Würzburg richtete zweiten Kardioimmunologie-Kongress aus
Sonderforschungsbereich (SFB) 1525 – Interaktionen zwischen Herz und Immunsystem
Hintergrund
Entzündungsreaktionen und immunologische Prozesse spielen für eine Reihe von Herzerkrankungen eine entscheidende Rolle und können dabei positive, aber auch schädigende Effekte haben: Veränderungen des Herzmuskels nach einem akuten Infarkt, bei chronischen Durchblutungsstörungen, aber auch der Verlauf einer chronischen Herzschwäche anderer Ursache werden durch diese Vorgänge beeinflusst. Die genauen Zusammenhänge, die verantwortlichen zellulären oder molekulare Mechanismen und deren zeitlichen Verläufe sind aber noch nicht hinreichend bekannt.
Grundlagen- und translationale Forschung
Der systematischen Erforschung dieser Zusammenhänge widmen sich insgesamt 17 Projekte und 2 Serviceprojekte aus 14 Einrichtungen, die über gemeinsame Projekte eng miteinander verbunden sind und so interdisziplinär unterschiedliche Aspekte der entzündlichen und immunologischen Prozesse analysieren werden. Das Ziel ist es, mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse das Fundament für zielgerichtete therapeutische Interventionen zu legen. Neben Grundlagenforschung sind dafür auch klinische Methoden erforderlich. Neue Bildgebungsverfahren und neue Biomarker sollen dazu beitragen, die Erkenntnisse der Grundlagenforschung für eine klinische diagnostische und therapeutische Anwendung nutzbar zu machen.
Immunkardiologie zentral
Würzburg als Zentrum für die aufstrebende Fachrichtung Immunkardiologie bietet sich aufgrund der bereits hier ansässigen Einrichtungen an: Die große kardiologische Abteilung des Universitätsklinikums zusammen mit dem ebenfalls hier angesiedelten Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) liefern zusammen mit vielen anderen Einrichtungen von Universität und Universitätsklinikum die besten Voraussetzungen. So ist durch die Zusammenführung von Expertinnen und Experten aus den Fachbereichen Kardiologie, Immunologie, RNA-Biologie, Bioinformatik und Bildgebung ein einzigartiges Team entstanden. Die intensive und vielschichte Informationsgewinnung im neuen Verbund verspricht Dynamik im Forschungsfeld.
Forschungsziel
Langfristig gehen wir davon aus, dass wir durch die Ergebnisse unseres SFBs Patientinnen und Patienten mit hoher inflammatorischer Last, die von einer immunmodulatorischen Therapie profitieren könnten, identifizieren und therapieren lernen. Durch die Förderung eines inflammationszentrierten Verständnisses kardialer Erkrankungen werden wir häufige und mit hoher Mortalität belastete Herzerkrankungen besser verstehen können. Im Rahmen dieser Mission sind interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen eingeladen, sich unseren Arbeitsgruppen und Projekten anzuschließen.
Als Sprecher des SFB grüßt Sie
Prof. Dr. med. Stefan Frantz
Anschrift
Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg, Zentrum für Innere Medizin (ZIM), Oberdürrbacher Straße 6, Haus A3, 97080 Würzburg, Deutschland
Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg | Comprehensive Heart Failure Center | Am Schwarzenberg 15 | Haus A15 | 97078 Würzburg