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FIRST-MAPP liefert höchsten Grad an Evidenz

Sunitinib wird zur medizinischen Option mit dem bisher höchsten Evidenzgrad für die Antitumor-Wirksamkeit bei bösartigem Phäochromozytom und Paragangliom

In der in The Lancet publizierten randomisierten FIRST-MAPPP-Studie erweist sich erstmals eine Therapie – nämlich Sunitinib – als wirksame Standardtherapie beim sehr seltenen malignen Phäochromozytom und Paragangliom.

 

Die PET/CT-Aufnahme zeigt Anreicherung des Tracers
In dieser PET/CT-Aufnahme eines Patienten mit einem metastasiertem Phäochromozytom fallen neben der natürlichen Traceranreicherung in Leber, Milz, Nieren und Harnblase vor allem die zahlreichen Metastasen im Skelettsystem auf. © Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Würzburg

Würzburg. Paragangliome sind Stresshormonproduzierende Tumore, die im Bauch-, Brust, und Kopf-Hals-Bereich auftreten können. Wenn sie in der Nebenniere entstehen, werden sie Phäochromozytome genannt. Die Tumore sind selten, meist gutartig und können gut behandelt werden. „Bei einem malignen, progredienten Phäochromozytom und Paragangliom hingegen, das durch Metastasen gekennzeichnet ist und jedes Jahr bei etwa 50 Personen in Deutschland neu diagnostiziert wird, überlebt nur jeder zweite Erkrankte die folgenden fünf Jahre. Das mittlere 5-Jahres-Überleben der Patientinnen und Patienten liegt bei 45 Prozent“, berichtet Prof. Dr. Martin Fassnacht, Leiter des Lehrstuhls Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). 

Eine effektive Standardtherapie gab es bislang noch nicht. Doch die FIRST-MAPP-Studie (First International Randomised Study in MAlignant Progressive Phaeochromocytoma and Paraganglioma), die das UKW maßgeblich mitkoordiniert hat, liefert nun erstmals die Evidenz, dass der Multityrosinkinase-Inhibitor Sunitinib eine wichtige neue Therapieoption ist. Sunitinib blockiert mehrere molekulare Angriffspunkte, die am Wachstum und der Ausbreitung von verschiedenen Tumoren beteiligt sind. Die Auswertung der Studie, die von Prof. Dr. Eric Baudin vom französischen Institut Gustave Roussy gemeinsam mit Martin Fassnacht geleitet wurde, ist jetzt im renommierten Journal The Lancet erschienen. 

Nach dem Zufallsprinzip im Verhältnis 1:1 Sunitinib oder Placebo zugewiesen

Insgesamt wurden in 15 Zentren aus vier europäischen Ländern über fast zehn Jahre hinweg 78 Personen mit metastasiertem Phäochromozytomen und Paragangliomen rekrutiert. Das Durchschnittsalter betrug 53 Jahre, 41 Prozent der Studienteilnehmenden war weiblich. Die Gruppenzuteilung erfolgte nach dem Zufallsprinzip. Insgesamt erhielten 39 Studienteilnehmende im Schnitt ein Jahr lang das Medikament Sunitib - 37,5 mg pro Tag. Weitere 39 Personen wurden im Schnitt vier Monate lang mit einem Scheinmedikament behandelt. Insgesamt hatten 59 % der Patientinnen und Patienten bereits eine Vorbehandlung erhalten. 

Sunitinib stellt die beste validierte therapeutische Option dar

Der primäre Endpunkt wurde erreicht, die Hypothese des Studienkonzepts bestätigt und Sunitinib als wirksam eingestuft: Die Rate der Patientinnen und Patienten, die nach zwölf Monaten noch lebten und frei von einer Progression waren, lag unter Sunitinib bei 36 % während sie in der Placebogruppe 19 % betrug. Das heißt, unter Sunitinib schritt bei 14 von 39 Studienteilnehmenden der Tumor nicht fort. Darüber hinaus blieb die Lebensqualität erhalten und die Intensität der Knochenschmerzen nahm ab. Auch die Toxizität von Sunitinib war überschaubar. 

"Die FIRST-MAPPP-Studie ist die erste randomisierte Studie bei Patientinnen und -Patienten mit malignem Phäochromozytom/Paragangliom und eine der wenigen dieser aufwendigen Studien generell im Bereich der extrem seltenen Krebsarten, die kürzlich durch eine jährliche Inzidenz von weniger als 1 pro Million definiert wurden. Sie liefert damit den höchsten Grad an Evidenz, der jemals erreicht wurde, um die antitumorale Rolle einer systemischen Behandlungsoption beim bösartigen Phäochromozytom/Paragangliom zu unterstützen, und verändert damit weltweit das therapeutische Vorgehen", fasst Martin Fassnacht zusammen. Fassnacht und das gesamte Team der Würzburger Endokrinologie sind stolz darauf, dass man diese langwierige Studie bei diesem ultraseltenen Tumor ohne Unterstützung von Pharmafirmen und nur mit öffentlichen Geldern nun erfolgreich abschließen konnte, um damit eine neue Standardtherapie zu etablieren. 

Finanzielle Unterstützung

Die FIRST-MAPPP-Studie wurde vom französischen Gesundheitsministerium, vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie mit einem Zuschuss aus dem Siebten Rahmenprogramm der EU finanziert. 

Publikation:

Sunitinib for metastatic progressive phaeochromocytomas and paragangliomas: results from FIRSTMAPPP, an academic, multicentre, international, randomised, placebo-controlled, double-blind, phase 2 trial. Eric Baudin, Bernard Goichot, Alfredo Berruti, Julien Hadoux, Salma Moalla, Sandrine Laboureau, Svenja Nölting, Christelle de la Fouchardière, Tina Kienitz, Timo Deutschbein, Stefania Zovato, Laurence Amar, Magalie Haissaguerre, Henri Timmers, Patricia Niccoli, Antongiulio Faggiano, Moussa Angokai, Livia Lamartina, Florina Luca, Deborah Cosentini, Stefanie Hahner, Felix Beuschlein, Marie Attard, Matthieu Texier*, Martin Fassnacht*; on behalf of the ENDOCAN-COMETE and ENSAT Networks. The Lancet. February 22, 2024. doi.org/10.1016/S0140-6736(23)02554-0

Die PET/CT-Aufnahme zeigt Anreicherung des Tracers
In dieser PET/CT-Aufnahme eines Patienten mit einem metastasiertem Phäochromozytom fallen neben der natürlichen Traceranreicherung in Leber, Milz, Nieren und Harnblase vor allem die zahlreichen Metastasen im Skelettsystem auf. © Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Würzburg

„Jeder kann lernen, mehr oder weniger empathisch zu sein“

Prof. Dr. Grit Hein vom Universitätsklinikum Würzburg (UKW) hat im Fachjournal PNAS veröffentlicht, wie sich Empathie übertragen lässt. Beobachtungslernprozesse beeinflussen das Ausmaß, in dem sich eine Person in den Schmerz einer anderen Person einfühlt. Wir können also vom Umfeld Empathie lernen oder verlernen.

