Aktuelle Pressemitteilungen

Walter Nussel jetzt im Stiftungsrat von „Forschung hilft“

„Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, begrüßt den bayerischen Landtagsabgeordneten Walter Nussel als neues Mitglied ihres Stiftungsrats.

Würzburg. Die im Jahr 2017 vom Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ gegründete Stiftung „Forschung hilft“ zielt darauf ab, Gelder für innovative Krebsforschungsprojekte an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität zusammenzutragen. Als neues Mitglied wurde Mitte Februar dieses Jahres der CSU-Politiker Walter Nussel (Jahrgang 1965) in den Stiftungsrat aufgenommen. „Wir freuen uns sehr, dass uns mit dem Landtagsabgeordneten und Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Bürokratieabbau von nun an ein weiterer Mitstreiter im Kampf gegen Krebs unterstützen wird – gerade auch überregional“, kommentiert Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Stiftungsrats. Nach ihren Worten war Nussel ein Wunschkandidat von Barbara Stamm für die Position im Stiftungsrat. Die bayerische Landtagspräsidentin a. D. fungierte bis zu ihrem Tod im Oktober 2022 als Ehrenpräsidentin von „Forschung hilft“. Der Abgeordnete kam diesem Wunsch seiner langjährigen politischen Weggefährtin gerne nach, zumal ihm das Stiftungsziel auch persönlich am Herzen liegt. „Krebspatientinnen und -patienten sowie deren Angehörige geraten unverschuldet in Not und durchleben eine schwere Zeit. Ich finde es wichtig, diesen Menschen so gut es geht zu helfen“, so Walter Nussel. 

Wer die Stiftung „Forschung hilft“ weiter voranbringen will, kann eine Spende auf folgendes Konto überweisen: 

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN DE19 7905 0000 0000 0655 65
BIC: BYLADEM1SWU

Drei Untersuchungen zu Covid-19-Impfungen

Covid-19 Impfung: Welche Faktoren beeinflussen die Anti-SARS-CoV-2-Spike-IgG-Titer? Ist eine gemeinsame Verabreichung mit der Influenza-Impfung möglich? Wie verträglich sind die neue Varianten-adaptierten Covid-19 Impfstoffe? Das Universitätsklinikum liefert mit Auswertungen im Rahmen der CoVacSer-Studie die Antworten.

Das Bild zeigt zahlreiche Proben im Labor.
Im Rahmen der CoVacSer-Studie des Universitätsklinikums Würzburg werden seit September 2021 die immunologische Impfantwort sowie die Lebens- und Arbeitsqualität nach einer Covid-19-Impfung und/oder -Infektion in einer Kohorte von 1.800 Beschäftigen im Gesundheitswesen untersucht. @ UKW

Seit September 2021 untersucht die CoVacSer-Studie des Universitätsklinikums Würzburg die immunologische Impfantwort sowie die Lebens- und Arbeitsqualität nach einer Covid-19-Impfung und/oder -Infektion in einer Kohorte von 1.800 Personen, die im Gesundheitswesen arbeiten. Zu drei wichtigen Themen aus der CoVacSer-Studie konnte das Studienteam um Dr. Alexander Gabel, Dr. Manuel Krone, Dr. Nils Petri sowie den Medizinstudentinnen Julia Reusch und Isabell Wagenhäuser kürzlich in renommierten Journals publizieren.

Schlechtere Impfantwort bei Rauchern

In der im Journal of Medical Virology veröffentlichten Querschnittsanalyse „Influencing factors of Anti‐SARS‐CoV‐2‐spike‐IgG antibody titers in healthcare workers: A cross‐section study“ wurden Faktoren analysiert, welche die Konzentration von Antikörpern nach einer Corona-Infektion oder -Impfung beeinflussen. Sowohl genesene als auch geimpfte Personen wiesen eine überwiegend gute so genannte humorale Immunantwort auf, wobei die signifikant höheren Antikörper-Werte in der hybrid immunisierten Untergruppe im Vergleich zu den nur Genesenen die Bedeutung einer zusätzlichen Impfung nach der Rekonvaleszenz unterstreicht. Das Studienteam hat zudem beobachtet, dass der Titer, also die Höhe an Immunglobulin G-Antikörpern gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2, kurz Anti-SARS-CoV-2-Spike-IgG, nach der zweiten Impfung mit der Zeit deutlich abnahm. Vor allem Rauchen und ansteigendes Lebensalter waren mit niedrigeren Titern verbunden. Zusammenfassend, konnte mit dieser Auswertung erstmalig gezeigt werden, dass Nikotinkonsum die humorale SARS-CoV-2-Immunität signifikant einschränkt und somit das Risiko schwerer Infektionen in dieser bereits verstärkt gefährdeten Gruppe weiter erhöht.

Gleichzeitige Verabreichung von Covid-19 Impfung und saisonaler Grippeimpfung wird gut vertragen

Unter dem Titel „Immunogenicity and safety of coadministration of COVID-19 and influenza vaccination“ konnte das CoVacSer-Studienteam die erste groß angelegte Evaluation der so genannten Co-Administration des saisonalen Influenza-Impfstoffes und einer mRNA-basierten Covid-19-Auffrischungsimpfung präsentieren. Das heißt, sie haben an einer Kohorte von 1.231 Studienteilnehmenden untersucht, ob eine gleichzeitige Verabreichung eine wirksame Strategie zum Schutz der Beschäftigten im Gesundheitswesen vor zwei schweren viralen Atemwegsinfektionen ist. Die humorale Immunantwort und die Nebenwirkungen der simultan verabreichten Impfstoffe waren bislang noch unklar.

Ergebnis: Die Anti-SARS-CoV-2-Spike-IgG-Titer waren bei einer Co-Administration leicht, aber signifikant erniedrigt. Jedoch ist unklar in wie weit ein leicht niedrigerer Antikörper-Titer den Schutz vor einer Corona-Infektion und einem schweren Krankheitsverlauf beeinflusst. „Mutmaßlich aber werde die Effektivität nicht relevant eingeschränkt sein“, so Manuel Krone, kommissarischer Leiter der Zentralen Einrichtung für Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship am Uniklinikum Würzburg. Nils Petri, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie an der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Uniklinikums, ergänzt: „Wichtig ist, dass die Co-Administration ebenso gut vertragen wurde wie die alleinige Covid-19 Impfung. Die Co-Administration bietet also die Gelegenheit, mit gut angelegten Kampagnen die Impfquote für beide Impfungen zur erhöhen.“ Die Ergebnisse diese Auswertung konnten kürzlich im European Respiratory Journal publiziert werden.

