Angioödeme
Was ist ein Angioödem?
Unter einem Angioödem versteht man eine Schwellung durch Wassereinlagerungen in der Haut, die plötzlich und meist im Gesicht auftritt. Man spricht auch von Quincke-Ödemen oder angioneurotischen Ödemen. Die Krankheit kann im Laufe des Lebens entstehen oder angeboren sein.
Wie äußert sich ein Angioödem?
Die unscharf begrenzten Schwellungen treten plötzlich auf und bilden sich nach wenigen Stunden bis mehreren Tagen wieder zurück. Am häufigsten ist das Gesicht betroffen, aber auch Mundschleimhaut, Zunge, Rachen, Kehlkopf und Magen-Darm-Trakt können betroffen sein. Werden durch die Schwellung die Atemwege eingeengt, kann dies lebensbedrohlich sein.
Welche Formen von Angioödemen gibt es?
Man unterscheidet erworbene, spontan auftretende Angioödeme ohne erkennbaren Auslöser von hereditären Angioödemen, deren Ursache genetischer Natur ist. Hereditäre Angioödeme gehen mit episodisch wiederkehrenden Wassereinlagerungen in der Haut des Gesichts, der Hände, Füße, Genitalien sowie Zunge, Rachen und Kehlkopf einher. Ist die Darmschleimhaut betroffen, kommt es zu krampfartigen Bauchschmerzen. Bislang sind über 250 Genmutationen bekannt, welche die Erkrankung verursachen können. In bis zu 25 Prozent der Fälle handelt es sich um Neumutationen, das heißt die Krankheit tritt in der Familie zum ersten Mal auf.
Wie werden Angioödeme diagnostiziert und behandelt?
Hinsichtlich Diagnostik und Therapie der verschiedenen Angioödenformen ist die Unterscheidung zwischen spontanen Angioödemen und angeborenen Angioödemen besonders wichtig. Die angeborenen Angioödeme können mit bestimmten Laboruntersuchungen sicher festgestellt oder ausgeschlossen werden. Während die spontanen Angioödeme wie die Urtikaria mit Antihistaminika behandelt werden können, kommen bei angeborenen Angioödemen spezielle Arzneimittel zum Einsatz, die bestimmte Serumproteine ersetzen oder Rezeptoren gezielt blockieren.