Porträtbild von Prof. Dr. Grit Hein
Prof. Dr. Grit Hein erforscht am Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg (UKW) Translationale Soziale Neurowissenschaften. © Cordula Buschulte

Würzburg. Mit ihren neuesten Auswertungen zur Empathiefähigkeit hat Prof. Dr. Grit Hein einmal mehr die alte Weisheit „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ widerlegt. Denn nicht nur Kinder können empathische Reaktionen zusätzlich zu ihren genetischen Anlagen von engen Bezugspersonen übernehmen. Auch Erwachsene sind formbar und können durch die Beobachtung anderer lernen, mehr oder weniger mitfühlend zu sein. Der Professorin für Translationale Soziale Neurowissenschaften am Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg (UKW) ist es gelungen, dieses komplexe soziale Phänomen über mathematische Modelle, so genanntes Computational Modeling, zu erfassen und mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) plastisch im erwachsenen Hirn abzubilden. Ihre in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) publizierten Ergebnisse liefern einen rechnerischen und neuronalen Mechanismus für die soziale Übertragung von Empathie. Dieser Mechanismus erklärt die Veränderungen individueller empathischer Reaktionen in empathischen und nicht-empathischen sozialen Umgebungen. Grit Hein hat gewissermaßen formalisiert, wie Empathie übertragen wird.

Soziale Übertragung von Empathie für Schmerz in verschiedenen Studien getestet 

Im Mittelpunkt ihrer Untersuchungen stand die Frage, ob sich Empathie oder fehlende Empathie für den Schmerz einer anderen Person überträgt. In insgesamt vier Studien sahen die Studienteilnehmerinnen zuerst Videos von Händen, die gerade eine schmerzhafte Stimulation erhielten und gaben auf einer Rating-Skala an, wie sie sich dabei fühlen. Nachdem sie ihr eigenes Rating abgegeben hatten, wurden ihnen die empathischen oder nicht-empathischen Reaktionen anderer Personen auf die gleichen Videos gezeigt. Zuletzt gaben die Personen erneut ein Empathie-Rating ab, diesmal aber bezogen auf dem Schmerz einer neuen Person. Mit diesem Versuchsaufbau konnten Grit Hein und ihr Team testen, wie und ob sich die Empathie einer Person in Anwesenheit von empathischen und nicht-empathischen Mitmenschen ändert. 

Beobachtungsbasiertes Verstärkungslernen

Das Ergebnis: Durch die Beobachtung empathischer Reaktionen anderer Personen lernten die Versuchsteilnehmerinnen mehr oder weniger empathisch zu sein. „Je nachdem ob empathische oder nicht empathische Reaktionen beobachtet wurden, stiegen oder sanken die Empathie-Ratings. Interessanterweise änderte sich auch die neuronale Reaktion auf den Schmerz der anderen Person.“ sagt Grit Hein. Die im fMRT Scanner gemessenen neuronalen Veränderungen schlugen sich in einer veränderten Vernetzung der anterioren Insel nieder, einer Hirnregion die mit der Verarbeitung von Empathie in Verbindung gebracht wird. Hein und ihr Team können zeigen, dass diese neuronalen Veränderungen durch mathematische Lernmodelle erklärbar sind. Das bedeutet, dass die erhöhte oder abgeschwächte Empathie wirklich durch Lernen von anderen hervorgerufen wird und nicht nur bloße Nachahmung ist oder gezeigt wird um anderen zu gefallen. 

Es lohnt sich, in ein empathisches Umfeld zu investieren

Übertragen auf den beruflichen Kontext bedeutet das: Wer ein gutes Team haben möchte, muss für ein gutes Umfeld sorgen? „Unbedingt!“, antwortet Grit Hein. „Man muss einfach wissen, dass auch Erwachsene durch Beobachten Empathie erlernen oder verlernen, und zwar selbst von Personen die sie nicht kennen.“ Wer aus Gründen des Sparens, Zeitmangels oder Missmanagements eine Arbeitsumgebung schafft, in der es an Empathie mangelt, muss sich bewusst sein, dass dieses Verhalten langfristig die Mitarbeiter formt und sich dies wiederum auf den Umgang mit Kunden oder Patienten auswirkt. Frühere Studien haben gezeigt, dass positive Empathie in eine prosoziale Motivation übergehen kann und unter anderem die Kooperations- und Hilfsbereitschaft erhöht. Zu viel Empathie kann jedoch auch einen anderen Weg nehmen und Stress auslösen, der zu Burnout oder vollständigem Rückzug führt. Empathie kann also auch als anstrengend empfunden werden.

„Respekt ist der Nährboden für Empathie“

„Die gute Nachricht aus unseren Studien ist, dass wir Möglichkeiten haben, die Empathiefähigkeit auch bei Erwachsenen durch entsprechende Maßnahmen in beide Richtungen zu formen“, sagt Grit Hein. „Es ist möglich positive Empathie von anderen zu Lernen. Um langfristig zu gedeihen, braucht Empathie aber ein Klima gegenseitigen Respekts. Man kann jemanden respektieren, ohne Empathie mit dieser Person zu haben, aber es ist schwer Empathie zu entwickeln, wenn die andere Person nicht als Mensch respektiert oder Respektlosigkeit in der Gesellschaft akzeptiert wird.“ 

Sind Egoismus und Aggressionen übertragbar?

Die komplexen sozialen Interaktionen gehören zu den Forschungsschwerpunkten von Grit Hein. Um sie zu verstehen, müsse man sehr basal anfangen, die grundlegenden Mechanismen etablieren und puzzleartig aufbauen, also schrittweise um soziale Faktoren erweitern. Aus diesem Grund nahmen wurde die aktuelle Studie nur mit Frauen durchgeführt. Der Effekt wurde allerdings in unterschiedlichen Umgebungen, MRT und Labor, sowie mit Versuchsteilnehmerinnen unterschiedlichen Alters und Ethnizität repliziert. Jüngere und ältere, europäische und asiatische Teilnehmerinnen reagierten vergleichbar. Nachfolgende Studien zur Empathie mit gemischten Geschlechtern seien ein interessanter Ansatz. Im Moment prüft Grit Hein jedoch, ob sich das Modell auch auf andere soziale Verhaltensweisen wie Egoismus oder Aggression übertragen lässt. 

Publikation: 

Yuqing Zhou, Shihui Han, Pyungwon Kang, Philippe N. Tobler, Grit Hein. The social transmission of empathy relies on observational reinforcement learning. PNAS Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America – Psychological and cognitive sciences. February 2024. www.pnas.org/doi/abs/10.1073/pnas.2313073121


Computational modeling ist der Prozess der Erstellung und Analyse von mathematischen oder algorithmischen Modellen, die Phänomene oder Prozesse durch Computersimulationen nachbilden und verstehen.

Die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) ist eine bildgebende Technik, die die Aktivität des Gehirns misst, indem sie Veränderungen im Blutfluss und im Sauerstoffgehalt während bestimmter Aufgaben oder in Ruhezuständen erfasst.
 