Varianten-adaptierte bivalente SARS-CoV-2-Impfstoffe erzeugen häufiger Nebenwirkungen als ursprüngliche monovalenten Impfstoffe

Nachdem mittlerweile mehrere an Omikron-Varianten angepasste SARS-CoV-2-Impfstoffe zugelassen wurden und diese Impfstoffe bei Auffrischungsimpfungen überwiegend eingesetzt werden, stellt sich die Frage, ob diese genauso verträglich sind wie die ursprünglichen, auf Stämme aus dem Jahr 2020 zugeschnittenen Impfstoffe. Im Herbst 2022 wurden bivalente Covid-19-Impfstoffe verfügbar, welche die Wildtyp-Spike-mRNA mit einer Omicron BA.1 oder BA.4-5-Spike-mRNA kombinieren. Nachdem jene bivalenten Impfstoffe – ähnlich wie die saisonalen Influenza-Vakzine – ohne zusätzliche klinische Studie zugelassen wurden, konnte nun das CoVacSer-Studienteam erste Erkenntnisse zu Nebenwirkungen und Arbeitsunfähigkeit nach einer BA.4-5 adaptierten, bivalenten Covid-19-Impfung im Vergleich zur monovalenten Covid-19 Impfung als zweite Booster Impfung präsentieren.

In der Substudie erhielten 104 Personen eine vierte Dosis des Covid-19-Impfstoffs, und zwar entweder mit dem ursprünglichen, monovalenten BNT162b2 mRNA-Impfstoff oder mit dem bivalenten BNT162b2 mRNA-Original/Omicron BA.4-5-Impfstoff. Personen, bei denen die vierte Covid-19-Impfung mit dem bivalenten Impfstoff durchgeführt wurde, meldeten häufiger unerwünschte Reaktionen als Personen, die den monovalenten Impfstoff erhielten, insbesondere lokale Impfreaktionen. Es gab einen Trend zu mehr Arbeitsunfähigkeit und einer häufigeren Einnahme von Bedarfsmedikation nach der bivalenten Impfung. Zusammenfassend scheinen bivalente SARS-CoV-2-Impfstoffe als Auffrischimpfung häufiger kurzfristig leichte Nebenwirkungen zu erzeugen, wobei weiterführende Untersuchungen auch unter Einbezug der humoralen Immunogenität der Impfung nötig sind, um die klinische Entscheidungsfindung bei der Wahl zwischen bivalenten und monovalenten Impfungen zu unterstützen. Die Publikation „Bivalent BNT162b2 mRNA original/omicron BA.4-5 booster vaccination: adverse reactions and inability to work compared with the monovalent COVID-19 booster“ wurde kürzlich im Journal Clinical Microbiology and Infection veröffentlicht.

Publikationen

Reusch, J., I. Wagenhäuser, A. Gabel, A. Eggestein, A. Höhn, T. T. Lâm, A. Frey, A. Schubert-Unkmeir, L. Dölken, S. Frantz, O. Kurzai, U. Vogel, M. Krone and N. Petri (2022). "Influencing factors of anti-SARS-CoV-2-spike-IgG antibody titers in healthcare workers: A cross-section study." Journal of Medical Virology: e28300. https://doi.org/10.1002/jmv.28300

Wagenhäuser, I., J. Reusch, A. Gabel, A. Höhn, T.-T. Lâm, G. Almanzar, M. Prelog, L. B. Krone, A. Frey, A. Schubert-Unkmeir, L. Dölken, S. Frantz, O. Kurzai, U. Vogel, N. Petri and M. Krone (2023). "Immunogenicity and safety of coadministration of COVID-19 and influenza vaccination." European Respiratory Journal 61(1): 2201390. https://doi.org/10.1183/13993003.01390-2022

Wagenhäuser, I., J. Reusch, A. Gabel, L. B. Krone, O. Kurzai, N. Petri and M. Krone (2023). "Bivalent BNT162b2mRNA original/Omicron BA.4-5 booster vaccination: adverse reactions and inability to work compared to the monovalent COVID-19 booster." Clinical Microbiology and Infection. Article in Press. https://doi.org/10.1016/j.cmi.2023.01.008

Film: In der UKW-Mediathek erklärt Manuel Krone in einem Film vom Dezember 2022 die Aufgaben der Abteilung Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship und im Besonderen die CoVacSer-Studie. 

 

Das Bild zeigt zahlreiche Proben im Labor.
Im Rahmen der CoVacSer-Studie des Universitätsklinikums Würzburg werden seit September 2021 die immunologische Impfantwort sowie die Lebens- und Arbeitsqualität nach einer Covid-19-Impfung und/oder -Infektion in einer Kohorte von 1.800 Beschäftigen im Gesundheitswesen untersucht. @ UKW

Hochrisikogruppen profitieren von Corona-Booster

Eine Studie der Universitätsmedizin Würzburg zeigt, wie Dialysepflichtige von einer Auffrischungsimpfung mit bivalentem Covid-19 Omikron mRNA-Booster gegen SARS-CoV-2 profitieren. Beeindruckende Antikörperantwort sowohl in der Konzentration als auch in der Neutralisations- und Bindungsfähigkeit.

Das Bild zeigt die Studiengruppe vor dem KfH.
Luise Schäfer, Luca Huth, Martina Prelog und Giovanni Almanzar (v.l.n.r.) haben gemeinsam mit Christiane Drechsler (2.v.r.) und Torsten Stövesand (r.) vom KfH-Nierenzentrum mehr als 120 Dialysepflichtige von der ersten Corona-Impfung an begleitet und ihre Immunantwort untersucht. © Daniel Peter / UKW
Das Bild zeigt Luise Schäffer, Luca Huth, Giovanni Almanzar und Martina Prelog im Labor.
Die Medizinstudierenden Luise Schäfer und Luca Huth untersuchen in der Kinderklinik des Universitätsklinikums Würzburg mit Martina Prelog und Giovanni Almanzar die zelluläre Immunabwehr und Antikörperantworten von Hochrisikopatientinnen und -patienten. © Daniel Peter / UKW

Boostern wir zu oft und zu schnell? In den vergangenen Monaten wurde viel über die Auffrischungsimpfung mit bivalenten Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 und Omikron diskutiert. Sogar bei Hochrisikopatientinnen und -patienten wurde der Nutzen der Verabreichung eines an die Omikron-Varianten angepassten mRNA-Impfstoffes nach einer Grundimmunisierung in Frage gestellt. Prof. Dr. Martina Prelog hat mit ihrem Team vom Universitätsklinikum Würzburg die Immunantwort bei einer Hochrisikogruppe, und zwar den Hämodialysepflichtigen untersucht und ist nach der Auswertung zu folgendem Schluss gekommen: „Risikopatientinnen und -patienten profitieren von einer angepassten Impfung, vor allem diejenigen, die keinen Durchbruchsinfekt, also keinen Kontakt mit Omikron hatten. Die Antikörperantwort war dabei umso besser, je höher die Ausgangslage an vorbestehenden Antikörpern gegen SARS-CoV-2 war. Aus immunologischer Sicht macht es also durchaus Sinn, wenn sich Dialysepflichtige regelmäßig und auch mit einem angepassten Impfstoff impfen lassen.“

Covid-19: Dialysepflichtige gehören zur Hochrisikogruppe

Doch warum gehören Nierenkranke, die regelmäßig eine künstliche Blutwäsche außerhalb des Körpers benötigen, überhaupt zur Hochrisikogruppe? „Da die Nierenfunktion beeinträchtigt ist, können viele Giftstoffe nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden, sie sammeln sich im Körper an und schädigen das Immunsystem. Darüber hinaus werden durch die Hämodialyse auch die Antikörper ausgewaschen und die Abwehrzellen beeinträchtigt“, erklärt der Medizindoktorand Luca Huth, der die Studie gemeinsam mit der Doktorandin Luise Schäfer beim New England Journal of Medicine (NEJM) eingereicht hat. Mit Erfolg. Die Studie wurde jetzt unter dem Titel „Immunologic Effect of Bivalent mRNA Booster in Patients Undergoing Hemodialysis“ veröffentlicht (DOI: 10.1056/NEJMc2216309).

