Haug, Fabian Haug, Prof. Dr. Johannes Schobel) entwickelt. Sie beinhaltet unter anderem für Umfragen zur psychischen und körperlichen Gesundheit bei Jugendlichen und Erwachsenen, zur Akzeptanz von Pandemieapps und ganz neu zu Krebs und Covid-19. © UKW

Video zum Würzburger Hörtag 2022: Tipps rund ums "Altern mit allen Sinnen"

Das Comprehensive Hearing Center Würzburg (CHC, deutsch: vollumfängliches Hörzentrum) am Universitätsklinikum Würzburg ist seit 13 Jahren Anlaufstelle für Menschen mit Hörstörung und ihre Angehörigen. Dort wird auch an neuen Hörhilfen geforscht. Anlässlich des Würzburger Hörtags 2022 öffnete das CHC seine Pforten.

Das Comprehensive Hearing Center Würzburg (CHC, deutsch: vollumfängliches Hörzentrum) am Universitätsklinikum Würzburg ist seit 13 Jahren Anlaufstelle für Menschen mit Hörstörung und ihre Angehörigen. Dort wird auch an neuen Hörhilfen geforscht. Anlässlich des Würzburger Hörtags 2022 öffnete das CHC seine Pforten.

Das Ohr ist ein wichtiges Organ, verliert im Alter bei den meisten Menschen jedoch an Leistungsfähigkeit. Bei den einen Menschen setzt die Schwerhörigkeit schon früh ein, andere hören bis ins hohe Alter gut. Das Ohr ist neben der Weiterleitung akustischer Informationen auch für die Balance verantwortlich, eine Schädigung des Hörnervs kann deshalb auch Schwindelattacken und Gleichgewichtsstörungen hervorrufen. Expertinnen und Experten informierten die Besucherinnen und Besucher, wie jeder seine Hörleistung verbessern kann und wie Hörgeräte und -prothesen dabei helfen können.

Hier geht es zum Fernsehbeitrag von TV Mainfranken

Würzburger Hörtag 2022: Altern mit allen Sinnen

Würzburg. Am Mittwoch, 5. Oktober 2022, lädt das interdisziplinäre Hörzentrum der Würzburger HNO-Universitätsklinik (CHC) alle Interessierten zu einem Infotag mit dem Schwerpunktthema „Altern mit allen Sinnen – wie kann das gelingen?“ ein. Bei der sowohl vor Ort als auch online angebotenen Veranstaltung werden zum einen individuelle Lösungen zur Hörverbesserung vorgestellt. Zum anderen thematisieren die Expertinnen und Experten Störungen des Gleichgewichtssinns.

Die HNO-Klinik des Uniklinikums Würzburg betreibt seit 13 Jahren ein interdisziplinäres Hörzentrum (Comprehensive Hearing Center – CHC). Am Mittwoch, den 5. Oktober 2022, veranstaltet das CHC erneut einen Hörtag, der in diesem Jahr als „Tag der Sinne“ gestaltet wird. Dahinter steht die Tatsache, dass mit zunehmendem Alter nicht nur das Hören nachlässt, sondern bei vielen Menschen auch der Gleichgewichtssinn unsicherer wird. Beide Gesundheitsprobleme adressiert der Infotag mit seinem Schwerpunkt „Altern mit allen Sinnen – wie kann das gelingen?“.

Für die Teilnahme können Interessierte entweder an die HNO-Klinik in der Josef-Schneider-Straße 11 kommen oder sich über die Plattform Zoom online zuschalten.

Vorträge von 16:00 bis 18:00 Uhr

In Vorträgen zeigen Expertinnen und Experten des CHC auf, wie sich in jedem Alter Hörverbesserungen erzielen lassen und welche Rolle dabei Hörgeräte oder ein Cochlea-Implantat spielen können. Ferner beschreiben sie die Vorteile von Hörtrainings und zeigen auf, wie auch im Alter Schwindelfreiheit erreicht werden kann.

Der Vortragsblock geht von 16:00 bis 18:00 Uhr. Danach besteht die Möglichkeit, bis 19:00 Uhr das individuelle Gespräch mit den Fachleuten und Betroffenen zu suchen.

Anmeldung erforderlich

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung bis 15. September 2022 erforderlich. Die Kontaktmöglichkeiten dazu finden sich im Veranstaltungskalender unter www.ukw.de/hno-klinik.   

Uniklinikum Würzburg: Vortragsabend zur interdisziplinären Schlafmedizin

Am Mittwoch, den 29. Juni 2022, informieren Spezialistinnen und Spezialisten aus diversen Fachrichtungen des Uniklinikums Würzburg sowie externe Expertinnen und Experten über Ursachen, Gefahren und Therapiemöglichkeiten von Schlafstörungen.