Porträtbild von Prof. Dr. Grit Hein
Prof. Dr. Grit Hein erforscht am Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg (UKW) Translationale Soziale Neurowissenschaften. © Cordula Buschulte

„CAR Factory“: Neue Wege in der Immunzelltherapie

Deutsche Krebshilfe fördert deutschlandweites Forschungsnetzwerk zur CAR-Zell-Therapie mit 4 Millionen Euro

Auf dem 36. Deutschen Krebskongress 2024 stellte die Deutsche Krebshilfe heute (21.2.2024) ihren neuen Förder- und Forschungsschwerpunkt „Präklinische Wirkstoffentwicklung“ vor, mit dem sie drei umfänglich angelegte Projekte zur Entwicklung neuartiger Krebstherapeutika mit insgesamt 20 Millionen Euro für fünf Jahre fördert. Das Verbundprojekt „CAR Factory“ wird von Professor Dr. Michael Hudecek (Universitätsklinikum Würzburg, UKW) und Professorin Dr. Evelyn Ullrich (Universitätsklinikum Frankfurt am Main) geleitet.

 

Blick durchs Bullauge ins Labor, in dem Michael Hudecek steht
Prof. Dr. Michael Hudecek ist Leiter des Lehrstuhls für Zelluläre Immuntherapie am Universitätsklinikum Würzburg und Ko-Sprecher des Netzwerks zur CAR Factory.

Michael Hudecek, Leiter des Lehrstuhls für Zelluläre Immuntherapie am Universitätsklinikum Würzburg und Ko-Sprecher des Netzwerks zur CAR Factory: „Das Projekt CAR Factory bietet die Chance, die präklinische und translationale Entwicklung von CAR-modifizierten Immunzellen in Deutschland nachhaltig zu beschleunigen. Es ist uns gelungen, führende Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Zell- und Gentherapie unter dem Dach der CAR Factory zu vereinen. Unsere Vision ist es, eine Hochleistungsplattform zur Herstellung von chimären Antigenrezeptor (CAR)-modifizierten T- und NK-Zellprodukten zu etab-lieren, die sowohl die Expertise als auch die Spitzentechnologien dieses Projektes Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Ärztinnen und Ärzten aber auch Industriepartnern zur Verfügung stellt.“

Meldung der Deutschen Krebshilfe: Der menschliche Körper ist ständig den verschiedensten Krankheitserregern aus der Umwelt ausgesetzt. Sein körpereigenes Immunsystem kann die meisten Erreger wie Bakterien und Viren direkt erkennen und unschädlich machen. Anders sieht es jedoch bei Krebszellen aus, die im Körper aus gesunden Zellen entstehen. Dabei entwickeln sie Mechanismen, um vom Immunsystem nicht angegriffen zu werden. Zum Beispiel verbergen Krebszellen bestimmte Moleküle auf ihrer Oberfläche, die sie für das Immunsystem als krankhaft identifizieren würden. Im Rahmen ihres Schwerpunktprogramms „Präklinische Wirkstoffentwicklung“ fördert die Deutsche Krebshilfe nun das Projekt „CAR Factory“. Ziel ist die Weiterentwicklung einer neuartigen Immuntherapie, die Tumorzellen für das Immunsystem wieder sichtbar macht.

Ein multidisziplinäres Forschungsteam hat sich zu dem von der Deutschen Krebshilfe mit vier Millionen Euro geförderten Forschungsnetzwerk „CAR Factory: eine Hochleistungsplattform zur Entwicklung genetisch optimierter CAR-T- und NK-Zelltherapien gegen Krebs“ zusammengeschlossen. Sie möchten eine in Europa seit 2018 zugelassene Therapiemethode weiterentwickeln, die sogenannte „Chimäre Antigenrezeptor-Zell-Therapie“, kurz CAR-Zell-Therapie. Bei der CAR-Zell-Therapie werden bestimmte Zellen des Immunsystems gentechnisch so verändert, dass sie spezifische Oberflächenmarker auf dem Tumor erkennen. So können die CAR-Zellen selbst gut getarnte Tumorzellen gezielt zerstören. Bisher kann das medizinische Fachpersonal die CAR-Zell-Therapie nur gegen bestimmte Blut- und Lymphdrüsenkrebsformen einsetzen. Dabei werde in Universitäten und Forschungszentren intensiv an vielversprechenden CAR-Immunzelltherapien für andere Krebsarten geforscht, berichtet Professorin Dr. Evelyn Ullrich, Leiterin des Bereichs Experimentelle Immunologie und Zelltherapie an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Ko-Sprecherin des Netzwerks. „Es fehlen aber häufig die Ressourcen, um ihre therapeutische Effektivität gezielt in translationalen Studien weiterzuentwickeln. Die Übertragung der Laborerkenntnisse in klinische Studien ist eine der größten Herausforderungen für die zelluläre Immuntherapie.“

Eine Brücke zwischen Labor und Klinik

Die Immunologin erhofft sich, dass die „CAR Factory“ eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und der Klinik bilden kann. Das ambitionierte Team möchte bereits in zwei Jahren die erste mögliche Zielstruktur für die CAR-Zell-Therapie aus dem Labor in die klinische Erprobung bringen. Dabei befassen sie sich insbesondere mit seltenen und schwer behandelbaren Krebsarten, die nicht im Fokus der bisherigen CAR-Zell-Forschung stehen. „Wir möchten in unserem Netzwerk gezielt gegen solide Tumoren vorgehen. Diese sind eine Ansammlung aus vielen einzelnen Krebszellen, bei denen sich jede ein bisschen von ihrer Nachbarzelle unterscheidet. Dadurch ist es schwierig, einen Oberflächenmarker zu identifizieren, den alle Zellen eines soliden Tumors tragen“, so Professor Dr. Michael Hudecek, Leiter des Lehrstuhls für Zelluläre Immuntherapie am Universitätsklinikum Würzburg und Ko-Sprecher des Netzwerks. 

Die CAR-Zell-Therapie auf der Schnellspur 

In Vorarbeiten der Antragstellenden wurden Familien von Oberflächenmolekülen identifiziert, um unterschiedlichste Tumore gezielt mit CAR-Immunzellen zu behandeln. „In ersten Laborstudien konnten wir bereits erfolgreich die Anzahl von Blutkrebszellen nach Behandlung mit innovativen CAR-Zell-Therapien reduzieren. Wir möchten nun herausfinden, welche Zielmoleküle geeignet für solide Tumoren sind, zum Beispiel bei Brust- oder Lungenkrebs“, erklärt Hudecek. Langfristig möchte das Forschungsteam viele weitere Oberflächenmarker identifizieren und testen und somit die CAR-Zellbasierte Immuntherapie in Deutschland auf der Schnellspur nach vorne bringen.

Neben den Universitätskliniken Würzburg und Frankfurt am Main sind die Universität Freiburg (Prof. Dr. Toni Cathomen) sowie das Paul-Ehrlich-Institut in Langen (Prof. Dr. Zoltán Ivics) und das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig (Prof. Dr. Dr. Ulrike Köhl und Dr. Dominik Schmiedel) an dem Projekt beteiligt. 
 

Blick durchs Bullauge ins Labor, in dem Michael Hudecek steht
Prof. Dr. Michael Hudecek ist Leiter des Lehrstuhls für Zelluläre Immuntherapie am Universitätsklinikum Würzburg und Ko-Sprecher des Netzwerks zur CAR Factory.