Das Team hat mehr als 120 Dialysepflichtige im Würzburger KfH-Nierenzentum, das von Christiane Drechsler und Torsten Stövesand ärztlich geleitet wird, von der ersten Corona-Impfung an begleitet. 55 der Nierenkranken hat sich nach der vierten Impfung für eine fünfte Dosis mit einem angepassten Impfstoff entschieden. Und genau von dieser Gruppe wurden für die im NEJM publizierten Studie die Serumproben analysiert. Das heißt, ihre Antikörperspiegel und zelluläre Immunabwehr wurden sechs und zwei Wochen vor der fünften angepassten Impfung sowie zwei und vier Wochen danach untersucht. „Hier fiel schnell auf, dass der erste Schutzschirm der Antikörper sehr rasch abnahm. Bei 37 Personen hatte das Immunsystem ausschließlich Kontakt mit der mRNA für das Impf-Spike-Protein. Die 18 Personen, die eine Durchbruchsinfektion mit Omikron in der letzten Zeit hatten, hatten vor der fünften Impfung bereits deutlich höhere Antikörperspiegel“, berichtet Luise Schäfer. „Mit der Verabreichung einer mRNA-Auffrischungsimpfung gegen Omikron lassen sich die neutralisierenden Antikörper jedoch wieder auf ein höheres Level bringen.“

Konzentration der bindungsstarken und neutralisationsfähigen Antikörper steigt

Die Publikation ist eine der ersten Arbeiten, die zeigt, dass mehrfach geimpfte Patientinnen und Patienten Vorteile in der humoralen Immunabwehr haben. Während die zelluläre Immunantwort, vor allem die Abwehr durch T-Lymphozyten relativ konstant bleibt, war die Antikörperantwort Martina Prelog zufolge beeindruckend: „Bei denen, die eine Durchbruchsinfektion hatten, stieg die Antikörperkonzentration nach der Impfung mit dem angepassten Omikron-Impfstoff nochmals um das 2,5-fache, bei denen ohne Omikron-Durchbruchsinfektion sogar um das 7,3-fache.

Doch die Qualität der Antikörper ist mindestens genauso wichtig wie die Quantität. Daher wurde am Uniklinikum Würzburg neben der Menge an spezifischen Abwehrzellen und Antikörpern auch die Bindungsstärke der Antikörper gemessen. Bereits vor einem Jahr haben Martina Prelog, Giovanni Almanzar und der Doktorand Tim Vogt mit ihren Untersuchungen zur Bindungsaktivität der Antikörper gegen ihre Antigene, der so genannten Avidity, zu einer wegweisenden Covid-19-Studie im Nature Medicine beigetragen. (Link zur PM).

Ein weiterer Faktor, um das Ausmaß der schützenden Immunität abzuschätzen, ist die Neutralisationsfähigkeit der Antikörper. Diese wurde im Rahmen der Studie von Prof. Dr. Oliver Keppler und seinem Team im Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) mittels vermehrungsfähiger SARS-CoV-2 Erreger in aufwendigen Experimenten analysiert. Ergebnis: Die Neutralisationsfähigkeit gegen die neuen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 war nach der fünften Impfung signifikant gestiegen.

Fazit: Die Antikörperspiegel gegen SARS-CoV-2 fallen bekanntermaßen sowohl bei Gesunden als auch bei Kranken gleichmäßig ab. Doch für Risikogruppen wie Dialysepflichtige ist es besonders wichtig, hohe Antikörperspiegel zu haben, um auch viele neutralisierende Antikörper mit hoher Bindungsfähigkeit zu besitzen.

Die Höhe der Antikörperspiegel vor der Booster-Impfung ist auch bedeutsam für die Impfantwort nach der Impfung, zum Beispiel mit einem angepassten mRNA Impfstoff. „Immunologisch gesehen können also gerade Risikopatienten, wie Dialysepflichtige, von regelmäßigen Auffrischungsimpfungen profitieren, da sie dadurch hohe Antikörperspiegel entwickeln, die auch Immunfluchtvarianten wie Omikron gut neutralisieren können“, kommentiert Martina Prelog. 

Studie: Huth Luca, Schäfer Luise, Almanzar Giovanni, Lupoli Gaia, Bischof Marie, Wratil Paul R., Stövesand Torsten, Drechsler Christiane, Keppler Oliver T., Prelog Martina. Immunologic Effect of Bivalent mRNA Booster in Patients Undergoing Hemodialysis. 2023/02/15. New England Journal of Medicine. 10.1056/NEJMc2216309. https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2216309

Das Bild zeigt die Studiengruppe vor dem KfH.
Luise Schäfer, Luca Huth, Martina Prelog und Giovanni Almanzar (v.l.n.r.) haben gemeinsam mit Christiane Drechsler (2.v.r.) und Torsten Stövesand (r.) vom KfH-Nierenzentrum mehr als 120 Dialysepflichtige von der ersten Corona-Impfung an begleitet und ihre Immunantwort untersucht. © Daniel Peter / UKW
Das Bild zeigt Luise Schäffer, Luca Huth, Giovanni Almanzar und Martina Prelog im Labor.
Die Medizinstudierenden Luise Schäfer und Luca Huth untersuchen in der Kinderklinik des Universitätsklinikums Würzburg mit Martina Prelog und Giovanni Almanzar die zelluläre Immunabwehr und Antikörperantworten von Hochrisikopatientinnen und -patienten. © Daniel Peter / UKW

Herzinsuffizienzstudie zeigt langanhaltende positive Effekte einer telemedizinischen Betreuung

Eine aktuelle Langzeitauswertung der erweiterten INH-Studie (E-INH) des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz Würzburg legt nahe, dass Effekte einer auf 18 Monate begrenzten kardiologisch geführten und durch spezialisierte Pflegekräfte koordinierten telemedizinischen Überwachung und Betreuung überaus nachhaltig sind und bei Patientinnen und Patienten über zehn Jahre hinweg Überleben und Lebensqualität verbessern.