Schlafstörungen sind ein nahezu alltägliches Krankheitsbild und haben tiefgreifende sozioökonomische Auswirkungen. Das Spektrum reicht von Ein- oder Durchschlafstörungen über Schnarchen und schlafbezogene Atemstörungen bis zu Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen. Die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen des Uniklinikums Würzburg (UKW) widmet sich diesem Thema am Mittwoch, den 29. Juni 2022, mit dem 2. Schlafmedizinischen Abend. Die Vortragsveranstaltung richtet sich in erster Linie an Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner, Internistinnen und Internisten sowie HNO-Ärztinnen und -Ärzte. Darüber hinaus sind aber auch Interessierte aller sonstigen Fachdisziplinen herzlich willkommen. 

Für interdisziplinäre Kommunikation und Zusammenarbeit

Passend zum Untertitel „Update interdisziplinäre Schlafmedizin – in der Dynamik von Praxis und Klinik“ werden neben Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Einrichtungen des UKW auch externe Fachleute zum Thema Schlaf aus der Perspektive von Praxis und der Wissenschaft vortragen. Der Abend zielt darauf ab, in der Schlafmedizin den interdisziplinären Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Klinik zu fördern. Am UKW wurde hierzu ein neues interdisziplinäres Zentrum für gesunden Schlaf gegründet. 

Der von Prof. Dr. Dr. Rudolf Hagen, dem Direktor der HNO-Klinik des UKW, geleitete Schlafmedizinische Abend findet von 17:30 bis 20:30 Uhr statt. Veranstaltungsort ist der Hörsaal der HNO-Klinik, Gebäude B2, an der Josef-Schneider-Straße. Die Teilnahme ist kostenlos. Für die Veranstaltung sind Fortbildungspunkte bei der Bayerischen Landesärztekammer beantragt. 

Teilnehmen können Genesene und vollständig Geimpfte mit zusätzlichem Test (Antigenschnelltest jünger als 24 Stunden; PCR-Test unter 48 Stunden). Während der Veranstaltung besteht FFP2-Maskenpflicht. Wichtig ist ferner eine Anmeldung unter E-Mail: Schlaflabor_HNO@ ukw.de. Das detaillierte Programm findet sich auf www.hno.ukw.de unter der Rubrik „Veranstaltungen“.

 

Uniklinikum Würzburg: Normalhörende über 70 gesucht

Das Comprehensive Hearing Center des Uniklinikums Würzburg sucht für eine Studie Menschen über 70 Jahre, die altersgerecht normalhörend sind.

Das zur HNO-Klinik des Uniklinikums Würzburg gehörende Comprehensive Hearing Center (CHC) Würzburg führt derzeit eine Studie durch, bei der es um kortikale akustisch evozierte Potenziale (CAEP) geht, also um Veränderung des Elektroenzephalogramms (EEG), die durch ein Schallereignis hervorgerufen werden. Eines der Ziele dabei ist es, diese Veränderungen bei älteren und jüngeren Erwachsenen zu vergleichen. Im Idealfall könnte so ermittelt werden, ob eine Degeneration des Hörens bereits vor der Verschlechterung des Tonaudiogramms erkennbar ist.

Für diese Forschungsarbeit suchen die beteiligten Wissenschaftlerinnen des CHC Probandinnen und Probanden, die über 70 Jahre alt und altersgerecht normalhörend sind. Diesen werden für die CAEP-Messung Klebeelektroden am Kopf befestigt. Anschließend werden verschiedene Stimuli über Lautsprecher dargeboten. Über die Elektroden werden die Potenziale ohne aktive Mitarbeit der Probandin oder des Probanden aufgezeichnet. Die Sitzung dauert insgesamt etwa eine Stunde. Die Messungen finden in der HNO-Klinik in der Abteilung CHC statt.

Weitere Informationen gibt es bei Michelle Krüger unter E-Mail krueger_m@ ukw.de oder Tel. 0931-201-21209.

Uniklinikum Würzburg: 20. Zungenschrittmacher erfolgreich implantiert

Der Zungenschrittmacher hat sich an der HNO-Klinik des Uniklinikums Würzburg als wirksame Therapie gegen obstruktive Schlafapnoe fest etabliert.

Lautes Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer stören nicht nur den erholsamen Schlaf, sie können auch Symptome einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) sein. Rund vier Millionen Deutsche leiden an dieser Erkrankung, die unbehandelt zu verminderter Leistungsfähigkeit, einer chronischen Tagesschläfrigkeit und Herzkreislauf-Erkrankungen führen kann. Eine wirksame Behandlung finden Betroffene im Interdisziplinären Zentrum für gesunden Schlaf (IZGS) des Uniklinikums Würzburg (UKW): Das dortige Ärzteteam bietet seit dem Jahr 2018 den Zungenschrittmacher an. Anfang März 2022 wurde die innovative und effektive Therapielösung beim 20. Patienten erfolgreich implantiert.