Wenn die Nase ins Knie geht

Die Würzburger Universitätsmedizin erhält im Rahmen zweier internationaler Studien insgesamt 2,3 Millionen Euro, um die Herstellung von körpereigenem Knorpelgewebe aus der Nase als Implantat zur Regeneration von moderaten und fortgeschrittenen Knorpeldefekten im Knie zu etablieren und das Verfahren für die Zulassung vorzubereiten. Damit seien sie in der Champions League angekommen, so Oliver Pullig, Leiter der GMP-konformen ATMP-Entwicklung am Lehrstuhl für Tissue Engineering und Regenerative Medizin (TERM) des Universitätsklinikums Würzburg (UKW).

Histologische Färbung der Knorpelschicht
Histologische Färbung (Safranin-O/Fast Green) des fertigen Knorpelkonstrukts N-TEC. Die Knorpelzellen aus der Nasenscheidewand wurden auf eine Kollagenmembran (hellgrün) aufgebracht und bildeten dort eine ausgeprägte Knorpelschicht aus (rot). In Schwarz sind die Zellkerne der Knorpelzellen zu sehen. © TERM / UKW
Herstellungsprozess des Knorpelimplantats
Collage zur Vorbereitung des Knorpelimplantats N-TEC: a) der Nasenknorpel wird zerkleinert, die Knorpelzellen werden isoliert; b) die Kollagenmembran wird mit den patienteneigenen Knorpelzellen besiedelt; c) die besiedelte Kollagenmembran erhält ihre Nährlösung für die Reifung des Knorpelgewebes; d) das Knorpelimplantat wird im Reinraum der Universitäts-Kinderklinik verpackt; e) das gereifte Knorpelprodukt wird im Reinraum für den Versand vorbereitet; f) im OP der Orthopädischen Universitätsklinik Würzburg wird das fertige Knorpelimplantat N-TEC auf die richtige Größe ausgestanzt. © TERM / UKW
Biologen Nietzer und Pullig vor dem TERM in der Röntgenstraße in Würzburg.
Die Biologen Dr. Sarah Nietzer und Privatdozent Dr. Oliver Pullig verantworten am Lehrstuhl für Tissue Engineering und Regenerative Medizin (TERM) die beiden Projekte, in denen die Herstellung von körpereigenem Knorpelgewebe aus der Nase zur Regeneration von Knorpeldefekten im Knie etabliert werden soll. © Kirstin Linkamp / UKW

Würzburg. Mit dem Disney-Film ENCANTO hat das gleichnamige EU-Projekt, das vor wenigen Tagen in Rom seinen Auftakt feierte, nichts zu tun. Auch wenn das Studienthema für Laien nach Zauber (spanisch encanto) klingen mag. „Wir entnehmen unseren Patienten ein kleines Stück Knorpel aus der Nasenscheidewand, züchten es auf einer strukturgebenden Kollagenmatrix und implantieren es vier Wochen später in das geschädigte Knie, damit sich der Knorpel regeneriert“, erklärt Privatdozent Dr. Oliver Pullig.

Mögliche Alternative zum künstlichen Gelenkersatz

Dass diese Methode der Knorpelregeneration funktioniert und sowohl wirksam als auch sicher ist, hat der Biologe bereits in der BIO-CHIP-Studie mit einem internationalen Team unter der Leitung des Universitätsspitals Basel an mehr als 100 Personen erfolgreich gezeigt. Während in dieser Studie fokale Knorpelläsionen, also nur lokal begrenzte und klar definierte Verletzungen, zum Beispiel nach einem Unfall, mit dem gezüchteten Knorpelgewebe aus der Nase behandelt wurden, sollen in die ENCANTO-Studie erstmals Patientinnen und Patienten mit weiter fortgeschrittenen Knorpeldefekten aufgenommen werden. Geprüft wird, ob das Verfahren eine Alternative zur Prothese und damit eine neue Therapie bei der Patellofemoralen Arthrose (PFOA) darstellt, also bei Knorpelschäden an der Rückseite der Kniescheibe (lateinisch patella) und am gegenüberliegenden Oberschenkelknochen (lateinisch femur). Daher auch das Akronym ENCANTO: ENgineered CArtilage from Nose for the Treatment of Osteoarthritis - künstlich hergestellter Knorpel aus der Nase zur Behandlung von degenerativem Gelenkverschleiß.

UKW erhält insgesamt 2,3 Millionen Euro 

Für die Durchführung des ENCANTO-Projekts im  im Rahmen des EU-Förderprogramms HORIZON-HLTH-2023-TOOL-05 (Tools and technologies for a healthy society) stehen insgesamt 11,3 Millionen Euro zur Verfügung. Davon erhält die Universitätsmedizin Würzburg 1,88 Millionen Euro. Die von Oliver Pullig geleitete Arbeitsgruppe „GMP-konforme ATMP-Entwicklung“ ist gemeinsam mit einem Team aus Basel für die Herstellung der Implantate verantwortlich. Die Knorpelmatrix wird in zwölf klinischen Zentren in Europa eingesetzt, unter anderem in der Orthopädischen Universitätsklinik in Würzburg. Im Rahmen eines weiteren Projekts zur Behandlung der PFOA, das vom Schweizerischen Nationalfonds mit insgesamt 2,6 Millionen Schweizer Franken gefördert wird, erhält das UKW 415.000 Euro für die Herstellung nach GMP-Richtlinien, GMP steht für Good Manufacturing Practice, auf Deutsch gute Herstellungspraxis. 

„Mit diesen hohen Fördersummen, die uns endlich ermöglichen das Produkt startklar für die Zulassung zu machen, sind wir in der Champions League angekommen“, freut sich Oliver Pullig, der mit Spannung den Rekrutierungsstart Ende des Jahres für die von den Schweizern geförderte Studie und Anfang 2025 für ENCANTO erwartet. In Würzburg ist die Herstellung von insgesamt 56 Implantaten geplant sowie die Rekrutierung von 25 Patientinnen und Patienten. 

GMP-konforme Entwicklung von ATMP

Die Implantation des Knorpelgewebes ist relativ einfach, der Aufwand die Knorpel außerhalb des Körpers zu züchten jedoch immens. Da das Implantat aus lebenden Zellen besteht gehört es zu den Arzneimitteln für neuartige Therapien, kurz ATMP für Advanced Therapy Medicinal Products. Das heißt: Es unterliegt besonderen Regularien. „Wir haben uns bereits im BIO-CHIP-Projekt um die komplexen Aufgaben und Formalitäten rund um die Herstellung und Logistik gekümmert“, berichtet Oliver Pullig. Nun liege die Herausforderung darin, die hohen Auflagen für die Herstellung und die Qualität des Produkts konstant zu halten. „Es sind menschliche Zellen. Die machen nicht immer das, was wir wollen oder erwarten“, schildert Dr. Sarah Nietzer. Die Biologin war am TERM zehn Jahre lang in der Forschung und Entwicklung tätig. Jetzt hat sie den Schritt in die Herstellung und Regulatorik gemacht. „Wir benötigen mehr Daten, um zu verstehen, warum zum Beispiel die Zellen von einer Person nicht so gut wachsen wie bei einer anderen. Außerdem arbeiten wir an einem Verfahren, wie wir die Qualität der Zellen und ihre Viabilität über den gesamten Herstellungsprozess, also in real time, überwachen und nicht erst am Ende prüfen können. Es wäre großartig, wenn wir diese neue Methode auch auf andere Modelle übertragen könnten, mit denen wir am Lehrstuhl verschiedene Krankheiten nachstellen.“ 