Stefan Störk bei der Schulung von HI-Nurses.
Prof. Dr. Stefan Störk leitet im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) das Department Klinische Forschung und Epidemiologie und hat hier das Fortbildungsprogramm für Herzinsuffizienz-Pflegekräfte und Spezialisierte Herzinsuffizienz-Assistenz initiiert – sie bilden den Schlüssel zum Erfolg des telemedizinischen Betreuungs- und Versorgungsprogramms HeartNetCare-HF(TM). © DZHI / Daniel Peter
Christiane Angermann im Gespräch mit Patienten im DZHI
In der erweiterten Studie des Interdisziplinären Netzwerks Herzinsuffizienz (E-INH) hat Prof. Dr. Christiane Angermann mit Team die Langzeiteffekte einer 18-monatigen telemedizinischen Versorgung im HeartNetCare-HF(TM) untersucht. © DZHI / R. Kochanowski

Die Herzinsuffizienz ist der Nummer-1-Grund für Krankenhauseinweisungen in Deutschland. Mit jeder so genannten kardialen Dekompensation und der nachfolgend erforderlichen Krankenhauseinweisung verschlechtert sich die Prognose deutlich. Herzinsuffizienz, im Volksmund auch Herzschwäche genannt, ist mit einer höheren Sterblichkeit verbunden als die meisten Tumorerkrankungen. Fast 4 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Herzinsuffizienz. Die Tendenz ist in unserer alternden Gesellschaft steigend, aber sie tritt auch bei unter 50-Jährigen auf, Hauptgründe sind hier Übergewicht und Diabetes. Mehr als die Hälfte der Patientinnen und -Patienten hat fünf oder mehr Begleiterkrankungen. Die Pflege und Versorgung von Menschen mit Herzinsuffizienz ist in vielerlei Hinsicht sehr anspruchsvoll. Umso wichtiger ist eine umfassende Behandlung und Betreuung nach der Krankenhausentlassung.

HeartNetCare-HFTM: Telefonisches Monitoring, optimierte Therapie, Patientenschulung durch spezialisierte Pflegekräfte

Um das Entlassmanagement und die Nachsorge zu verbessern, wurde in Würzburg bereits im Jahr 2001 das Interdisziplinäre Netzwerk Herzinsuffizienz (INH) als Forschungs- und Versorgungsnetzwerk gegründet, das heute im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) auf dem Gelände des Universitätsklinikums Würzburg koordiniert wird. Dort hat ein kardiologisches und psychologisches Team für und mit Hochrisiko-Patientinnen und -Patienten, die wegen akuter Herzinsuffizienz stationär behandelt wurden, das telemedizinische Überwachungs- und Versorgungsprogramm HeartNetCare-HFTM entwickelt. Den Schlüssel zum Erfolg bilden im Team mit Kardiologinnen und Kardiologen spezialisierte Pflegekräfte, welche die Patientinnen und Patienten telefonisch betreuen, sie in der Selbstüberwachung von Blutdruck, Herzschlag und im Erkennen von Herzinsuffizienzzeichen wie zum Beispiel Wassereinlagerungen in den Knöcheln schulen und die Ergebnisse des Selbstmonitorings abfragen sowie die medikamentöse Therapie gemeinsam mit Hausärztinnen und -ärzten optimieren.

Die sogenannte INH-Studie hatte schon im Jahr 2012 das Potenzial einer sechsmonatigen HeartNetCare-HFTM-Anwendung in einer multizentrischen, randomisierten und kontrollierten Studie untersucht. Mit 715 Teilnehmenden war sie die bis dato größte in Deutschland durchgeführte Studie zur Versorgungsforschung bei Herzinsuffizienz. Dabei hatte sich gezeigt, dass sechs Monate nach Entlassung aus dem Krankenhaus die Sterblichkeit der mit HeartNetCare-HFTM betreuten Patientinnen und Patienten im Vergleich zur üblichen Versorgung um 38 % vermindert war. Auch die Lebensqualität und die körperliche Leistungsfähigkeit waren besser als bei den Erkrankten mit üblicher Versorgung. Sie nahmen ihre Medikamente regelmäßiger ein und betrieben eine effektivere Selbstüberwachung.

Günstige Langzeiteffekte

Wie nachhaltig der positive Effekt einer 18-monatigen Anwendung von HeartNetCare-HF sein kann, zeigt die erweiterte E-INH-Studie, die jetzt im Journal of the American College of Cardiology (JACC): Heart Failure (DOI: 10.1016/j.jchf.2022.10.016) veröffentlicht wurde. Darin hat das Studienteam unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Angermann und Prof. Dr. Stefan Störk die Langzeiteffekte von HeartNetCare-HFTM in einer erweiterten Population von 1.022 Patientinnen und Patienten geprüft, die wegen akuter Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert worden waren und vor ihrer Entlassung eine Pumpkraft des Herzens, eine so genannte Ejektionsfraktion, von unter 40 % aufwiesen. 509 Patientinnen und Patienten erhielten im Interventionsarm zusätzlich zur üblichen Versorgung die Betreuung mit HeartNetCare-HFTM, die 513 Patienten im Kontrollarm jedoch nur die übliche Versorgung. Studienvisiten fanden bei Studieneinschluss, sechs, zwölf und 18 Monate später sowie nach drei, fünf und zehn Jahren statt.

Niedrigere Mortalität und durchgehend bessere Lebensqualität

Ergebnis: Der primäre Endpunkt, die Zeit bis zum Tod und zur Rehospitalisierung, unterschied sich zwar nicht signifikant zu dem in der Kontrollgruppe ohne Intervention. Die Sterblichkeit in der früher mit HeartNetCare-HFTM betreuten Gruppe war jedoch signifikant geringer (41% vs. 47%, p=0.040 und 64% vs. 70%, p=0.019). Auch die sogenannte kardiovaskuläre Mortalität war nach 60 und 120 Monaten niedriger (25% vs. 31%, p=0.055, und 33% vs. 40%, p=0.043). Zudem traten Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz in der HeartNetCare-HF-Gruppe nach 18, 36 und 60 Monaten jeweils signifikant seltener auf (-25%, - 29% und -30%). Und bei allen Studienvisiten war die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei den mit HeartNetCare-HFTM betreuten Patientinnen und Patienten besser als bei den Studienteilnehmenden der Kontrollgruppe mit der üblichen Versorgung. Die E-INH-Studie generierte unter den Rahmenbedingungen des Deutschen Gesundheitssystems erstmals Evidenz, dass durch eine zeitlich limitierte telemedizinische Betreuung eine Lebensverlängerung und -verbesserung erreicht werden kann.

Betreuung durch multidisziplinäres Team

„Die Kombination von HeartNetCare-HFTM-Versorgungsmodulen mit sensitiveren Monitoringstrategien, deren Auswahl das individuelle Patientenrisiko berücksichtigt, sowie mit moderner Kommunikationstechnologie könnte in Zukunft die telemedizinische Versorgungsqualität von HeartNetCare-HFTM weiter verbessern. Besonders bei eingeschränkter Erreichbarkeit oder regionaler Verfügbarkeit von medizinischem Personal, bei ans Haus gebundenen Patientinnen und Patienten oder in Pandemiezeiten könnten modulare, bedarfsadaptierte Programme wie HeartNetCare-HFTM zu mehr Versorgungsgerechtigkeit und -sicherheit beitragen. Vor diesem Hintergrund hoffen wir, dass Programme wie HeartNetCare-HFTM zeitnah in die Routineversorgung herzinsuffizienter Menschen integriert werden“, kommentiert Christiane Angermann, Seniorprofessorin am DZHI, die aufsehenerregenden Ergebnisse der E-INH Studie. 

