Gefäßersatz bei Aortenaneurysma
Verlauf der Aorta
Die Hauptschlagader entspringt mit ihrer Aortenklappe aus der linken Herzkammer. Zunächst verläuft sie als Aorta ascendens in Richtung Hals, umschreibt dann einen Bogen und zieht als Aorta descendens durch das Zwerchfell hinunter in den Bauchraum.
Aortenwurzel
Liegt die Aussackung im Bereich der Aortenklappe, wird die Gefäßprothese um die eigene Klappe herum modelliert oder eingenäht. Dieses Verfahren nach Yacoub oder David wird auch bei der Reparatur der eigenen Aortenklappe angewandt.
Aorta ascendens
Bei Ersatz der aufsteigenden Aorta genügt in der Regel eine gerade Gefäßprothese. In diesem Fall wird die Aorta kurz vor dem Bogen abgeklemmt und das neue Gefäßstück eingenäht.
Aortenbogen
Der Ersatz des Aortenbogens zählt zu den anspruchsvollsten Operationen in der Herzchirurgie, da aus ihm drei Arterien entspringen, die neben den Armen auch das Gehirn mit Sauerstoff versorgen. Beim Austausch des Bogens muss der Blutfluss kurz gestoppt werden, was zu einem Kreislaufstillstand führt. In dieser Zeit versorgen mehrere Spezialkatheter das Gehirn. Der gesamte Organismus wird abgekühlt, um den Sauerstoffverbrauch sämtlicher Organe zu drosseln. Nach Austausch des Bogens werden die gekappten Arterien einzeln in die neue Prothese eingefügt. Wegen der Form der Bogenprothese wird die Operationstechnik als Elephanten-Rüssel-Technik oder Elephant-Trunk-Technik bezeichnet.
Hybridverfahren (Frozen-Elephant-Trunk-Technik)
Die Frozen-Elephant-Trunk-Technik ist ein Mischverfahren aus Stentsetzung und Operation beim Austausch des Aortenbogens sowie Teilen der Aorta descendens. Ein zunächst in die Aorta descendens gesetzter Stentgraft geht direkt in eine vorgefertigte Gefäßprothese über, die dem natürlichen Aortenbogen mit seinen Abgängen von Arm- und Kopfarterien entspricht.
Aorta descendens
Bei Reparatur des absteigenden Asts wird das betroffene Stück ausgeklemmt und der Aneurysmasack aufgeschnitten. Die Gefäßprothese wird eingenäht. Um die Arterien für Rückenmark und untere Bauchgegend während des Eingriffs zu durchbluten, wird meist über die Herz-Lungen-Maschine oder über eine Kreiselpumpe ein Zusatzkreislauf eingerichtet.