N-TEC – Nasal Chondrocyte-based Tissue-Engineered Cartilage

Doch wie wird solch ein Gewebeimplantat überhaupt hergestellt? Zunächst wird den Studienteilnehmenden ein winziges Stückchen Knorpelgewebe aus der Nasenscheidewand entnommen. Die Knorpelzellen aus der Nase sind denen des Knies sehr ähnlich. Sie sind mechanisch belastbar und lassen sich gut im Labor vermehren. Nach der Entnahme wird das Knorpelgewebe unter strengsten aseptischen Bedingungen im Reinraum aufbereitet. Die Zellen werden isoliert und kultiviert und schließlich auf eine 4 x 5 cm große Trägerstruktur gegeben. Dort wandern die Zellen in die als Medizinprodukt zugelassene Kollagenmembran ein und bauen ihre eigene Knorpelmatrix. Nach vier Wochen ist das Implantat namens N-TEC für nasal chondrocyte-based tissue-engineered cartilage einsatzbereit. 

Echte Chance für Volkskrankheit Arthrose 

„In der BIO-CHIP-Studie hatten wir auch ein weniger zeitaufwändiges Verfahren untersucht, bei dem die Zellen nur zwei Tage auf der Matrix waren. Die Qualität war gut, doch die länger gereifte Matrix war stabiler und wurde auch vom Operateur bevorzugt, der das neue Gewebe aus körpereigenen Zellen auf die defekte Stelle im Knorpel legt und mit dem unversehrten Knorpelgewebe vernäht“, berichtet Oliver Pullig. Neu sei, dass für die Kultivierung der Zellen kein körpereigenes Blut mehr benötigt wird und statt einer Matrix zwei hergestellt werden können. Somit ließen sich auch große Flächen an Knorpeldefekten therapieren. 

Sollten sich die Implantate als echte Alternative zur Prothese erweisen, würden sie Pullig zufolge die Behandlung von Knorpeldegenerationen geradezu revolutionieren. Bislang beschränken sich die therapeutischen Ansätze auf Schmerzbehandlung oder künstlichen Gelenkersatz. Dabei sind weltweit mehr als 500 Millionen Mensch von der schmerzhaften und mit Behinderungen einhergehenden Arthrose im Kniegelenk betroffen. Und die Volkskrankheit Arthrose nimmt aufgrund des vermehrten Übergewichts und der steigenden Lebenserwartung stetig zu.
 

Histologische Färbung der Knorpelschicht
Histologische Färbung (Safranin-O/Fast Green) des fertigen Knorpelkonstrukts N-TEC. Die Knorpelzellen aus der Nasenscheidewand wurden auf eine Kollagenmembran (hellgrün) aufgebracht und bildeten dort eine ausgeprägte Knorpelschicht aus (rot). In Schwarz sind die Zellkerne der Knorpelzellen zu sehen. © TERM / UKW
Herstellungsprozess des Knorpelimplantats
Collage zur Vorbereitung des Knorpelimplantats N-TEC: a) der Nasenknorpel wird zerkleinert, die Knorpelzellen werden isoliert; b) die Kollagenmembran wird mit den patienteneigenen Knorpelzellen besiedelt; c) die besiedelte Kollagenmembran erhält ihre Nährlösung für die Reifung des Knorpelgewebes; d) das Knorpelimplantat wird im Reinraum der Universitäts-Kinderklinik verpackt; e) das gereifte Knorpelprodukt wird im Reinraum für den Versand vorbereitet; f) im OP der Orthopädischen Universitätsklinik Würzburg wird das fertige Knorpelimplantat N-TEC auf die richtige Größe ausgestanzt. © TERM / UKW
Biologen Nietzer und Pullig vor dem TERM in der Röntgenstraße in Würzburg.
Die Biologen Dr. Sarah Nietzer und Privatdozent Dr. Oliver Pullig verantworten am Lehrstuhl für Tissue Engineering und Regenerative Medizin (TERM) die beiden Projekte, in denen die Herstellung von körpereigenem Knorpelgewebe aus der Nase zur Regeneration von Knorpeldefekten im Knie etabliert werden soll. © Kirstin Linkamp / UKW

Leidenschaftlich, klug und engagiert - forschende Frauen am UKW

In der Serie #WomenInScience berichten forschende Frauen aus der Universitätsmedizin Würzburg über ihren Werdegang, geben Empfehlungen für mehr Diversität in der Wissenschaft und Karrieretipps an den Nachwuchs.

Porträts von forschenden Frauen am UKW
In der Serie #WomenInScience berichten Ärztinnen, Wissenschaftlerinnen und Technologinnen von der Faszination ihrer Forschung, ihren Entdeckungen sowie von Meilensteinen und Hindernissen wie zum Beispiel gesellschaftliche Rahmenbedingungen und konservative Rollenbilder, die eine Karriere in der Wissenschaft erschweren.

Würzburg, im Februar 2024. Weil die Welt immer noch in großen Teilen von Männern für Männer gestaltet werde und erkannt werden müsse, dass eine größere Vielfalt zu mehr Innovation führt, hat die UNESCO den 11. Februar zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft erkoren. 

Auch das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) setzt sich für Diversität in der Wissenschaft und Chancengleichheit ein. Es gibt auf dem Campus zahlreiche Fördermaßnahmen und Mentoring-Programme - und es gibt die Serie #WomenInScience mit inzwischen mehr als 20 weiblichen Rollenvorbildern. In den Porträts berichten Ärztinnen, Wissenschaftlerinnen und Technologinnen von der Faszination ihrer Forschung, ihren Entdeckungen, die das Leben vieler Patientinnen und Patienten bereits verbessert haben und zum Verständnis zahlreicher Erkrankungen beigetragen haben sowie von Meilensteinen und Hindernissen. Die Forscherinnen machen auch auf gesellschaftliche Rahmenbedingungen und konservative Rollenbilder aufmerksam, die eine Karriere in der Wissenschaft erschweren. 

Zukunftsgewandte Strukturen durch flachere Hierarchien

„Die gläserne Decke ist noch da und es ist schwer, sie als Frau zu durchbrechen“, sagt Professorin Heike Rittner, die seit November 2023 den Lehrstuhl für Schmerzmedizin hat und somit zu den 27 Prozent der Professorinnen an der Medizinischen Fakultät gehört (siehe Infokasten Geschlechterverhältnis). Die Mutter von drei Kindern gibt zu bedenken: „Die mächtigsten Positionen sind überwiegend von Männern besetzt.“ Ihrer Meinung nach müssten die Strukturen in der Universitätsmedizin zukunftsgewandter werden: flachere Hierarchien, die mehr Eigenverantwortlichkeit und Juniorgruppen ermöglichen, könnten mehr Frauen, aber auch mehr Männer für die Forschung begeistern. In Yale habe sie „genial gute“ Erfahrungen mit departmentartigen Strukturen gemacht. 