„Unsere E-INH-Studie zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltig der Effekt einer zeitlich begrenzten multidisziplinären telemedizinisch unterstützten Intervention sein kann“, fasst Stefan Störk zusammen, Leiter des Departments Klinische Forschung und Epidemiologie am DZHI und des Fortbildungsprogramms für Herzinsuffizienz-Pflegekräfte und Spezialisierte Herzinsuffizienz-Assistenz am DZHI.

Studie: Angermann CE, Sehner S, Faller H, Güder G, Morbach C, Frantz S, Wegscheider K, Ertl G, Störk ST; INH Study Group and of the Competence Network Heart Failure. Longer-Term Effects of Remote Patient Management Following Hospital Discharge After Acute Systolic Heart Failure: The Randomized E-INH Trial. JACC Heart Fail. 2023 Feb;11(2):191-206. doi: 10.1016/j.jchf.2022.10.016. Epub 2023 Jan 11. PMID: 36718715.

Stefan Störk bei der Schulung von HI-Nurses.
Prof. Dr. Stefan Störk leitet im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) das Department Klinische Forschung und Epidemiologie und hat hier das Fortbildungsprogramm für Herzinsuffizienz-Pflegekräfte und Spezialisierte Herzinsuffizienz-Assistenz initiiert – sie bilden den Schlüssel zum Erfolg des telemedizinischen Betreuungs- und Versorgungsprogramms HeartNetCare-HF(TM). © DZHI / Daniel Peter
Christiane Angermann im Gespräch mit Patienten im DZHI
In der erweiterten Studie des Interdisziplinären Netzwerks Herzinsuffizienz (E-INH) hat Prof. Dr. Christiane Angermann mit Team die Langzeiteffekte einer 18-monatigen telemedizinischen Versorgung im HeartNetCare-HF(TM) untersucht. © DZHI / R. Kochanowski

Smart-CAR-T: Immuntherapien für feindliche Tumorumgebung wappnen

Würzburger Krebsforschung gewinnt mit Kooperationspartnern hart umkämpftes TRANSCAN-3-Projekt. 1,3 Millionen Euro für die Erforschung neuer Schlüsselkomponenten im Tumormikromilieu beim Multiplen Myelom und kleinzelligem Lungenkarzinom sowie für die Entwicklung modifizierter CAR-T-Zelltherapien

Grafik, wie sich die gentechnisch veränderten T-Zellen mit modulierenden Faktoren und zytotoxischen Molekülen gegen negative Einflüsse des Tumormikromilieus wappnen und die Tumorzellen besser zerstören können.
SmartCAR-T-Zellen sind gentechnisch veränderte Immunzellen von Krebskranken, die besser gegen die negativen Einflüsse des Tumormikromilieus gewappnet sind, sodass sie bösartige Zellen erkennen, erreichen und zerstören. © UKW / Maik LUU
Das Bild zeigt Michael Hudecek und Maik Luu im Labor.
Michael Hudecek (links) und Maik Luu vom Universitätsklinikum Würzburg koordinieren das TRANSCAN-3-Projekt mit dem Namen SmartCAR-T. © UKW

Würzburg. Schwer behandelbare Krebserkrankungen zeichnen sich unter anderem durch ein spezielles Tumormikromilieu aus. Verschiedene physikalische und immunologischen Barrieren umgeben den Tumor und schirmen ihn ab, was die Wirksamkeit von Immuntherapien beeinflusst. Insbesondere Therapien mit genmodifizierten Immunzellen wie CAR-T-Zellen, die einen chimären Antigen-Rezeptoren (CAR) tragen, um die Tumorzellen zu attackieren, verlieren in dieser feindlichen Umgebung an Effektivität.

Die Identifizierung der Schlüsselfaktoren, welche diese feindliche Umgebung ausmachen, hat sich das SmartCAR-T-Konsortium unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Hudecek vom Universitätsklinikum Würzburg im neuen EU-Projekt TRANSCAN-3 zur Aufgabe gemacht. Im Fokus seiner Forschung stehen beispielhaft die Mikromilieus von zwei schwer behandelbaren Tumorentitäten, so genannten Hard-To-Treat Cancers: das Multiple Myelom für hämatologische Krebserkrankungen, also jene, die das blutbildende System betreffen, sowie das kleinzellige Lungenkarzinom für den soliden Tumor. Zu den wichtigsten Komponenten der Tumormikroumgebung, welche die Funktion der CAR-T-Zellen beeinträchtigen, gehören stromale Fibroblasten und regulatorische Immunzellen. Die Zusammensetzung soll nun genauer definiert werden.

CAR-T-Zellen gegen hemmende Einflüsse der Tumormikroumgebung wappnen

Basierend auf diesen neuen Erkenntnissen will das internationale Team SmartCAR-T-Zellen entwickeln, welche die Tumormikroumgebung beim Multiplen Myelom und beim kleinzelligen Lungenkarzinom zerstören oder modifizieren können. Durch fortschrittliche Gentechnik sollen die CAR-T-Zellen gegen die negativen Einflüsse gewappnet werden, sodass sie sich ihren Weg zum Tumor bahnen und diesen effektiv und dauerhaft bekämpfen können. Die vielversprechendsten Veränderungen sollen gleichsam als Grundlage für den Einsatz in weiteren Tumorentitäten dienen. Ziel ist schlussendlich die Schaffung einer Plattform für SmartCAR-T-Zellen, die schnell an andere schwer behandelbare Tumorarten angepasst werden kann. Die modifizierten CAR-T-Zellen könnten somit als Einzeltherapie eingesetzt werden, ohne dass eine teure Kombinationstherapie erforderlich ist. Dies ermögliche eine ökonomische Herstellung und einen breiten Zugang für Patientinnen und Patienten mit Nachhaltigkeit für das Gesundheitssystem.

1,3 Millionen Euro im Rahmen des ERA-NET on Translational Cancer Research (TRANSCAN)

Das Projekt wird von der EU mit 1,3 Millionen Euro im Rahmen des „ERA-NET on Translational Cancer Research", kurz TRANSCAN, gefördert. In TRANSCAN-3 bündeln inzwischen 31 Förderinstitutionen aus 20 europäischen und assoziierten Staaten ihre translationale Krebsforschung. Der Wettbewerb ist entsprechend groß und hart umkämpft. Denn das Funding erfolgt durch die nationalen Institutionen. Jedes Land muss seine Kapazitäten verteilen und sein „Go“ für Projektbeteiligungen geben. Das Konsortium konnte also nur als Ganzes bestehen. Und es bestand. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat den Universitätsklinken in Würzburg und Freiburg grünes Licht gegeben, weitere Zusagen kamen von Frankreich, Belgien, Canada und der Türkei. Die EU erteilte jetzt die offizielle Förderzusage.

