Urtikaria (Nesselsucht)
Was ist eine Urtikaria?
Urtikaria, auch Nesselsucht genannt, ist durch das Auftreten juckender Quaddeln auf der Haut gekennzeichnet. Diese können lokal begrenzt sein oder den ganzen Körper betreffen, manchmal kommt es zusätzlich zu tieferliegenden Hautschwellungen, sogenannten Angioödemen. Als Auslöser kommt eine Reihe von Faktoren in Betracht: akute Infekte, Medikamente, allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel oder Insektenstiche oder auch physikalische Reize wie Kälte, Druck oder Reibung. Oft lässt sich kein Auslöser ausmachen.
Akute oder chronische Urtikaria?
Von einer akuten Urtikaria spricht man, wenn die Beschwerden maximal sechs Wochen anhalten. Als chronisch gilt die Nesselsucht, wenn sie länger andauert oder in Abständen von weniger als einem Monat immer wieder auftritt. Dies kann eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität bedeuten.
Welche Diagnostik kommt zum Einsatz?
Bei der akuten Form der Urtikaria ist keine weitere Diagnostik nötig, außer es gibt einen konkreten Verdacht auf einen Auslöser, wie etwa eine Medikamenteneinnahme, ein Nahrungsmittel oder einen Insektenstich.
Auch für die chronische Urtikaria ist keine umfangreiche Diagnostik notwendig, es sei denn, aus der Krankengeschichte ergeben sich Hinweise auf Triggerfaktoren wie Schmerzmitteleinnahme oder chronische Infektionen.
Wie wird die Urtikaria behandelt?
Bei fast allen Patientinnen und Patienten mit akuter oder chronischer Urtikaria lassen sich die Beschwerden mit nebenwirkungsarmen Antihistaminika gut beherrschen. Diese Medikamente, die auch bei Allergien eingesetzt werden, lindern den Juckreiz und dämmen die Quaddelbildung ein. Die Urtikaria neigt zu spontaner Rückbildung, daher sind auch bei chronischer Urtikaria Absetzversuche der Antihistaminika nach mehreren Monaten Therapie sinnvoll.