Mehr Frauen in Entscheidungsgremien

Auch Professorin Malgorzata Burek, Biologin und Frauenbeauftragte an der Medizinischen Fakultät legt den Finger in die Wunde: „Die meisten Regeln werden von Männern gemacht. Aber viele Männer wissen gar nicht, was gebraucht wird, welche Entscheidungen wichtig sind. Erst wenn mehr Frauen in den Entscheidungsgremien sitzen, kann sich etwas ändern - zum Beispiel bessere Arbeitsbedingungen und mehr Planbarkeit.“ Dazu zählen Vertragsverlängerungen, unbefristete Stellen und flexiblere Arbeitszeitmodelle sowie mehr Kooperation statt Konkurrenz. Zu den größten Hindernissen zählt Malgorzata Burek zufolge das Wissenschaftszeitvertragsgesetz, das eine hohe Fluktuation vorsieht, um Innovationen zu fördern. Doch wer so viele Anstrengungen auf sich nimmt, müsse Ziele haben und langfristige Sicherheiten. 

Der Leidenschaft folgen und Bedingungen schaffen, diese ausleben zu können

Generell könne der Arbeitsalltag als Clinician Scientist, also als Behandelnde, die gleichzeitig forschen, sicher noch etwas familienfreundlicher werden, meint Professorin Stefanie Hahner. Die stellvertretende Leiterin der Endokrinologie am UKW und Mutter von zwei Kindern zweifelt manchmal daran, ob sie angesichts ihres Arbeitspensums ein gutes Vorbild sei. „Am Ende liegt aber vieles auch an uns selbst. Entscheidend ist, dass wir Freude an unserer Tätigkeit haben und dass diese Freude ausstrahlt. Dann wird diese sehr vielseitige und bereichernde Tätigkeit nicht nur für uns, sondern auch für andere attraktiv.“ Die Leidenschaft eint alle porträtierten Forscherinnen: immer wieder neue Fragestellungen zu finden und Antworten zu suchen, die eines Tages zu besseren Behandlungsmöglichkeiten führen könnten. 

Vom inneren und äußeren Druck, zuhause bei den Kindern zu bleiben

„Wenn Sie Ihre Leidenschaft gefunden haben, umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen dabei helfen, sie auszuleben. Es ist wichtig, nicht nur ein unterstützendes berufliches Umfeld zu haben, sondern auch ein privates“, berichtet die Neurobiologin und Juniorprofessorin Rhonda McFleder. Als zweifache Mutter kennt sie den Druck von innen und außen, sich als Frau mehr um die Kinder kümmern zu müssen. „Ich habe glücklicherweise ein großartiges Unterstützungssystem, das mir hilft, diesen Druck zu bekämpfen und meine Träume zu verfolgen. Um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, müssen wir diesen Druck, zu Hause zu bleiben, beseitigen und Frauen zu gleichberechtigten Mitgliedern sowohl am Arbeitsplatz als auch im Haushalt machen.“ 

Vom perfekten Zeitpunkt Kinder zu bekommen

Den einen perfekten Zeitpunkt für eine Familiengründung gebe es laut Stefanie Hahner nicht. Dazu seien die individuellen Bedingungen zu unterschiedlich. „Familie zu haben ist immer eine Herausforderung, jedoch kein Hindernis für eine akademische Karriere. Die Bedingungen für Frauen heute sind ausbaufähig, aber sehr viel besser als sie es noch vor ein paar Jahren waren, da inzwischen viele Förderprogramme mit flexibler Berücksichtigung von Elternzeiten existieren. Mitunter habe ich mit Frauen aber auch schon über die Möglichkeit von Social Freezing gesprochen, um den zeitlichen Druck der Familiengründung herauszunehmen. Schöner wäre natürlich die Möglichkeit, alles parallel gut integrieren zu können und daran gilt es gemeinsam weiter zu arbeiten.“
„Als etablierte Wissenschaftlerin Mutter zu werden ist deutlich einfacher und entspannter, weil vieles schon geregelt ist. Man hat eine eigene Arbeitsgruppe, vertraute Mitarbeitende, die wissen, was im Labor zu tun ist“, bemerkt Malgorzata Burek, die ihr drittes Kind bekam, als sie sich habilitierte.

Hilfe annehmen – zuhause und bei der Arbeit 

„Und man sollte Hilfe annehmen!“, rät Heike Rittner, die immer wieder feststellt, dass die Hemmschwelle bei den heutigen Müttern, einen Babysitter oder eine Kinderbetreuung zu engagieren, extrem hoch ist. Es sei etwas dran an dem Sprichwort „Es braucht ein Dorf, um Kinder zu erziehen“. „Unsere Kinderfrauen habe auch immer wieder neue Aspekte in die Erziehung eingebracht. Und im Notfall war ich schnell zur Stelle. Das ist ein weiterer wichtiger Aspekt: in der Nähe der Klinik zu wohnen! Wenn man kurze Wege hat, spart man viel Zeit.“

Nicht nur als Mutter, auch als Klinikerin sollte man sich von dem Gedanken befreien, alles selbst machen zu wollen und zu können, empfiehlt Professorin Claudia Sommer, die mit Heike Rittner die Forschungsgruppe KFO 5001 Resolve PAIN leitet. „Hier in der Universitätsmedizin Würzburg gibt es zum Beispiel hervorragende Grundlagenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die viele Techniken wesentlich besser beherrschen und mir in kniffligen Fragen zur Seite stehen.“

Aufbrechen der klassischen Rollen - Mann und Frau als Team verstehen 

Generell seien Teams und das persönliche Miteinander im Team unabdingbar. „Es bringt nichts, wenn man zehn Genies zusammensetzt, die nicht miteinander kommunizieren. Ellenbogen raus, das funktioniert nicht“, ist die Medizinstudentin Isabell Wagenhäuser der Meinung. Auch Mann und Frau sollten sich mehr als Team verstehen und als Team wahrgenommen werden. Bezüglich Eltern- und Erziehungszeit sollten Frauen und Männer gleichbehandelt werden, nicht nur auf dem Papier, auch in der Kommunikation, in der übertragenen Arbeit und Verantwortung. „Männer sollten sich trauen, für die Familie beruflich kürzer zu treten und tatsächlich eine Zeit lang Teilzeit zu arbeiten. Das darf weder für Männer noch für Frauen ein Karriereknick bedeuten“, wünscht sich die angehende Neurochirurgin Dr. Vera Nickl. „Je mehr Männer und Frauen zeigen, dass es gleichverteilt geht, desto besser!“ meint die Physikerin, Psychologin und Mutter Dr. Anne Saulin. Der Kulturwandel hat begonnen, jetzt muss er noch weiterentwickelt und gefestigt werden. 