Internationale Vernetzung sorgt für starke Synergien

Die Idee für das Projekt kam aus der Universitätsmedizin Würzburg, wo die CAR-T-Zell-Technologie stark verankert ist und durch Prof. Hermann Einsele, Michael Hudecek und ihren Arbeitsgruppen in der Medizinischen Klinik II und am Lehrstuhl für Zelluläre Immuntherapie stetig weiterentwickelt wird. Hier kommen Gen-Transfer, Genom-Editierung, präklinische Testung bis hin zur GMP-Produktion zum Einsatz, um die Therapien bis in die klinische Versorgung zu bringen. Ein weiterer wichtiger und gewinnbringender Aspekt ist das Netzwerk. „Mit unserem EU-Konsortium T2Evolve, das wir als Koordinatoren mitbetreuen, haben wir ein großes Netzwerk mit exzellenten Innovatoren auf dem Gebiet der Immuntherapie, deren Expertise im SmartCAR-T-Projekt unverzichtbar ist“, betont Michael Hudecek.

So arbeitet der Mediziner mit seinem Team schon lang sehr eng und gut mit Dr. Emmanuel Donnadieu vom INSERM Institut Cochin in Paris zusammen, dessen Spezialgebiet die Tumorumgebung und Immunzellmigration ist. Gemeinsam mit Robert Zeiser von der Universitätsklinik Freiburg haben sie zudem CAR-T-Zellen und Rezeptoren gegen das sehr schwer zu behandelnde kleinzellige Lungenkarzinom generiert. In Zusammenarbeit mit Prof. Cem Mirili vom Private Ortadogu Hospital im türkischen Adana, hat die Uniklinik Freiburg wiederum entdeckt, dass es hier verschiedene Immunzellen gibt, die einen hemmenden Charakter haben. Prof. Jo Caers vom CHU de Liège in Belgien hingegen ist spezialisiert auf die Signalwege und Immuntherapien beim Multiplen Myelom. Und Prof. Paola Neri von der University of Calgary gilt als Koryphäe auf dem Gebiet der transkriptionellen Analyse und stellt für das Projekt eine große Biobank an Proben vom Multiplen Myelom zur Verfügung

„Wir konnten ein außerordentlich komplementäres Team zusammenstellen und freuen uns sehr auf diese synergistische Kombination, die sich ergeben wird“ resümiert Michael Hudecek.

Auch Maik Luu, Nachwuchs-PI am Lehrstuhl für Zelluläre Immuntherapie, ist begeistert über die wohlwollende Bewertung des Proposals: „Für mich als Nachwuchswissenschaftler, der das Proposal unter den wachsamen Augen von Michael Hudecek geschrieben hat, und das sich nun, umringt von anderen kompetitiven Gruppen, die genauso starke Ideen hatten, durchsetzen konnte, ist das eine tolle Bestätigung dessen, was wir hier tun und ich freue mich, Teil des Projekts zu sein.“

Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II und Sprecher des jüngst vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) ernannten Standorts NCT WERA ergänzt: „Im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen NCT ist die Behandlung von schwer zu behandelnden oder therapierefraktären Tumorerkrankungen und vor allen die Eröffnung neuer Behandlungsmöglichkeiten eine ganz wichtige Aufgabe. Dieser Themenkomplex wird auch in dem neuen TRANSCAN-3 Projekt adressiert, in dem es unter Einbindung von mehreren exzellenten internationalen Partnern darum geht, bei zwei schwer zu behandelnden Tumorerkrankungen, nämlich dem Lungenkrebs und dem Multiplen Myelom, durch eine bessere Charakterisierung des den Tumor-umgebenden Gewebes und durch Optimierung der Immuntherapie neuartige und vor allem erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.“

Förderung des Projekts SmartCAR-T

  • TRANSCAN-3, ERA-NET: Sustained collaboration of national and regional programmes in cancer research
  • Joint Translation Call for Proposals 2021 (JTC 2021) co-funded by the European Comission/ DG Research and Innovation: “Next generation cancer immunotherapy: Targeting the tumour microenvironment”
  • Drittmittelförderung von 1,339 Mio €
  • https://transcan.eu/output-results/funded-projects/smartcar-t.kl
Grafik, wie sich die gentechnisch veränderten T-Zellen mit modulierenden Faktoren und zytotoxischen Molekülen gegen negative Einflüsse des Tumormikromilieus wappnen und die Tumorzellen besser zerstören können.
SmartCAR-T-Zellen sind gentechnisch veränderte Immunzellen von Krebskranken, die besser gegen die negativen Einflüsse des Tumormikromilieus gewappnet sind, sodass sie bösartige Zellen erkennen, erreichen und zerstören. © UKW / Maik LUU
Das Bild zeigt Michael Hudecek und Maik Luu im Labor.
Michael Hudecek (links) und Maik Luu vom Universitätsklinikum Würzburg koordinieren das TRANSCAN-3-Projekt mit dem Namen SmartCAR-T. © UKW

Stiftung „Forschung hilft“: 5.000 Euro vom Krimi-Autor

Prof. Dr. Alexander Meining vom Uniklinikum Würzburg spendet das Honorar für jedes verkaufte Exemplar eines von ihm verfassten Krimis an „Forschung hilft“. Anlässlich des Weltkrebstages 2023 überreichte er der Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg jetzt 5.000 Euro.

Würzburg. Prof. Dr. Alexander Meining, der stellvertretende Direktor der Medizinischen Klinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW), ist der Verfasser des historischen Kriminalromans „Mord im Ringpark“. Das verkaufsabhängige Autorenhonorar des im Herbst 2022 erschienenen Werks spendet er an die Stiftung „Forschung hilft“. Diese fördert besonders hoffnungsvolle Krebsforschungsprojekte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Am 4. Februar, dem internationalen Weltkrebstag 2023, überreichte der Freizeitautor einen symbolischen Scheck über 5.000 Euro an Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Stiftungsrats. Diese zeigte sich nicht nur von der stolzen Spendensumme, sondern auch von der gesamten Aktion begeistert. „Beispielsweise gaben uns die bislang in freundlicher Kooperation mit der Würzburger Buchhandlung Hugendubel durchgeführten zwei Autogrammstunden Gelegenheit, auch die Anliegen unserer Stiftung in einem alltagsnahen Rahmen an die breite Bevölkerung heranzutragen“, so Nelkenstock. Besonders schön sei es, dass sich das Benefiz-Buch in den zurückliegenden Monaten sehr gut verkauft habe – aktuell ist nach ihren Worten bereits die dritte Auflage im Handel.

Dieser für ihn überraschende Erfolg sowie die vielen positiven Rückmeldungen zu seinem Krimi veranlassten Prof. Meining, für die jetzt ausgehändigte Spende die Honorareinnahmen aus eigener Tasche nochmals deutlich zu ergänzen. 

Über den Autor

Prof. Dr. Alexander Meining leitet an den Medizinischen Klinik II des UKW den Schwerpunkt Gastroenterologie. Zu seinen Spezialgebieten gehören neue grundlegende Techniken und Verfahren der endoskopischen Tumortherapie. Als Ausgleich zu seiner beruflichen Tätigkeit schreibt er in seiner Freizeit Romane. 

