TelePeriOP-Studie

In der klinischen Studie TelePeriOP wird untersucht, ob der gezielte Einsatz von Telemedizin in Verbindung mit einem Clinical Decision Support Tool (CDS Tool) und Künstlicher Intelligenz (KI) die Qualität der präoperativen Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessern kann. Das Hauptziel besteht darin unnötige Vor-Ort-Termine sowie Anreise- und Wartezeiten für Patientinnen und Patienten zu reduzieren.

Hintergrund

Jedes Jahr werden in Deutschland über zehn Millionen Operationen durchgeführt. Derzeit erfordert die Vorbereitung auf eine Operation wiederholte Vor-Ort-Termine, um das individuelle Risiko für die Narkose und die Operation zu bewerten sowie Patientinnen und Patienten aufzuklären. Dieser Standard führt zu einem erheblichen organisatorischen Aufwand und belastet die Patientinnen und Patienten physisch und psychisch, abgesehen von den Kosten und den Klimaauswirkungen.

Ziele

Die Studie zielt darauf ab, nicht zwingend notwendige Präsenztermine durch kontaktlose, digital-virtuelle Interaktionen zu ersetzen oder zumindest zu ergänzen. Über eine telemedizinische Software können von zu Hause aus Patientendaten abgefragt werden, gefolgt von einem ärztlichen Anamnese- und Aufklärungsgespräch per Video. Alle erhobenen Daten werden schließlich von einem CE-zertifizierten Expertensystem verarbeitet. Mit dieser klinischen Entscheidungsunterstützung (engl.: clinical decision support) soll das perioperative Management evidenz-basiert und damit auch die Patientenversorgung weiterhin verbessert werden.
 

Ablauf der Studie

In dieser multizentrischen, randomisierten kontrollierten Interventionsstudie, koordiniert vom Universitätsklinikum Würzburg und dem Fraunhofer Institut für Digitale Medizin MEVIS, werden rund 150 chirurgische Patientinnen und Patienten entweder der Interventionsgruppe oder der Kontrollgruppe nach dem Zufallsprinzip zugewiesen. Während in der Kontrollgruppe die Anamneseerhebung und Risikoeinschätzung nach herkömmlichem Standard erhoben wird, übernimmt dies in der Interventionsgruppe ein telemedizinisches Softwaresystem sowie ein klinisches CDS-Experten-System. Falls weitere Untersuchungen erforderlich oder erwünscht sind, wird ein Vor-Ort-Termin vereinbart.

Koordination und Förderung

Kooperierende Einrichtungen

  • Universitätsklinikum Aachen
  • Universitätsklinikum Bonn
  • Börm Bruckmeier Verlag GmbH
  • Docs in Clouds Telecare GmbH
  • Fakultät Angewandte Ethik der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen 
  • Logo Fraunhofer MEVIS
  • Logo Uniklinik Aachen
  • Logo Uniklinikum Bonn
  • Logo Börm Bruckmeier Verlag
  • Logo Docs in Clouds
  • Logo RTHW Aachen

Ansprechpersonen


Alexandra Spaic

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

+49 931 201-30475

Portraitfoto von Prof. Dr. med. Patrick Meybohm

Univ.-Prof. Dr. med.
Patrick Meybohm

Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie

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