Eine obstruktive Schlafapnoe sollte dringend behandelt werden

Verantwortlich für das Zungenschrittmacher-Programm an der HNO-Klinik des UKW ist Privatdozent Dr. Philipp Schendzielorz. Der Oberarzt erläutert: „Bei der OSA erschlaffen die Zungenmuskulatur und das umliegende Gewebe während des Schlafes. Die oberen Atemwege werden verschlossen und die Atmung setzt kurzzeitig aus.“ Das Risiko, an einer OSA zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Außerdem begünstigt Übergewicht das Auftreten. „Eine obstruktive Schlafapnoe verschlechtert die Lebensqualität der Betroffenen maßgeblich und sollte dringend behandelt werden“, betont Prof. Dr. Dr. h.c. Rudolf Hagen, der Direktor der HNO-Klinik des UKW. Nach seinen Worten kann der Zungenschrittmacher hier als klinisch erprobte Behandlungsmethode helfen. 

Sanfte Stimulation des Zungennervs

Die Therapie eignet sich besonders für Schlafapnoe-Patientinnen und -Patienten, die die klassische Therapie mit der Beatmungsmaske (CPAP-Therapie) nicht vertragen. „Durch eine sanfte Stimulation des Zungennervs werden, abgestimmt auf die Einatmung, wichtige Atemwegsmuskeln aktiviert und so der Atemweg offengehalten“, beschreibt Dr. Schendzielorz die Funktionsweise und fährt fort: „Wir implantieren den Zungenschrittmacher minimalinvasiv über zwei kleine Schnitte im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes.“

Hohe Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer

Weltweit wurden inzwischen schon über 15.000 Menschen mit dem Zungenschrittmacher behandelt. Mit der 20. Anwendung ist das von allen Krankenkassen voll finanzierte Verfahren auch im IZGS mittlerweile voll etabliert. „Unsere Patientinnen und Patienten sind mit dem Zungenschrittmacher sehr zufrieden und nutzen diesen täglich. Für viele ist der Schlaf mit dem Zungenschrittmacher wieder ruhiger und erholsam geworden. Zudem wird das Schnarchen reduziert“, beschreibt Dr. Schendzielorz den subjektiven Eindruck der Betroffenen. Nach seinen Angaben können bei diesen – abgesehen von wenigen Ausnahmen – die Atempausen effektiv reduziert werden. 

Kastentext:

Für wen ist der Zungenschrittmacher geeignet?

Leider kommt nicht jede oder jeder Betroffene für die Therapie mit dem Zungenschrittmacher in Frage. Voraussetzung ist eine mittel- bis schwergradige obstruktive Schlafapnoe mit 15 bis 65 Atemaussetzern pro Stunde. Außerdem sollte sich gezeigt haben, dass eine CPAP-Therapie nicht ausreichend wirkt oder mit erheblichen Nebenwirkungen einhergeht. Last but not least darf kein starkes Übergewicht bestehen, der Body-Mass-Index muss unter 35 liegen.

Interessierte können sich in der Schlafmedizinischen Sprechstunde der HNO-Klinik des UKW zu den Behandlungsoptionen beraten und die notwendigen Untersuchungen durchführen lassen. Kontakt unter Tel: 0931 201-21204.

Weitere Informationen gibt es auch unter www.ukw.de/hno-klinik/schwerpunkte/schlafmedizin sowie unter www.inspiresleep.de 

 

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Sprechstundentermine nur nach Vereinbarung

Sprechstunde für gesetzlich Versicherte

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Fax: +49 931 201-21296

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Comprehensive Hearing Center (CHC) / Hörzentrum / Akustikusneurinom-Sprechstunde

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Kontakt:

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Freitag
8:00 bis 12:00 Uhr

Gleichgewicht / Geruch / Geschmack (Neurootologie)

Telefon: +49 931 201-21315
Fax: +49 931 201-21349
E-Mail: hn_vp@ ukw.de

Kontakt:

Montag bis Donnerstag
8:00 bis 15:00 Uhr
Freitag
8:00 bis 10:00 Uhr 

Phoniatrie und Pädaudiologie mit interdisziplinärem Zentrum für Stimme und Schlucken (IZSS)

Schwerpunkte: Stimme, Sprache, Schlucken, kindliches Gehör

Telefon Phoniatrie: +49 931 201-21372
Fax Phoniatrie: +49 931 201-621301
E-Mail Phoniatrie/Pädaudiologie: phoniatrie@ ukw.de

Telefon IZSS: +49 931 201-21888
Fax IZSS: +49 931 201-621888
E-Mail IZSS: IZSS@ ukw.de

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