Über das Werk

Die Handlung des Krimis spielt im Würzburg des späten 19. Jahrhunderts. Als eine der zentralen geschichtlichen Persönlichkeiten fungiert Jöns Persson Lindahl, der „Vater“ des Würzburger Ringparks. Der schwedische Gartenbauingenieur und Stadtgärtner erschoss sich im Jahr 1887 in einer Toilettenanlage in diesem Grüngürtel. Aber war es wirklich Selbstmord? Ausgehend von dieser Frage entspinnt sich eine spannende fiktive Kriminalgeschichte mit Georg Hiebler, einem jungen Beamten des bayerischen Innenministeriums, als Ermittler. 

Das 216 Seiten starke Buch ist im Gmeiner Verlag erschienen und kostet 12 Euro. 

Über die Stiftung

Die Stiftung „Forschung hilft“ schüttet ihre finanziellen Mittel in etwa jährlichem Abstand über Förderpreise aus. Zuletzt erhielten Ende Oktober 2022 sechs Würzburger Forschergruppen, die mit neuen Ideen die Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten verbessern wollen, Preisgelder von in Summe 90.000 Euro. Damit wurden seit der Gründung der Stiftung im Jahre 2017 insgesamt fast 448.000 Euro für den Kampf gegen eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit investiert. 

Wer die Krebsforschung in Würzburg auch in Zukunft unterstützen will, ist nicht nur eingeladen, den historischen Krimi zu kaufen, sondern auch eine Spende auf das Konto Stiftung „Forschung hilft“ zu überweisen: 

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN DE19 7905 0000 0000 0655 65
BIC: BYLADEM1SWU

Krebsforschung: Nationales Tumorzentrum nun erstmals mit Standort in Bayern

Verbund der vier Uniklinik-Standorte Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg als „NCT WERA“ bündelt patientenorientierte Spitzenforschung / Bundesförderung in Millionenhöhe

Ausgezeichnete Krebsforschung: Nationales Tumorzentrum nun erstmals mit Standort in Bayern. Bayern erhält erstmals einen eigenen Standort für das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen („NCT“) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DZKF). Der Verbund der vier Uniklinik-Standorte Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg, kurz WERA, wurde heute (2. Februar 2023) als offizieller NCT-Standort durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verkündet. Die Koordination des Standortes „NCT WERA“ liegt bei der Universitätsmedizin Würzburg.

Würzburg. Bayern erhält erstmals einen eigenen Standort für das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen („NCT“) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Der Verbund der vier Uniklinik-Standorte Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg, kurz WERA, wurde heute (2. Februar 2023) als offizieller NCT-Standort durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verkündet. Die Koordination des Standortes „NCT WERA“ liegt bei der Universitätsmedizin Würzburg. Das NCT WERA kann zukünftig mit bis zu 14,5 Millionen Euro pro Jahr durch das BMBF gefördert werden. 

Das Ziel des NCT ist es, die Krebsforschung patientenzentriert weiter auszubauen und so zukünftig mehr Krebskranken in Deutschland den Zugang zu innovativen Methoden in Diagnostik und Therapie zu ermöglichen. Auch die schnelle Entwicklung neuer Krebsmedikamente und die auf den einzelnen Erkrankten zugeschnittene personalisierte Medizin soll weiter gestärkt werden. Das NCT ist eine Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum und herausragenden Kompetenz-Standorten in der universitären Krebsmedizin. Neben dem NCT WERA in Bayern wurden heute drei weitere neue NCT-Standorte in Deutschland verkündet. Insgesamt verfügt das erweiterte NCT damit nun über sechs Standorte.

Ziel: Innovationen schneller den Patienten verfügbar machen / Koordination in Würzburg

Sprecher des NCT-Standortes WERA ist der Hämatologe/Onkologe Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Prof. Einsele: „Nachdem wir aufgrund unserer internationalen Sichtbarkeit im Bereich neuer Immuntherapien (v.a. T-Zell-basierter Therapien) und neuer gezielter Behandlungen („PROTACs“) in der Krebsforschung und -behandlung ausgewählt wurden, haben nun alle vier WERA-Partner gemeinsam enorm viel Arbeit in den Prozess der Konzeptentwicklung und in einen spezifischen Umsetzungsplan gesteckt. Hiervon werden nun vor allem auch die Patientinnen und Patienten in der ländlichen Region profitieren. Durch neu einzurichtende Professuren, neue Nachwuchsgruppen, z.B. auf dem Gebiet der Immuntherapie, und vor allem auch durch eine deutliche Erweiterung und Verbesserung der Studieninfrastruktur können wir Innovationen zukünftig viel schneller voranbringen und sie in die Versorgung vor Ort integrieren. Die Auszeichnung zeigt außerdem: Spitzenleistungen in Forschung und klinischer Translation sind auch abseits der großen Metropolregionen möglich.“

Wissenschaftsminister Markus Blume: „Kooperation und Innovation sind die entscheidenden Mittel gegen Krebs“

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume betont: „Gemeinsam sind wir stark – das gilt auch beim Kampf gegen den Krebs. Die Aufnahme des Klinikverbunds ins Nationale Tumorzentrum belegt eindrucksvoll: Ganz Bayern ist herausragender Forschungsstandort und erste Adresse für Spitzenmedizin. Unsere Uniklinika finden gemeinsam Antworten auf eine der größten Fragen der Menschheit: Wie können wir den Kampf gegen den Krebs gewinnen? Kooperation und Innovation sind die entscheidenden Mittel gegen Krebs, eine der Geißeln der Menschheit.“

Die vier WERA-Partner decken ein Versorgungsgebiet von rund acht Millionen Menschen ab. Schwerpunkte des NCT WERA werden u.a. der weitere Ausbau innovativer Immuntherapien („CAR-T-Zellen“) und die Entwicklung neuer molekularer Therapeutika sein. Zudem soll es gezielte Angebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs geben und das bestehende Netzwerk klinischer Studien auch in großen ländlichen Regionen weiter ausgebaut werden.

Der neue bayerische NCT-Standort für das gemeinsame Netzwerk der Universitätsmedizin in Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg wird die Forschungs- und Studieninfrastruktur an allen vier WERA-Standorten erheblich erweitern und die Translation von Ergebnissen aus der Grundlagenwissenschaft in klinische Studien und die klinische Versorgung gerade in der ländlichen Region der WERA-Standorte voranbringen. Die Allianz der vier Comprehensive Cancer Center (CCC)-Standorte wurde im vergangenen Jahr als „Onkologisches Spitzenzentrum“ der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet („Comprehensive Cancer Center Allianz WERA“). Bereits jetzt werden hier pro Jahr mehr als 10.000 Patientinnen und Patienten neu in gemeinsame klinische Studien eingebunden. Die kommenden Schritte für das NCT WERA sind nun der Aufbau der gemeinsamen Organisationsstrukturen und der weitere Ausbau der Forschungsaktivitäten mit aktiver Einbeziehung der Patienten.