„Es geht nicht um das Geschlecht, sondern um Wissen, Ideen und Leistung.“ 

„Wir müssen mit Stereotypen brechen“, bringt es Marah Alsalkini auf den Punkt. Die Medizinerin kam vor zwei Jahren von Syrien nach Deutschland und stellt derzeit am UKW aus dem Gewebe von Hirntumoren 3D-Organoide her, um seine Eigenschaften zu erforschen und neue Therapieansätze zu testen. „Frauen sollten mehr Selbstvertrauen haben und sich nicht von Hindernissen oder Schwierigkeiten aufhalten lassen. Alles ist erreichbar. Es geht nicht um das Geschlecht, sondern um Wissen, Ideen und Leistung. Ich wünsche mir nicht nur Gleichberechtigung, unabhängig von Geschlecht, sondern auch von Nation und Religion.“

Chancengleichheit, Offenheit und gute Kommunikation – auf allen Ebenen

Chancengleichheit versteht auch Isabell Wagenhäuser unter dem Aspekt „als der Mensch gesehen zu werden, der man ist, mit all seinen Kompetenzen, nicht nur fachliche, sondern auch die soft skills, und das unabhängig von geschlechtsspezifischen Rollenbildern.“ Ebenfalls ganz oben auf ihrer Wunschliste stehen Offenheit und eine gute Kommunikation. Dass wir einander offen und ohne Vorurteile begegnen und miteinander kommunizieren. 
Gemeinsam mit Julia Reusch arbeitet Isabell Wagenhäuser an der CoVacSer-Studie, einer Kooperation der Zentralen Einrichtung für Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship und der Medizinischen Klinik I des UKW. Auf Konferenzen beobachten die beiden Studentinnen regelmäßig das Auftreten von Männern und Frauen und vergleichen dieses. Ihr Fazit: „Es ist wichtig, selbstbewusst aufzutreten und die eigene Kompetenz zu präsentieren, ohne dabei arrogant zu wirken. So funktioniert dann auch wissenschaftlicher Austausch und Zusammenarbeit auf Augenhöhe - unabhängig von Rollenbildern und dem Geschlecht.“ 

Empowerment und Wertschätzung 

Professorin Bettina Baeßler erinnert daran, auch die leisen Potentiale zu fördern, also die Menschen, die eher introvertiert sind. Dazu zählen häufig Frauen. Diese gilt es zu sehen, zu heben und zu entdecken. Stefanie Hahner, die Mitglied in der Gleichstellungskommission ist und sich als Prodekanin der Medizinischen Fakultät um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses kümmert, fügt hinzu: „Als Mentorin setze ich auf Empowerment, was eine gewisse Selbstwirksamkeit mit sich bringt und zum Erfolg führt.“

Alle sind sich einig: Es braucht Rollenmodelle! Frauen in Führungspositionen, als Oberärztinnen, Chefärztinnen und Direktorinnen, die fördern und fordern. Unterm Strich sollten Frauen die gleiche Wertschätzung für ihre Arbeit erfahren wie Männer – das gilt in der Klinik, in der Forschung und in der Gesellschaft. 

Geschlechterverhältnis in der Medizinischen Fakultät

Bei Medizinstudium und Promotion lag in Würzburg in den vergangenen Jahren der Anteil der Frauen stetig über dem der Männer. So nahmen im Jahr 2022 insgesamt 497 Frauen ihr Medizin- und Zahnmedizinstudium in Würzburg auf (67%), 350 absolvierten es (61%) und 132 Frauen (63%) promovierten. Bei der Habilitation wechselt das Geschlechterverhältnis: Im Jahr 2022 haben sich sechs Frauen habilitiert (20%). Bei den W1-Professuren war das Geschlechterverhältnis mit 6:6 im Jahr 2022 ausgeglichen, von den W2/C3-Professuren waren 26 (30%) von Frauen besetzt und 61 von Männern, bei den W3-Professuren sank der Anteil der Frauen auf 19%. Mit einem Professorinnen-Anteil von insgesamt 27 Prozent liegt die Medizinische Fakultät Würzburg über dem Durchschnitt in Bayern (24%) und in Deutschland (23%). 

Die ausführlichen Porträts finden Sie hier.
 

Porträts von forschenden Frauen am UKW
In der Serie #WomenInScience berichten Ärztinnen, Wissenschaftlerinnen und Technologinnen von der Faszination ihrer Forschung, ihren Entdeckungen sowie von Meilensteinen und Hindernissen wie zum Beispiel gesellschaftliche Rahmenbedingungen und konservative Rollenbilder, die eine Karriere in der Wissenschaft erschweren.

Wie fit bin ich?

Ein Studienteam der Würzburger Universitätsmedizin hat anhand der Ergebnisse der bevölkerungsbasierten STAAB-Kohortenstudie Referenzwerte für den 6-Minuten-Gehtest erstellt. Ein online verfügbarer Rechner ermöglicht es, die eigene individuelle Leistung mit der aufgrund von Alter und Körpergröße zu erwartenden Leistung zu vergleichen.

Grafik zum 6-Minuten-Gehtest
Auf der Website www.6mwt.org können in den Kalkulator die Strecke, die in 6 Minuten zurückgelegt wurde, das Alter und die Körpergröße eingegeben und unmittelbar die individuelle Leistungsfähigkeit im Verhältnis zur Normalbevölkerung abgelesen werden. © UKW

Würzburg. Der 6-Minuten-Gehtest ist eine einfache, kostengünstige und sichere Untersuchungsmethode, um die körperliche Leistungsfähigkeit eines Individuums zu beurteilen. Er ermöglicht es beispielsweise, die Schwere von Erkrankungen wie Herzinsuffizienz und Lungenleiden sowie das Ansprechen auf eine Therapie zu bewerten. Auch in der Physiotherapie und Rehabilitation wird er oft verwendet, um den Fortschritt der Patientinnen und Patienten zu ermitteln. Das Ergebnis des Tests hängt unter anderem von individuellen Eigenschaften wie Körperbau und Alter der Testperson ab. 

Referenzwerte und krankheitsunabhängige Determinanten sind wichtig für die Interpretation der Testergebnisse 

„Bislang fehlten jedoch Normwerte zur Einordung und Beurteilung der zurückgelegten Gehstrecke“, berichtet Privatdozentin Dr. Caroline Morbach. Das hat die Kardiologin am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) jetzt in ihrer neuen im Journal Clinical Research in Cardiology veröffentlichen Studie geändert: „Wir haben an einer sehr großen Bevölkerungsstichprobe der Stadt Würzburg, der sogenannten STAAB-Kohorte, Referenzwerte für Menschen aus der Allgemeinbevölkerung zwischen dem 40. und 80. Lebensjahr erstellt, die bei der Interpretation der Testergebnisse helfen können. Diese Referenzwerte sind anwendbar, wenn der Gehtest nach den gleichen Standards durchgeführt wird, wie sie in unserer Studie zur Anwendung kamen.“

Wendepunkt schon nach 15 Metern 

Der wichtigste neue Standard ist die Verkürzung der sonst üblichen 30 Meter langen Teststrecke auf 15 Meter. Es müsse nun zwar häufiger gewendet werden, dafür habe die Begrenzung der Distanz den Vorteil, dass der 6-Minuten-Gehtest nun auch in kleineren Räumlichkeiten wie allgemeinmedizinischen oder kardiologischen Praxen oder zuhause durchgeführt werden kann, betont Prof. Dr. Stefan Störk vom DZHI, der gemeinsam mit Prof. Dr. Peter Heuschmann, Vorstand des Instituts für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) die STAAB-Studie leitet, in der 5.000 Würzburgerinnen und Würzburger auf Vorstufen einer Herzinsuffizienz untersucht werden. 

Kalkulator auf Website www.6mwt.org 

Für die Beurteilung der Fitness hat das Studienteam der Würzburger Universitätsmedizin unter Federführung von Prof. Rüdiger Pryss und Michael Stach vom IKE-B/ImDS (Institut für Medizinische Datenwissenschaften, ImDS) einen Kalkulator entwickelt und auf der Website www.6mwt.org zur freien Verfügung gestellt. Hier können das Alter und die Körpergröße sowie die zurückgelegte Strecke eingegeben und unmittelbar die individuelle Leistungsfähigkeit im Verhältnis zur Normalbevölkerung abgelesen werden. „Die Leistungsfähigkeit wird in Prozent angeben. Das heißt, man kann ablesen, ob man 40 oder 80 oder sogar 110 Prozent der erwarteten Leistung erreicht hat“, erläutert Prof. Dr. Dr. Götz Gelbrich vom IKE-B. „Wer den Test nach den Standards regelmäßig wiederholt, kann prüfen, ob und wie sich die Belastbarkeit mit der Zeit verändert. Das kann zum Beispiel nach einer Operation interessant sein, aber auch zur Dokumentation eines Trainingseffekts.“ 

App für 6-Minuten-Gehstrecke 

Eine weitere Erleichterung in der Durchführung des 6-Minuten-Gehtests verspricht eine Softwareanwendung, kurz App, die derzeit entwickelt wird. Mit ihr soll der 6-Minuten-Gehtest auch über mobile Endgeräte möglich sein. 

Die Standards des 6-Minuten-Gehtests im Rahmen der STAAB-Studie

Der Test wurden in einem wenig frequentierten Bereich im DZHI auf dem Gelände des Universitätsklinikums Würzburg durchgeführt. Als Gehstrecke diente eine gerade Ebene von 15 Metern Länge, die Wendepunkte wurden mithilfe eines farbigen Klebebandes klar markiert. Die Testpersonen trugen bequeme Kleidung und rutschfestes Schuhwerk und hatten sich idealerweise vier Stunden vor dem Gehtest nicht körperlich angestrengt. Vor dem Test wurden Blutdruck und Herzfrequenz gemessen. Eine medizinische Fachangestellte überwachte den Test. Sie stand dabei in der Mitte der Wegstrecke und teilte alle zwei Minuten die Zeit mit. Zudem ermutigte sie die Testperson alle 30 Sekunden so schnell wie möglich weiterzugehen. Immer wenn die Testperson einen Wendepunkt erreichte, also nach jeweils 15 Metern, wurde dies mit einem Strich auf dem Versuchsprotokoll vermerkt. Nach Ablauf der sechs Minuten wurde die Testperson aufgefordert, an der aktuellen Position stehen zu bleiben. Die zurückgelegten Meter der letzten, inkompletten Runde wurden ausgemessen und erneut Blutdruck und Herzfrequenz erfasst. Die Gehstrecke errechnete sich aus der Anzahl der zurückgelegten kompletten Runden und der Addition der Meter der letzten, inkompletten Runde. 

Publikation: 
Caroline Morbach, Nicola Moser, Vladimir Cejka, Michael Stach, Floran Sahiti, Fabian Kerwagen, Stefan Frantz, Rüdiger Pryss, Götz Gelbrich, Peter U. Heuschmann & Stefan Störk on behalf of the STAAB consortium. Determinants and reference values of the 6-min walk distance in the general population—results of the population-based STAAB cohort study. Clin Res Cardiol (2024). https://doi.org/10.1007/s00392-023-02373-3

 

Grafik zum 6-Minuten-Gehtest
Auf der Website www.6mwt.org können in den Kalkulator die Strecke, die in 6 Minuten zurückgelegt wurde, das Alter und die Körpergröße eingegeben und unmittelbar die individuelle Leistungsfähigkeit im Verhältnis zur Normalbevölkerung abgelesen werden. © UKW

8.000 Euro für die Würzburger Krebsforschung

Das Marktheidenfelder Unternehmen Energiesteuerung Tina Bitterer spendete 8.000 Euro an die Stiftung „Forschung hilft“. Diese fördert besonders aussichtsreiche Krebsforschungsprojekte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Tina Bitterer (rechts) überreichte eine Spende von 8.000 Euro an Gabriele Nelkenstock und Prof. Dr. Hermann Einsele, beide von der Stiftung „Forschung hilft“.
Tina Bitterer (rechts) überreichte eine Spende von 8.000 Euro an Gabriele Nelkenstock und Prof. Dr. Hermann Einsele, beide von der Stiftung „Forschung hilft“. Bild: Leo Rasche / UKW

Am 31. Januar dieses Jahres war Tina Bitterer, Gründerin und Inhaberin des auf strategischen Energieeinkauf und energiespezifische Beratungsleistungen für Großkunden spezialisierten Unternehmens Energiesteuerung Tina Bitterer aus Marktheidenfeld, zu Gast am Uniklinikum Würzburg (UKW). Im Gepäck hatte sie eine Spende über 8.000 Euro an „Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Universität Würzburg.

Den symbolischen Riesenscheck nahmen herzlich dankend Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Stiftungsrats von „Forschung hilft“, sowie Stiftungsratsmitglied Prof. Dr. Hermann Einsele entgegen. „Das Geld werden wir – wie schon seit über sechs Jahren – zusammen mit weiteren Spendeneinahmen in einer jährlichen Ausschüttung an besonders vielversprechende onkologische Forschungsprojekte weiterreichen“, kündigt Gabriele Nelkenstock an.
Und Prof. Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II des UKW und renommierter Krebsexperte, ergänzt: „Die großzügige Spende von Frau Bitterer trägt dazu bei, dass wir auch in 2024 wieder innovative Forschungsteams im Kampf gegen Krebs unterstützen können. Im richtigen Moment kann diese unkomplizierte Förderung der entscheidende ‚Push‘ für weitere wissenschaftliche Erfolge sein.“
Für Tina Bitterer war die Spendenentscheidung eng mit der Person der Stiftungsratsvorsitzenden verbunden. Sie erläutert: „Ich kenne Gabriele Nelkenstock seit über zehn Jahren und ihr unermüdlicher Einsatz für Krebspatientinnen und -patienten sowie ihre konsequente Umsetzung der entsprechenden Ziele beeindrucken mich immer wieder zutiefst. Deshalb bin ich mir sicher, dass jeder in die Stiftung ‚Forschung hilft‘ investierter Euro sehr gut angelegt ist.“

 

Wer die Krebsforschung in Würzburg mitgestalten will, kann die Stiftung „Forschung hilft“ durch eine Spende auf folgendes Konto unterstützen: 
Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN DE19 7905 0000 0000 0655 65

 

Tina Bitterer (rechts) überreichte eine Spende von 8.000 Euro an Gabriele Nelkenstock und Prof. Dr. Hermann Einsele, beide von der Stiftung „Forschung hilft“.
Tina Bitterer (rechts) überreichte eine Spende von 8.000 Euro an Gabriele Nelkenstock und Prof. Dr. Hermann Einsele, beide von der Stiftung „Forschung hilft“. Bild: Leo Rasche / UKW