Hintergrund „Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)“:

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland. Heidelberg bildet seit 2004 den ersten Standort des NCT, Dresden ist seit 2015 der zweite Standort. Als Teil der Nationalen Dekade gegen Krebs, die Anfang 2019 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerufen wurde, wurde das NCT jetzt bundesweit nach einem mehrjährigen Auswahlprozess um vier neue Standorte erweitert. Einer dieser neuen Standorte ist nun das NCT WERA (Quelle und weitere Informationen: Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz.de)

Stimmen zur Ernennung als „NCT WERA“

Würzburg:

Prof. Dr. Jens Maschmann, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg: „Für die Universitätsmedizin in Würzburg und für Bayern ist diese Ernennung ein großer Erfolg. Hier zeigt sich ganz direkt die große Innovationskraft der Universitätsmedizin im Verbund. Die bestehende und erfolgreiche Zusammenarbeit in Netzwerken kann beispielhaft weiter ausgebaut werden. Davon werden unsere gemeinsamen Patientinnen und Patienten profitieren. Ich danke allen Mitgliedern im WERA-Netzwerk, die hieran mitgearbeitet haben.“

Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg: „Die Ernennung zum NCT zeigt eindrucksvoll die Stärken des Forschungsstandortes Bayern und speziell der vier WERA-Partner mit Würzburg als koordinierender Stelle. Gerade das Wirkungsfeld von den molekularen Mechanismen hin zur Translation als grundlegendes Prinzip im NCT WERA ist in dieser Form sicher beispielhaft. Gleichzeitig wird deutlich, wie wissenschaftliche Exzellenz und interdisziplinäre Zusammenarbeit an mehreren Standorten kombiniert werden kann. Die Krebsforschung in Deutschland wird davon enorm profitieren.“

Prof. Dr. Ralf Bargou, Universitätsklinikum Würzburg, Direktor des CCC Mainfranken und Sprecher der CCC Allianz WERA als Zusammenschluss der vier bestehenden Comprehensive Cancer Center: „Mit diesem Schritt können wir die bestehende enge Zusammenarbeit der universitären Krebszentren weiter ausbauen. Die Expertise von vier bayerischen universitären Krebszentren kann so weiter gebündelt werden. Durch die NCT-Förderung werden die Studieninfrastruktur und die klinische Forschung der CCCs unserer WERA Allianz erheblich gestärkt. Dies wird für Krebspatientinnen und -patienten in unserer Region zu einem deutlich verbesserten und schnelleren Zugang zu innovativen Behandlungsansätzen und personalisierter Medizin führen. Nicht zuletzt wird davon auch die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie mit weiteren Krankenhäusern in der Region profitieren.“

Erlangen:

Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Stellvertretender Sprecher der CCC Allianz WERA, Leiter des Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN: „2022 haben wir uns über die Auszeichnung der Deutschen Krebshilfe als eines der 15 Onkologischen Spitzenzentren sehr gefreut. Nun folgt die weitere Auszeichnung als NCT-Standort. Internationale Expertinnen und Experten haben uns großes Vertrauen ausgesprochen, dass wir die Ergebnisse aus Spitzenforschung direkt Betroffenen in der Versorgung vor Ort und in der Fläche zukommen lassen.“

Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Erlangen: „Wir freuen uns über diese Auszeichnung. Das Uniklinikum Erlangen hat den Anspruch, seinen an Krebs erkrankten Patientinnen und Patienten die bestmöglichste Diagnostik und Versorgung zu bieten. Mit der Gründung des CCC Erlangen-EMN und des Deutschen Zentrums für Immuntherapie wurden erste Meilensteine in Erlangen gesetzt. Mit der Auszeichnung der Deutschen Krebshilfe als Onkologisches Spitzenzentrum im Verbund mit unseren Partner-Uniklinika in Würzburg, Regensburg und Augsburg folgte ein weiterer. Nun gehören wir seit heute zum Nationale Centrum für Tumorerkrankungen („NCT WERA“) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Das garantiert einen optimalen, standortübergreifenden Austausch von Krebsforscherinnen und Forschern sowie Ärztinnen und Ärzten und kommt letztlich ganz konkret der Versorgung von onkologischen Patienten in der Region und weit darüber hinaus zugute.“

Regensburg:

Prof. Dr. Wolfgang Herr, Stellvertretender Sprecher des NCT WERA, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) und Forschungsdekan der Universität Regensburg: „Die Ernennung unseres Verbunds zum NCT WERA stärkt unsere Position als onkologisches Spitzenzentrum und ist eine große Anerkennung unserer Leistungen in diesem prestigeträchtigen Förderverfahren. Sie ist ebenfalls Ausdruck der langjährig höchst erfolgreichen Tumorforschung an unserer Fakultät sowie der intensiven Zusammenarbeit und Vernetzung mit unseren WERA-Partnern. Besonders lobenswert am NCT ist die geplante aktive Beteiligung und Mitarbeit der Patientinnen und Patienten, die im NCT-Verbund in sämtliche Entscheidungsprozesse in einer in Deutschland bisher nicht gekannten Intensität eingebunden werden."

Prof. Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR: „Wir freuen uns als Universitätsklinikum Regensburg mit unseren Partnern in Würzburg, Erlangen und Regensburg nun als NCT WERA auch deutschlandweit in der Krebsforschung und Versorgung zur Spitzenklasse zu gehören. Durch den Forschungsverbund im NCT ist zudem sichergestellt, dass auch zukünftige und innovative Therapien bei uns zeitnah angeboten werden können.“

Augsburg:

Prof. Dr. Klaus Markstaller, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Augsburg: „Das Universitätsklinikum Augsburg freut sich über die Anerkennung und Förderung der Spitzenmedizin im onkologischen Bereich. In den letzten Jahren wurden am Universitätsklinikum Augsburg alle strukturellen Voraussetzungen geschaffen, welche eine starke Vernetzung mit anderen Spitzenzentren in Bayern erlauben und allen Patientinnen und Patienten in der Region Bayrisch-Schwaben zu Gute kommen. Das Universitätsklinikum Augsburg wird damit einmal mehr seiner universitären Rolle in diesem großen Einzugsgebiet gerecht.“

Prof. Dr. Martin Trepel, Universitätsklinikum Augsburg, Direktor des Comprehensive Cancer Centers Augsburg: „Die Auswahl als Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen ist für den Verbund der vier WERA-Krebszentren eine große Auszeichnung und für die Krebsforschung ein enorm wichtiger Schritt. Wir können nun gemeinsam mit und für unsere Patientinnen und Patienten die Krebsdiagnostik und -therapie ebenso wie die zum Fortschritt so unerlässliche innovative patientennahe Tumorforschung ausbauen und umsetzen. Diese verschränkte Form von Behandlung und Forschung wird die Versorgungslandschaft in Deutschland, und ganz besonders in unserer Region spürbar und nachhaltig verändern und verbessern.“

 

Gemeinsame Pressemitteilung der Universitätskliniken Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg vom 2. Februar 2023

Ausgezeichnete Krebsforschung: Nationales Tumorzentrum nun erstmals mit Standort in Bayern. Bayern erhält erstmals einen eigenen Standort für das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen („NCT“) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DZKF). Der Verbund der vier Uniklinik-Standorte Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg, kurz WERA, wurde heute (2. Februar 2023) als offizieller NCT-Standort durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verkündet. Die Koordination des Standortes „NCT WERA“ liegt bei der Universitätsmedizin Würzburg.